Mercedes GLA/Mercedes EQA: Vergleich
Mercedes EQA und GLA im Vergleich
Der Mercedes EQA schickt sich an, der Star unter den Mercedes-Kompakt-SUV zu werden. Wenn Mercedes EQA und Mercedes GLA im Vergleich aufeinander treffen wird es spannend. Macht der Stromer das Rennen?
Zum Vergleich stellen wir dem Stromer-Basismodell Mercedes EQA 250 den Mercedes GLA 220 d gegenüber. Der Mercedes EQA steht noch ganz am Anfang seiner Karriere. Erst zu Beginn des Jahres virtuell der Öffentlichkeit vorgestellt, stehen die Zeichen gut, dass der batterieelektrische Hochsitzer für reichlich Absatzzahlen sorgen wird. Die spannende Frage bleibt dann: Welche Chancen haben die bekannten wie bewährten GLA-Derivate mit ihren teils hybridisierten Verbrennern überhaupt noch?
Der Mercedes EQA (2020) im Video:
Mercedes EQA und Mercedes GLA im Vergleich
Die Gründe für den Vergleich zwischen Mercedes EQA und Mercedes GLA liegen auf der Hand: Zunächst einmal sind beide kompakten Daimler-Modelle ähnlich teuer. Abzüglich der Förderprämie gibt es den Mercedes EQA 250 für 37.971 Euro. Der Mercedes GLA 220 d liegt ohne des durch meinauto.de in Aussicht gestellten Rabatts im Vergleich bei 38.237 Euro. Markentypisch gibt es aber in den Preislisten beider Modelle noch genügend Spielraum, den Basispreis durch individuelle Extras kräftig nach oben zu treiben. Immerhin beinhaltet der EQA neben einigen wichtigen Assistenten bereits ein Navigationssystem. Beim GLA kostet auch dies extra. Angetrieben wird der EQA 250 von einer E-Maschine, die 140 kW beziehungsweise 190 PS bereitstellt und ein maximales Drehmoment von 375 Newtonmetern mobilisiert. Der 2,0 Liter große Turbodiesel im GLA 220 d liefert die gleiche Leistung, gibt aber 25 Newtonmeter mehr Drehmoment ab.
Fahrleistungen sprechen für den Mercedes GLA
Dennoch liegt der Mercedes GLA 220 d im Vergleich mit dem Mercedes EQA 250 bei den Fahrleistungen sehr deutlich vor seinem über 400 Kilogramm schwereren Kontrahenten. So absolviert der Diesel nicht nur den Standardsprint anderthalb Sekunden flotter, auch die Endgeschwindigkeit liegt um 62 km/h höher. Ein weiterer Vorteil des Diesels ist natürlich die Reichweite. Den WLTP-Normverbrauch von 5,3 Litern je 100 Kilometer zugrunde gelegt, muss der GLA erst nach 962 Kilometern wieder aufgetankt werden. Der Stromspeicher des Mercedes EQA 250 ist laut Hersteller hingegen bereits nach 426 Kilometern am Ende seiner Kapazität angelangt. Das Laden erfolgt an der Schnellladesäule mit einer maximalen Leistung von 100 Kilowatt. Eine halbe Stunde sollte somit eingeplant werden, bis der Hochvoltspeicher bis auf 80 Prozent aufgeladen ist.
Bei den Kosten fürht der Mercedes EQA
Allerdings sind jedem:jeder, der:die sich für ein Elektro-Auto entscheidet, die momentanen Einschränkungen auf langer Strecke bewusst. Was uneingeschränkt für das elektrische Modell in diesem Vergleich zwischen Mercedes EQA und Mercedes GLA spricht, sind indes die laufenden Kosten. Auf 10.000 Kilometern verbrennt der Mercedes GLA 220 d Diesel-Kraftstoff im Wert von 737 Euro, während der Strom für den Mercedes EQA für die gleiche Distanz mit 531 Euro zu Buche schlägt. Der Staat erhebt überdies für den Verbrenner 286 Euro Steuern pro Jahr; das E-Auto ist davon derzeit noch befreit. Die Wartung eines Stromers ist unter anderem aufgrund des fehlenden Ölwechsels ebenfalls weniger aufwendig als die konventionell angetriebener Fahrzeuge. Dadurch reduzieren sich die Wartungskosten beim EQA auf 381 Euro, während beim GLA 220 d pro Jahr mit 643 Euro gerechnet werden muss. In der Endabrechnung kostet der gefahrene Kilometer mit dem GLA 220 d bei eine Jahresfahrleistung von 10.000 Kilometern 0,29 Euro. Beim Mercedes EQA 250 sind es auf einen Kilometer gesehen 0,21 Euro. Plakativer ist der Unterschied, wenn wir die monatlichen Kosten zugrunde legen. Hier rangiert der Stromer bei 175 Euro, während der Diesel bei 242 Euro oder einen Wochenend-Einkauf darüber liegt.
Technilsche Daten: Mercedes GLA und Mercedes EQA
AUTO ZEITUNG 19/2021 | Mercedes GLA 220 d | Mercedes EQA 250 |
Technik | ||
Leistung | 190 PS 400 Nm | 190 PS 375 Nm |
Beschleunigung 0-100 km/h (Werk) | 7,4 s | 8,9 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 222 km/h | 160 km/h |
Reichweite | 962 km | 426 km |
Verbrauch auf 100 km (WLTP) | 5,3 l D | 17,7 kWh |
Kosten | ||
Steuer | 286 € | 0 € |
Versicherung HP/VK | 457 / 798 € | 407 / 798 € |
Energiekosten/Kraftstoff 10.000 km | 737 € | 531 € |
Energiekosten/Kraftstoff 20.000 km | 1474 € | 1062 € |
Wartung/Jahr² | 643 € | 381 € |
Wertverlust 10.000 km / Jahr ³20.000 km / Jahr ³ | 23.622 / 25.692 € | 23.341 / 27.574 € |
Kosten pro km** (10.000 / 20.000 km / Jahr) | 0,29 / 0,18 € | 0,21 / 0,13 € |
Kosten pro Monat** (10.000 / 20.000 km / Jahr) | 242 / 300 € | 175 / 217 € |
Preise | ||
Grundpreis | 43.108 € | 47.541 € |
Rabatt* | 4871 € | - |
Prämie | - | 9750 € |
Preis abzüglich Förderung / Rabatt | 38.237 € | 37.971 € |
(*Quelle: www.meinauto.de; ** ohne Wertverlust; ² ermittelt durch den ADAC; ³ Berechnung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) basierend auf Listenpreis und vier Jahre Haltedauer)
Aus finanzieller Sicht spricht in diesem Vergleich zwischen Mercedes EQA und Mercedes GLA alles für das elektrische Modell: Der Mercedes EQA ist inklusive Förderung günstiger im Basispreis, und die laufenden Kosten liegen durchweg auf niedrigerem Niveau. Einzig der Wertverlust fällt etwas höher aus als beim Mercedes GLA 220 d. Das ändert aber nichts am Sieg für den Mercedes EQA 250.