Frühjahrscheck: Auto ausmotten/Saisonstart
So das Auto aus dem Winterschlaf holen
- Nach Winterschlaf kommt der Frühjahrscheck
- Winter vorbei: Ist die Technik okay?
- Spielt die Batterie zum Saisonstart mit?
- So den Motor nach langer Standzeit starten
- Beim Auto ausmotten auf die Reifen achten
- Auto waschen: Sauber in die Saison
- Welche Lackpflege nach dem Winter?
- Frühjahrscheck: Scheiben & Scheibenwischer nicht vergessen
- Im Frühjahr HU-Plakette checken
- Auto aus dem Winterschlaf holen: Nützliche Produkt-Tipps zum Saisonstart
Pünktlich zum Start in die neue Saison möchte man das Auto aus dem Winterschlaf holen. Schließlich ist eine lange Standzeit nicht gerade gesund. Tipps für den Frühjahrscheck nach Ende der Winterpause!
Der Winterschlaf ist vorbei, und so manches Liebhaberfahrzeug darf endlich wieder auf die Straße. Zum einen, weil es das Saisonkennzeichen erlaubt, zum anderen, weil die Zeit mit häufigem Schmuddelwetter, Matsch und rostförderndem Tausalz vorüber ist. Doch nach langer Standzeit sollte dem Auto vor der ersten Ausfahrt noch etwas Zuwendung in Form eines Frühjahrschecks zuteil werden. Das kann je nach Alter, Zustand und Überwinterungsquartier mehr oder weniger aufwendig sein. Mit diesen Tipps klappt das Ausmotten und der Frühling für das automobile Schätzchen kann kommen! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Tipps zur Cabrio-Pflege im Video:
Nach Winterschlaf kommt der Frühjahrscheck
Wichtig beim Frühjahrscheck ist vor allem ein Blick in den Motorraum und unter das Auto. Hat sich hier vielleicht ein Marder ein Nest aus Verkleidungs- und Dämmmaterial gebaut oder Kabel, Leitungen und Formschläuche angeknabbert? Sind die Steckverbindungen in Ordnung? Denn selbst in scheinbar abgedichteten Garagen machen es sich Mäuse oder Marder gerne mal bequem. Der Check vor dem Frühling sollte auch beinhalten, den Deckel vom Zündverteiler abzunehmen um Feuchtigkeit oder Korrosion zu beseitigen. Empfehlenswert ist auch eine Überprüfung der Zündkerzen. Mit einer weichen Drahtbürste lassen sich Rückstände an den Kontakten beseitigen. Ein genauer Blick in den Sicherungskasten ist an dieser Stelle obligatorisch. Das Gleiche gilt für den Luftfilterkasten, dessen Deckel in den meisten Fällen nur mit ein paar Klemmen befestigt ist.
Winter vorbei: Ist die Technik okay?
Wer sein Auto nach der Winterpause ausmotten und starten möchte, muss zuerst die Flüssigkeitsstände kontrollieren – selbst, wenn unter dem Auto keine Spuren auf Leckagen hindeuten. Auch auf mögliche Undichtigkeiten an Bremshydraulik, Kühlwasser, Motor und Getriebe sollte dabei geachtet werden.
Viele alte Fahrzeuge – Bauzeit bis in die 70er-Jahre – müssen nach dem Winterschlaf zudem "abgeschmiert" werden. Also: Auto aufbocken, Schmiernippel an Fahrwerk, Gelenkwellen sowie Lenkung reinigen und mit einer Fettpresse reichlich Staufferfett nachdrücken. Gerade nach langer Standzeit kann dieses Fett nämlich aushärten und die Geschmeidigkeit von Antriebsteilen und Gelenken bis hin zur Blockade einschränken. Kommt man für die Behandlung nicht selbst unter das Auto, sollte zumindest beim nächsten Werkstattbesuch darauf hingewiesen werden. "Einmal abschmieren bitte!"
Auch die Bremsen sollte man zur eigenen Sicherheit prüfen. Die Bremsflüssigkeit muss ohnehin alle zwei Jahre gewechselt werden. Nach langer Standzeit sollte man das Bremspedal mehrfach mit "Pumpbewegungen" betätigen und danach den Füllstand im Vorratsbehälter sowie den Wassergehalt mit einem Bremsflüssigkeitstester (ab ca. zehn Euro) messen. Nur so kann man sichergehen, dass die Bremsen nach dem Losrollen auch zuverlässig zupacken. Zudem sollte man darauf achten, dass die Feststellbremse nicht "festgebacken" ist, falls man sie – was vermieden werden sollte – über einen längeren Zeitraum angezogen hatte.
Das anfängliche Rütteln und Kratzen im Pedal bei der späteren Probefahrt kann durchaus normal sein. Denn der feine Metallstaub, der als Bremsabrieb auf den Scheiben sitzt, korrodiert in der Regel schnell. Hier schafft mehrmaliges längeres Bremsen Abhilfe. Achtung: Die Handbremse nicht vergessen. Sie wird oft vernachlässigt. Am besten einen leeren Parkplatz suchen und bei langsamer Fahrt den Hebel leicht anziehen. Auch hier werden die Belege so von Rückständen befreit.
Spielt die Batterie zum Saisonstart mit?
Nach dem Winter spenden viele Starterbatterien nur widerwillig Energie – entweder weil sie ohnehin schon in die Jahre gekommen sind oder weil sie in der Winterpause zu selten nachgeladen wurden. Ein Batterietester (etwa von TopDon ab 70 Euro) klärt, ob sich die Batterie wiederbeleben lässt oder im schlimmsten Fall erneuert werden muss. Auf jeden Fall sollte zu Beginn der Saison der Akku mit einem Ladegerät am 230-Volt-Netz nachgeladen werden.
Moderne Geräte, zum Beispiel von CTEK und NoCo, verfügen über einen Modus, bei dem sulfatierte Zellen regeneriert werden können und so dem Akku eine weitere störungsfreie Saison ermöglichen. Achtung: Vor allem ältere Batterien besitzen noch schraubbare Verschluss-Stopfen. Hier sollte man, wenn das Auto aus dem Winterschlaf geholt wird, zusätzlich den Füllstand des destillierten Wassers überprüfen und wenn nötig auffüllen.
So den Motor nach langer Standzeit starten
Wurden alle vorangegangenen Punkte des Frühjahrschecks erledigt, kann nach dem Ausmotten endlich der Motor des Autos gestartet werden. Bei alten Modellen an den Choke denken! Benötigt der Anlasser ein paar Umdrehungen mehr als gewöhnlich, ist das durchaus normal. Denn oft fließt der Kraftstoff durch mikroskopische Undichtigkeiten in den Leitungen wieder zurück in den Tank und muss beim Starten erst wieder zum Motor gesaugt werden.
Allzu lange sollte man den Anlasser und die Batterie allerdings nicht quälen. Lieber eine kleine Pause zwischen den Startversuchen einlegen. Will der Motor aber auch nach mehreren Versuchen nicht anspringen, kann dies die unterschiedlichsten Ursachen haben. Achtung: Rotiert der Anlasser kräftig, liegt das Problem nicht bei der Batterie. Nicht selten sind Kraftstoffleitungen undicht. Oft liegt es aber auch an Zündkerzen oder -kabeln. Kommt man hier nicht weiter, hilft leider nur das Abschleppen zur Werkstatt.
Beim Auto ausmotten auf die Reifen achten
Reifen leisten Großartiges, sorgen sie doch mit ihrer nur handflächengroßen Aufstandsfläche für eine sichere Verbindung mit der Straße. Neben rundum ausreichend Profil (Profiltiefe nicht unter drei Millimetern!) sollte man beim Frühjahrscheck auch auf eventuelle Risse und Ausbeulungen in der Seitenwand achten. Nur mit intakten Ganzjahres- oder Sommerreifen, die nicht älter als zehn Jahre sind (wegen der Gummiaushärtung) sollte man in die neue Saison starten. Nicht selten fällt bei der ersten Probefahrt auch der Standplatten der Reifen auf. Sind diese noch nicht allzu alt, behebt sich das Problem spätestens nach der ersten langen Fahrt.
Obligatorisch: den Reifendruck prüfen. Dass Reifen gerade über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten Luft verlieren, ist nicht ungewöhnlich. Für die Reifeninnendruckkontrolle lohnt es, sich einen eigenen Kompressor zuzulegen. Gute Geräte mit digitaler Druckvorwahl sind nicht größer als ein Akku-Schrauber und werden schon ab 40 Euro angeboten. Besonders empfehlenswert sind kompakte Akku-Kompressoren mit integriertem Druckbehälter. Damit lassen sich nicht nur die Reifen schnell befüllen, sondern auch Motorraum, Wasserkästen und Sitzschienen ausblasen und damit leicht und gründlich von Laub, Sand sowie Schmutz befreien.
Mit einer speziellen Sprühpistole (ab ca. 14 Euro) können zudem Konservierungsarbeiten schnell und umfassend durchgeführt werden. Interessant sind allerdings auch Starthilfe-Kombigeräte, die neben einer leistungsfähigen Powerbank über einen Kompressor mit Druckanzeige verfügen.
Auto waschen: Sauber in die Saison
Naht der Frühling, steht natürlich auch eine gründliche Reinigung des Fahrzeugs an. Ob man die Außenwäsche in einer Portal-Waschanlage oder – wo es erlaubt ist – mit dem Gartenschlauch durchführt, das ist Geschmackssache. Schonend und dennoch gründlich gelingt die Wagenwäsche mit einem sanft arbeitenden Hochdruckreiniger. Je nach Bereich am Fahrzeug sollte man es mit dem Wasserdruck auf keinen Fall übertreiben.
Während Felgen, Radhäuser sowie Unterboden und Schweller bis zu 130 bar vertragen, sollte der Karosserielack mit niedriger Druckstufe, also zwischen 45 und maximal 100 bar, gewaschen werden. Wichtig: Um Zerstörung, Kunststoffbruch und Farbablösungen zu vermeiden, muss der Abstand von Lanzendüse zum Auto mindestens 30 Zentimeter betragen. Zudem sollte man auf den Einsatz der Fräs-Düse verzichten.
Doch auch am Innenraum nagt der Zahn der Zeit: Besonders eine schön erhaltene Lederausstattung freut sich zu Saisonbeginn über materialschonende Reinigung und Pflege. Unsere Empfehlung: Das Lederpflege-Set von Crevive, bestehend aus einem Reiniger und einer Lotion mit Aloe Vera-Extrakten, einem weichen Schwamm und zwei Tüchern – perfekt für Neulinge und Profis gleichermaßen.
Welche Lackpflege nach dem Winter?
Ist der Winter vorbei, ist nach einer gründlichen Fahrzeugwäsche eine Hartwachs-Konservierung empfehlenswert. Bei Autos mit stark beanspruchten matten Lacken ist zuvor eine Reinigungspolitur nicht verkehrt. Wichtig: Je nach Lackzustand sollte eine Politur mit dem passenden Abrasionsgrad (Schleifwirkung) gewählt werden. Mit einer Exenter-Poliermaschine, zum Beispiel dem Dino Kraftpaket 640301, geht die Arbeit leicht und schnell von der Hand. Erst das Konservierungsmittel sorgt für langanhaltenden Schutz. Besonders leicht lassen sich moderne Spray-Wachs-Produkte auftragen.
Frühjahrscheck: Scheiben & Scheibenwischer nicht vergessen
Neben dem Lack sollten auch die Glasscheiben des Fahrzeugs von innen und außen extra Aufmerksamkeit bekommen. Denn selbst durch das teuerste "Car Cover" aus feinstem Vlies dringen kleine Staubpartikel, die sich auf Scheiben setzen. Spätestens bei der ersten Ausfahrt gegen die untergehende Sonne sieht man so kaum noch etwas von der Straße. Für gute Sicht nach draußen ist die Kontrolle aller Scheibenwischer (falls vorhanden auch die Wscher an den Scheinwerfern checken) ebenso wichtig. Sind die Wischerblätter porös oder gar gerissen, müssen neue her. Zudem kann bei der Innenraumreinigung gleich auf Feuchtigkeit in Ecken oder Fußmatten geachtet werden. Um Schimmel zu vermeiden, kann das ausgemottete Auto auch einen Tag in voller Sonne durchgetrocknet werden.
Im Frühjahr HU-Plakette checken
Vor allem bei Autos mit Saisonkennzeichen die gerade erst aus dem Winterschlaf geholt werden, kann die Plakette für die Hauptuntersuchung schon abgelaufen sein. Ist das der Fall, muss man während des ersten Monats in dem das Saisonkennzeichen wieder gilt zum HU-Termin bei Dekra, GTÜ, KÜS oder TÜV fahren. Während der Winterpause darf man das Auto mit Saisonkennzeichen nicht bewegen.
Auto aus dem Winterschlaf holen: Nützliche Produkt-Tipps zum Saisonstart
Tineco Pure One S15 Pro
Der kraftvolle Akku-Sauger (500 W) wird mit verschiedenen Saugdüsen geliefert. Die Mini-Power-Bürste eignet sich für die Autoreinigung gut, eine Automatik variiert die Saugleistung via Schmutzsensor. Das Display informiert über Akku und Füllstand. So macht Saugen richtig Spaß.
Meguiar's Quik Clay Kit
Für den ersten Schritt der schonenden Lackaufbereitung sollte man diese Reinigungsknete verwenden. Sie entfernt tief sitzende, auch nicht direkt sichtbare Verschmutzungen.
Curve Auto-Luftreiniger
Wirkungsvolles Mittel gegen Mief & Muff: Mit einer Salzfüllung entfernt dieses Produkt Keime und Gerüche im Auto – schon nach wenigen Tagen, wie unser Test zeigte. Dabei entsteht weder ein Duftstoff noch Ozon, nur saubere Luft.
Sonax KlimaPowerCleaner
Der KlimaPowerCleaner sorgt schnell für länger andauernde Lufthygiene und befreit Klimaanlage sowie Düsen von lästigen Gerüchen. Zurück bleibt ein frischer Duft.
Ballistol Zylinderspray
Das Zylinderspray reinigt und pflegt Schlösser mit einer Schmier-Keramik – wirkungsvoll und lang anhaltend. Wasser wird verdrängt und die Mechanik leichtgängiger.
Quixx Lack Reparatur-Stift
Der Lack-Reparaturstift hilft, Steinschläge und Kratzer im Decklack auszugleichen. Seine Füllung mit Echt-Klarlack schützt zudem wirkungsvoll vor Rost.
Presto Kälteschock Schnell-Rostlöser
Der Schnellrostlöser arbeitet mit Kälteschock. Beim Aufsprühen erzeugt er kurzzeitig -30° C – dank Temperaturfall und Schmierwirkung lassen sich Schrauben nun leicht und schnell lösen.