Knaus Sport (2024): Preis & Probewohnen im 450 FU
Der Einstiegs-Caravan wird günstiger
Generationswechsel beim Caravan: Der Knaus Sport (2024) startet mit neuer Ausstattung und überarbeiteter Optik in die nächste Modellgeneration – da fällt der Preis wieder unter 20.000 Euro an. Erstes Probewohnen im Grundriss 450 FU des frisch renovierten Einsteiger-Modell!
Preis: Knaus Sport (2024) ab 19.290 Euro
Der Sport von Knaus ist kaum mehr nur eine Modellreihe, sondern eine eigene Welt. Wer sich hier zurechtfinden will, muss Kürzel wie 400 DK oder 650 UFK decodieren oder wenigstens wissen, dass schon die günstigsten Knaus-Wohnwagen so ziemlich alle Ansprüche ans Campen abdecken. In der Praxis verteilen sich acht Bettvarianten, sieben verschiedene Bäder und drei Küchen-Layouts auf sieben unterschiedliche Längen. Insgesamt stehen für den Sport 14 Grundrisse zur Auswahl, womit der Caravan so gut wie jedem Camping-Bedürfnis gerecht wird. Es ist bei Knaus im niederbayrischen Jandelsbrunn also eine ziemlich große Sache, wenn ein neuer Sport herauskommt. Sogar ein 8,66 Meter langer Tandemachser mit sechs Betten gehört noch zur Sport-Familie, doch vor allem sind es preissensible Kund:innen, die sich für die Modellreihe interessieren. Womöglich war ihre Begeisterung in letzter Zeit kühl geworden, weil selbst der kleine, etwas altmodische 400 LK mit zwei umbaubaren Dinetten nicht mehr unter 20.000 Euro zu haben war.
Mit der neuen Generation des Knaus Sport (2024) stellt sich der Einstiegs-Wohnwagen neu auf. Der Grundpreis spielt in der Einsteiger-Klasse eben immer noch eine wichtige Rolle, weshalb die Preisliste jetzt wieder knapp darunter einsetzt. Die Wohnanhänger des Modelljahr 2025 beginnen ab 19.290 Euro (Alle Preise: Stand September 2024) für den Grundriss 400 QD – damit knappe 2000 Euro unter dem bisherigen Einstiegspreis. Der uns fürs Probewohnen bereitgestellte Sport 450 FU kommt mit 21.590 Euro etwas über die magische 20er-Marke, unterbietet dennoch den direkten Vorgänger um einen vierstelligen Betrag. Das ist sicher keine Revolution, aber doch ein Statement: Die Preisrallye ist in der Caravaning-Branche erst mal vorbei.
Natürlich kann auch Knaus nicht zaubern, deshalb muss der neue Sport auf das Fold-Expand-Heck des Vorgängers verzichten. Dahinter verbirgt sich die konzerntypische Kunststoff-Heckwand mit eingelassenem Leuchtenträger, die jetzt eine einfachere Sandwich-Konstruktion mit kleineren Voll-LED-Rückleuchten ersetzt. Und das AL-KO-Chassis gibt es nur noch für die großen Sportler mit zwei Tonnen Gesamtgewicht. Stattdessen kehrt man zum selbst gefertigten Dyonic-Chassis zurück, verzichtet aber weder auf selbst nachstellende Bremsen noch auf den AL-KO-Schlingerschutz. Auch die Dachrundungen verlaufen beim neuen Sport etwas flacher, doch wer nicht Knaus-Expert:in ist, sieht von außen keinen großen Unterschied. Man wundert sich nur, wie schick so ein volkstümlicher Caravan heute dasteht. Allerdings gehören die Glattblech-Seitenwände, die Alu-Räder und die Deichselabdeckung zum Designpaket, das sich Knaus mit 1390 Euro extra bezahlen lässt.
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Innenraum: Mut zur Kante
Völlig serienmäßig ist aber der komplett renovierte Innenraum des Volumenmodells. Und daran haben die Entwickler:innen anscheinend kein bisschen geknausert: Der erneuerte Einstiegs-Wohnwagen Knaus Sport (2024) wird zum Modelljahr 2025 sicht- und spürbar moderner. Sicher, wer nach seidenmatten Oberflächen oder modischer Filzbespannung an den Wänden sucht, muss auch im Knaus-Programm eine Klasse höher einsteigen. Mit seinen mattweißen Schrankklappen, den hellen Holzflächen und den braunen Tweedpolstern erinnert die Wohnwelt des Sport an die solide Mittelklasse besserer Einrichtungshäuser und fühlt sich auch genauso reell an.
Dafür sorgt etwa der minimalistische Stil des Mobiliars. Viel Holz in Naturfarbe wechselt sich mit klaren, weißen Flächen ab. Formal herrscht Mut zur Kante, was den Möbelbau vergleichsweise wuchtig wirken lässt – und nebenbei Stauraum schafft. Ziemlich viel Stauraum sogar, das gilt sogar für den Knaus Sport 450 FU, den uns die Niederbayer:innen für die erste Proberunde an den Haken hängt. Selbst die drittkürzeste Sport-Variante bietet Platz in zehn Dachschränken, zwei offenen Ablagen, zwei Kleiderschränken, einem Badezimmerschrank und den drei großen Schubladen des Küchenblocks. Dazu kommen die Staufächer unter dem vorderen Doppelbett und der C-förmigen Hecksitzgruppe. Diese fällt übrigens so großzügig aus, dass unterwegs auch mal Besuch vorbeischauen kann. Und die Küche eignet sich mit ihrer 1,30 m breiten Arbeitsplatte ebenfalls zum Bewirten großer Tafelrunden. Die Küche ist dabei mit Dreiflammen-Gaskoche, einer Edelstahlspüle und einem Kühlschrank mit – je nach Grundriss – zwischen 98 und 177 l Volumen dabei auch ganz gut ausgestattet.
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Nichts am 6,72 m langen Sport 450 FU wirkt kleinlich, weder die Stehhöhe von 1,96 m noch die Innenbreite von glatten zwei Metern. Und manche Details bekommen die Knaus-Einrichter:innen sogar richtig gediegen hin – das Lichtkonzept etwa mit den LED-Leisten am Rand der Schrankklappen oder den biegsamen Leseleuchten. Gegen 485 Euro Aufpreis reist im geräumigen Bad sogar eine echte Innovation mit: Denn die chemie- und wasserlose Cleanflex-Toilette bietet Knaus auch für den Sport an. Ab Werk ist eine klassische Kassetten-Toilette von Dometic an Bord. Komplettiert wird die Badezimmer-Ausstattung durch eine integrierte Duschwanne, eine Waschbeckenarmatur sowie Verstaumöglichkeiten.
Je nach Grundriss bietet der Sport drei bis sechs Schlafmöglichkeiten. Diese sind entweder als feststehende Einzel- oder Doppelbetten ausgeführt, lassen sich durch Umklappen aus der Sitznische formen oder sind als Etagenbetten (bis zu drei übereinanderliegend!) ausgeführt. Als Beispiel: Unser Probewohn-Exemplar, der Sport 450 FU, bietet Campenden ein festes Doppelbett im Bug (2000 x 1380 mm), die U-förmige Sitzecke lässt sich am Abend in ein zweites Doppelbett (1980 x 1510-1250 mm) im Heck verwandeln. Auch die Sitzgruppe findet je nach Grundriss an einer anderen Stelle des Campers Platz. Sie ist entweder aus zwei gegenüberstehenden Bänken (Bug oder Seite), als L-förmige Konstellation oder U-förmige Nische im Heck des Caravans aufgebaut.
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Bordtechnik: Auflastung bis 2000 kg möglich
Je nach Grundriss basiert der Knaus Sport (2024) auf einem Eigenbau-Chassis oder einem AL-KO-Fahrwerk. Die Auflastung ändert sich je nach Fahrwerk. Das eigene Chassis, das es nur bei den kurzen Grundrissen gibt, begrenzt Knaus optional auf 1800 kg (1800 kg-Fahrwerk), serienmäßig wird das 1500 kg-Chassis verwendet (bei 400 LK, 400 QD und 420 QD die einzige Option). Das AL-KO-Chassis ist dagegen nur bei den zwei größten Grundrissen 650 FDK und 650 UFK mit je 8660 mm Länge zu finden – hier mit einer optionalen Auflastung von bis zu 2000 kg. Ab Werk liegt die Zuladung beim Einstiegs-Caravan bei 29 (450 FU) bis 139 kg (650 FDK) – eine optionale Auflastung ist bei vielen Komfortoptionen und etwas Gepäck demnach eine sinnvolle Investition.
Ab Werk ist eine Gasheizung inklusive. Bei den kleineren Grundrissen handelt es sich um eine Truma S 3004, bei den größeren Modellen ist eine Truma Combi 6 inklusive. Aufrüstungen, etwa mit einer Fußbodenheizung oder leistungsstärkeren Modellen ist auf Wunsch möglich. Auch eine Dometic-Klimaanlage lässt sich optional werkseitig nachrüsten. Grundriss-unabhängig ist dagegen der Wassertank: 45 l Frischwasser (Unsere Empfehlungen für Wasserfilter) müssen genügen, optional gibt es einen rollbaren 25-l-Frischwasser- sowie Abwassertank hinzu.
Die Ersparnis von 1000 Euro beim 450 FU sind eigentlich nicht die Welt, zumal selbst der billigste Sport mit ein paar Extras ganz leicht die 25.000-Euro-Marke reißt. Und doch zeigt Knaus mit seinem renovierten Bestseller, wie gut ein günstiger Wohnwagen sein kann.