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So 2024 die Mautgebühren in Frankreich zahlen

Die französische Maut erklärt

Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
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Péage
Foto: Imago
Inhalt
  1. Wie funktioniert die Maut in Frankreich?
  2. Welche Straßen sind in Frankreich mautpflichtig?
  3. Was kostet die Maut in Frankreich?
  4. Erhöhung der Mautgebühren 2024 & Angebote für Vielfahrende
  5. Was sind die Vorteile des Télépéage-Systems?
  6. Warum sollen Mautstationen abgeschafft werden?

In Frankreich fallen Mautgebühren für Autobahnen sowie zahlreiche Tunnel und Brücken an. Zuletzt wurden die Gebühren im Februar 2023 erhöht. Wie man sie bezahlt und warum es künftig keine Mautstationen mehr geben soll, erklären wir hier.

 

Wie funktioniert die Maut in Frankreich?

Péage ist Französisch für Maut. Die Maut in Frankreich ist für die meisten Autobahnen, Tunnel und Brücken zu bezahlen. Dabei gibt es jedoch keine Vignette, wie beispielsweise in Österreich oder der Schweiz. Der Grund ist, dass sich in Frankreich die Mautgebühren für die Streckennutzung nicht nur nach der Fahrzeugkategorie, sondern auch nach den gefahrenen Kilometern richtet. Zudem werden verschiedene Abschnitte des französischen Autobahnnetzes von über 20 unterschiedlichen Unternehmen betrieben. Damit die französischen Streckenbetreiber die Länge der gefahrenen Strecke erfassen können, müssen Autofahrer:innen durch Mautstationen fahren und zumeist dort ein Ticket ziehen. Alternativ wird dort ihre elektronische Mautbox des Télépéage-Systems (Liber-t-Card oder TIS-PL) automatisch erfasst. Die unterschiedlichen Fahrspuren sind dementsprechend mit einem t für Télépéage oder einem Ticket-Symbol gekennzeichnet. Es gibt auch Mautstrecken, für die eine pauschale Gebühr anfällt, die direkt an der Zufahrt bezahlt werden muss.
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Die Mautgebühren in Frankreich fallen an, wenn man mit dem Auto über gebührenpflichtige Strecken gefahren ist und diese wieder verlässt. Das geschieht, wie beim Auffahren auf die Mautstrecken, über Mautstationen. Das zuvor erhaltene Ticket wird beim Abfahren wieder eingezogen und so festgestellt, welcher Abschnitt befahren wurde. Daraus wird dann der zu entrichtende Betrag berechnet. Je nach Mautstation und Fahrspur kann bar oder mit Kreditkarte sowie mit einigen Tankkarten am Automaten oder bei zuständigen Personen bezahlt werden. EC-Kartenzahlung ist nicht möglich. Autos mit elektronischer Mautbox werden beim Verlassen der Mautstrecke erneut automatisch erfasst und die Bezahlung automatisch abgewickelt. Für die Abfahrt von der Mautstrecke ist es also wichtig, sich in die richtige Fahrspur einzuordnen:

  • Grüner Pfeil: Alle Fahrzeugkategorien/Mautschalter geöffnet

  • Karte/CB: Nur Kreditkarten-Zahlung

  • Geldschein & Münzen: Nur Barzahlung

  • Münzen: Nur Münzzahlung

  • Person: Bezahlschalter mit Personal

  • "t" für Télépéage: Nur mit Mautbox

  • Rotes X: keine Durchfahrt/Schalter geschlossen

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Welche Straßen sind in Frankreich mautpflichtig?

In Frankreich sind mit wenigen Ausnahmen alle Autobahnen mautpflichtig. Zu den Ausnahmen gehören Teilabschnitte von Stadtautobahnen und den Umfahrungen von Paris, Lyon, Bordeaux, Toulouse und Marseille sowie Autobahnen im Elsass, in Lothringen, in der Auvergne und in der Bretagne. Auch Zubringerstraßen sind teils kostenlos zu befahren. Zu erkennen sind Autobahnen an einer blauen Beschilderung, während Nationalstraßen grün und Départementstraßen weiß ausgeschildert sind und keine Maut kosten.

Mautfreie Autobahnen in Frankreich

A35
Elsass, ab deutscher Grenze bis Mulhouse/weiter nach Basel

A36
Mandeure - Bessoncourt

A31
ab luxemburgischer Grenze bis Nancy

A28
Abbéville - Rouen

A84
Caen - Rennes

A20
Vierzon - Brive-la-Gaillarde

A75
Clermont-Ferrand - Pézenas bzw. Montpellier

A75 D786
Millau-Saint-Germain

A63/A660
Bordeaux - Arcachon

A68
Garidech - Albi

E70
Lyon - Saint-Etienne

A34
Sedan - Reims

A10-A25-A23
Calais - Valenciennes

A77
Saint-Père - Sermoise-sur-Loire

 

Was kostet die Maut in Frankreich?

Die Mautgebühren in Frankreich richten sich einerseits nach der Länge der gefahrenen Strecke, andererseits nach der Fahrzeugklasse. Durchschnittlich muss man für einen Pkw rund zehn Cent pro Kilometer bezahlen. Es gibt aber auch deutlich teurere Strecken. Die individuelle Mautgebühr für eine Fahrt lässt sich hier online berechnen. 

Die Einstufung der Fahrzeuge erfolgt in vier Klassen

Klasse 1:
Mehrspuriges Kfz bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht bis zwei Meter Höhe (auch mit Anhänger)

Klasse 2:
Mehrspuriges Kfz bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht zwischen zwei und drei Metern Höhe (auch mit Anhänger)

Klasse 3:
Mehrspuriges Kfz über 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht
Mehrspuriges Kfz ab drei Metern Höhe

Klasse 4: (Tandemachsen gelten als zwei Achsen)
Mehrspuriges Kfz ab drei Achsen und über 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht
Mehrspuriges Kfz ab drei Achsen und ab drei Metern Höhe
Gespanne mit Zugfahrzeug über 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht

Klasse 5:
Motorräder (auch mit Beiwagen)
Trikes

Bei der Höhe können Dachgepäck, Dachboxen, Antennen, Solarpanels, Rundumlichter (Blaulicht, Gelblicht), Beleuchtungseinrichtungen, Taxischilder etc. mitgerechnet werden und das Fahrzeug in der Klasse aufsteigen lassen. 

Ist ein Fahrzeug der Klasse 2 zu einem Fahrzeug für Schwerbehinderte umgebaut und der Umbau in der Zulassungsbescheinigung  Teil 1 eingetragen, so ist es möglich, das Fahrzeug in Klasse 1 einzustufen. Dazu muss das Personal an der Mautstelle kontaktiert werden (Besetzter Schalter oder Service-Knopf am Automaten).

 

Erhöhung der Mautgebühren 2024 & Angebote für Vielfahrende

Die Mautgebühren in Frankreich werden jedes Jahr zum 1. Februar angepasst. 2024 wurde die Maut für die Autobahnen in Frankreich durchschnittlich um drei Prozent erhöht. Für Vielfahrer:innen gibt es jedoch Abonnements: So führt der Anbieter Bip&Go ein Pauschalangebot, das sich für Personen empfiehlt, die idealerweise mindestens zehn Monate im Jahr mautpflichtige Autobahnen nutzen. Der Preis beschränkt sich bei diesem Angebot auf 16 Euro pro Jahr. 

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Was sind die Vorteile des Télépéage-Systems?

Wer in Frankreich mit einer Mautbox unterwegs ist, die mit dem Télépéage-System kompatibel ist, muss beim Passieren der Mautstation meist keine oder kürzere Wartezeiten einplanen. Für die Mautbox fallen eine einmalige Aktivierungsgebühr und Bereitstellungsgebühren an. Sie wird hinter dem Rückspiegel an der Windschutzscheibe herausnehmbar an einem Halter montiert und beim Durchfahren der Mautstelle automatisch ausgelesen. Die Gebühren werden abgebucht und Nutzer:innen erhalten eine detaillierte Abrechnung. Das ermöglicht eine zügige Abfertigung der Fahrzeuge.

Dazu muss man auf eine Fahrspur mit "t"-Beschilderung fahren. Gelang man auf eine andere Fahrspur, kann die Box aus der Halterung herausgenommen und zum Auslesen an das Personal übergeben werden. Es gibt unterschiedliche Anbieter für Mautboxen (z.B. bip&go, ADAC oder Tolltickets). Einige sind auch für Mautstraßen in anderen Ländern Europas wie Italien, Spanien und Portugal nutzbar. Fahrzeuge der Klasse 1,2 und 5 nutzen die Liber-t-Box, die auch in vielen Parkhäusern für die automatische Bezahlung der Parkgebühr einsetzbar ist. Für die Klasse 3 und 4 gibt es die TIS-PL-Box, die jedoch nur in Frankreich gilt.

 

Warum sollen Mautstationen abgeschafft werden?

Um langen Wartezeiten und Staus an Mautstationen in Frankreich entgegenzuwirken, sollen die beschrankten Auffahrten abgeschafft werden. Entsprechende Pilotprojekte laufen bereits: 2024 soll auf der französischen A13 ein System installiert werden, dass die sechs Mautstationen auf der Strecke überflüssig macht. Das hat der entsprechende Autobahnbetreiber Sanef Mitte 2022 angekündigt. Ein erster Test läuft auch auf der A4 zwischen Saarbrücken und Metz. Das neue System namens "Péage en flux libre" baut auf dem Télépéage-System auf. Die automatische Erfassung der Fahrzeuge soll künftig bei voller Fahrt mittels Scan-Brücken über der Autobahn erfolgen und keine Zwangspause mehr bedeuten. Die Modernisierung des Mautsystems soll 120 Mio. Euro kosten und über die Erhöhungen der Mautgebühren finanziert werden.

Eine Mautbox ist auch dann nicht zwingend notwendig, denn der Scanner erfasst auch das Kennzeichen. Dieses können Nutzer:innen der gebührenpflichtigen Autobahnen vorab online für eine automatische Bezahlung anmelden. Zudem soll es die Möglichkeit einer nachträglichen Bezahlung online oder an Kiosken geben. Um beim Scan des Kennzeichens die richtige Fahrzeugklasse ermitteln zu können, kann das neue System auf die Zulassungsdaten zugreifen. Das funktioniert allerdings nur bei Fahrzeugen, die in Frankreich zugelassen sind. Für im Ausland gemeldete Autos bietet das neue System noch keine Lösung. Mautpflichtig sind diese Fahrzeuge natürlich trotzdem. Die Vorteile der Brücken-Scanner sind laut Betreiber weitreichend: Auf der Pilot-Strecke A13/A14 (Paris - Caen) soll sich die Wartezeit jährlich um 1,7 h verringern. Das habe eine Einsparung von rund 9,5 Mio. l Treibstoff pro Jahr zufolge, was rund 30.000 t CO2 entspricht.

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