close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:

Chinesische Autos in Deutschland: Mehr Hype als Realität?

Adele Moser Leitende SEO-Redakteurin

Sie gelten als innovativ, futuristisch und omnipräsent: Chinesische Automarken wie BYD, Nio oder Xpeng prägen zunehmend das Bild in Showrooms und Medienberichten. Doch ein Blick in die Zulassungsstatistik zeigt: Auf deutschen Straßen spielen Fahrzeuge aus China bislang kaum eine Rolle. Warum also entsteht der Eindruck einer chinesischen Auto-Offensive?

Hinweise zu den Affiliate-Links
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Inhalt
  1. Chinesische Autos: Zwischen Showroom-Glanz und Straßennische
  2. Die Illusion der chinesischen Invasion: Fakten sprechen eine klare Sprache
  3. Doch warum sind chinesische Autos hier noch so selten?
  4. Fazit

 

Chinesische Autos: Zwischen Showroom-Glanz und Straßennische

Sie sind modern, elektrisch – und plötzlich überall? Wer heute durch Innenstädte geht oder Nachrichten liest, könnte meinen: Chinesische Automarken haben Deutschland längst erobert. Marken wie BYDNio oder Xpeng wirken präsent, dominant, innovativ (Ist BYD besser als Tesla?). Und wem ist das nicht schon einmal passiert: Ein Wagen rollt leise an einem vorbei – futuristisch, kantig, mit unbekanntem Logo. Kein VW, kein BMW, kein Tesla. Oft steckt dahinter eine Marke aus China. Chinesische Fahrzeuge sind gefühlt gut vertreten. Doch ein Blick auf die Fakten zeigt: Der Eindruck trügt.
Auch interessant: Unsere Produkttipps bei Amazon

Der BYD Seal U (2024) im Video:

 
 

Die Illusion der chinesischen Invasion: Fakten sprechen eine klare Sprache

Tatsächlich sind chinesische E-Autos laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf deutschen Straßen eine absolute Seltenheit. Lediglich 0,2 Prozent des Pkw-Bestands in der Bundesrepublik sind aktuell Fabrikate aus China im engeren Sinne, wie eine Auswertung von Zahlen des KBA durch die Nachrichtenagentur Dpa ergab – hier die aktuellen Zulassungszahlen nachlesen.

Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:

Doch woher kommt die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung hierzulande und der realer Verbreitung? Warum der Hype größer ist als die Zulassungszahlen lässt sich mit einer starken medialen Präsenz, vielversprechenden Ankündigungen und Showroom-Strategien sowie einer starken Sichtbarkeit einiger Modelle erklären. Im Detail: Automedien, Nachrichten und soziale Netzwerke berichten seit Jahren intensiv über den "Vormarsch der Chinesen". Begriffe wie "Tesla-Killer" oder "die neue Elektro-Offensive" fallen oft – selbst wenn die Autos nur in wenigen Städten stehen.

Showrooms wie die "Nio Houses“ in Berlin wirken imposant, vermitteln ein übergroßes Marktbild – auch wenn dort nur wenige Modelle verkauft werden. Wer es genau wissen will: Nio hat im Januar 2025 ganze 18 Fahrzeuge in Deutschland verkauft. BYD kann das unterbieten mit sechs Fahrzeugen, Xpeng mit fünf. Besser sieht es für MG aus, die immerhin 1645 Fahrzeuge verkaufen konnten. Zum Vergleich: Im selben Monat hat VW nahezu gleich viele Taigo verkaufen können, insgesamt aber 46.381 Fahrzeuge.

Zudem fallen einige chinesische Autos durch ihr Design oder ihr Markenlogo stärker auf – nicht nur bei Autofans (Sind leuchtende Markenlogos legal?). Die Neugier, was dann den für ein Auto ist, verstärkt das Gefühl, dass diese Fahrzeuge häufiger vertreten sind, als sie tatsächlich sind.

Auch interessant:

 

Doch warum sind chinesische Autos hier noch so selten?

Wie bereits erwähnt, ist der Anteil rein chinesischer Marken hierzulande laut Kraftfahrt-Bundesamt sehr niedrig. Auf 49,3 Mio. Pkw kommen lediglich 70.046 Modelle von chinesische Marken (Stand: Januar 2025). Die Gründe sind nachvollziehbar: Das liegt zum einen am schwachen Händler- und Servicenetz. Viele Marken (z. B. Aiways, Xpeng) haben kaum klassische Händler – stattdessen Onlinevertrieb, Pop-up-Stores oder Kooperationen mit branchenfremden Partnern. Da kommen zwangsläufig Fragen auf wie: Was ist dann mit den Werkstätten, wie sieht es mit Ersatzteilen aus?

Zum anderen lieg tes an der geringen Markenbekanntheit. Deutsche Käufer:innen bevorzugen bekannte Marken mit bewährter Qualität, hohem Wiederverkaufswert und Tradition. Chinesische Marken haben jedoch oft keine Historie. Ein weiterer und wichtiger Grund: Viele chinesische Autos sind nicht signifikant günstiger als etablierte Marken. So bleibt die Neugier hierzulande in vielen Fällen dadurch theoretisch.

 
Adele Moser Adele Moser
Unser Fazit

Die auffälligen Logos, futuristischen Designs und ambitionierten Pläne der chinesischen Hersteller wirken. Sie zeigen, wie stark Image und Sichtbarkeit unsere Wahrnehmung prägen – auch dann, wenn auf der Straße noch lange kein Massenmarkt entstanden ist.

Tags:
Copyright 2025 autozeitung.de. All rights reserved.