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E-Auto richtig laden: Worauf man achten sollte

Von der Steckdose bis zur Schnellladestation

Joshua Kodzo Redakteur
AUTO ZEITUNG
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Inhalt
  1. Wie lädt man das E-Auto an einer Ladestation auf?
  2. Wie bezahlt man an einer Ladesäule? 
  3. Welchen Stecker gibt es?
  4. Was ist ein Onboard-Charger?
  5. Was bedeutet AC-Laden, DC-Laden und Schnellladen?
  6. Gibt es Ökostrom fürs E-Auto?
  7. Warum lädt der Akku an einer 22-kW-Säule nur mit elf kW?
  8. Was kostet das Laden eines E-Autos?
  9. Was sind Ladeverluste? Wie am besten laden?
  10. Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?
  11. Unterschied von einer Phase und drei Phasen

Moderne Elektroautos sind unkompliziert und absolut alltagstauglich. Schwieriger wird es dagegen beim Thema E-Auto laden. Wechsel- oder Gleichstrom? Zu Hause oder an einer öffentlichen Ladestation? Die AUTO ZEITUNG klärt die wichtigsten Fragen!

Ein Elektroauto laden ist fast so einfach wie einen Verbrenner zu betanken. Die Betonung liegt auf "fast", denn zum einen ist das Ladesäulen-Netz hierzulande noch nicht so gut ausgebaut, wie wir es von normalen Tankstellen kennen und zum anderen braucht man mehr Zeit, um ein E-Auto zu laden. Wer schlau ist, legt sich deshalb eine private Wallbox zu und kann dort das eigene Elektroauto laden, wann immer man will – zum Beispiel über Nacht. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Wir erklären, wie und wo E-Autos am besten geladen werden können, wie lange es dauert und welche Kosten dabei entstehen. 
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Fahrbericht des Nio ET5 im Video:

 
 

Wie lädt man das E-Auto an einer Ladestation auf?

Zum Aufladen des E-Autos an einer Ladestation benötigt man ein Ladekabel und die passende Ladekarte oder App des Stromanbieters. Die Ladekarte hält man vor die Steckdose mit dem Auto-Symbol, um die Ladestation zu entriegeln oder man scannt den QR-Code an der Ladesäule mit dem Smartphone. Dann verbindet man das Auto und die Ladestation mit dem Ladekabel. Während des Ladevorgangs wird das Kabel automatisch verriegelt und erst nach Beendigung wieder freigegeben. Die Entriegelung erfolgt meist über die Zentralverriegelung des Fahrzeugs. Zur Abrechnung werden die Kundendaten, der Beginn und das Ende des Ladevorgangs sowie die Energiemenge erfasst.


 

Wie bezahlt man an einer Ladesäule? 

In Deutschland gibt es viele Ladesäulenbetreiber und eine große Auswahl an Ladekarten und Tarifen. Strom kann auch Ad-Hoc mit Kreditkarte, EC-Karte oder auch PayPal bezahlt werden, oft zu höheren Preisen. Mit Ladekarte oder App erfolgt die Abrechnung automatisch über hinterlegte Kunden- und Bezahldaten. Ein Lade-Roaming-Tarif ermöglicht Zugriff auf ganze Ladesäulennetzwerke und vermeidet teures Ad-Hoc-Laden. Smartphone-Apps erleichtern nicht nur den Bezahlvorgang,s ondern navigieren auch zur nächsten freien Ladesäule.

 

Welchen Stecker gibt es?

In Europa ist seit 2013 der Typ-2-Stecker Standard für das Laden von Elektroautos. Dieser wurde von der deutschen Firma Mennekes zusammen mit RWE und Daimler entworfen und per EU-Gesetz als Standardstecker für Elektro-Fahrzeuge in Europa vorgeschrieben. Für Schnellladungen gibt es das Combined Charging System (CCS), das zusätzliche Leistungskontakte hat. Bei einigen asiatischen Fahrzeugen wird das CHAdeMO-System für Gleichstromladen bis 100 kW verwendet.


 

Was ist ein Onboard-Charger?

Elektrische Akkus speichern ihre Energie in Form von Gleichstrom. Es gibt also einen festen Plus- und einen Minuspol. An der Steckdose und am öffentlichen Netz liegt dagegen Wechselstrom an. Will man diese elektrische Energie nun in einen Akku schicken, muss sie vorher in einem Ladegerät samt Ladewandler in Gleichstrom umgewandelt werden. Bei E-Autos heißt dieses Gerät Onboard-Charger. Deutlich größer als bei einem Smartphone, wird es irgendwo fest unter dem Blechkleid eingebaut. Der Onboard-Charger ist exakt auf die Spannung und die Kapazität des Akkus ausgelegt und kommuniziert permanent mit Ladesäule und Batterie-Management-System.

 

Was bedeutet AC-Laden, DC-Laden und Schnellladen?

An der Steckdose, der Wallbox oder älteren öffentlichen Ladestationen liegt Wechselstrom (AC für Alternating Current) an, der seine Polung 50 Mal in der Sekunde ändert (50 Hz). Soll dieser Strom im Akku gespeichert werden, muss er an Bord (über den Onboard-Charger) in Gleichstrom umgewandelt werden. In der Regel verfügen solche Ladepunkte über eine Ladeleistung von elf oder maximal 22 kW. In seltenen Fällen liegen sogar 43 kW an. Stöpselt man sein Elektroauto dagegen an einer Schnellladesäule an, fließen mindestens 50 kW durch das dicke Anschlusskabel. Üblich sind mittlerweile auch 100, 150 oder mehr kW. Das Ladenetzwerk von Ionity will an den meisten Fernverkehrsstraßen quer durch Europa sogenanntes High-Power-Charging (HPC) mit bis zu 350 kW anbieten. In allen diesen Fällen wird der Strom schon von der Ladestation als Gleichstrom (DC für Direct Current) ausgegeben und fließt beim Laden des E-Autos dann über zwei zusätzliche Kontakte in den Akku. Der Onboard-Charger wird also umgangen, womit viel höhere Ladeströme erreicht werden.

 

Gibt es Ökostrom fürs E-Auto?

Ja, es gibt auch Ökostrom fürs E-Auto. Wer einen Ökostrom-Tarif abschließt, bekommt den deutschen Strommix geliefert. Allerdings stehen bei einer sogenannten Dunkel-Flaute Solar- und Windenergie nicht zur Verfügung. Ohne die Grundversorgung durch Kohle, Gas, Öl und Atomkraft wäre eine Stromversorgung rund um die Uhr nicht möglich. Das bedeutet, dass in windstillen Nächten an der Wallbox fast nur Strom aus der Grundversorgung ankommt und das ist derzeit vor allem Kohlestrom. Die Stromgebühren sollen bei Ökostrom-Tarifen jedoch zu 100 Prozent in erneuerbare Energien fließen.

 

Warum lädt der Akku an einer 22-kW-Säule nur mit elf kW?

Die maximale Ladeleistung wird bei Wechselstromladungen stets vom im E-Auto eingebauten Onboard-Charger begrenzt. Derzeit besitzen die meisten Elektrofahrzeuge einen Onboard-Charger mit elf kW. Diese können selbst an einer 22-kW-Säule also nur elf kW entnehmen. Einige Autos wie der Renault ZOE besitzen auch 22-kW-Charger, andere dagegen nur Ladegeräte mit 7,4 kW. Manche Hersteller bieten in der Ausstattungsliste zumindest die Option auf ein Upgrade.

 

Was kostet das Laden eines E-Autos?

Pauschal lässt sich die Frage nach den Kosten beim E-Auto laden nicht beantworten. Zu Hause gelten in der Regel feste Preise je kWh, die im Stromvertrag geregelt sind. An öffentlichen Ladestationen variieren die Kosten dagegen extrem stark. Und Preistafeln wie an der Tankstelle sind noch nicht vorgeschrieben. Ladekarten vom entsprechenden Anbieter lohnen sich also allein schon wegen der Abrechnungstransparenz. Denn abgerechnet wird dann vertragsabhängig nach Ladezeit, Lademenge oder manchmal auch pauschal pro Ladesession. Je nach Tarif können auch Grund- oder/und Startgebühren für jeden Ladevorgang anfallen. Schnellladevorgänge lassen sich die Betreiber übrigens besonders teuer bezahlen.

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Was sind Ladeverluste? Wie am besten laden?

Anders als beim Tanken von Benzin oder Diesel fallen beim Laden von E-Autos immer Ladeverluste an. Wie groß diese sind, hängt von vielen Faktoren ab. So können Länge und Dicke der Kabel genauso Einfluss nehmen wie die Temperatur, der Akku-Füllstand oder die abgerufene Ladeleistung. Eine Schnellladung mit extrem hoher Leistung ist in der Regel weniger effizient als das gemäßigte Wiederauffüllen an der Wallbox. Auch eine normale Steckdose führt bei Elektroautos zu einer eher schlechten Energiebilanz. So oder so – die am Stromzähler abgelesene Energiemenge landet nie komplett im Akku. Die Abweichung kann bis zu 20 Prozent betragen.

 

Elektroauto zu Hause laden: Braucht man eine Wallbox?

Statistisch werden E-Autos vorwiegend zu Hause geladen. Eine passende Ladestation an Stellplatz, Carport oder Garage, ist also allein schon wegen des Ladekomforts zu empfehlen. Im Vergleich zu einer Haushaltssteckdose kann zudem mit höherer Leistung, besserer Effizienz und in kürzerer Zeit geladen werden. Wer obendrein besondere Stromtarife abschließt, kann die Wallbox beispielsweise wie einen Timer auf Nachtstrom programmieren. Wallboxen gibt es übrigens nicht nur beim E-Auto-Hersteller, sondern auch auf dem freien Markt. Doch Achtung: Die Installation muss immer eine qualifizierte Fachkraft übernehmen. Auch über die passende Ladeleistung sollte man sich vorher informieren. Die meisten Modelle besitzen ein Display, über das auch der Stromverbrauch und die Ladezeit abgelesen werden können. Und viele Wallboxen lassen sich zudem mit einer App steuern, über die das Laden via Smartphone auch von der Couch aus überwacht und gesteuert werden kann.



 

Unterschied von einer Phase und drei Phasen

Deutsche Haushalte werden üblicherweise über das Niederspannungsnetz mit Dreiphasenwechselstrom versorgt. Am Haus- oder Wohnungsanschluss liegen zunächst also drei einzelne Phasen mit jeweils 230 V an, die sämtliche Steckdosen mit Strom versorgen. Jede Steckdose darf wiederum mit höchstens 16 A belastet werden, was einer theoretischen Geräteleistung von 3680 W entspräche. Dauerhaft sollen aus Sicherheitsgründen aber maximal 2500 W (also 2,5 kW) entnommen werden. Auf diese Leistung kommen Wasserkocher, Föhn oder starke Staubsauger.

Würde man dagegen ein Elektroauto mit einem leeren 25-kWh-Akku an eine einphasige Haushaltssteckdose anschließen, bräuchte der Ladevorgang also mindestens zehn Stunden. Für mehr Ladeleistung müssen daher zwei oder alle drei Phasen gleichzeitig genutzt werden. Umgangssprachlich spricht man hier von Starkstrom oder Kraftstrom, der Fachbegriff lautet Drehstrom. Küchenherde, Durchlauferhitzer oder eben die Wallbox für E-Autos werden auf diese Weise dreiphasig angeschlossen. Bei der identischen Absicherung mit 16 A käme man hier rechnerisch auf maximal 11,1 kW. Bei einer 32-A-Dauerlast steigt der Wert auf 22 kW.

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