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Alle Tests zum Bentley Continental GT

Bentley Continental GT als Plug-in-Hybrid – gute Kombi? Testfahrt!

Der Continental GT PHEV – ein 782 PS starkes Trostpflaster

Thomas Geiger Freier Mitarbeiter
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Inhalt
  1. Neues Bentley Continental GT Facelift (2024) so stark wie noch nie
  2. Testfahrt: Flüsterleiser Beginn, grolliger Abgang
  3. Der Hybridantrieb vereint das Beste aus beiden Welten
  4. Technische Daten
  5. Fazit

Stärker, schneller und besser: Mit seinem Power-Plug-in-Hybrid macht der neue Bentley Continental GT (2024) selbst den Zwölfzylinder vergessen, wie unsere erste Testfahrt zeigt!

Er ist der König der Motoren und hat Bentley an die Spitze geführt – kein anderer Autohersteller hat mehr Zwölfzylinder gebaut als die britische VW-Tochter. Doch damit ist es nun endgültig vorbei, sagt der neue Chef Frank-Stefan Walliser. Als Trostpflaster präsentiert er der verwöhnten Kundschaft das neue Bentley Continental GT Facelift (2024). Der müssen zu Preisen ab 246.000 Euro für das Coupé und ab 271.500 Euro für das Cabrio (Alle Preise: Stand November 2024) künftig zwar acht Zylinder genügen, doch weil es dazu noch einen Pufferakku gibt und eine E-Maschine, wird der Gran Turismo zum bis dato stärksten Serienmodell aus Crewe.

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Neues Bentley Continental GT Facelift (2024) so stark wie noch nie

Der Achtzylinder, den wir auch aus den Panamera kennen, ist mit seinen 600 PS (441 kW) und 800 Nm kein Schwächling. Doch da ihm die E-Maschine mit noch einmal 140 kW (190 PS) und 450 Nm zur Seite steht, wird der Continental mit vereinten 782 PS (575 kW) und 1000 Nm zum Spitzentrumpf im Autoquartett des eiligen Adels – und der W12 mit zuletzt 659 PS (485 kW) und 900 Nm entschwindet selig in der Erinnerung.

Zu erkennen ist das neue Bentley Continental GT Facelift (2024) auf Anhieb, selbst wenn die Abmessungen sich kaum verändern: Das Vier-Augen-Gesicht ist Geschichte, die Konturen sind geglättet, die Flanken wirken noch muskulöser und das Heck noch knackiger – und ruhiger. Mit viel aerodynamischem Feinschliff hat Bentley den ausklappbaren Spoiler überflüssig gemacht und dem Beau damit einen großen Dienst erwiesen.

Das Interieur des Bentley Continental GT.
Foto: Bentley

Auch innen lebt Bentley weiter jene opulente Dekadenz, die den Continental von einem fast schon nüchternen BMW 8er genauso unterscheidet wie den sehr viel sehnigeren Konkurrenten von Aston Martin oder Ferrari – von den faustgroßen Luftausströmern, die für die Klimaanlage aus dem Vollen gefräst werden, über das ins Leder geprägte Diamant-Muster in den Türtafeln bis hin zu den aufwändig vernähten Sitzen, die eher Sessel oder noch besser: Fauteuils sind und einen auch viele tausend km bequem tragen. 

 

Testfahrt: Flüsterleiser Beginn, grolliger Abgang

Während das neue Bentley Continental GT Facelift (2024) mit jeder Faser nach Aufmerksamkeit schreit, geht die Testfahrt selbst dagegen leiser los, als es mit dem Zwölfzylinder je war. Denn wo der allenfalls gesäuselt hat, surrt der neue Continental jetzt tatsächlich still aus der Tiefgarage durch die Stadt und zur Not bis ans erste Zwischenziel – schließlich fasst der Akku im Kofferraumboden 25,9 kWh und reicht für etwa 80 km, während die E-Maschine bei ihrem Solo bestenfalls 140 km/h schafft. Die Stille ist jedoch genauso schnell vorbei wie die Zufahrt zu einem der vielen Pässe, die Bentley auf die Route für die Jungfernfahrt gelegt hat und mit einem beherzten Kickdown tritt der Achtzylinder zur Arbeit an.

Vielleicht nicht ganz so sonor, aber mindestens genauso seriös und souverän flutet sein Grollen die engen Täler und der vereinte Punch beider Motoren straft die Physik Lügen: Trägheit der Masse? "Sorry, I don't get you", scheint der Bentley zu sagen, und braucht dafür länger als von null auf 100. Denn diese Übung schafft er jetzt in 3,2 s und nimmt dem Vorgänger damit die kleine Ewigkeit von drei Zehntel ab. Und wenn es hier eine längere Gerade gäbe, währen schon bald die gleichen 335 km/h drin wie beim W12-Modell.

Die Konkurrenten:

 

Der Hybridantrieb vereint das Beste aus beiden Welten

Aber das  neue Bentley Continental GT Facelift (2024) ist nicht nur stärker und beschleunigt (0-400-0-km/h-Rekorde: Das sind die Top-6!) besser. Gerade auf dem verwinkelten Kehren über den Alpenhauptkamm spürt man bei der ersten Testfahrt auch, dass der Wagen spürbar handlicher wird. Da hilft zum einen natürlich die bessere Balance mit dem leichteren Motor im Bug und der schwereren Batterie im Heck. Und es hilft das neue Fahrwerk mit der Zweiventil-Dämpfung, die schneller reagiert und eine größere Spreizung zwischen Landstrecken-Komfort und Rundstrecken-Kompromisslosigkeit erlaubt. Nicht, dass außer den Entwickler:innen je einer auf die Idee käme, so einen tatsächlich auf die Rennstrecke zu führen. "Doch die Idee eines Gran Turismo ist es, dass man ihn auf jeder Straße fahren möchte", sagt Entwicklungsvorstand Matthias Rabe. Und diese Idee hat Bentley auch mit dem neuen Continental wieder perfekt umgesetzt.

 

Technische Daten

AUTO ZEITUNG 2024Bentley Continental GT Plug-in-Hybrid
Technische Daten
Motoren8-Zylinder, 4-Ventiler, Turbo; 3996 cm³;
1 permanenterregte Synchronmaschine
AntriebAchtgang-Doppelkupplungsgetriebe; Allrad
Systemleistung575 kW/782 PS
Systemdrehmoment1000 Nm
Kapazität25,9 kWh (netto)
Karosserie
Außenmaße (L/B/H)4895/1996 (2187)*/1397 mm
Leergewicht/Zuladung2459/461 kg
Kofferraumvolumen260 l
Fahrleistungen
Beschleunigung (0-100 km/h)3,2 s
Höchstgeschwindigkeit335 km/h
Verbrauch auf 100 km10,3 l SP
Elektrische Reichweite81 km
Kaufinformationen
Grundpreis246.000 €
Marktstart2024
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel

 
Thomas Geiger Thomas Geiger
Unser Fazit

Im Elektromodus noch leiser als der leiseste Zwölfzylinder und mit vereinten Kräften noch viel stärker – so macht Bentley den König der Motoren schnell vergessen und weisen mit dem neuen Continental den Weg ins Elektrozeitalter. Doch wird das wohl noch etwas länger auf sich warten lassen als bislang gedacht. Wenngleich der neue Vorstandschef an der Premiere des ersten Elektromodells für 2026 festhalten will, soll der Wandel zur rein elektrischen Luxusmarke nicht mehr ganz so flott über die Bühne gehen wie geplant.

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