Neuer Peugeot e-208 (2019): Erste Testfahrt (Update!) So fährt sich der elektrische 208
Mit dem neuen Peugeot e-208 (2019) schickt Peugeot seinen ersten neu entwickelten Stromer an den Start. So lief die erste Testfahrt mit einem Vorserienmodell!
Mit dem neuen Peugeot e-208 (2019) bringen die Franzosen noch vor Opels Corsa-e innerhalb des PSA-Konzerns das erste Elektroauto neuer Generation. Und der Elektroantrieb ist bei Peugeot keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Die Erfahrungen der französischen Marke reichen zurück bis ins Jahr 1941. Damals fuhr schon das Modell VLV mit Strom. 1995 folgte der 106, 1998 der kleine Lieferwagen Partner, und 2011 startete man in Kooperation mit Mitsubishi den Verkauf des iOn – Geschichte. Die neu entwickelte CMP-Architektur, die der elektrische 208 nutzt, ist nun gleichermaßen für Verbrennungsmotoren sowie batterieelektrische Antriebe ausgelegt. Das ist zwar nicht so konsequent, wie es VW mit dem MEB-Baukasten betreibt, spart dafür aber eine Menge Geld – und man kann beide Versionen auf einer Linie fertigen. Dass man bei der CMP-Lösung keine so große Batterie im Fahrzeugboden platzieren kann und dadurch Einschränkungen bei der Reichweite hat, nehmen die Peugeot-Strategen dabei gern in Kauf. "Ein Fahrzeug in der Größe des e-208 wird vorwiegend im urbanen Bereich eingesetzt und nicht für die Langstrecke", sagt Produktmanagerin Marie Luise Richard. Mehr zum Thema: Peugeot zeigt den neuen 208
Erste Testfahrt mit dem neuen Peugeot e-208 (2019)
Batterien mit einem Energiegehalt von 50 kWh (davon nutzbar ca. 46 kWh) stecken unter dem Bodenblech des neuen Peugeot e-208 (2019). Der Verbrauch bei 16 kWh pro 100 Kilometer, so schafft der kleine Elektro-Flitzer 340 Kilometer Reichweite nach WLTP-Norm. Wenig Überraschendes liefert die erste Testfahrt. Wie alle Elektroautos beschleunigt auch der e-208 nahezu lautlos, gleichmäßig und mit vollem Drehmoment vom Stand weg. Wie stark, ist stets eine Frage des Leistungsgewichts. In diesem Fall treffen 100 kW (136 PS) und 260 Newtonmeter auf 1455 Kilogramm. Das reicht für 8,1 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h. Die Spitze regelt Peugeot bei 150 km/h ab – höhere Tempi würden den Akku ruckzuck leerziehen. Und auch hier ist klar: Der neue Peugeot e-208 (2019) ist mehr City-Flitzer als Langstreckenlimousine. Besagte Fahrwerte gelten jedoch nur, wenn der Schalter auf Sport steht. In Stellung Normal begrenzt Peugeot die Leistung auf 80 kW und in Eco gar auf 60 kW. Der Grund heißt: Strom sparen. Allerdings mit der Folge, das sonst so agile Temperament des neuen Peugeot e-208 (2019) im Keim zu ersticken. Fahrfreude kommt bei der ersten Testfahrt daher nur im Sportmodus auf. Mehr zum Thema: Kommt so der löwenstarke 208 GTi?
Neuer Peugeot e-208 (2019) mit i-Cockpit
Dafür überzeugen andere Dinge bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Peugeot e-208 (2019) umso mehr, etwa die gut abgestimmte Federung, der handliche Umgang – auch wenn die Lenkung eine Idee direkter sein könnte – und der niedrige Geräuschpegel. Die Entwickler haben ihr Elektro-Baby extra dick in Watte gepackt, damit ja keine Störgeräusche in den Innenraum dringen. Hier hält Peugeot am i-Cockpit fest, platziert also weiterhin die Instrumente oberhalb des Lenkrads. Neu ist dagegen die 3D-Darstellung der Anzeigen: Die Zahlen scheinen frei im Raum zu schweben. Preislich startet der neue Peugeot e-208 (2019) bei 30.450 Euro. Dafür spendieren die Franzosen ihrem Stromer auch einen dreiphasigen Onboard-Lader, sodass die Batterie an einer 11,0-kW-Wallbox in gut fünf Stunden wieder zu 100 Prozent gefüllt ist. Deutlich schneller geht es natürlich an Gleichstrom-Quick-Chargern, wie sie zum Beispiel an den Autobahnen zu finden sind. Hier dauert es bei 100 kW lediglich 30 Minuten, um den Energiespeicher auf 80 Prozent seiner Kapazität zu bringen. So will man es haben! Mehr zum Thema: So fährt sich der Peugeot 208
von Michael Specht
Über 30.450 Euro für einen Kleinwagen, nur weil er Elektroantrieb hat? Im neuen Peugeot e-208 (2019) kann man das aus einer anderen Perspektive sehen: Er ist erwachsen genug, um als klassenloses Auto zu funktionieren. Modern, kompakt und alltagstauglich.