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Geht auch ganz einfach:

Automarkt Indien: Darum fällt es VW & Co. dort so schwer

Automarkt Indien – starke Konkurrenz und hohe Hürden

Markus Bach Chefredakteur Crossmedia
Inhalt
  1. Riesiges Potenzial: Der Automarkt Indien boomt
  2. Die meistverkauften Autos kommen von Maruti Suzuki & Tata
  3. VW und Skoda zusammen nur 2,3 Prozent Marktanteil
  4. Darum ist der indische Automarkt so schwierig
  5. Fazit

Der boomende Automarkt Indien weckt die Hoffnungen vieler Chefetagen. Doch ausländische Hersteller treffen auf eine starke Konkurrenz und hohe Hürden!

 

Riesiges Potenzial: Der Automarkt Indien boomt

Für westliche Autohersteller scheint Indien das gelobte Land zu sein: Ein demokratisch verfasster Subkontinent mit wachsender Wirtschaft, der in der Weltpolitik zumeist eine neutrale Rolle einnimmt. Und auch der indische Automarkt verbucht neue Allzeit-Rekorde: 2023 wurden 4,1 Mio. Neuwagen verkauft – 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit setzt sich ein Trend fort, der seit 2014 anhält. Lediglich Corona konnte den Aufstieg Indiens für zwei Jahre unterbrechen. 2021 überholte der Subkontinent Deutschland und ist heute nach China (alles zu den EU-Strafzöllen auf chinesische E-Autos) sowie den USA der drittgrößte Automarkt der Welt.

Auch das Wachstumspotenzial ist weiterhin gewaltig: Während in China 231 Autos auf 1000 Menschen kommen, sind es in Indien lediglich 59. Außerdem ist allein die Mittelschicht Indiens größer als die gesamte Bevölkerung der USA. Doch der indische Markt wird von starken heimischen Autoherstellern beherrscht. Seit Jahren ist Maruti Suzuki die unangefochtene Nummer eins: 1,7 Mio. verkaufte Neuwagen 2023 bedeuten einen unglaublichen Marktanteil von 41,7 Prozent. Zum Vergleich: VW kommt in Deutschland auf 18,2 Prozent.
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Leslie & Cars zeigt den Suzuki Swift (2024) im Video:

 
 

Die meistverkauften Autos kommen von Maruti Suzuki & Tata

Die vier meistverkauften Modelle, angeführt vom Kleinwagen Swift, stammen vom indisch-japanischen Gemeinschaftsunternehmen Maruti Suzuki, an dem Suzuki zu 54 Prozent beteiligt ist. Der zweite große lokale Hersteller ist Tata. Die Automarke des gleichnamigen Mischkonzerns, der von Stahl über Tee bis zu Handyverträgen beinahe alles verkauft, konnte 2023 über eine halbe Million Neuwagen in Indien absetzen. Seit 2008 gehören auch Jaguar und Land Rover zum Imperium (So will JLR die Talfahrt stoppen). Doch mit dem Tata Nano, dem billigsten Auto der Welt für rund 2000 Euro, legte der Konzern einen Flop hin. Die Einheimischen verschmähten das Sparmobil, das in der Mittelschicht schnell als Armutsbeweis galt. Dritter im Bunde ist Mahindra: Neben Geländewagen und SUV zählen seit 2010 auch elektrische Leichtfahrzeuge zum Angebot. 

 

VW und Skoda zusammen nur 2,3 Prozent Marktanteil

Internationale Autokonzerne wie VW spielen in Indien dagegen nur eine Nebenrolle: Obwohl Wolfsburg zwei Werke vor Ort unterhält, kommen VW und Skoda zusammen nur auf magere 2,3 Prozent Marktanteil. Nun rächt es sich, dass 2011 die Übernahme von Suzuki durch VW scheiterte. Auf einen Schlag wäre man zum Marktführer in Indien aufgestiegen. Doch Patriarch Osamu Suzuki wollte nicht, dass seine Marke im VW-Konzern aufgeht. 

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Darum ist der indische Automarkt so schwierig

Für alle ausländischen Hersteller ist es schwierig und mit hohen Investitionen verbunden, in dem riesigen Land ein Händler- und Werkstattnetz aufzubauen. Zudem haben es die Marken in den 28 Bundesstaaten mit jeweils anderen Verordnungen und Zulassungen zu tun. Ein Großteil der Kundschaft kauft zum ersten Mal ein Auto und fuhr zuvor meist Moped – kein Wunder, dass Maruti Suzuki als Zweiradmarke einen Vorteil bei der Kundenbindung hat. Lediglich Hyundai und Kia scheinen Indien verstanden zu haben: Sie überzeugen mit einem riesigen Angebot an Modellen im A- und B-Segment. Die Bedeutung, die Indien für die koreanischen Marken hat, zeigt sich auch darin, dass der Hyundai i10 zuerst auf dem Subkontinent vorgestellt wurde.

 
Markus Bach Markus Bach
Unser Fazit

Der Automarkt in Indien wird gern als Alternative zu China genannt. Doch in der Volksrepublik waren die deutschen Marken von Beginn an am Start, VW hat die Chines:innen mobil gemacht. In Indien dominieren dagegen die heimischen Hersteller. Wie schwer es ist, dort Fuß zu fassen, zeigt etwa der Rückzug von Ford. Nur Hyundai und Kia haben das Erfolgsrezept entdeckt: Wie in Europa und Südamerika hören die Schwestermarken genau auf ihre lokale Kundschaft und entwickeln sowie produzieren vor Ort. Und das mit langem Atem.

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