Wallboxen-Test (ADAC): So fielen die Ergebnisse aus
Acht Wallboxen der Autohersteller im Test
In seinem Wallboxen-Test 2023 hat der ADAC acht von Autoherstellern angebotenen Heim-Ladestationen unter die Lupe genommen. Das sind die Ergebnisse!
Im Wallboxen-Test 2023 hat der ADAC insgesamt acht Heim-Ladestationen für Elektroautos getestet, die bei Autoherstellern im Zubehörkatalog stehen. Vier der getesteten Wallboxen bieten die vom Verkehrsclub empfohlene Ladeleistung von 11 kW (Ford, Hyundai, Volvo, VW). Vier weitere schaffen theoretisch auch eine Ladeleistung von 22 kW (BMW, Mercedes, Peugeot, Tesla). Wie bei vorangegangenen Tests liegt auch 2023 das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit und der Handhabung der Geräte, die Ausstattung und die Bedienung der Wallbox per App. Durch die überarbeitete Gewichtung der Testkriterien seit 2021 sind die Ergebnisse allerdings nicht mehr mit vorherigen Wallboxen-Tests vergleichbar, so der ADAC. Im folgenden Absatz fassen wir die Ergebnisse des Wallboxen-Test 2023 zusammen. 2024 nahm der ADAC ebenfalls sieben mobile Wallboxen im Test genauer unter die Lupe.
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Der Nio ET5 (2023) im Fahrbericht (Video):
Die Ergebnisse des ADAC Wallboxen-Tests 2023 im Detail
Im Wallboxen-Test 2023 des ADAC erreichte der Sieger eine Gesamtnote von 1,8. Aber auch die anderen getesteten Geräte erzielten durchweg gute Ergebnisse. Allgemein hebt der ADAC hervor, dass es bei keinem Modell zu Abbrüchen beim Laden kam und es keine Probleme bei der Sicherheit gab. Für Verbraucher:innen sei es beim Kauf einer Wallbox im wesentlichen eine Frage von Preis und Ausstattungsumfang.
Testsieger: Hyundai Wallbox Pulsar Plus (Note 1,8)
Auf dem ersten Platz liegt die Wallbox von Hyundai mit einer ADAC-Gesamtnote von 1,8. Sie gehört zwar mit 911 Euro zu den teureren Modellen, leistete sich aber beim ADAC-Wallboxen-Test keine Patzer. Sie baut sehr kompakt und funktioniert sicher und zuverlässig. Zum Lieferumfang gehört eine praktische Steckergarage und der Ladestrom lässt sich in Echtzeit über die im Test umfangreichste und beste App einstellen. Kritikpunkte beim Testsieger sind der hohe Stand-by-Verbrauch, die kleine Kabelablage und die nur als Download erhältliche Anleitung sowie Konformitätserklärung.
Mercedes-Benz Wallbox & Peugeot ePro Full Wallbox (Note 1,9)
Die Wallboxen von Mercedes und Peugeot belegen mit der ADAC-Gesamtnote von 1,9 Platz zwei. Beide sind recht teuer (990 Euro & 899 Euro), aber absolvierten den ADAC-Wallboxen-Test ohne große Schwächen. Beim Gerät von Mercedes lobt der ADAC das lange Kabel und das unkomplizierte Handling. Auch die App kann überzeugen, jedoch sind für die Konfiguration und Nutzung gleich zwei Apps nötig. Der Stand-by-Verbrauch könnte zwar niedriger sein, doch wird dieser von der Peugeot-Wallbox noch übertroffen. Sie verbraucht im Test den meisten Strom. Als einziges Testmodell ohne fest installiertes Kabel bietet es auch keine Verriegelung für die Steckerbuchse. Pluspunkte bringen das 3,5-Zoll-Display und die Autorisierung per RFID und App.
BMW Wallbox Gen.3 & Ford Connect Wallbox (Note 2,0)
Die Wallbox von BMW ist mit einem Preis von 599 eher günstig, Ford preist seine Wallbox mit 689 Euro ein. Beide belegen mit einer Note von 2,0 Platz drei der Testwertung. Die App des BMW-Ladegeräts lässt sich allerdings nur per Bluetooth verbinden, eine WLAN-Verbindung ist nicht möglich. Eine Autorisierung konnte der ADAC im Test nicht ausfindig machen. Mit dem Gerät von Peugeot ist die Kundschaft auf der sicheren Seite, denn es passieren keine Ausrutscher im Test. Auch der Ladestrom lässt sich hier über die App einstellen. RFID beherrscht das Gerät nicht und es braucht für die Konfiguration zwei Apps. Den etwas höheren Verbrauch im Stand-by-Modus bemängelt der ADAC ebenfalls.
Tesla Gen 3 Wall Connector & Volvo Garo Wallbox 32324230 (Note 2,1)
Die Wallbox von Tesla punktet beim ADAC-Wallboxen-Test vor allem mit seinem günstigen Preis (500 Euro) und dem attraktiven Design. Das Kabelmanagement samt Steckergarage ist, wie auch beim Modell von Volvo, gelungen. Beide Wallboxen erhalten die ADAC-Gesamtnote 2,1. Lediglich die Ausstattung des Tesla-Geräts lässt aufgrund fehlender App und Stromzähler zu wünschen übrig. Auch das Gerät von Volvo beschränkt sich auf die Grundfunktionen des Ladens, ist mit einem Preis von 999 Euro aber die teuerste Wallbox im Test. Ein MID-Stromzähler ist hier jedoch mit an Bord. Der Stand-by-Verbauch ist recht hoch, bemängelt der ADAC.
Volkswagen ID. Charger (Note 2,2)
Auf dem letzten Platz des ADAC-Wallboxen-Test 2023, bei dem Geräte aus dem Autohersteller-Zubehör auf dem Prüfstand waren, liegt die VW-Wallbox mit einer Note von 2,2. Sie verbraucht im Stand-by-Modus am wenigsten Strom und lässt sich problemlos bedienen. Autorisierung, Stromzähler oder eine App gibt es jedoch nicht, sondern die Box dient ausschließlich zum Aufladen.
ADAC-Wallboxen-Test: Ergebnisse 2023 (Tabelle)
Wallbox | Preis | Urteil | Sicherheit | Funktion | Ausstattung | Lieferung/ Montage | App | Datensendeverhalten/ Datensicherheit |
Hyundai Wallbox Pulsar Plus (PLP1-0-2-3-3-002-C) | 911 € | 1,8 | 1,3 | 1,9 | 2,4 | 2,5 | 1,5 | 3,0 |
Mercedes-Benz Wallbox (A 000 906 34 12) | 990 € | 1,9 | 1,5 | 2,0 | 2,4 | 2,1 | 2,0 | 2,3 |
Peugeot ePro Full Wallbox | 899 € | 1,9 | 1,4 | 2,2 | 2,0 | 2,4 | 1,8 | 1,7 |
BMW Wallbox Gen. 3 (61 90 5 A1E 1B1) | 599 € | 2,0 | 1,3 | 1,5 | 3,2 | 2,6 | 2,9 | 2,0 |
Ford Connected Wallbox (LJ98-10C823-CB) | 689 € | 2,0 | 1,5 | 2,0 | 2,6 | 2,2 | 2,0 | 3,0 |
Tesla Gen 3 Wall Gonnector | 500 € | 2,1 | 1,3 | 1,4 | 3,9 | 2,6 | k.A. | 1,1 |
Volvo Garo Wallbox 32324230 (GLB-DCM-W-T211FC-VCC) | 999 € | 2,1 | 1,3 | 2,1 | 3,3 | 1,9 | k.A. | 1,2 |
Volkswagen ID. Charger | 569 € | 2,2 | 1,6 | 1,0 | 5,1 | 1,7 | k.A. | k.A. |
Ladestationen und Zubehör
Wichtige Tipps des ADAC zum Betreiben einer Wallbox
Schon beim Wallboxen-Test 2019 wies der ADAC darauf hin, dass Verbraucher:innen auf eine beiliegende Konformitätserklärung achten sollten. Diese wird seit April 2019 für die verpflichtende Anmeldung der Wallbox beim regionalen Netzbetreiber benötigt. Fehlende oder falsche Konformitätsbescheinigungen können dem Verkehrsclub zufolge dazu führen, dass der Betrieb einer Heim-Ladestation nicht zulässig ist. Ebenfalls wichtig: Verbraucher:innen sollten berücksichtigen, dass die Installation einer Wallbox nur von einer Elektrofachkraft ausgeführt werden darf. Und: Im Falle einer Störung oder eines Defekts muss die schnelle Verfügbarkeit eines Kundendienstes sichergestellt sein.