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Radaufhängung: Wichtige Fakten & Reparaturkosten

Ohne Radaufhängung keine Stabilität

Fabian Hoberg Freier Mitarbeiter
Radaufhängung eines Oldtimers von unten
Zu jedem Auto und jedem Fahrwerk gehört eine Radaufhängung. Sie hält, führt und verbindet das Rad mit der Karosserie Foto: AUTO ZEITUNG/Wim Woeber
Inhalt
  1. Was hat die Radaufhängung für Aufgaben?
  2. Welche Arten von Radaufhängung gibt es?
  3. Wie ist eine Radaufhängung aufgebaut?
  4. Welche Bedeutung hat eine Radaufhängung für die Stabilität und das Handling?
  5. Was kann an einer Radaufhängung kaputtgehen?
  6. Lässt sich eine Radaufhängung selbst reparieren?
  7. Wie teuer ist eine Reparatur an einer Radaufhängung?

Zu jedem Auto und jedem Fahrwerk gehört eine Radaufhängung. Sie hält, führt und verbindet das Rad mit der Karosserie – und ist damit maßgeblich für die Stabilität und das Handling des Autos verantwortlich.

Eine Radaufhängung oder Radführung verbindet die Karosserie mit den Rädern und damit mit der Fahrbahn. Die Radaufhängung sorgt mit Führungselementen dafür, dass die Räder auf nahezu senkrecht stehenden Bahnen gegenüber der Karosserie stehen und damit die optimale Verbindung zur Fahrbahn erhalten – und zwar bei jeder Fahrsituation. Dazu sorgt die Radaufhängung dafür, dass die wirkenden Kräfte wie Radlasten, Antriebs-, Brems- und Seitenkräfte verarbeitet werden können und Schläge sowie Stöße durch die Dämpfer-Federung von der Karosserie entkoppelt werden.
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Was hat die Radaufhängung für Aufgaben?

Zur Aufgabe der Radaufhängung eines Autos zählt die bewegliche Verbindung zwischen Fahrzeugkörper und Rad. Die Radaufhängung überträgt alle Kräfte und Bewegungen des Radträgers in die Karosserie. Die Radaufhängung am Auto übernimmt dabei mehrere Aufgaben: Neben der Verbindung zwischen Karosserie und Rad führt sie die Räder, gibt ihnen Stabilität und ausreichend Wendigkeit. Gleichzeitig schützt sie die Karosserie vor Schlägen und Wanken.

 

Welche Arten von Radaufhängung gibt es?

Grob unterteilen sich zwei Arten von Radaufhängungen: Starrachsaufhängung und Einzelradaufhängung. Bei der Starrachse sind beide Achsschemel einer Achse miteinander fest verbunden. Vorteile dieser Konstruktion sind Stabilität, Zuverlässigkeit und niedrige Kosten. Der Nachteil liegt darin, dass die Federwege eines Rades immer auch die Radstellung des anderen beeinflussen, was sich negativ auf das Fahrverhalten und den Fahrkomfort auswirkt. Diese Art der Federung war bis in die 1980er-Jahre zumindest an der Hinterachse für viele Autos üblich. Bei modernen Fahrzeugen kommen sie nur noch vereinzelt bei Lkw und Geländewagen zum Einsatz. Die meisten Fahrzeuge aller Klassen setzen seit Jahrzehnten auf eine Einzelradaufhängung. Dabei wird jedes Rad einzeln aufgehangen, es federt und dämpft für sich allein, ohne dass das andere Rad der Achse beeinträchtigt wird. 

 

Wie ist eine Radaufhängung aufgebaut?

Allgemein besteht eine Radaufhängung aus einem Radträger, der sich wiederum aus einer Radnabe und einer Radlagerung zusammensetzt. An der angetriebenen Achse kommen eine Antriebswelle und Radbremsen hinzu, bei der nicht angetriebenen Achse lediglich die Radbremsen. Bei einer Starrachse sind die Radträger über die starre Achsbrücke miteinander verbunden. Diese Achsbrücke wird in der Regel mit Blattfedern oder Fahrwerkslenkern an der Karosserie oder Leiterrahmen des Autos geführt. Die Blattfedern übernehmen dabei die Federung. Statt Blattfedern können bei Starrachsen aber auch Schraubenfedern und Dämpfer sowie ein Panhardstab montiert sein.

Bei einer Einzelradaufhängung verfügt jede Radaufhängung in der Regel über einzelne Federn, Dämpfer, Quer- oder Längslenker, Achsträger und Lager. Dazu kommen meist passende Stabilisatoren und Gelenke.

 

Welche Bedeutung hat eine Radaufhängung für die Stabilität und das Handling?

Der Radaufhängung kommt eine entscheidende Aufgabe bei Stabilität und Handling des Autos zu, denn die Aufhängung ist für die Übertragung der Radlasten, Antriebs-, Brems- und Seitenkräfte zuständig. Ist sie ausgeschlagen, verliert das Auto an Stabilität und fährt sich schwammig. Ausgeschlagene Radlager, Gelenke oder Stabilisatoren machen das Fahrverhalten unpräzise, defekte Dämpfer und Federn federn das Auto nur noch unzureichend ab. Neben einen nachlassenden Komfort verschlechtert sich bei einer defekten Radaufhängung auch die Sicherheit: Meist verringert sich die Bodenhaftung der Reifen, wodurch sich der Bremsweg verlängert.

 

Was kann an einer Radaufhängung kaputtgehen?

Da die Radaufhängung ein Teil des Fahrwerks ist und aus verschiedenen Bauteilen besteht, kann nicht DIE Radaufhängung kaputtgehen, sondern nur einzelne Bauteile. Das können unter anderem sein:

  • Achsträger

  • Zwei-, Drei- oder Vierpunktlenker, wie Querlenker, Längslenker oder Verbundlenker

  • Federung

  • Dämpfung

  • Gelenke

  • Stabilisator

  • Lager

Diese Komponenten können je nach Alter, Laufleistung und Beanspruchung mit der Zeit ausschlagen, verschleißen oder brechen.

 

Lässt sich eine Radaufhängung selbst reparieren?

Arbeiten an der Radaufhängung und am Fahrwerk sollten Autofahrer:innen Profis überlassen, denn es handelt sich um eine Reparatur sicherheitsrelevanter Bauteile. Unsachgemäß ausgeführte Arbeiten können zu Unfällen und Verletzungen führen. Erfahrene Mechaniker:innen besitzen neben dem Know-how auch das passende Werkzeug und die korrekten Einstelldaten. Außerdem können sie nach der Reparatur eine Achsvermessung am Auto durchführen, um zu sehen, ob alle Einstellwerte stimmen und das Fahrzeug unter anderem korrekten Sturz, Spur und Nachlauf besitzt.

 

Wie teuer ist eine Reparatur an einer Radaufhängung?

Da die Radaufhängung aus verschiedenen Bauteilen wie Federn, Dämpfer, Achsschenkel, Stabilisatoren, Querlenker und Lager bestehen, können auch verschiedene Bauteile kaputtgehen. Meist sind nach vielen tausend Kilometern die Lager ausgeschlagen, die bei manchen Bauteilen wie Querlenker eingepresst sind. Bei einer Reparatur wird dann die Radaufhängung zerlegt und der Querlenker getauscht. Je nach Marke und Modell kann die Reparatur zwischen 300 und 800 Euro kosten. Auch Dämpfer können nach einigen Jahren ihre Dämpfungskraft verlieren oder undicht werden, Federn können brechen. Bei einer kombinierten Feder-Dämpfer-Einheit wie einem McPherson-Federbein lassen sich die Bauteile auch gemeinsam tauschen. Für einen VW Golf VII gibt es die Kombination ab rund 400 Euro. Wichtig: Nach dem Wechsel oder der Reparatur der Radaufhängung muss das Fahrwerk unbedingt auf seine Fahrwerkseinstellung kontrolliert und gegebenenfalls per Achsvermessung eingestellt werden. Ein reiner Stoßdämpferwechsel für die Hinterachse bei einem VW Golf kostet etwa 200 Euro (Alle Preise: Stand Juni 2024). Auch wenn nur ein Stoßdämpfer defekt ist, sollten immer zwei pro Achse getauscht werden.

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