close
Schön, dass du auf unserer Seite bist! Wir wollen dir auch weiterhin beste Unterhaltung und tollen Service bieten.
Danke, dass du uns dabei unterstützt. Dafür musst du nur für www.autozeitung.de deinen Ad-Blocker deaktivieren.
Geht auch ganz einfach:
Alle Tests zum Togg T10X

Neuer Togg T10X (2024): Erste Testfahrt

Togg statt Tesla

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Neuer Togg T10X (2024) zeigt sich bei erster Testfahrt solide
  2. Togg beeindruckt mit umfangreichen technischen Spielereien
  3. Technische Daten des Togg T10X (2024)

Der neue Togg T10X (2024) ist nicht nur das erste Modell der noch jungen Firma Togg, sondern auch das erste Elektroauto unter türkischer Fahne. Wir begeben uns auf eine erste Testfahrt im elektrischen SUV.

Bevor wir uns mit dem neuen Togg T10X (2024) auf die erste Testfahrt begeben, blicken wir zurück: Vom ersten türkischen Auto, dem Devrim, gab 1961 es gerade mal vier Exemplare, und selbst wenn es der Anadol danach auf immerhin rund 80.000 Einheiten gebracht hat, ist das jetzt auch schon wieder bald 40 Jahre her. Seitdem hat sich die Türkei zwar als zuverlässiger Handlanger für FordFiat, Renault oder Toyota erwiesen und in guten Jahren 1,5 Mio. Autos unter fremder Flagge montiert. Doch dem stolzen Staatschef Recep Erdogan war das zu wenig.

Deshalb hat er vor gut zehn Jahren einen eigenen türkischen, natürlich voll elektrischen Autohersteller angemahnt und damit als patriotisches Pendant zu Tesla die Türkiye'nin Otomobili Girişim Grubu oder kurz: Togg auf den Weg gebracht – finanziert von industriellen Schwergewichten aus dem Handel, der Telekommunikation, der Elektronik und dem Maschinenbau und geführt vom ehemaligen Bosch-Manager Gürcan Karakas. 2018 gegründet, hat Togg Erdogan schon 18 Monate später zwei Prototypen präsentieren lassen, in Gemlink auf der asiatischen Seite des Bosporus eine Fabrik für später mal 175.000 Autos im Jahr aus dem Boden gestampft und im letzten Jahr mit der Produktion des SUV Togg T10X (2024) begonnen, der im Hebst 2024 nach Deutschland kommen soll. Preise sind noch keine bekannt. In der Türkei kostet das SUV umgerechnet rund 41.000 Euro (Stand: April 2024).
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt den Skoda Enyaq RS iV (2023) im Video:

 
 

Neuer Togg T10X (2024) zeigt sich bei erster Testfahrt solide

Mit einer Länge von 4,60 m tritt der Togg T10X (2024) gegen Autos wie den VW ID.4 oder den Skoda Enyaq an – und passt in dieses Umfeld nicht nur wegen des Formats, sondern auch wegen der Form. Schließlich stammt die aus der Feder des ehemaligen VW-Designchefs Murat Günak. Der hat zusammen mit Pininfarina ein Auto gezeichnet, das vor allem wegen seines nutzlosen aber noblen Kühlergrills weniger futuristisch wirkt als all die chinesischen Newcomer, wohlproportioniert ist und gefällig aussieht, dafür aber auch ein bisschen austauschbar ist. Zumindest, bis man die Türen öffnet, einsteigt und hinter dem Lenkrad platznimmt. Nein, nicht wegen der Platzverhältnisse. Denn auch wenn die Skateboard-Plattform stolze 2,98 m Radstand bietet und man selbst hinten deshalb solide sitzen kann, ist der Togg kein Raumriese und das Gepäckabteil mit 441 bis 1515 l auch nur durchschnittlich. Doch dafür überrascht uns der Tesla der Türkei bei der ersten Testfahrt mit einer Bildschirmlandschaft, die ihresgleichen sucht – und zwar in Europa wie in Asien. Wie damals von Byton versprochen und von Mercedes etwa beim EQS bis heute nur imitiert, spannt sich der Bildschirm hier tatsächlich über die gesamte Fahrzeugbreite und wird zudem ergänzt von einem zweiten Display darunter, auf dem die Person am Steuer Klima & Co einstellt.

Die Konkurrenten:

 

Togg beeindruckt mit umfangreichen technischen Spielereien

Aber die digitale Spielwiese braucht Togg-Chef Karakas auch. Schließlich sieht er den Togg T10X (2024) weniger als Auto denn als digitales Device auf Rädern und will sein Geschäft auch eher mit digitalen Dienstleistungen machen als mit dem Fahrzeugverkauf. Deshalb gibt es ein ganzes Ökosystem, das ein bisschen ans Payback-Universum erinnert und einzigartig ist in der Autowelt. Schließlich hat Togg dafür sogar eine eigene digitale Währung ausgegeben und Partner wie Turkish Airlines, die Energieversorger, Versicherer und sogar die Finanzämter mit ins Boot oder besser ins Auto geholt. "In welchem Auto können sie sonst während der Fahrt ihre Steuererklärung abgeben?", fragt Karakas ketzerisch. Nicht, dass danach bislang jemand gefragt hätte. Aber Togg ist stolz darauf, dass im T10X fast alles geht, was auch im Büro, auf dem Handy oder im Wohnzimmer funktioniert. Und bisweilen sogar ein bisschen mehr. Schließlich generieren die Steuergeräte auch digitale Kunst als Bildschirmschoner und speisen das KI-Radio: Aus einem Standard von 2000 Instrumentals komponiert die Künstliche Intelligent in ganz unterschiedlichen Genres bei jeder Fahrt neue und individuelle Musik, die einzigartig und einmalig ist. Auf solche Ideen muss man erst einmal kommen.

Doch weiß der Togg-Chef sehr wohl, dass auch ein Smart Device auf Rädern seine Insassen irgendwie von A nach B bringen muss – und hat deshalb bei der konventionellen Technik im Togg T10X (2024) nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das gilt für den Antrieb mit einem oder zwei Bosch-Motoren von jeweils 160 kW (218 PS) und 350 Nm, die den Zweitonner im besten Fall in 4,8 s auf Tempo 100 beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h ermöglichen. Das gilt für das kommode Fahrverhalten mit einer souveränen Federung und einem Heer von Assistenten, die lange nicht so nervös und deshalb nervig sind wie bei den chinesischen Modellen, wie das SUV auf der ersten Testfahrt beweist. Und das gilt erst recht für die Akkus, die aus chinesischen Zellen direkt neben dem Werk im Joint Venture mit Farasis in Blöcke gepackt werden. Schon ab 2026 soll es hier sogar eine eigene Zellfertigung geben. Zur Wahl stehen für den T10X 52,4 oder 88,5 kWh, die für bis zu 523 km reichen und beim Laden 22 kW am Wechsel- und 180 kW am Gleichstrom bieten.

 

Technische Daten des Togg T10X (2024)

AUTO ZEITUNG 2024Togg T10X
Technische Daten
Motor1 Permanenterregte Synchronmaschine
AntriebHinterradantrieb
Systemleistung160 kW/218 PS
Max. Drehmoment350 Nm
Kapazität/Spannung52,4 kWh
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4599/1886 (2100)*/1676 mm
Leergewicht/Zuladung1874 kg
Kofferraumvolumen441-1515 l
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)7,4 s
Höchstgeschwindigkeit185 km/h
Verbrauch auf 100 km16,7 kWh
Reichweite314 km
Kaufinformationen
Grundpreisk.A.
MarktstartHerbst 2024
 *Breite mit Außenspiegel

Tags:
Copyright 2024 autozeitung.de. All rights reserved.