X-Trail/CX-5/Kodiaq: Vergleichstest
Alleskönner-SUV CX-5, X-Trail und Kodiaq im Vergleich
- Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail im Vergleichstest
- Fahrkomfort: Skoda Kodiaq hat die bequemsten Sitze
- Motor/Getriebe: Sparsamster ist der Mazda CX-5
- Fahrdynamik: Skoda Kodiaq glänzt mit kürzestem Bremsweg
- Umwelt/Kosten: Nissan X-Trail als Test- und Basismodell teuer
- Messwerte & technische Daten: Mazda CX-5 Skyactive-G 165, Nissan X-Trail 1.3 DIG-T & Skoda Kodiaq 1.5 TSI
- Fazit
Der Skoda Kodiaq, der Mazda CX-5 und der Nissan X-Trail sind wahre Alleskönner, die mit viel Praxisnutzen und einem sozialverträglichen Preis-Leistungs-Verhältnis glänzen. Welche weiteren Talente die stattlichen SUV mitbringen, klärt der Vergleichstest.
Gesamtbewertung (max. Punkte) | Mazda CX-5 Skyactive-G 165 | Nissan X-Trail 1.3 DIG-T | Skoda Kodiaq 1.5 TSI |
---|---|---|---|
Karosserie (1000) | 621 | 621 | 682 |
Fahrkomfort (1000) | 719 | 709 | 743 |
Motor/Getriebe (1000) | 594 | 568 | 581 |
Fahrdynamik (1000) | 584 | 552 | 612 |
Eigenschaftswertung (4000) | 2518 | 2450 | 2618 |
Kosten/Umwelt (1000) | 391 | 372 | 380 |
Gesamtwertung (5000) | 2909 | 2822 | 2998 |
Platzierung | 2 | 3 | 1 |
Vielseitig, geräumig, fahrsicher: Es gibt gute Gründe, sich für ein SUV – wie hier im Vergleichstest der Skoda Kodiaq, der Mazda CX-5 und der Nissan X-Trail – zu entscheiden. Kein Wunder also, dass sich diese Fahrzeuggattung in der Käufergunst weiterhin wachsender Beliebtheit erfreut. Als einer der praktischsten Vertreter unter den familientauglichen Geländegängern gilt derzeit der Skoda Kodiaq, der seit 2017 am Markt ist und mit dem 150-PS-Einstiegsbenziner und optionalem Doppelkupplungsgetriebe zum Test antritt. Gegen den Tschechen positionieren sich zwei japanische Wettbewerber: der Mazda CX-5, dessen Basismotorisierung im Verbund mit Vorderradantrieb nur mit Schaltgetriebe zu bekommen ist, sowie der Nissan X-Trail, der nach fünf Jahren Bauzeit mit dem 1.3 DIG-T eine neue Motorisierung samt serienmäßigem Doppelkupplungsgetriebe erhalten hat. Kann der Skoda Kodiaq dem Nissan X-Trail und dem Mazda CX-5 im Vergleichstest Paroli bieten?
Skoda Kodiaq Fahrbericht im Video:
Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail im Vergleichstest
Sowohl der Mazda CX-5 als auch der Nissan X-Trail sind innen derart geräumig, dass vier Erwachsene und üppiges Reisegepäck locker ihren Platz finden. Schön und gut, aber der Skoda Kodiaq bietet in diesem Vergleichstest in allen Belangen das gewisse Mehr. Gerade die hintere Beinfreiheit beeindruckt nachhaltig. Gleiches gilt für den Kofferraum, der mit 650 bis maximal 2065 Liter Fassungsvermögen das Gepäckabteil des CX-5 (506 bis 1620 Liter) in den Schatten stellt. Und auch der X-Trail, der ebenso wie der Kodiaq mit einer verschiebbaren Rückbank aufwartet und darüber hinaus als Siebensitzer erhältlich ist, kann mit seinem bis zu 1996 Liter großen Laderaum nicht ganz mit dem Tschechen mithalten. Dafür findet man im Nissan nach Umlegen der zweiteiligen Rücksitzlehne eine nahezu ebene Ladefläche vor. Beim Skoda müssen sperrige Gegenstände hingegen über eine hohe Stufe gewuchtet werden. Allerdings nützt das große Ladevolumen des X-Trail nur bei leichtgewichtigem Transportgut. Die effektive Zuladung des Testwagens fällt mit 410 kg für ein solch großes Fahrzeug eher mickrig aus. Der Mazda-Eigner muss zwar auf eine verschiebbare Rückbank verzichten, doch dafür ist der CX-5 stets mit einer dreiteilig umklappbaren Fondsitzlehne ausgestattet. Und auch die praktische Halterung für das sperrige Gepäckraumrollo unter dem Ladeboden erweist sich im Alltag als sehr nützliches Detail. Um die Sicherheit an Bord ist es in allen drei SUV-Modellen gut bestellt. Autonome Notbremssysteme mit Fußgängererkennung sind in Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail serienmäßig. Dass der Skoda sich im Bereich der Sicherheitsausstattung im Vergleichstest dennoch einen kleinen Vorsprung erarbeitet, liegt unter anderem daran, dass er als Einziger mit autonomen Fahrfunktionen ausgerüstet werden kann. Gemeint sind in diesem Zusammenhang etwa ein Stauassistent oder ein Notfallassistent, der das Fahrzeug sicher zum Stillstand bringen soll, falls der Fahrer beispielsweise aus medizinischen Gründen gerade nicht dazu in der Lage sein sollte. Darüber hinaus glänzt der große Osteuropäer mit der intuitivsten Bedienung und der insgesamt wertigsten Materialanmutung.
Fahrkomfort: Skoda Kodiaq hat die bequemsten Sitze
Um es gleich vorwegzunehmen: Eine echte Sänfte ist von Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail keiner der drei Kraxler. Am ehesten schafft es im Vergleichstest noch der Mazda mit seinem sanften Anfedern auf Kanten und Querfugen, erhöhte Ansprüche an einen ordentlichen Federungskomfort zu erfüllen. Und auch auf der Autobahn liegt der CX-5 ruhiger als die Wettbewerber. So verarbeitet der Skoda, der nicht wie sonst üblich mit adaptiven Dämpfern antritt, kleinere Anregungen überraschend hölzern und gerät auf kurz hintereinander folgenden Wellen merklich in Unruhe. Ohne Tadel hingegen sind seine sehr komfortabel gepolsterten Sitze, die den Oberkörper durch die ausgeprägten Wangen seitlich wirkungsvoll abstützen. Auch hinten bietet der Tscheche den mit Abstand besten Sitzkomfort. Der Nissan gibt ähnlich wie der Kodiaq viele kleine Unebenheiten an die Passagiere weiter, sackt in tiefe Wellen spürbar ab und verfügt mit maximaler Beladung über weniger Reserven als die Konkurrenten. Darüber hinaus gehen die vergleichsweise lauten Wind- und Abrollgeräusche zu Lasten des Akustikkomforts. Die Sitze hingegen bieten ausreichend Seitenhalt. Die Fondgäste erfreuen sich zudem über die in der Neigung einstellbare Lehne, die eine entspannte Haltung begünstigt. Der Skoda bietet dieses Feature allerdings ebenfalls.
Motor/Getriebe: Sparsamster ist der Mazda CX-5
Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail sind mit Vierzylinder-Benzinern bestückt. Die Leistungsspanne reicht von 150 PS (Kodiaq) über 160 PS (X-Trail) bis hin zu 165 PS (CX-5). Während Nissan und Skoda auf kleinvolumige Triebwerke mit Turboaufladung setzen, geht Mazda mit dem 2,0-Liter-Sauger einen eigenen Weg. Der Kraftstoffkonsum der drei Kontrahenten hängt im Wesentlichen vom rechten Fuß des jeweiligen Fahrers ab. Mit Weitsicht und Zurückhaltung lassen sich im Vergleichstest Knauserverbräuche von rund fünfeinhalb Litern realisieren. Schnelle Autobahnetappen schaffen Dieseltriebwerke aber effizienter, wie die Maximalverbräuche von 17,2 bis 19,6 Litern beweisen. Auf unserer Test-Verbrauchsrunde erweist sich indes der Mazda als der Genügsamste. Mit durchschnittlich 7,4 Litern ist er 1,1 Liter sparsamer als der Kodiaq und 1,5 Liter genügsamer als der X-Trail – obwohl der das neueste Triebwerk unter der Haube hat. Von den Fahrleistungen her, schafft es hingegen keiner der Rivalen, sich großartig von den anderen abzusetzen. Subjektiv wirken die Turbotriebwerke in X-Trail und Kodiaq aber spritziger als der gerade im unteren Drehzahlbereich doch recht lethargische Skyactiv-Motor des Mazda.
Fahrdynamik: Skoda Kodiaq glänzt mit kürzestem Bremsweg
Wer sich für ein praktisches SUV entscheidet, wird davon sicherlich keine querdynamischen Wunderdinge erwarten. Viel wichtiger dürfte dieser Klientel, häufig Familien mit Kindern, die Fahrsicherheit sein. Vor diesem Hintergrund scheint es nur konsequent, dass Mazda, Nissan und auch Skoda ihre Kraxler an die kurze Leine nehmen und die jeweiligen ESP-Systeme frühzeitig zum Einsatz bringen. Lange vor dem tatsächlichen Erreichen der Haftgrenze werden Skoda Kodiaq, Mazda CX-5 und Nissan X-Trail von ihrem elektronischen Rettungsanker eingebremst. Bei der Regelgüte selbst hingegen gibt es Unterschiede. Während das ESP des Nissan vergleichsweise feinfühlig einschreitet, greift das ESC genannte Stabilitätsprogramm des grundsätzlich agilen Skoda eher rüde ein. Das erklärt auch die trotz haftstarker Conti-Sport-Contact-Bereifung eher mäßige Zeit auf dem Handlingkurs. Im Slalom hingegen ist der Kodiaq, der über eine ebenso präzise und rückmeldungsfreudige Lenkung wie der Mazda dirigiert wird, der schnellste Testkandidat. Ebenfalls positiv: Der Bestseller aus Mladá Boleslav liefert die kürzesten Bremswege. Vor allem der Warmbremsweg von 34,9 Metern aus 100 km/h hebt ihn im Vergleichstest von seinen Wettstreitern ab. Der Nissan benötigt mit 37,4 Metern bei kalter Anlage und 37,6 Metern hingegen schlicht zu viel Wegstrecke für eine Vollbremsung aus Tempo 100.
Umwelt/Kosten: Nissan X-Trail als Test- und Basismodell teuer
Der Nissan X-Trail trägt im Kostenkapitel des Vergleichstests die rote Laterne davon. Die Gründe liegen auf der Hand: Mit 32.804 Euro ist er, was den bewerteten Preis angeht, 4014 Euro teurer als etwa der Mazda CX-5. Darüber hinaus verliert er – bedingt durch den hohen (Grund-)Preis – am meisten Wert und verschlingt mehr Geld für Kraftstoff als die Wettbewerber. Dem vergleichsweise günstigen Mazda sind bei den laufenden Kosten höchstens die teuren Versicherungsprämien anzukreiden. Ansonsten fällt er im Vergleich vor allem durch die niedrigen Aufwendungen für den Kraftstoff auf. Deshalb sammelt der Asiate im Kostenkapitel die meisten Punkte. Auch wenn der Skoda Kodiaq hier in die günstigsten Typklassen eingestuft ist, schafft er es nicht, den Vorsprung des Mazda aufzuholen. Schließlich liegt auch sein bewerteter Preis deutlich über dem des CX-5: nämlich um 2854 Euro. Ein Vorzug der beiden Japaner: Mazda und Nissan gewähren drei Jahre Garantie auf ihre Fahrzeuge. Bei Skoda gibt es lediglich zwei Jahre Neuwagengarantie.
Messwerte & technische Daten: Mazda CX-5 Skyactive-G 165, Nissan X-Trail 1.3 DIG-T & Skoda Kodiaq 1.5 TSI
AUTO ZEITUNG 19/2019 | Mazda CX-5 Skyactive-G 165 | Nissan X-Trail 1.3 DIG-T | Skoda Kodiaq 1.5 TSI |
---|---|---|---|
Technik | |||
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4 | 4/4; Turbo | 4/4; Turbo |
Hubraum | 1998 cm³ | 1332 cm³ | 1498 cm³ |
Leistung | 121 kW/165 PS | 117 kW/160 PS | 110 kW/150 PS |
Max. Drehmoment | 213 Nm | 270 Nm | 250 Nm |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang, manuell/ Vorderrad | 7-Gang, Doppelkupplung/ Vorderrad | 7-Gang, Doppelkupplung (opt.)/Vorderrad |
Messwerte | |||
Leergewicht (Werk/Test) | 1440/1502 kg | 1500/1575 kg | 1507/1618 kg |
Beschleunigung (Test) | |||
0 - 100 km/h | 9,9 s | 10,1 s | 9,8 s |
0 - 150 km/h | 22,8 s | 22,6 s | 22,2 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 201 km/h | 198 km/h | 198 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 36,3/36,4 m | 37,4/37,6 m | 36,0/34,9 m |
Verbrauch (Test/WLTP) | 7,4/7,4 l S/100 km | 8,9/6,3* l S/100 km | 8,5/7,7 l S/100 km |
CO2-Ausstoß (Test/WLTP) | 175/168 g/km | 211/190 g/km | 201/175 g/km |
Preise | |||
Grundpreis | 26.990 Euro | 31.200 Euro | 28.200 Euro |
Testwagenpreis | 28.790 Euro | 32.804 Euro | 31.644 Euro |
*lt. EU |
Einmal mehr liefert der Skoda Kodiaq in einem Vergleichstest der AUTO ZEITUNG eine beeindruckende Vorstellung ab. Sein konkurrenzloses Raumangebot für Mensch und Gepäck, das umfangreiche Angebot an Assistenzsystemen sowie die standfeste Bremsanlage bescheren dem Tschechen einen ungefährdeten Testsieg. Zweiter wird der Mazda CX-5, der mit dem sparsamsten Antrieb und dem günstigsten bewerteten Preis punktet. Bronze geht an den Nissan X-Trail, der zwar mit Ausnahme der Bremswege wenig echte Schwächen aufweist, in vielen Details aber recht angestaubt wirkt. Teuer ist er obendrein.