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Geht auch ganz einfach:

BMW 750i und Mercedes S 500 im Vergleichstest BMW 750i und Mercedes S 500 BlueEFFICIENCY

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Mercedes spendiert dem S 500 einen Biturbo-V8 mit Direkteinspritzung. Erster Vergleich mit dem BMW 750i

 

Mercedes fügt seiner S-Klasse gern den Zusatz „Das beste Auto der Welt“ bei. Und es gab Jahrzehnte, da traf das auch ohne Wenn und Aber zu. Doch besonders die deutschen Konkurrenten haben sich in mühevoller Detailarbeit an den Sternenkreuzer herangepirscht. Zahlreiche Angriffe vor allem aus München haben die Schwaben abgewehrt. Aber die Luft an der Spitze der Luxusklasse ist dünner geworden: Der aktuelle Siebener rangiert auf Augenhöhe. Deshalb legt Mercedes nach. Optimierte Fahrassistenssysteme sollen das Streben nach maximaler Sicherheit unterstreichen. Und der neue, 435 PS starke V8-Biturbo mit Direkteinspritzung soll künftig den neuen Maßstab in seiner Klasse markieren. Doch ist das genug, um gegen den 750i zu bestehen?

 

Karosserie

 

Was die Sicherheitsausstattung angeht, zieht Mercedes bereits alle Register. Nicht nur, dass die Stuttgarter sich nicht mehr die Blöße geben, etwa für die Isofix-Kindersitzbefestigung einen Aufpreis zu verlangen, sondern auch weil sie bei den Assistenzsystemen noch einmal nachgelegt haben. Der Spurhalteassistent macht sich bei der Annäherung an die Fahrbahnmarkierungen zum einen akustisch bemerkbar und führt die S-Klasse darüber hinaus durch leichte kurskorrigierende Bremseingriffe sicher zurück in die Spur. Das funktioniert so gut, dass man auf dieses Feature gar nicht mehr verzichten möchte. Natürlich haben auch die Münchener ihrer Luxuslimousine eine  umfangreiche Sicherheitsausstattung spendiert. Doch der S 500 bietet einfach mehr: Hintere Seitenairbags und ein Knie-Airbag sind ebenso serienmäßig wie das Unfallfrüherkennungssystem Presafe.

Deutlich einheitlicher fallen die Platzverhältnisse aus. Sowohl vorn als auch hinten finden Passagiere in den beiden Luxuslinern ein  herrschaftliches Raumangebot vor. Trotz der üppigen Karosserien müssen Selbstfahrer oder Chauffeure keine Angst vor der  Einparkprozedur haben. Zahlreiche Helfer – von der einfachen akustischen Einparkhilfe bis hin zu hochauflösenden Kameras – erleichtern das millimetergenaue Bugsieren in schmale Parklücken. Vor allem die Surround-View-Funktion (1930 Euro) des BMW, die beim Rangieren den gesamten Bereich rund um das Fahrzeug auf dem großen Navigationsmonitor darstellt, nimmt selbst dem engsten Parkhaus den Schrecken.

Auch bei der Qualität liegen die beiden Kontrahenten auf einem ähnlich hohen Niveau. Lediglich Kleinigkeiten machen hier den Unterschied aus. So sind zum Beispiel die Nähte der serienmäßigen Lederpolster im Mercedes einen Hauch akkurater ausgeführt als die im BMW.

Schlussendlich ist es aber die unschlagbare gute Sicherheitsausstattung, die der S-Klasse hier den ersten Kapitelsieg beschert.

 

KarosserieMax. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Raumangebot vorn1009494
Raumangebot hinten1009593
Übersichtlichkeit703838
Bedienung/ Funktion1008083
Kofferraumvolumen1004841
Variabilität10033
Zuladung/ Anhängelast804541
Sicherheit150134113
Qualität/ Verarbeitung200191197
Kapitelbewertung1000728703
 

Fahrkomfort

 

Neben einer hohen Verarbeitungsqualität, reichlich Platz und einer guten Ausstattung verlangen die Kunden von 7er und S-Klasse natürlich auch ein Höchstmaß an Komfort. Seit jeher erfüllen die Stuttgarter Fahrzeuge diesen Anspruch par excellence. Das gilt auch für den neuen S 500 BlueEFFICIENCY. Und das, obwohl unser Testwagen nicht mit dem serienmäßigen Luftfederfahrwerk angetreten ist, sondern mit dem optionalen ABC-Fahrwerk (3511 Euro Aufpreis). Hierbei sind die Federbeine mit so genannten Plunger-Zylindern ausgestattet – einem Hydrauliksystem, das Wank- und Nickbewegungen kompensieren kann. Dadurch verliert die S-Klasse etwas von ihrem ansonsten untadeligen Federungskomfort. Die straffere Abstimmung löst auf Querfugen ein leichtes Zittern aus. Auf gleichem Untergrund spricht der BMW 750i in diesem Vergleich deutlich feinfühliger an.

Nutzt man jedoch die volle Zuladung aus, arbeitet das Mercedes-System spürbar sanfter und verdaut selbst die übelsten Materstrecken problemlos. Der 750i hingegen kommt hier auf groben Bodenwellen an seine Grenzen und schlägt an der Hinterachse durch. Eine Luftfederung, die dieses Problem löst, gibt es bei BMW nur für die Modelle mit langem Radstand. Zudem erreicht der Bayer nicht den guten Geräuschkomfort des Schwaben. Abroll- und Fahrwerksgeräusche nehmen die Passagiere im BMW deutlicher wahr.

 

FahrkomfortMax. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Sitzkomfort vorn150140140
Sitzkomfort hinten1009496
Ergonomie150122124
Innengeräusche504441
Geräuscheindruck1009588
Klimatisierung504747
Federung leer200180182
Federung beladen200182162
Kapitelbewertung1000904880
 

Motor und Getriebe

 

Auch bei den Luxuslimousinen zeigt sich der Downsizing-Trend. Gab die Modellbezeichnung früher meist einen eindeutigen Hinweis auf die Hubraumgröße, so dient sie jetzt lediglich als Typbezeichnung. Bei 750i und S 500 kompensieren jeweils zwei Turbolader und Benzin-Direkteinspritzung den kleiner gewordenen Hubraum. Schaden tut das nicht – ganz im Gegenteil.

Schon der BMW überzeugt mit nachhaltigem Schub in allen Drehzahlregionen und zeigt eine ausgesprochen kultivierte Kraftentfaltung. Der Mercedes hat allerdings nicht nur knapp 30 PS mehr zu bieten, sondern bringt zudem mit 700 Nm 100 Nm zusätzlich auf die Kurbelwelle. Bereits bis Tempo 100 hat der S 500 eine halbe Sekunde herausgefahren, bei 200 km/h erhöht sich sein Vorsprung auf glatte zwei Sekunden. Hinzu kommt, dass das neue Mercedes-Aggregat mit vorbildlicher Laufruhe aufwartet.

Zudem verfügt der neue S 500 über ein sehr souverän arbeitendes Start-Stopp-System. Das spart Kraftstoff bei jedem Ampelhalt. Aber auch die Automatik, die das gewaltige Drehmoment nutzt und nicht beim Beschleunigen übereilt herunterschaltet, trägt dazu bei, dass sich der Verbrauch bei mageren 11,7 Litern pro 100 km einpendelt. Der BMW hat mit sechs Fahrstufen einen Gang weniger, schaltet früher herunter und muss ohne Start-Stopp-System auskommen. Damit benötigt er 3,2 Liter mehr und genehmigt sich im Test 14,9 Liter pro 100 km.

 

Motor und GetriebeMax. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Beschleunigung150139135
Elastizität10000
Höchstgeschwindigkeit1509090
Getriebeabstufung1009194
Kraftentfaltung504648
Laufkultur1009894
Verbrauch32515998
Reichweite25149
Kapitelbewertung1000637568
 

Fahrdynamik

 

Der BMW-Motor ist zwar nicht so sparsam und stark wie der des Mercedes, seine Kraft lässt sich aber besser dosieren. Das wirkt sich auch auf die Fahrdynamik aus. Der 7er hängt deutlich gefühlvoller am Gas als der recht synthetisch ansprechende S 500. Befehle über die Integral-Aktivlenkung, bei der die Hinterräder im geringen Maß mitlenken, setzt der BMW ohne Verzögerung um. Der Fahrer kann ihn genüsslich von einer Kurve in die andere treiben. Die Bremse bietet einen exakten Druckpunkt, und aktive Stabilisatoren minimieren die Seitenneigung, ohne dabei das Fahrgefühl zu reduzieren – der 7er ist auch ein wenig Sportwagen.

Das ist beim S 500 mit ABC-Fahrwerk und Direktlenkung anders. Zwar lenkt er extrem zackig ein, vermittelt dabei aber nur wenig Rückmeldung. So lösen plötzliche Lastwechselreaktionen und das scharfe Einlenkverhalten im Grenzbereich ein überraschendes Eigenleben des Hecks aus. Kritisch ist das allerdings nicht, weil das Stabilitätsprogramm jederzeit sicher im Hintergrund wacht. Die Abstimmung des BMW-Systems ermöglicht deutlich mehr Spielraum für aktives Fahren. Das fällt vor allem im Slalom auf, denn hier bremst das ESP den Mercedes erheblich vehementer ein als das DSC den Siebener.

 

FahrdynamikMax. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Handling1509093
Slalom1005571
Lenkung1007090
Geradeauslauf504444
Bremsdosierung301922
Bremsweg kalt150111103
Bremsweg warm150102102
Traktion1004050
Fahrsicherheit150128135
Wendekreis2092
Kapitelbewertung1000668712
 

Umwelt und Kosten

 

Zwischen BMW und Mercedes klafft beim Preis eine große Lücke. Zwar hüllen die Schwaben ihre Luxuslimousine serienmäßig in schicken Metalliclack (BMW: 1080 Euro extra), trotzdem bleibt der S 500 beim Basispreis nur knapp unter der 100 000-Euro-Grenze. Der BMW kostet gut 8000 Euro weniger – genug für ein Navigationssystem, 19-Zoll-Felgen und weitere Optionen.

Zusätzlich verwöhnen die Münchner die 7er-Kunden mit dem „Service inklusive“. Hier sind in den ersten fünf Jahren oder bis 100 000 Kilometer die Inspektionen bis auf das Verschleißmaterial kostenlos. Doch die hohen Ausgaben für Kraftstoff und Versicherung sowie die nicht so umfangreichen Garantien des BMW verhelfen dem Mercedes in der Gesamtrechnung zu einem weiteren Kapitelsieg.

 

Kosten/UmweltMax. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Bewerteter Preis6754351
Wertverlust5033
Ausstattung252514
Multimedia50  
Garantie/Gewährleistung502720
Werkstattkosten201217
Steuer1076
Versicherung401411
Kraftstoff552718
Emissionswerte258384
Kapitelbewertung1000241224
 

Fazit

 

Der neue Mercedes S 500 BlueEFFICIENCY ist komfortabler, kraftvoller, deutlich sparsamer und verfügt zudem über die umfangreichere Sicherheitsausstattung als der BMW 750i. Daher gewinnt er dieses Duell verdient gegen seinen Erzrivalen aus München. Der Siebener wiederum überzeugt mit präziser Lenkung und agilem Handling und ist daher die erste Wahl für die fahraktive Kundschaft.

Gesamtbewertung

 

 Max. PunkteMercedes S 500 BlueEFFICIENCYBMW 750i
Summe500031783087
Platzierung 12

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