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Geht auch ganz einfach:

Fünf VW für die Familie im Vergleichstest Caddy, Golf Plus und Variant, Touran, Sharan

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Wer einen Wagen mit viel Platz sucht, findet bei VW ein großes Angebot. Doch welches der fünf Familien-Autos bietet das schlüssigste Konzept – und gewinnt die Wolfsburger Meisterschaft?

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und die ist besonders groß, wenn man sich beim VW-Händler nach einem praktischen Familienauto umsieht. Das Angebot reicht vom Dauerbrenner VW Golf bis hinauf zum Raumwunder T5 Multivan. Wir haben uns gezielt fünf VW-Modelle mit viel Platz herausgepickt und genau unter die Lupe genommen. VW Caddy, Golf Plus, Golf Variant, Touran und Sharan wetteifern um den Titel als bestes Familienauto.

Alle fünf Wolfsburger treibt ein 140 PS starker TDI-Motor an, die Preise reichen von 26.067 Euro für den Caddy (inklusive Doppelkuplungsgetriebe für 1.904 Euro) bis zum Sharan, der mit einem Grundpreis von 31.450 Euro das obere Ende der Preisskala markiert. Welcher der fünf VW schafft am gekonntesten den Spagat aus Nutzwert und Fahrspaß, Komfort und Dynamik, Preis und Ausstattung? Mögen die Spiele beginnen!

 

Karosserie

In dieser ersten Runde können die beiden Van-Vertreter – Sharan und Touran – die meisten Punkte einheimsen. Sie sind dank ihres Karosseriekonzepts nicht nur am variabelsten, sondern bieten den Passagieren auch am meisten Platz. Allerdings zeigt sich bei der Handhabung der Einzelsitze recht schnell, dass es sich im Fall des Sharan um eine Neuentwicklung handelt, während der kompakte VW Touran trotz des jüngsten Facelifts bereits seit 2003 weitgehend unverändert gebaut wird. Reicht im großen Van meist ein Griff, um die Sitze zu verschieben, hochzuklappen oder gar zu versenken, erfordert dies im Touran deutlich mehr Kraftaufwand.

Zwar lassen sich bei ihm die Einzelsitze sogar demontieren, doch wer die sperrigen und schweren Möbel einmal aus dem Auto gewuchtet hat, wird dies zukünftig nur noch im Notfall auf sich nehmen. Der VW Caddy fährt mit Autogas sowie die beiden Golf-Derivate Variant und Plus bieten in puncto Variabilität dagegen nur Standard. Bei ihnen lässt sich die zweite Sitzreihe asymmetrisch umklappen, der Ladeboden ist eben. Der Caddy-Fahrer kann zudem die Rücksitze zweiteilig ausbauen, die beiden Golf erleichtern mit ihren umklappbaren Beifahrersitzlehnen (Variant: Serie, Plus: 170 Euro) den Transport langer Gegenstände. Ebenso wie bei den Vans lassen sich im Golf Plus die Rücksitze verschieben, die Lehnenneigung kann justiert werden.

Platzmangel herrscht in keinem der Kandidaten, dennoch sind die Differenzen aufgrund der unterschiedlichen Außenlängen recht deutlich. Den Längenvorteil kann der Sharan in das luftigste Raumgefühl ummünzen, der Rest des Feldes rangiert mit Abstand dahinter. Am nächsten kommt ihm dabei noch der Touran, während der Caddy gemeinsam mit dem Golf Variant den Fondpassagieren am wenigsten Bewegungsfreiheit gewährt. Wer sieben Personen befördern möchte, kann Golf Plus sowie Variant von seiner Liste streichen. Nur Caddy (607 Euro), Touran (715 Euro) und Sharan (1.555 Euro) lassen sich zum Siebensitzer aufrüsten.

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Das größte Talent als Umzugswagen zeigt der Caddy – und das, obwohl er mit kurzem Radstand zum Test antrat. Der Stauraum des Kastenwagens fasst bis zu 3.030 Liter, selbst das Standardvolumen fällt mit 750 Litern mehr als großzügig aus. Hier kann ihn nur der Sharan übertrumpfen (885 Liter), der dafür aber beim Maximalvolumen mit 2.430 Liter merklich abfällt. Dahinter reihen sich Touran (695 bis 1.989 Liter), Golf Variant (505 bis 1.495 Liter) und Der andere Golf - Golf Plus mit 395 bis maximal 1.450 Liter ein.

Wer eines der fünf Familienautos als Zugfahrzeug nutzen möchte, dem sei der Sharan ans Herz gelegt. Er kann mit bis zu 2,2 Tonnen stattliche 700 Kilogramm mehr an den Haken nehmen als seine Markenkollegen. Wirft man einen genaueren Blick auf die Sicherheitsausstattung, verhehlt der Caddy nicht, dass seine Wurzeln im Nutzfahrzeugbereich liegen. Optionale Bixenon- Scheinwerfer, Seitenairbags für die Fondpassagiere oder eine Reifenpannenanziege sucht man in der Ausstattungsliste vergebens. Auch die Kopfairbags für die Passagiere in der ersten Reihe kosten nur bei ihm Aufpreis (167 Euro). Am meisten sorgt sich der Sharan um die Sicherheit der Insassen, denn nur er bringt serienmäßig Fahrerknie-Airbag, Reifendruckkontrollanzeige sowie selbstversiegelnde Reifen mit.

KarosserieMax. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Raumangebot vorn1007286707272
Raumangebot hinten1007095676967
Übersichtlichkeit704642444745
Bedienung/ Funktion1009093919186
Kofferraumvolumen1007991513799
Variabilität1008462504855
Zuladung/ Anhängelast804547413744
Sicherheit15092103949266
Qualität/ Verarbeitung200180187182180163
Kapitelbewertung1000758806690673697
 

Fahrkomfort

Auch in diesem Kapitel liefert der Größte im Bunde eine Glanzvorstellung ab. So gelassen wie der mit optionalen adaptiven Dämpfern (1.070 Euro) ausstaffierte Sharan sogar übelste Buckelpisten selbst unter Ausnutzung der vollen Zuladung wegsteckt, lässt sich nur mit überragend beschreiben. Am besten kann ihm im unbeladenen Zustand noch der weich abgestimmte VW Variant folgen, der aber voll beladen mit einer vollkommen überforderten Hinterachse hadert, die zudem am ehesten auf Block geht. Golf Plus sowie Touran sind straffer abgestimmt und stecken die zusätzlichen Pfunde etwas gelassener weg. Sind jedoch ihre Federwege bei ihnen ausgereizt, schlägt die Hinterachse noch heftiger durch.

Da kann der Caddy nur milde lächeln. Selbst mit der maximalen Zuladung von 614 Kilogramm verfügt er noch über ausreichend Reserven. Er federt dann sogar eine Spur sensibler, während die blattgefederte Starrachse unbeladen recht hilfl os über Querfugen poltert. Ähnlich deutlich fällt der Vorsprung des Sharan in puncto Geräuschkomfort aus. Er liefert die mit Abstand niedrigsten Messwerte – weder Wind- noch Fahrwerksgeräusche dringen störend zu den Insassen durch. Der Rest des Feldes folgt mit Respektabstand, wobei der VW Caddy beim Geräuscheindruck abermals am Ende liegt. Die aufpreispflichtige Klimaanlage (1.363 Euro) sowie der ungemütliche Fondbereich bescheren ihm schließlich den letzten Platz im Kapitel Fahrkomfort.

FahrkomfortMax. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Sitzkomfort vorn150126124118118116
Sitzkomfort hinten1007780758261
Ergonomie150132134132132130
Innengeräusche502842292929
Geräuscheindruck1006376706658
Klimatisierung503537353523
Federung leer200130146136132122
Federung beladen200126144124128124
Kapitelbewertung1000717783719722663
 

Motor und Getriebe

So unterschiedlich die fünf Wettbewerber hinsichtlich ihres Karosseriekonzepts und ihrer Komfortqualitäten auch aufgestellt sein mögen – unter der vorderen Haube sind sie alle gleich. Einheitlich treibt der Zweiliter-TDI mit Common-Rail-Einspritzung, Ausgleichswellen und Vierventil-Technik die Testwagen an. Die Leistung und das Drehmoment fallen durchweg identisch aus: 140 PS und bis zu 320 Nm stehen in sämtlichen Datenblättern. Doch die Leergewichte differieren um bis zu 489 kg. Kein Wunder also, dass der mit 1457 kg Leichteste im Feld, der Variant, am hurtigsten beschleunigt, während der Sharan, der mit 1946 kg das Schwergewicht des Quintetts ist, spürbar betulicher zu Werke geht. Besonders oberhalb von 140 km/h legt der Fullsize-Van nur noch mühsam zu, was auch den lang übersetzten Gängen fünf und sechs geschuldet ist.

Der kurz gestufte Caddy hingegen kaschiert sein relativ hohes Gewicht (1.666 kg) und die große Stirnfl äche gekonnt, zumal der Testwagen mit Doppelkupplungsgetriebe blitzschnell schaltet und mit dem Komfort einer Automatik glänzt. Jedoch muss er bereits bei 186 km/h die Waffen strecken. Schnellster ist mit 210 km/h der VW Golf Variant. Damit nicht genug, verbrennt der Kombi-Golf im Verbrauchstest am wenigsten Treibstoff: 5,7 Liter je 100 km. Und zwar ohne die Start- Stopp-Automatik, die den Durst des Touran (BlueMotion Technology, 400 Euro) auf sechs Liter begrenzt. Der schwere Sharan benötigt trotz der Abschalt-Automatik 6,7 Liter. Beide Vans ermöglichen so Reichweiten von 1.000 km und mehr.

Der Golf Plus erzielt mit nur 6,1 Litern gleichfalls einen sehr genügsamen Wert. Einzig der aufrecht im Wind stehende Caddy verbraucht mit 7,1 Litern etwas mehr Diesel. Doch auch er sprengt selbst bei Dauervollgas auf der Autobahn nur in Ausnahmefällen die Zehn-Liter-Marke. Naturgemäß zeigen alle fünf VW eine einheitlich gleichmäßige Kraftentfaltung. Anfahrschwäche? Kein Thema. Jedoch ergeben sich aufgrund des unterschiedlichen Schwingungsverhaltens der Aufbauten sowie der Güte der Dämmung feine Unterschiede in der Laufkultur: Im VW Sharan säuselt der Turbodiesel besonders geschmeidig, im VW Golf Plus läuft er ähnlich kultiviert. Im VW Touran ist der TDI durchweg etwas präsenter, stört aber nie, wohingegen er an Bord des Variant im Bereich um 1.200 Touren lästige Dröhnfrequenzen entwickelt. Im Caddy schließlich hört und spürt man das Selbstzünder- Prinzip am deutlichsten.

Motor und GetriebeMax. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Beschleunigung1501018210410095
Elastizität10000000
Höchstgeschwindigkeit1505549605643
Getriebeabstufung1008583858588
Kraftentfaltung503434343434
Laufkultur1006771666864
Verbrauch325268254274266247
Reichweite252022191816
Kapitelbewertung1000630595642627587
 

Fahrdynamik

Sein Lieferwagen-Fahrwerk mit hinterer Starrachse gestattet zwar ein kreuzbraves Fahrverhalten, aber mehr auch nicht. In Kombination mit dem hohen Schwerpunkt erreicht der Caddy in Kurven als erster sein Limit, bleibt aber nicht zuletzt wegen des stets aktiven ESP leicht beherrschbar. Der Sharan-Testwagen tritt mit adaptiven Dämpfern an. Doch selbst im Sport-Modus neigt sich der große VW kräftig zur Seite, worunter die Traktion leidet – die Fahrsicherheit indes nicht. Dass er die langsamste Rundenzeit einfährt, liegt auch an der verhaltenen Beschleunigung bei höheren Geschwindigkeiten.

Im direkten Vergleich zum Sharan flitzt der Touran spürbar lebhafter um die Slalom-Pylonen und über den Rundkurs. Jedoch bremst sein rigoros eingreifendes ESP jeglichen sportlichen Ehrgeiz des Fahrers konsequent ein. Schade, denn der Kompakt-Van vertrüge sicher mehr Dynamik. Der VW Golf Variant gesteht seinem Fahrer mehr Freiheiten zu, benimmt sich deshalb aber keinesfalls kapriziöser. Vielmehr kurvt er ganz genauso stoisch, ruhig und spurstabil um sämtliche Biegungen, wie wir es von einem Golf – ob Kombi oder nicht – gewohnt sind und erwarten.

Gleiches gilt für den Golf Plus. Von der breiteren Bereifung des Testwagens (225/45 R 17, ab 945 Euro) profitieren nicht nur Lenkpräzision und Rückmeldung, auch die Traktion in engen Kehren und die Beherrschbarkeit im Grenzbereich gewinnen. Den mit Abstand größten Wendekreis hat übrigens der deutlich größte Wagen – der Sharan.

FahrdynamikMax. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Handling1504325464628
Slalom1005145666444
Lenkung1007876778075
Geradeauslauf503739413837
Bremsdosierung301918191917
Bremsweg kalt1508975899175
Bremsweg warm1509573849380
Traktion1004035384136
Fahrsicherheit150131133135137126
Wendekreis20124161613
Kapitelbewertung1000595523611625531
 

Umwelt und Kosten

Selbst mit optionalem Doppelkupplungsgetriebe ist der VW Caddy in der Anschaffung am günstigsten. Allerdings müssen auch weitere 2.488 Euro investiert werden, um ihn mit Klimaanlage, Alu-Rädern und Metalliclack entsprechend der AUTO ZEITUNG-Normausstattung aufzuwerten. Das größte Loch reißt die Anschaffung des Sharan in die Haushaltskasse, der bereits mit seinem Grundpreis von 31.450 Euro als einziger die 30.000er-Hürde knackt.

Auch die Kosten für die Versicherung sowie der absolute Wertverlust nach vier Jahren fallen hier am höchsten aus. VW Golf Plus (26.500 Euro) und Variant (26.600 Euro) liegen nicht nur bei Preis und Ausstattung nahezu gleichauf, auch in den übrigen Kostenpunkten unterscheiden sich die beiden nur marginal. Alle fünf VW bieten dieselben Garantieleistungen, auch bei den Werkstattkosten sind die Differenzen marginal. Allerdings kommt hier – ebenso wie bei der Steuer – mit dem Caddy der auf den ersten Blick Günstigste am teuersten.

Kosten/UmweltMax. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Bewerteter Preis675194180207208210
Wertverlust502019212222
Ausstattung25141220200
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung502828282828
Werkstattkosten201716171716
Steuer1088887
Versicherung403231323232
Kraftstoff554442454441
Emissionswerte258286858586
Kapitelbewertung1000439422463464442
 

Fazit

Im markeninternen Wettstreit um das beste Familienauto geht der Altmeister VW Touran knapp als Sieger hervor. Er kann zwar kein Kapitel gewinnen, leistet sich aber auch keine Schwächen und glänzt mit einem niedrigen Verbrauch und hoher Variabilität. Auf dem zweiten Platz folgt der neue VW Sharan, der den Rest des Feldes in Sachen Raumangebot und Komfort deutlich distanzieren kann, aber auch teurer ist und fahrdynamisch spürbar unter dem höheren Gewicht zu leiden hat. Dahinter rangiert der VW Golf Variant, der sich dank seines größeren Kofferraums und des geringeren Verbrauchs vor den Golf Plus schiebt. Nach Punkten deutlich abgeschlagen geht die rote Laterne dieses Mal an den VW Caddy. Er hat den Charme des Rustikalen und ist ein Auto für all jene, denen der Nutzwert wichtiger ist als geschäumte Cockpitoberflächen. Zudem schlägt er sich fahrdynamisch erstaunlich gut.

Gesamtbewertung

Max. PunkteVW Touran 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Sharan 2.0 TDI BlueMotion TechnologyVW Golf Variant 2.0 TDIVW Golf Plus 2.0 TDIVW Caddy 2.0 TDI DSG
Summe500031393129312531112920
Platzierung12345

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