Hyundai Kona Elektro Facelift (2020): Testfahrt
Erste Testrunde im Kona Elektro Facelift
Das neue Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) war 2018 ein Pionier der kleinen Elektro-SUV: Die erste Testfahrt soll klären, ob der Kona weiterhin gegen die teils jüngere Konkurrenz punkten kann.
Noch vor der ersten Testfahrt im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) fallen die Änderungen an der Front ins Auge. Diese ist deutlich glatter geworden, denn der angedeutete Kühlergrill ist verschwunden. Auch an den Scheinwerfern samt Signatur hat sich einiges getan, was auch für die LED-Heckleuchten gilt, die den moderneren Look des Koreaners unterstreichen. Was bleibt, ist der an der Front platzierte Ladeanschluss. Bei unserem Rundgang um den modernisierten Stromer fällt zudem auf, dass er sich von seinem robusten Look mit Kunststoffapplikationen an den Radhäusern verabschiedet hat, was ihn ungleich eleganter wirken lässt. Im Cockpit blicken wir auf ein neues 10,25-Zoll-Display (optional). Ansonsten erscheint vieles bekannt, ganz nach dem Motto: "Never change a running System". Leider finden wir in unserem Testwagen auch eine Menge harten Kunststoff, der immerhin sehr robust und routiniert verarbeitet wirkt. Die kleine Enttäuschung vergisst man schnell, wenn man sich der umfangreichen Ausstattung widmet: Sitzheizung (vorne und hinten) und (optionale) Sitzbelüftung, Lenkradheizung, die Möglichkeit der kabellosen Smartphone-Anbindung via Apple CarPlay oder Android Auto sowie zahlreiche Assistenzsysteme – alles an Bord. Die eigene Bluelink-App ermöglicht es zudem, das Auto mit dem Smartphone zu vernetzten, um viele Funktionen via App steuern zu können. Dazu zählen im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) der Ladestatus, die Bedienung des Routenplaners sowie das Ver- und Entriegeln des Fahrzeugs. Mehr zum Thema: Das ist das Hyundai Kona Facelift
Die Kaufberatung zum Hyundai Kona (2024) im Video:
Erste Testfahrt im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020)
Wir starten unsere erste Testfahrt im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) mit dem Druck auf den Fahrknopf – der Kona meldet sich mit einer Begrüßungsmelodie lautstark fahrbereit, zudem fährt ein kleines Head-up-Display oberhalb der Tachoeinheit aus. Der Kona Elektro steht vor allem für entspanntes und komfortables Fahren. Die weichen Stoffsitze bieten ausreichend Seitenhalt und hinterlassen auf der Testfahrt einen bequemen Eindruck. Während der Fahrt durch die Weinberge Rhein-Hessens lässt sich allerdings keine bequeme Einstellung für die Kopfstütze finden, was Abzüge in der B-Note gibt. Das Fahrwerk offenbart seinen eher straffen Charakter auf den weniger gut geteerten Fahrbahnabschnitten. Im Sportmodus spricht der Antrieb zwar spürbar direkter an, ein Sportler wird der Kona so aber dennoch nicht. Dafür bleibt die Lenkung eine Spur zu ungenau. Dass es dennoch eine Menge Freude macht, das kleine und wendige SUV über die Landstraße zu dirigieren, liegt am kräftigen E-Antrieb. Auf einem kurzen Stück Autobahn staunen wir nicht schlecht, als der digitale Tacho 177 km/h meldet. Der Fahrzeugschein gibt sich mit einer angegebenen Höchstgeschwindigkeit von 167 km/h deutlich zurückhaltender. Bei derart hohen Geschwindigkeiten werden verstärkt Windgeräusche hörbar. Ein deutlicher Kontrast zur stillen Kona-Oase bei niedrigen Geschwindigkeiten. Abrollgeräusche oder das leise Surren des Fußgängerschutzes nimmt man im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) bei geringerem Tempo jedenfalls nur unterschwellig wahr.
Hyundai Kona Elektro Facelift (2020): One-Pedal-Driving für mehr Reichweite
Der Tritt auf das Strompedal bereitet auf der ersten Testfahrt im neuen Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) immer wieder Freude. Mit 150 kW (204 PS) und 395 Newtonmeter Drehmoment haben wir das stärkste Kona Elektro-Modell zur Verfügung: In 7,9 Sekunden sprintet der Koreaner laut Datenblatt von 0 auf 100 km/h. So lange die Vorderräder über genügend Grip verfügen, um die Kraft auf die Straße zu bringen, ist man an der Ampel immer ganz vorne mit dabei. Ein gefühlvoller Umgang mit dem Fahrpedal empfiehlt sich auch für den Verbrauch. Hyundai gibt hier einen kombinierten Wert von 14,7 kWh auf 100 Kilometern an. Am Ende unserer Testfahrt steht die Anzeige unseres Kona hingegen bei 18,7 kWh. Angesichts der bergigen Strecke samt Tempo-lastigem Autobahn-Abschnitt ein dennoch guter Wert. Laut WLTP schafft es der Kona Elektro mit seinem 64 kWh-Akku bis zu 484 Kilometer weit. Für ein effizientes Fahren empfiehlt es sich, die Schaltwippen hinter dem Lenkrad zu nutzen. Mit diesen lässt sich die Rekuperation in drei Intensitätsstufen einstellen. Auf der stärksten Stufe ist das Fahren lediglich mit dem Strompedal, sprich One-Pedal-Driving, möglich. Ist ein Ladestopp notwendig, lädt das neue Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) mit maximal 100 kW in 47 Minuten auf bis zu 80 Prozent auf.
Technische Daten des Hyundai Kona Elektro Facelift (2020)
Hyundai Kona Elektro | |
Technische Daten | |
Motor | Permanentmagnet- Synchronmotor |
Getriebe | 1-stufiges Reduktionsgetr., Vorderrad |
Gesamtleistung | 150 kW/204 PS |
Max. Drehmoment | 395 Nm |
Batterie-Kapazität | 64 kWh |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4205/1800/1570 mm |
Leergewicht/Zuladung | 1685 - 1743/427 - 485 kg |
Kofferraumvolumen | 332 - 1114 l |
Fahrleistung | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 7,9 s |
Höchstgeschwindigkeit | 167 km/h |
Verbrauch auf 100 km (Werk/Bordcomputer) | 14,7 kW/18,7 kW |
Reichweite elektrisch (WLTP) | 484 km |
Kaufinformationen | |
Basispreis | 35.650 Euro |
Marktstart | Januar 2021 |
Das neue Hyundai Kona Elektro Facelift (2020) hinterlässt auf der ersten Testfahrt einen spürbar frischeren Eindruck. Es bietet trotz seiner kompakten Abmessungen nach wie vor reichlich Platz und ist mit dem großen 64-kWh-Akku und einer Reichweite von bis zu 484 Kilometern zudem Erstauto-tauglich. Auch das Ladevolumen von 332 bis 1.114 Liter verlangt im Vergleich zum Verbrenner-Pendant kaum Kompromisse.