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Geht auch ganz einfach:

Formentor VZ5/AMG GLA 45 S: Vergleichstest

Formentor VZ5 heizt AMG GLA 45 S ein

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Cupra Formentor VZ5 & Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ im Vergleichstest
  2. Fahrdynamik: Der Cupra Formentor VZ5 bremst besser
  3. Fahrkomfort: Komfort im Mercedes GLA 45 S 4Matic+ leidet unter der Akustik
  4. Karosserie: Cupra Formentor VZ5 glänzt bei der Sicherheitsausstattung
  5. Umwelt/Kosten: Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ günstiger im Unterhalt
  6. Messwerte & technische Daten Cupra Formentor VZ5 & Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+
  7. Ergebnis in Punkten
  8. Fazit

Mit wuchtiger Fünfzylinder-Power greift der Cupra Formentor VZ5 im Vergleichstest den Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ an. Kann der stärkste Serien-Vierzylinder dem Kampf um die Krone der Fahrspaß-SUV dagegenhalten? 

Dass kompakte SUV-Modelle nicht zwingend nur für rationale Kaufgründe geeignet sind, die vor allem ein praktisches Auto suchen, beweisen der heißspornige Cupra Formentor VZ5 und der äußerst ambitionierte Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ in diesem Vergleichstest sehr offenkundig. Schließlich fühlen sich beide Allradler vor allem hemmungslosem Fahrspaß verpflichtet, wie die gewaltigen Motorleistungen von 390 beziehungsweise 421 PS bereits auf den ersten Blick klarstellen. Den von den zahmeren Derivaten gewohnten Nutzwert gibt es quasi als Bonus dazu. Doch welcher der rasanten Allradler kann sich in Summe seiner Eigenschaften besser in Szene setzen? Mehr zum Thema: Unsere Produkttipps auf Amazon

Der Cupra Formentor VZ5 (2021) im Video:

 
 

Cupra Formentor VZ5 & Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ im Vergleichstest

Sowohl der spanische Herausforderer als auch der deutsche Routinier werden maßgeblich durch ihre Antriebsquelle geprägt. Unter der ausdrucksstarken Fronthaube des Cupra Formentor VZ5 arbeitet ein Reihenfünfzylinder mit Turboaufladung, der bis dato ausschließlich besonders scharfen Kompakt-Rennern von Audi vorbehalten war. Aus 2,5 Liter Hubraum kitzeln die Entwickler:innen die erwähnten 390 PS (287 kW) und ein maximales Drehmoment von 480 Newtonmetern. Dass diese Power trotz des durchaus üppigen Leergewichts von 1656 Kilogramm für rasante Fahrleistungen genügen sollte, liegt auf der Hand. Und so spurtet der Formentor unter herzerweichendem Motorsound in nur 4,4 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Nach 16,2 Sekunden liegen bereits 200 Sachen an, die Endgeschwindigkeit beträgt elektronisch abgeregelte 250 km/h. Für sich genommen sicherlich überragende Werte. Allerdings: Der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ kann diese sogar noch toppen. Sein 2,0 Liter großer Turbobenziner, der immer noch als der stärkste Serien-Vierzylinder der Welt gilt, leistet üppige 421 PS (310 kW) und stemmt maximal 500 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Und obwohl der Daimler nochmals 129 Kilogramm schwerer ist als sein Widersacher, fährt er diesem ab Landstraßentempo davon. 150 km/h etwa erreicht der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ eine glatte Sekunden früher als der Cupra Formentor VZ5. Und auch die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 270 km/h abermals höher. Gleichzeitig erweist sich der Vierzylinder im Vergleichstest als die genügsamere Antriebseinheit. Auf unserer Testrunde konsumiert der Schwabe exakt zehn Liter Super Plus. Der Spanier gönnt sich auf 100 Kilometern einen glatten Liter mehr vom Besten. Weniger gut ist die ausgeprägte Tendenz des Mercedes-AMG zum Dröhnen bei niedrigen Drehzahlen. Sie kostet den GLA beim Fahrkomfort reichlich Punkte. Doch dazu mehr im entsprechenden Kapitel.

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Fahrdynamik: Der Cupra Formentor VZ5 bremst besser

Fahrspaß definiert sich bekanntlich aber nicht nur durch ein größtmögliches Spurtvermögen, auch die querdynamischen Fähigkeiten gehören dazu. Und in diesem Punkt wissen beide Power-SUV in diesem Vergleichstest ebenfalls zu überzeugen. Unsere Handlingstrecke umrunden sie mit enormem Tempo und sind am Ende bis auf zwei Zehntelsekunden gleich schnell. Dennoch zeigen sie jeweils einen ganz eigenen Charakter bei der Jagd nach der Bestzeit. So wirkt der Cupra Formentor VZ5 mit seinem spitzen Einlenkverhalten, das durch die überaus direkt ansprechende, mit reichlich Feedback gesegnete Lenkung zusätzlich verstärkt wird, zwar leichtfüßiger und agiler, allerdings auch schon etwas hektisch. Außerdem neigt der Spanier dazu, bei deaktiviertem ESP recht unvermittelt mit dem Heck auszukeilen. Das Allradsystem des Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ lässt zwar ebenfalls saftige Driftwinkel zu, doch geschieht der Übergang in den instabilen Fahrzustand bei ihm deutlich weicher. Überhaupt begegnet der GLA einem mit größerer Gelassenheit. Er lenkt deutlich weniger nervös ein und lässt sich trotz der größeren Lenkwinkel präzise auf der Ideallinie platzieren. Dass der Cupra Formentor VZ5 das Kapitel am Ende relativ klar für sich entscheiden kann, liegt im Wesentlichen an seiner Bremsperformance. Sowohl mit kalten als auch mit warmen Komponenten kommt der Formentor nach einer Vollbremsung aus Tempo 100 eher wieder zum Stehen als der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+.

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Fahrkomfort: Komfort im Mercedes GLA 45 S 4Matic+ leidet unter der Akustik

Übertriebene Härte ist beiden Wettbewerbern dank ihrer serienmäßig adaptiv geregelten Fahrwerksdämpfer fremd. Besonders der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ federt für ein derart sportlich ausgelegtes Vehikel überaus kommod an und überspielt auch bei hohem Tempo kleinere Unebenheiten sehr geschickt. Mit maximaler Beladung setzt sich hingegen der Cupra Formentor VZ5 mit genau diesen Qualitäten besser in Szene. Außerdem ist der Spanier im Vergleichstest das leisere Auto. Die Akustik an Bord des AMG wird durch den stets präsenten Motor geprägt. Eine bei niedrigen Drehzahlen stets präsente Dröhnfrequenz sorgt für ein messbar hohes Geräuschniveau und kostet den Mercedes viele Punkte.

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Karosserie: Cupra Formentor VZ5 glänzt bei der Sicherheitsausstattung

Auch als extrasportliche Speerspitzen ihrer jeweiligen Modell-reihe profitieren der Cupra Formentor VZ5 und der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ von den praktischen Großserien-SUV-Karosserien. Schließlich stellen beide Wettbewerber zumindest für vier Erwachsene ausreichend Platz zur Verfügung – im GLA geht es allerdings noch etwas luftiger zu als im Formentor. Und auch die Kofferräume befähigen beide Sportler uneingeschränkt als Erstfahrzeuge für den Alltag. Der Cupra beeindruckt im Vergleichstest darüber hinaus mit einer äußerst umfangreichen Sicherheitsausstattung, die sogar zahlreiche automatisierte Fahrfunktionen enthält, die beim Daimler Aufpreis kosten. Dafür wirkt der Mercedes innen nochmals edler und bietet nahezu in jedem Bereich hochwertige Materialien, die obendrein makellos zusammengefügt sind.

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Umwelt/Kosten: Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ günstiger im Unterhalt

Ein günstiges Vergnügen ist übrigens weder der Cupra Formentor VZ5 noch der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+. Dennoch: Letzterer ist bereits in der Basis fast 10.000 Euro teurer als der spanische Vergleichstest-Konkurrent. Unter Berücksichtigung der wertungsrelevanten Extras des schwäbischen Testwagens, etwa den formidablen, aber eben sehr teuren Sitzen, ergibt sich eine noch höhere Differenz. So liegen im bewerteten Preis zwischen dem Cupra und dem AMG 14.046 Euro. Überhaupt langt Mercedes-AMG im Fall des GLA recht hemmungslos zu, was Extras angeht. Während der Cupra Formentor VZ5 beinahe als Komplettangebot in den Showrooms steht, kosten viele Dinge, die in dieser Preisklasse eigentlich selbstverständlich sein sollten, Aufpreis. Die laufenden Kosten bewegen sich bei beiden Wettbewerbern in diesem Vegleichstest auf hohem Niveau, wobei für den Formentor durch den höheren Verbrauch und die teuren Kaskoeinstufungen ein noch größeres monatliches Budget eingeplant werden muss.

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Messwerte & technische Daten Cupra Formentor VZ5 & Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+

AUTO ZEITUNG 03/2022Cupra Formentor VZ5 4DriveMercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.5/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum2480 cm³1991 cm³
Leistung287 kW/390 PS
5700 - 7000 /min
310 kW/421 PS
6750 /min
Max. Drehmoment480 Nm,
2250 - 5700 /min
500 Nm,
5000 /min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
8-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1608/1656 kg1690/1785 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)4,4 s4,4 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h270 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,3/34,0 m35,4/34.6 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)11,0/10,1 l SP10,0/9,4 l SP
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)261/230 g/km237/214 g/km
Preise
Grundpreis61.650 €71.091 €
Testwagenpreis61.650 €75.696 €
 

Ergebnis in Punkten

Gesamtbewertung (max. Punkte)Cupra Formentor
VZ5 4Drive
Mercedes-AMG
GLA 45 S 4Matic+
Karosserie (1000)608636
Fahrkomfort (1000)642638
Motor/Getriebe (1000)647669
Fahrdynamik (1000)779757
Eigenschaftswertung (4000)26762700
Kosten/Umwelt (1000)266238
Gesamtwertung (5000)29422938
Platzierung12

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Zweifellos haben beide supersportlichen Kompakt-SUV ein ungemein hohes Suchtpotenzial – allein schon aufgrund ihrer faszinierenden Triebwerke. Und so gibt es am Ende eigentlich zwei Sieger, denn der Mercedes-AMG GLA 45 S 4Matic+ kann sich zunächst die Eigenschaftswertung sichern. Die geräumigere Karosserie, die höhere Endgeschwindigkeit und der um einen glatten Liter geringere Verbrauch bescheren dem Daimler ein Punktepolster, das er jedoch nicht bis in die Endabrechnung retten kann. Dafür ist er schlicht zu teuer. Daher geht der Gesamtsieg im Vergleichstest ganz knapp an den Cupra Formentor VZ5 4Drive. Neben dem niedrigeren Preis kann der heißspornige Spanier aber weitere Akzente setzen. So beinhaltet der Cupra ein außergewöhnlich umfangreiches Arsenal an Assistenzsystemen und setzt durch die kürzeren Bremswege ein wichtiges Ausrufezeichen. Außerdem lässt seine Multimedia-Ausstattung keine Wünsche offen. Weniger gut: die viel zu umständliche Bedienung und der hohe Verbrauch.

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