Rechtsfahrgebot: Das gilt auf Autobahnen laut StVO
- Was bedeutet "Rechtsfahrgebot" überhaupt?
- Wo gilt das Rechtsfahrgebot?
- Wie erkennt man ein Rechtsfahrgebot?
- Gibt es Ausnahmen?
- Was ist die 20-Sekunden-Regel beim Rechtsfahrgebot?
- Was passiert, wenn man das Rechtsfahrgebot missachtet?
- Andere auf das Rechtsfahrgebot aufmerksam machen erlaubt?
- Warum fahren so viele lieber in der Mitte?
Was bedeutet "Rechtsfahrgebot" überhaupt?
Das Rechtsfahrgebot besagt, dass man bei mehr als einer Richtungsfahrbahn, wenn möglich, die ganz rechte Spur nutzen soll. Doch das lässt des Öfteren offenbar viel Raum für eine eigene Interpretation. Dabei hat das Rechtsfahrgebot einen konkreten Sinn: Es reduziert die Stau- und auch die Unfallgefahr (hier der aktuelle Staumelder).
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Wo gilt das Rechtsfahrgebot?
Das Rechtsfahrgebot gilt auf mehrspurigen Richtungsfahrbahnen außerorts und auf Autobahnen. Innerorts gilt die freie Fahrstreifenwahl für Fahrzeuge bis 3,5 t Gesamtgewicht. Hier darf man also auch links fahren. Bei nur einer Fahrspur ist klar: überholt wird ebenfalls links. Gibt es mehrere Spuren, dürfen Fahrzeuge bis 3,5 t innerorts auch rechts überholen.
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Wie erkennt man ein Rechtsfahrgebot?
Dass das Rechtsfahrgebot gilt, erkennt man daran, dass man sich außerhalb geschlossener Ortschaften auf einer in die Fahrtrichtung mehrspurigen Straße oder auf der Autobahn befindet.
Gibt es Ausnahmen?
Ja. Bei zähfließendem Verkehr oder Stau und einer maximalen Geschwindigkeit von 60 km/h auf der linken Spur, darf rechts überholt werden (hier die häufigsten Irrtümer beim Autofahren). Allerdings mit gemäßigtem Tempo, das maximal 20 km/h schneller als das auf der linken Spur sein darf. Zudem darf man in der Mitte fahren, wenn auf der rechten Spur hin und wieder ein anderes Auto fährt, das man überholt.
So entstehen Phantom-Staus (Video):
Was ist die 20-Sekunden-Regel beim Rechtsfahrgebot?
Die Deutschen nutzen einer Forsa-Umfrage nach besonders gerne und ausgiebig die mittlere Spur. Eine ungenaue Auslegung lässt dies in vielen Fällen ungeahndet durchgehen – denn wenn hin und wieder ein rechts fahrendes Auto überholt wird, ist ein durchgängiges Befahren der mittleren Spur legitim. Gerichte haben das "hin und wieder" auf eine Zeitspanne von 20 s konkretisiert. Doch auch dies ist nur schwer nachzuhalten.
Was passiert, wenn man das Rechtsfahrgebot missachtet?
Das reine Nichtbenutzen der rechten Spur wird mit 15 Euro vergleichsweise milde bestraft. Behindert man mit einem Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot andere Verkehrsteilnehmer, wird ein Bußgeld von 80 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Gibt es in der Folge einen Unfall, erhöht sich das Bußgeld auf 100 Euro.
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Andere auf das Rechtsfahrgebot aufmerksam machen erlaubt?
Ständige Lichthupe und Drängeln sind keine empfehlenswerten Mittel, um anderen Verkehrsteilnehmenden die rechte Spur zu zeigen – im schlimmsten Falle wird entsprechendes Verhalten als Nötigung gewertet. Eine einmalige Lichthupe ist außerorts erlaubt, wenn man "Überholen" signalisieren will. Regt sich das andere Auto nicht von der Spur, sollte man sich zurückfallen lassen, um bei nächster Möglichkeit auf die linke Spur zum Überholen zu wechseln.
Warum fahren so viele lieber in der Mitte?
Viele sehen die rechte Fahrbahn als reine Lkw-Spur, was natürlich nicht stimmt. Oftmals ist es reine Bequemlichkeit, nach dem Motto "Links ist ja noch eine Spur zum Überholen". Die aktuelle Gesetzeslage lässt viel Spielraum zu, sodass Vergehen selten bis nie geahndet werden.