Wie alt dürfen Reifen sein?
Das verrät die DOT-Nummer
Viele fragen sich beim Thema Autoreifen: Wie alt dürfen Reifen eigentlich maximal sein? Die AUTO ZEITUNG erklärt, woran das Herstellungsdatum zu erkennen ist, was es beim Reifenalter zu beachten gilt und ab wann es gefährlich werden kann!
Sprödes Gummi, kleine Risse, verlängerter Bremsweg: Autoreifen verändern sich mit der Zeit und verlieren sicherheitsrelevante Eigenschaften. Das liegt vor allem an physikalischen und chemischen Einflüssen: Witterungseinflüsse wie UV-Licht, Feuchtigkeit und auch extrem hohe oder niedrige Temperaturen können dazu führen, dass sich Elastizität und Haftfähigkeit von Autoreifen verändern. Selbst bei wenig bis gar nicht genutzten Reifen kann die Gummimischung mit der Zeit aushärten, was etwa Grip und Bremsweg bei Nässe verschlechtern kann. Mit der Zeit kann es regelrecht gefährlich werden, mit alten Reifen durch die Gegend zu fahren. Die AUTO ZEITUNG erklärt, wie alt Reifen sein dürfen, wie man das Alter überhaupt feststellt und was sonst noch bei der Lebensdauer zu beachten ist.
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So prüft man die Reifen-Profiltiefe im Video:
Wie alt dürfen Reifen maximal sein?
Eine gesetzliche Regelung dazu, wie alt Reifen für Pkw sein dürfen, gibt es in Deutschland und auch dem Rest Europas nicht – weder beim Neukauf noch für die Dauer der Haltbarkeit. Lediglich die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm wird vom Gesetz vorgeschrieben. Grundsätzlich empfehlen Reifenexpert:innen, die Pneus nicht länger als sechs Jahre zu nutzen. Insbesondere bei Winterreifen sollte nach dieser Dauer Schluss sein. Denn sie bestehen aus besonders weichem Gummi, um gute Fahreigenschaften auf glatten Straßen zu gewährleisten. Wenn hier der Weichmacher nachlässt, schwindet auch die Sicherheit. Doch auch Sommer- oder Ganzjahresreifen sollten möglichst nicht älter als sechs bis maximal acht Jahre sein. Wichtig: Anders als bei Autos gibt es zum Reifenalter bei Anhängern gesetzliche Vorgaben. Gemäß der Rechtslage (StVOAusnV 9 § 3) müssen Reifen von Anhängern und Wohnwagen, die eine 100 km/h-Freigabe haben, jünger als sechs Jahre sein.
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DOT-Nummer: Alter von Autoreifen bestimmen
Wie alt Reifen für Autos oder Anhänger sind, lässt sich relativ einfach am Herstellungsdatum erkennen. Hierüber gibt die sogenannte DOT-Nummer-Auskunft, die an der Reifenflanke in einem Oval eingeprägt ist. Sie besteht aus mehreren Abschnitten, wobei für das Reifenalter die letzten vier Ziffern relevant sind. Dabei stehen die ersten beiden Ziffern für die Kalenderwoche und die letzten beiden geben Auskunft über das Jahr der Herstellung. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Pkw-Reifen mit der DOT-Nummer 2720 wurde in der 27. Kalenderwoche des Jahres 2020 produziert.
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Fabrikneu/neu: Wie alt dürfen Reifen beim Kauf sein?
Wichtig zu wissen: Auch wer einen neuen Reifen beim Händler kauft, bekommt mitunter Gummis, die schon mehrere Jahre im Lager gelegen haben. Denn der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) hat festgelegt, dass bis zu drei Jahre alte Reifen noch als "fabrikneu" und bis zu fünf Jahre alte Reifen als "neu" verkauft werden dürfen. Grundsätzlich spricht auch nichts dagegen, Pneus zu montieren, die fünf Jahre fachgerecht gelagert wurden. Allerdings können die Reifen deutlich kürzer genutzt werden, bevor sie ihre Eigenschaften verlieren. Daher ist es besser, sich vorab auf ein maximales Reifenalter zu einigen, um möglichst junge Reifen zu bekommen. Der ADAC empfiehlt beim Reifenkauf auf ein maximales Alter von zwei Jahren zu achten.
Unsere Reifentests im Überblick:
Wann ist es Zeit für einen neuen Reifen?
Für Reifen gibt es kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Der Reifenzustand zu beurteilen, liegt im eigenen Ermessen. Für den TÜV allerdings sind alte, abgefahrene Reifen ein Mangel. Bei der Hauptuntersuchung gehören verschlissene Pneus zu den häufigsten Gründen, warum Prüfer:innen die Plakette verweigern.
So hoch ist die Strafe bei abgefahrenen Reifen
Wird man mit abgefahrenen Reifen erwischt, kann ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und einen Punkt in Flensburg fällig werden. Das gilt jedoch nur, wenn es mit den abgefahrenen Reifen zu keinem Zwischenfall kommt. Bei Gefährdung oder einem Unfall steigt das Bußgeld auf 75 oder 90 Euro (Stand August 2024).