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Geht auch ganz einfach:

Vier Mittelklasse-Kombis im Vergleichstest Mittelklasse-Kombis

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Sie sind die praktischen Bestseller der Mittelklasse: deutsche Premium-Kombis. Das frisch überarbeitete C-Klasse T-Modell ist ganz neu dabei

Leichtfüßig sieht sie aus, die neue Mercedes C-Klasse als T-Modell – und ist doch das Schwergewicht im Test. Ihr umfassendes Facelift mischt das Premium-Segment kräftig auf. Und noch ein anderer Kombi aus dem Süden fährt mit Neuigkeiten vor: der BMW 320d Touring. Unter seiner Haube schlägt nun der 184 PS starke Diesel, der schon den größeren 520d befeuert. Es wird also nicht leicht für den VW Passat Variant – immerhin auch gerade erst rundum erneuert – und den Audi A4 Avant, der in dieser Version seit 2009 angeboten wird. Doch eine gesunde Modellreife muss kein Manko sein.

 

Karosserie

Trotz des kürzesten Radstands im Test hat der Passat beim Raumangebot die Nase insgesamt vorn. Das liegt zum einen an seiner imposanten Innenbreite. Doch noch klarer wird sein Vorsprung, sobald man sich in der zweiten Reihe niederlässt. Kein anderer Wagen gibt einem dieses Raumgefühl – auch wenn die Höhe hinten nominell die Geringste ist. Das scheint paradox, doch in keinem anderen der getesteten Mittelklasse-Kombis sitzt man so hoch, hat einen so angenehmen Kniewinkel. Hinzu kommen die beachtlichen Kofferraumausmaße. Bei 603 bis 1731 Litern kann niemand aus dem Testfeld mithalten. Der VW und der Mercedes haben außerdem eine fast ebene Ladefläche. Bei der Variabilität muss man dem Mercedes T-Modell ankreiden, dass er keine Durchladeluke bietet – nicht einmal gegen Aufpreis. Neben der um vier Kilogramm höheren effektiven Zuladung hat das T-Modell noch einen Vorteil gegenüber dem VW: Ladefläche und -kante liegen auf gleichem Niveau. Das erleichtert das Ein- und Ausladen schwerer Lasten erheblich.

Noch in einem anderen Punkt kann die C-Klasse überzeugen: Keiner der vier bietet so viele Assistenzsysteme. Sei es Spurwechselassistent, Schilderkennung oder Presafe: alles da. Zur Verkehrsschilderkennung, die sowohl der Passat als auch der Mercedes an Bord haben, ist zu sagen, dass sie inzwischen besser funktioniert und sogar die Zusatzschilder zu Geschwindigkeitsbegrenzungen (etwa „bei Regen“) erkennt, doch zu hundert Prozent zuverlässig sind die Systeme noch nicht.

Wer mit vier Personen und Gepäck reisen will, ist in allen getesteten Mittelklasse-Kombis gut aufgehoben. Der BMW 3er Touring hat einen knapperen Türausschnitt hinten und wuchtige Radkästen, die den Ein- und Ausstieg erschweren. Trotz seiner sportlichschräg gestalteten Dachpartie kann er aber auf der Haben-Seite hinten genügend Kopffreiheit verbuchen. Dies wird allerdings mit einer tiefen Sitzposition erkauft. Etwa gleichauf liegt der Audi A4 Avant. Überraschenderweise offeriert der Mercedes den knappsten Knieraum, was ihn Punkte kostet. Vorn geht es am großzügigsten im Audi und im Passat zu. Im BMW wirkt das Armaturenbrett sehr wuchtig und ragt nach innen. Klaustrophobie wird aber niemand in diesem Testquartett bekommen.

Bei Qualität und Verarbeitung begegnen sich die Rivalen auf Augenhöhe. Am VW Passat Variant fallen aber Kleinigkeiten wie das Hartplastik-Armaturenbrett unterhalb der durchgehenden Alu-Leiste und ein fühlbarer Gussgrat am Fach links neben dem Lenkrad auf.

KarosserieMax. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Raumangebot vorn10075798073
Raumangebot hinten10069767070
Übersichtlichkeit7036353332
Bedienung/ Funktion10084848585
Kofferraumvolumen10048654844
Variabilität10044483343
Zuladung/ Anhängelast8040403634
Sicherheit15011210910292
Qualität/ Verarbeitung200185180185183
Kapitelbewertung1000693716672656
 

Fahrkomfort

Das üppige Raumangebot wird vom Wohlfühlfaktor in allen Testwagen unterstützt. Man sitzt bequem in diesen edlen Mittelklasse-Kombis. Aber es gibt graduelle Unterschiede, die auf langen Etappen entscheidend sein können.

Kein anderer Wagen „passt“ auf Anhieb so gut wie der BMW. Aus den aufpreispflichtigen Ledersesseln mit vollelektrischer Einstellung und Memory-Funktion mag man gar nicht mehr aufstehen. Mit einer Hand hat man über das iDrive-System alles im Griff, doch es gibt auch Schwächen im Münchener Kombi: Das Ablagenangebot ist vorn zwar gut, hinten jedoch gibt es praktisch keine Fächer. Auch können große Wasserflaschen nirgends ordentlich verstaut werden. Das geht nur in Audi und VW. Zudem immer wieder auffällig: Der versteckte Wischerhebel hinter dem BMW-Volant, bei dem man nie weiß, ob der Regensensor nun ein- oder ausgeschaltet ist. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Mercedes- typische Anordnung des Tempomat-Hebels im T-Modell. Diesen verwechselt man schon mal mit dem darunterliegenden Blinkerhebel.

Davon abgesehen kann der Stuttgarter aber beim Fahrkomfort richtig punkten. Das liegt nicht nur an seinen perfekten Sitzen, sondern am Gesamtpaket. Er ist sowohl gemessen als auch gefühlt der leiseste Reisekombi in diesem Vergleichstest. Am lautesten geht es im Passat Variant zu. Insbesondere auf Kopfsteinpflaster teilen Fahrwerk und Reifen den Insassen gern mit, was sie gerade tun. Auf der Autobahn und abseits schlechter Straßen benimmt sich der Wolfsburger aber – wie alle anderen auch – unauffällig und entspannt.

Beeindruckend ist der Federungskomfort der C-Klasse, der merklich über dem Niveau der drei anderen Wagen liegt. Auch dank seines serienmäßigen Agility-Control-Fahrwerks mit adaptiven Dämpfern zeigt sich der Schwaben-Stern sowohl leer als auch bis an die absolute Beladungsgrenze von 521 kg souverän. Er bügelt auch grobe Bodenwellen glatt, hat noch hohe Reserven und hinterlässt die Passagiere ungeschüttelt und ungerührt. Der Audi A4 Avant nimmt grobe Bodenwellen, Fugen und Querrillen dynamisch hart, aber nicht unkomfortabel. Beladen ändert sich an diesem Verhalten nichts.

Der BMW geht – ganz Fahrmaschine – mit den Insassen ein wenig rauer um. Bei voller Beladung stößt der 320d an seine Grenzen und reicht vor allem harte Kanten trocken durch.

Der Passat muss trotz adaptiven Fahrwerks (DCC, 1085 Euro) dem Mercedes den Vortritt lassen. Insbesondere beladen macht er einen leicht unterdämpften Eindruck. Das Heck schwingt dann nach langen Bodenwellen nach. Der Kapitelsieg geht somit ganz klar an die fein geschliffene C-Klasse.

FahrkomfortMax. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Sitzkomfort vorn150102100100106
Sitzkomfort hinten10060676562
Ergonomie150123125126120
Innengeräusche5035263331
Geräuscheindruck10085708282
Klimatisierung5040344034
Federung leer200146141136132
Federung beladen200149138135129
Kapitelbewertung1000740701717696
 

Motor und Getriebe

Mit seinem nun 184 PS starken Turbodiesel fährt der BMW in der Beschleunigung den anderen davon. In nur acht Sekunden knackt er aus dem Stand die 100-km/h-Marke. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit reicht kein anderer Testkandidat an den BMW 3er heran. Der mit 1580 Kilo leichteste Kombi im Testfeld profitiert weiterhin von der spontanen Gasannahme sowie der gleichmäßigen Kraftentfaltung über das gesamte Drehzahlband bis hin zum roten Bereich.

Nominell mit 400 Newtonmetern noch kraftvoller tritt der 2,2 Liter große Biturbodiesel im C-Klasse T-Modell an. Allerdings muss er auch fast 100 kg mehr in Fahrt bringen. Seine Laufruhe und die ebenfalls angenehme Kraftentfaltung lassen ihn zum nahezu perfekten Alltagspartner werden. Die etwas brummigen (BMW) und auch teilweise deutlich präsenteren (Audi/VW) Aggregate der Mitbewerber können da nicht ganz mithalten.

Das Thema Getriebe beherrschen der BMW und der VW Passat mit seinem optionalen DSG-Getriebe (2200 Euro). Letzteres bietet vor allem im täglichen Gebrauch Vorteile durch seine sanften Schaltvorgänge im Automatikmodus. Das knackige manuelle BMW-Getriebe überzeugt dagegen beim fliegenden Wechsel durch die klar definierten Schaltgassen und seine passende Übersetzung.

Vergleichsweise nicht so genau geführt sind die Schaltungen von Mercedes und Audi. Positiv zu bemerken ist jedoch die gegenüber den Vorgängermodellen deutlich verbesserte Abstimmung zwischen Getriebe, Kupplung und Motor beim C 220 CDI T, die nun ein gefühlvolleres Anfahren ermöglicht. Die standardisierte Verbrauchsmessfahrt inklusive eines kurzen Volllastanteils setzt wiederum den BMW in ein gutes Licht. Mit 6,0 Liter Diesel pro 100 km behauptet er sich an der Spitze des Feldes. Die Konkurrenten variieren in einem Bereich von 6,4 bis 6,6 Litern. Die Reichweiten von BMW und VW überschreiten mit den Serien-Tanks die 1000-Kilometer-Marke, ein optionaler 66 Liter großer Tank (60 Euro) ermöglicht dies auch dem Mercedes.

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Beschleunigung150110108109116
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit15067686974
Getriebeabstufung10079858082
Kraftentfaltung5034323235
Laufkultur10064606062
Verbrauch325258260256268
Reichweite2519222020
Kapitelbewertung1000631635626657
 

Fahrdynamik

Der BMW 320d Touring kann die zusätzlichen Leistungsreserven seines neuen 184-PS-Turbodiesels mühelos in schnelle Rundenzeiten auf dem Handlingkurs umsetzen. Über zwei Sekunden legt er zwischen sich und den zweiten Hecktriebler, den Mercedes. Bei deaktiviertem DSC (ESP) sorgt das satte Drehmoment von 380 Nm für ein deutliches Übersteuern. Über die präzise Lenkung lässt sich das aber schnell parieren. Die Agilität des 3er äußert sich auch in der höchsten Slalom-Geschwindigkeit. Audi, Mercedes und VW reihen sich geschlossen und mit Respektabstand dahinter ein.

Auf abgesperrter Strecke überzeugt der Mercedes-Kombi mit seinem gutmütigen Handling, der spurstabilen Hinterachse und einer direkten Lenkung. Bei ihm schreitet eine Notfall-Funktion des ESP trotz vorheriger Deaktivierung im Ernstfall ein. Und während sich das Audi-Heck, immer wenn die Vorderachse nahe der Haftgrenze zum Untersteuern neigt, über gezielte Lastwechsel sanft eindrehen lässt, bleibt der VW Passat ruhig wie eine Burg. Der knackige Sportmodus des DCC-Dämpfersystems und die serienmäßige elektronische Differenzialsperre bewahren den Variant vor einem allzu großen Zeitabstand zum Audi.

Beim Bremsen aus 100 km/h bis zum Stillstand setzt sich der BMW 3er Touring mit kalter Anlage an die Spitze des Quartetts. Die durchweg mit 17-Zoll-Rädern bestückten Testkandidaten geben aber auch in dieser Disziplin ein geschlossenes Bild ab. Nur der Kaltbremswert des VW Passat liegt über den Werten der anderen Testteilnehmer.

FahrdynamikMax. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Handling15066616575
Slalom10062626571
Lenkung10072707173
Geradeauslauf5043414138
Bremsdosierung3018201820
Bremsweg kalt15085758791
Bremsweg warm15081849789
Traktion10048504647
Fahrsicherheit150129130129127
Wendekreis201511814
Kapitelbewertung1000619604627645
 

Umwelt und Kosten

Die Punktevorteile müssen sich der A4 und der Passat hart erarbeiten. Zwar lockt der VW mit dem niedrigsten Grundpreis von 33.175 Euro, zum Test tritt er aber mit dem optionalen DSG-Getriebe für 2200 Euro an. So liegt er im Preis knapp über dem A4 und 525 Euro unter dem BMW. Alle Mercedes-Neuheiten bis 2014 schlägt mit 38.526 Euro etwas über die Stränge und verlangt zudem den höchsten Aufpreis für die Metalliclackierung. Beim Wertverlust liegen der Schwabe und der BMW etwa gleichauf, der Audi hat nach vier Jahren den geringsten Wertverlust. Ein weiterer Vorteil des A4 sind seine etwas besseren Versicherungseinstufungen und sein umfangreiches Garantiepaket. Hier lässt der BMW einige Punkte liegen, da seine Mobilitätsgarantie ab Werk nur fünf Jahre währt. Die 30-jährigen Garantien für Mobilität und gegen Durchrostung von Mercedes bringen die C-Klasse auf das hohe Punkteniveau von Audi und VW.

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Bewerteter Preis675150162163159
Wertverlust5016171816
Ausstattung2516191717
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung5027282820
Werkstattkosten2014161616
Steuer108888
Versicherung4029283229
Kraftstoff5542434244
Emissionswerte2587878586
Kapitelbewertung1000389408409395
 

Fazit

Die aufgefrischte Mercedes C-Klasse gewinnt den Vergleichstest. Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung, der gute Abroll-, Federungs- und Geräuschkomfort sowie ein kraftvoller Antrieb zeichnen den C 220 CDI T aus. Dahinter reihen sich der VW Passat Variant und der Audi A4 Avant ein. Der Passat ist beim Raumangebot nicht zu schlagen, auch seine Motor-/Getriebekombination überzeugt, die gebotene Dynamik eher nicht. Da bietet der A4 schon mehr Fahrspaß. In diesem Punkt unübertroffen, aber doch sehr kompakt gebaut, ist der 184 PS starke und sparsame BMW 320d Touring – Platz vier.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMercedes C 220 CDI T-Modell BlueEFFICIENCYVW Passat Variant 2.0 TDIAudi A4 Avant 2.0 TDIBMW 320d Touring
Summe50003072306430513049
Platzierung1234

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