Spritpreise: Diesel- und Benzinpreisentwicklung bis Ende 2024
So könnten sich die Spritpreise 2025 entwickeln
Die Bilanz der Diesel- und Benzinpreisentwicklung in Deutschland ist ernüchternd: 2024 war eines der teuersten Tankjahre aller Zeiten, 2025 wird allenfalls geringfügig günstiger. So hat sich der Preis für Kraftstoffe seit 1970 entwickelt.
Spritpreisentwicklung in Deutschland 2024
Das vergangene Jahr war bezogen auf die Spritpreise (Hier die aktuellen Benzin- und Dieselpreise erfahren) insgesamt etwas erfreulicher für die Verbraucher als 2023. Das zeigt der Rückblick des ADAC auf die Kraftstoffpreise 2024. Demnach kostete ein Liter Super E10 2024 durchschnittlich 1,739 Euro, Diesel lag im Jahresschnitt bei 1,649 Euro je Liter. Im Vergleich zum Vorjahr war Super E10 damit rund fünf Cent und Diesel knapp über sieben Cent günstiger. Nach den Rekordjahren 2022 und 2023 sortiert sich 2024 damit als drittteuerstes Tankjahr ein.
Teuerster Tanktag für Super E10 war laut ADAC der 17. April 2024, ein Liter kostete im Schnitt 1,867 Euro. Am günstigsten war Super E10 am 1. Oktober 2024 mit durchschnittlich 1,631 Euro, also über 23 Cent je Liter weniger. Bei Diesel war der 13. Februar der teuerste Tag des abgelaufenen Jahres, im bundesweiten Durchsnitt wurden 1,767 Euro je Liter fällig. Der günstigste Tag zum Diesel-Tanken war der 18.
September mit 1,523 Euro pro Liter - ein Unterschied von mehr als 24 Cent je Liter. Günstigster Monat des abgelaufenen Jahres war für beide Kraftstoffsorten der September: Super E10 kostete im Monatsmittel 1,650 Euro, Diesel lag bei 1,544 Euro. Teuerster Tankmonat 2024 war bei Super E10 der März mit 1,851 Euro je Liter, im Februar zahlte man mit 1,746 Euro am meisten für den Liter Diesel.
Nach den Spitzen im Frühjahr fielen die Spritpreise bis in den September 2024 fast durchgehend, erst seitdem zeichnet sich wieder eine leichte Gegenbewegung ab. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei der hohe Ölpreis (Brent) mit Notierungen oberhalb der Marke von 90 US-Dollar je Barrel im Frühjahr. Im September wurde das Barrel dagegen rund 20 US-Dollar günstiger verkauft, was sich in den Jahrestiefstständen von Benzin und Diesel widerspiegelt. Für die leicht steigenden Kraftstoffpreise der vergangenen Wochen ist der wieder etwas festere Ölpreis, aber auch der spürbar schwächer notierende Euro im Vergleich zum Dollar verantwortlich.
Zum Jahresende 2024 sind die Preise für beide Sorten nochmal angestiegen. Wie die aktuelle Auswertung für Dezember zeigt, kostete ein Liter Super E10 im Monatsmittel 1,671 Euro und damit 1,3 Cent mehr als im Vormonat. Für einen Liter Diesel mussten die Autofahrerinnen und Autofahrer im Schnitt 1,604 Euro bezahlen, das sind 1,6 Cent mehr im November.
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Benzin- und Dieselkosten 2025: Darauf müssen wir uns einstellen
Nach dem drittteuersten Tankjahr erwartet der ADAC in seiner Auswertung für 2025 keine großen Sprünge. Der Kraftstoff könnte mitunter lediglich einige Cent billiger werden als die Jahresdurchschnittswerte von 2024.
Zum Jahresbeginn wurde der CO2-Preis von bisher 45 auf 55 Euro pro ausgestoßener Tonne Kohlendioxid erhöht – hier alle Details zur CO2-Preiserhöhung nachlesen. Dies hat auch Auswirkungen auf die Kraftstoffpreise. In der Folge steigt die CO2-Abgabe für den Liter Benzin beziehungsweise Diesel um rund drei Cent je Liter.
Wie die Preise sich insgesamt entwickeln werden, hängt allerdings maßgeblich vom Ölpreis ab. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, nicht zuletzt der Euro-Dollar-Wechselkurs. Dennoch besteht die Hoffnung, dass 2025 im Durchschnitt ein etwas günstigeres Tankjahr werden kann als das abgelaufene Jahr, das im Frühjahr 2024 noch von hohen Preisen dominiert wurde.
Aktuell (Anfang Januar 2025) liegen die Kraftstoffpreise trotz höherer CO2-Abgabe unterhalb der Vorjahreswerte – ein im Vergleich zu 2024 aus Sicht der Verbraucher:innen erfreulicher Start ins neue Jahr.
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So setzt sich der Spritpreis zusammen (Video):
Benzinpreisentwicklung von 1970 bis einschließlich 2023
Seit Anfang der 1970er-Jahre fast kontinuierlich aufwärts
Die Diesel- und Benzinpreisentwicklung in Deutschland verläuft seit Anfang der 1970er-Jahre fast kontinuierlich aufwärts. Umgerechnet in Cent-Beträge, stieg mit der Ölkrise 1973 der Benzinpreis erstmals von damals üblichen 30 bis 35 Cent auf 45 bis fast 50 Cent je Liter an. Auf diesem hohen Niveau stabilisierte sich der Benzinpreis, bis 1979 die zweite Ölkrise an den Tankstellen und Autofahrenden zerrte. So entwickelte sich ein steiler Aufwärtstrend auf über 70 Cent pro Liter Benzin.
Erst 1986 ging der Kraftstoffpreis wieder auf etwas mehr als 50 Cent je Liter zurück. Weniger drastisch, aber stetig ging die Benzinpreisentwicklung Anfang der 1990er jedoch wieder bergauf. Waren es 1990 noch 65,9 Cent pro Liter Benzin, so belief sich der Preis 1995 bereits auf 86,7 Cent pro Liter. Seit dem erfuhr der Benzinpreis bis 2012 mit lediglich zwei kleinen Einbrüchen der Preise eine kontinuierliche Entwicklung nach oben.
Die Marke von 100 Cent pro Liter durchbrach der Benzinpreis 2000. Ein relativer Tiefpunkt mit einem Literpreis von 81,2 Cent ist 1998 zu verzeichnen, ebenso 2009 mit 127,8 Cent. So günstig war Benzin nach 2012 dann abermals 2016 und 2020. Dazwischen schwankte der Preis auf maximal 145,6 Cent 2018. Doch mit Beginn der Corona-Krise erfuhr der Spritpreis die bis dato rasanteste Entwicklung nach oben. Innerhalb weniger Jahre sprang der Benzinpreis von 129,3 (2020) auf 186,0 Cent (2022).
2022 – das teuerste Tankjahr aller Zeiten
Der durchschnittliche Preis für einen Liter Super E10 lag 2022 bei 186,0 Cent. Für einen Liter Diesel musste man im Schnitt 194,6 Cent bezahlen. Das machte das Jahr 2022 zum teuersten Tankjahr aller Zeiten. Zuvor war 2012 das teuerste Tankjahr – 2022 übertraf es um 27 Cent bei Benzin und 47 Cent bei Diesel.
Der Preis von Benzin und Diesel war in Deutschland bereits Anfang des Jahres 2022 auf sehr hohem Niveau. Im Januar musste man an der Tankstelle im Schnitt 159,6 Cent für einen Liter Diesel und 167,0 Cent pro Liter Super E10 bezahlen. Im Februar war Tanken noch teurer: 166,2 Cent/Liter für Diesel und 174,2 Cent/Liter für E10. Mit Ankündigung der Steuersenkung für Kraftstoffe zogen die Mineralölkonzerne die Preise noch weiter an. Das Ergebnis waren Dieselpreise von durchschnittlich 214,0 Cent/Liter und Benzinpreise von durchschnittlich 206,9 Cent/Liter im März 2022. Der absolute Höchstwert, den die Diesel- und Benzinpreisentwicklung jemals erreicht hat. Im April und Mai verzeichneten die Kraftstoffpreise nur leichte Rückgänge auf Literpreise um die zwei Euro.
Steuersenkung 2022 sorgte nur für einen kurzfristigen Abschwung
Mit Inkrafttreten der Steuersenkung für Kraftstoffe im Juni 2022 fiel der Preis für Benzin und Diesel schlagartig über Nacht auf 192,8 Cent für einen Liter Diesel und 1,878 Cent für einen Liter E10. Der Effekt hielt zunächst nicht lange an und die Tankstellenkonzerne gaben die Vergünstigung auch nicht zu 100 Prozent an die Kundschaft weiter. Durchschnittlich kostete im Juni 2022 Super E10 191,1 Cent und Diesel 201.9 Cent pro Liter. In der weiteren Spritpreisentwicklung korrigierte sich der Kraftstoffpreis weiter nach unten. So lagen im Juli die Durchschnittspreise für E10 und Diesel bei 179,5 und 195,6 Cent sowie im August bei 172,9 und 195,9 Cent pro Liter Kraftstoff.
Im September endete die Steuervergünstigung und die Preise stiegen wieder an, auf 194,0 und 207,9 Cent pro Liter E10 beziehungsweise Diesel. Im weiteren Verlauf des Jahres 2022 und dem zweithöchsten Stand des Dieselpreises 210,5 Cent pro Liter im Oktober (E10: 190,9 Cent/Liter), sanken die Spritpreise allmählich wieder. Auch näherten sich die Unterschiede zwischen Benzin- und Dieselpreis wieder an. Seit Dezember (169,0 Cent/Liter E10, 181,1 Cent/Liter Diesel) stieg der Benzinpreis wieder langsam an.
2023
Bei Diesel gab es nach einem minimalen Anstieg im Januar 2023 (183,3 Cent/Liter Diesel) nur noch eine Richtung: nach unten. Im März 2023 lag der Dieselpreise erstmals seit März 2022 wieder unter dem Benzinpreis (171 Cent/Liter Diesel, 176 Cent/Liter Super E10). Im April 2023 scherten die Spritpreise weiter auseinander: Benzin nach oben auf 180 Cent und Diesel nach unten auf 167 Cent pro Liter im Durchschnitt.
Nach drei teuren Tankjahren ist keine Entspannung bei den Kraftstoffpreisen in Sicht. Auch 2025 müssen Autofahrer:innen mit hohen Spritkosten rechnen. Deshalb lohnt sich ein regelmäßiger Preisvergleich, denn die regionalen Preismechanismen bleiben bestehen.