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Reifendichtmittel: Alles zu Kauf und Anwendung der Pannenhelfer

So Reifendichtmittel als schnelle Pannenhilfe nutzen

Ursula Stieler
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Reifendichtmittel
Reifendichtmittel Foto: iStock/deepblue4you
Inhalt
  1. Was sind Reifendichtmittel?
  2. Wie wird Reifendichtmittel verwendet?
  3. Empfehlenswerte Reifendichtmittel im Vergleich
  4. Wie lange kann man mit Reifendichtmittel fahren?
  5. Wann muss Reifendichtmittel ausgetauscht werden?
  6. Sind Reifendichtmittel bei der HU relevant?

Vielen Autofahrer:innen graut es vor einer Reifenpanne. Wer sich gut vorbereitet, meistert auch die Notsituation mit Bravour. Reifendichtmittel sind bei vielen Autos ein unverzichtbarer Teil des Pannensets. Wir stellen empfehlenswerte Pannensprays vor.

Jeder Reifen hat eine gewisse Lebensdauer, die er oft auch ohne Probleme erreicht. Durch einen spitzen Gegenstand auf der Fahrbahn, Alterung oder Fahren mit dem falschen Luftdruck kann aber jederzeit eine Panne eintreten. Eine elektrische Luftpumpe allein hilft dann nicht mehr weiter. Hier können Reifendichtmittel eine praktische Alternative zum sofortigen Reifenwechsel sein. Sie sorgen für eine vorübergehende Reparatur, ohne dass man das Auto auf den Wagenheber aufbocken und den Reifen austauschen muss. Wir stellen einige empfehlenswerte Produkte für den Notfall vor.
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Was sind Reifendichtmittel?

Reifendichtmittel sind flüssige Substanzen, die auch als Pannensprays bezeichnet werden. Sie kommen oft als Teil eines Pannensets zum Einsatz – mit Kompressor und Werkzeug, das die kurzfristige Reifenreparatur unterwegs ermöglicht. Für das Abdichten ist eine Zusammensetzung aus Polymeren und Fasern verantwortlich, die ein Loch oder einen Riss auf der Lauffläche des Reifens ausfüllen und verschließen kann. Dazu muss das Produkt zunächst über das Ventil eingefüllt werden. Wichtig: Die Zusammensetzung kann je nach Hersteller stark variieren.

 

Wie wird Reifendichtmittel verwendet?

Das Reifendichtmittel dient als vorübergehende Pannenhilfe. Die Anwendung kann je nach Produkt variieren, deshalb sollte man immer die beiliegende Anleitung des Herstellers beachten. Allgemein lässt sich die Anwendung in diese Schritte zusammenfassen:

  1. Den Reifen auf sichtbare Schäden überprüfen. Sind Fremdkörper im Reifen sollten diese allerdings zur Sicherheit stecken bleiben.

  2. Die Flasche/das Spray des Reifendichtmittels vor der Anwendung gut schütteln.

  3. Das Verbindungsstück des Schlauchs am Ventil des Reifens befestigen und die Flasche senkrecht (Ventil und Schlauch nach unten) halten.

  4. Den Sprühkopf oder die Quetschflasche drücken, um die komplette Menge Dichtmittel in den Reifen zu drücken.

  5. Den Reifendruck überprüfen. Hierbei hilft entweder die eingebaute Luftpumpe des Sprays, ein Luftdruckmesser oder ein Mini-Kompressor aus dem Reifenpannenset.

  6. Das Fahrzeug unmittelbar nach der Reparatur langsam und vorsichtig fahren, damit sich das Dichtmittel gleichmäßig im Reifen verteilt. Dabei immer an die Richtlinien zu Fahrstrecke und Geschwindigkeit des Herstellers achten.

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Empfehlenswerte Reifendichtmittel im Vergleich

Reifendichtmittel von Nigrin

Ein erster Pannenhelfer ist das Nigrin Reifendicht. Es kann laut Nigrin Löcher von bis zu sechs Millimetern abdichten, soll schnell anwendbar sein und keine zusätzlichen Werkzeuge benötigen. Die Füllmenge dieser 500-ml-Variante reicht für einen Pkw-Reifen ohne Schlauch bis 16 Zoll. Ein wichtiger Hinweis: Bei größeren Löchern oder Rissen ist das Produkt nicht geeignet.

Reifendichtmittel von Michelin

Das Michelin 92423 Reifendichtmittel eignet sich für Pkw, kleine SUV, Wohnmobile und Caravans mit einer maximalen Reifenbreite von 245 mm. Laut Hersteller deckt es Löcher oder Risse im Reifen durch thermische und chemische Prozesse ab. Die 500-ml-Sprühdose pumpt auch gleichzeitig den platten Reifen wieder auf. Nach der Anwendung ist eine Weiterfahrt mit bis zu 80 km/h problemlos möglich – die ersten drei Kilometer dürfen allerdings nur mit maximal 40 km/h gefahren werden.

Reifendichtmittel von Elastofit

Das Elastofit Reifendichtmittel soll laut Hersteller zehn Jahre lang haltbar sein. Geliefert wird eine 500-ml-Flasche und darf bei allen Pkw-Typen mit einer Reifenbreite bis 275 mm eingesetzt werden – für breitere Pneus empfiehlt der Hersteller das größere Spray (700 ml). Hervorzuheben bei der Formel: Elastofit enthält keine Lösungsmittel und auch auf leicht brennbare sowie explosive Stoffe wurde laut Angaben verzichtet. Das Mittel soll im Reifen flüssig bleiben, ohne dass ein Verkleben mit der Felge zu befürchten ist. Es kann Schäden bis zu acht Millimeter sicher abdichten.

Umweltfreundliches Reifendichtmittel von Slime

Das Slime Reifendichtmittel soll eine besonders schnelle Lösung im Fall einer Reifenpanne bieten. Dabei ist es für Schäden bis zu einer Größe von sechs Millimeters in Auto-, Motorrad- und Fahrradreifen geeignet. Nach der Anwendung muss der platte Reifen wieder mit Luft befüllt werden. Es ist laut Hersteller RDKS-sicher und besonders umweltverträglich. Die Zusammensetzung soll ungiftig, nicht korrosiv, nicht brennbar und wasserlöslich sein. Hinweis: Der mit dem Reifendichtmittel geflickte Reifen soll laut Hersteller nicht länger als drei Tage oder 160 km gefahren werden.

Reifensprays von Sonax und Presto 

Auch Sonax bietet mit dem Sonax Reifenfix einen Pannenhelfer an. Das 500-ml-Reifendichtmittel soll kleine Löcher verschließen und im gleichen Arbeitsgang den Reifen wieder aufpumpen. Geeignet ist diese das Mittel laut Hersteller für alle Reifentypen bis maximal 195 mm Breite und 16 Zoll Durchmesser. Es soll ebenfalls bei Ventilsensoren einsetzbar sein. Der Hersteller empfiehlt anschließend zur maximalen Sicherheit nur noch zehn Kilometer weit und mit einer Geschwindigkeit von maximal 50 km/h zu fahren und die nächste Werkstatt aufzusuchen.

Eine Alternative zu günstigerem Preis ist das Reifenpannenspray von Presto. Auch hier soll laut Hersteller ein gleichzeitiges Abdichten und Auffüllen möglich sein. Ebenfalls identisch: Maximal zehn Kilometer mit maximal 50 km/h dürfen gefahren werden. Somit taugen diese Sprays nur für eine kurzfristige Hilfe im Notfall.

Tirefit für Wohnmobil und Wohnwagen

Gerade bei großen Fahrzeugen ist das Reifenwechseln im Pannenfall eine Herausforderung. Beim Airmann Reifendichtmittel wurde laut Hersteller auf die Anwendungsfreundlichkeit geachtet. Das Spray ist Teil eines Reparatursets. Die Reparatur erfolgt ohne Quetschflasche und direkt durch das Ventil. Hierfür wird das Pannenspray mit einem Reifenkompressor verbunden und der Schlauch direkt auf den Reifen gesteckt.

 
 

Wie lange kann man mit Reifendichtmittel fahren?

Wie lange man mit einem geflickten Reifen weiterfahren kann, hängt von der Schwere der Beschädigung der Reifen und vom verwendeten Produkt ab. Für die meisten Mittel gibt es eine empfohlene maximal Geschwindigkeit zwischen 50 und 80 km/h. Nach dem Gebrauch eines Reifendichtmittels sollte mit dem Auto möglichst schnell eine Werkstatt aufgesucht werden. Die maximal empfohlene Reichweite kann zwischen zehn und 160 Kilometern betragen.

 

Wann muss Reifendichtmittel ausgetauscht werden?

Die meisten Reifendichtmittel sind für eine einmalige Anwendung ausgelegt. Zudem sind auch noch unbenutzte Produkte nicht unbegrenzt lagerbar und können im Laufe der Zeit ihre Wirkung verlieren oder verklumpen. Einige Hersteller garantieren eine Haltbarkeit von bis zu zehn Jahren. Anderenfalls wird von Expert:innen empfohlen, das Mittel alle fünf Jahre auszutauschen.

 

Sind Reifendichtmittel bei der HU relevant?

Nein, Reifendichtmittel sind nicht relevant, wenn es um die Hauptuntersuchung geht. Bei der technischen Kontrolle am Auto werden weder Ersatzräder noch Pannensets von den Gutachter:innen kontrolliert, denn: In Deutschland besteht keine Ersatzrad-Pflicht. Wer also kein Rad oder Spray mit sich führt, hat nichts falsch gemacht. Dennoch wird empfohlen, ein Pannenset (Rad mit Werkzeug oder Reifenreparatur-Kit) mitzuführen, um für Notfälle gewappnet zu sein. Ein Verbandskasten muss jedoch immer verpflichtend an Bord sein!

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