Jaguar XE Project 8/Alfa Romeo Giulia GTA: Vergleich
Die schnellsten Serienlimousinen der Welt im Vergleich
Die schnellste Serienlimousine der Welt, der Jaguar XE SV Project 8, bekommt Konkurrenz. Die Alfa Romeo Giulia GTA ist ihm dicht auf den Fersen. Noch ist der Nürburgring-Rekord des Briten aber nicht gebrochen. Kann die Italienerin die Raubkatze schlagen? AUTO ZEITUNG zieht einen Vergleich zwischen den beiden Hochleistungs-Limousinen!
Alfa Romeo Giulia GTA und Jaguar XE SV Project 8 sind Limousinen der Superlative. Ihre Auflage ist auf nur wenige Exemplare limitiert: die Italienerin auf 500 und der Brite auf 300 Stück. Und beide können es dank optionaler Spezial-Ausstattung noch weiter auf die Spitze treiben. Stichworte: Zweisitzer mit Überrollkäfig. Aber alles der Reihe nach. Von Außen betrachtet sind beide vom Schlag Performance-Fahrzeug: Große Lufteinlässe vorn, ein breiter Frontsplitter, Luftleiter unter den Schwellern und am Heck ein Diffusor. Der Heckflügel ist bei den beiden Sportlimousinen zwar unterschiedlich ausgeführt. Doch er macht sofort klar: Hier geht es um Höchstleistungen. Die Giulia versteht es noch ein Fünkchen besser, den Betrachtern den Puls hochzutreiben. Was aerodynamisch ist, kann ihn ihrem Fall auch elegant und dramatisch wirken. Der Jaguar kommt da etwas nüchterner daher. Auch wenn die Form der Funktion folgt, sorgen beide, Alfa Romeo Giulia GTA und Jaguar XE SV Project 8, für einen Anblick, bei dem Sportwagen-Fans schwach werden. Mehr zum Thema: So fährt der Jaguar XE SV Project 8
Alfa Romeo Giulia GTA im Video:
Alfa Romeo Giulia GTA & Jaguar XE SV Project 8 im Vergleich
Beim Vergleich der Innenräume unterscheiden sich die Alfa Romeo Giulia GTA und der Jaguar XE SV Project 8 fast wie Tag und Nacht. Der Jaguar hatte seinen ersten Auftritt bereits 2018. Auch die Giulia hat seitdem nur ein leichtes Facelift erfahren. Trotzdem wirkt sie im Innenraum frischer und aufregender. Die roten Kontrastnähte, die geschwungenen Formen des Armaturenbretts und die großzügige Verwendung von Alcantara in Kombination mit Leder und Sichtkarbon bringen in ihrem Zusammenspiel italienische Leidenschaft zum Ausdruck. Der zentrale Touchscreen ist optisch mit dem teilanalogen Cockpit verbunden und misst 8,8 Zoll. Im Jaguar herrscht Nüchternheit und Funktionalität. Das volldigitale Cockpit sitzt unter einer Alcantara-bezogenen Haube, das Lenkrad und Teile der Türverkleidung sind ebenfalls mit Alcantara ausgekleidet. Die übrigen Oberflächen sind aus Leder oder Hochglanzkarbon. Der 12,3 Zoll große Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts liefert Performance-Daten und Infotainment-Inhalte. Das Interieur der Wildkatze lenkt den Fahrer mit keinerlei Schnörkeln vom Wesentlichen ab.
Jaguar XE SV Project 8 hat mehr Leistung
Leistung, Aerodynamik, Geschwindigkeit. Die Jaguar-Abteilung für besondere Angelegenheiten (Special Vehicle Operations, SVO) und die Entwickler bei Alfa Romeo haben aus den Mittelklasselimousinen waschechte Rennmaschinen geschmiedet. Die Alfa Romeo Giulia GTAm und der Jaguar XE SV Project 8 mit Track Pack sind für die Rennstrecke gemacht. Bei der Steigerungsform der Super-Limousinen nimmt ein Überrollkäfig den Platz der Rücksitzbank ein. Den Fahrer halten Racing-Gurte an Ort und Stelle. Der 2,9-Liter-V6-Biturbo in der Giulia entfaltet 540 PS. Aktive Aerodynamik, angepasste Federn, Dämpfer und Buchsen sowie eine Antriebswelle aus Karbon und 20-Zoll-Felgen mit Zentralverschluss ergänzen die satte Motorleistung. Die Buchstaben GTA stammen aus der Motorsportvergangenheit Alfa Romeos. Gran Turismo Alleggerita (GTA) steht für die Leichtbauweise des Karbon-Geschosses. Als GTAm erreicht die Italienerin in nur 3,6 Sekunden die 100 km/h-Marke. Auch der Jaguar profitiert von justierbarer Aerodynamik und vielen Karbon-Elementen. Seine Fahrzeughöhe ist variabel und der Unterboden flach und geschlossen. Die High-Performance-Bereifung auf den 20-Zoll-Felgen tut ihr übriges zur Mobilisierung von 600 PS aus dem 5,0-Liter-V8-Motor. 2019 unterbot der Jaguar XE SV Project 8 als Track Pack-Version seine eigene Rekordzeit für die schnellste Serienlimousine von 2017 auf der Nordschleife. Er verbesserte seine Rundenzeit von 7:21,23 auf 7:18,36 Minuten. Den Sprint auf Tempo 100 schafft er in 3,7 Sekunden. Die Giulia schlägt diesen Wert um nur 0,1 Sekunden. Sollte sie dazu auch noch agiler um die Kurven jagen als der Jaguar, könnte sie eine echte Gefahr für den britischen Rekord sein.
Alfa Romeo Giulia GTA mit umfassendem Paket zum unbekannten Preis
Zu einem Preis von 182.000 Euro kann der betuchte Interessent einen von 300 Jaguar XE SV Project 8 erstehen. Dafür bekommt der Käufer erwartungsgemäß das Fahrzeug und die Schlüssel. Bei der Alfa Romeo Guilia GTA ist das etwas anders. Bis zur Auslieferung steht jedem der maximal 500 Käufer ein Markenbotschafter zur Seite. Zusätzlich gehen ein GTA-Helm, ein Rennanzug samt Schuhen und Handschuhen sowie eine Abdeckung für die Giulia in den Besitz des Käufers über. Der darf damit dann ein Fahrertraining bei der Alfa Romeo Racing Academy absolvieren. Was das Gesamtpaket kosten soll, hat Alfa noch nicht verkündet. Wir gehen von einem sechsstelligen Betrag aus, der den Preis des Jaguar übertreffen könnte.