Erste Testfahrt: Das hat der neue Cupra Tavascan (2024) drauf
So schlägt sich der Tavascan VZ
Der angriffslustige Tavascan ist das vierte Elektro-SUV-Coupé, das auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns basiert. Bei der ersten Testfahrt mit dem neuen Cupra Tavascan (2024) lassen wir dem VZ freien Lauf!
Obwohl der neue Cupra Tavascan (2024) eng mit dem Audi Q4 e-tron Sportback, dem Skoda Enyaq Coupé und dem VW ID.5 verwandt ist, hält der Spanier sein Temperament nicht zurück, sondern provoziert mit einem extravaganten Design im Vergleich zu seinen eher bieder wirkenden Brüdern von VW und Skoda. Stimmt auch die Fahrdynamik? Die erste Testfahrt soll es zeigen.
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Leslie & Cars fährt den Cupra Tavascan (2024) im Video:
Erste Testfahrt: Neuer Cupra Tavascan (2024) mit Überholprestige
Zum Marktstart bietet die Marke Cupra ihr zweites E-Auto mit zwei Antrieben an: als Tavascan Endurance mit bis zu 568 km Reichweite und 210 kW (286 PS) über die Hinterräder oder als VZ mit knackigen 250 kW (340 PS), die über alle vier Räder auf die Straße gelangen. Bei letzterem reduziert sich die Reichweite auf maximal 521 km. Beide Versionen ziehen die Energie für ihren Antrieb aus einer 77 kWh (netto) fassenden Batterie, die im Idealfall mit bis zu 135 kW aufgeladen werden kann – ein Set-up, das so auch in den Derivaten des VW-Konzerns zum Einsatz kommt.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Eigenständiger geht es beim Design zu. Die Front des Spaniers ziert eine breite Frontschürze mit großen Lufteinlässen, die dem Tavascan in Kombination mit den Auslässen auf der Haube ordentlich Überholprestige verschafft. Das auffällig gestylte Voll-LED-Licht vorn wie hinten ist Serie. Da der neue Cupra Tavascan (2024) nach seinen Geschwistermodellen als Letzter auf den Markt kommt, profitiert er gleich zu Beginn von diversen Neuerungen, zum Beispiel vom beleuchteten Markenlogo an der Front und auch am Heck, das zusätzlich ein weit nach oben gezogener Diffusor ziert.
Die Konkurrenten:
Teils unpraktische Extravaganz im Innenraum
Frei nach dem Motto "Mehr ist mehr" geht es im Interieur des neuen Cupra Tavascan (2024) fast schon protzig zu. Optisch wagt die spanische Marke auch hier Extravaganz mit Kunststoff in unterschiedlichen Farben und Formen. So "fließt" etwa die Mittelkonsole aus der Armatur heraus in ein teils schwebendes Element, worunter sich eine Ablageschale samt Smartphone-Lademöglichkeiten befindet – ein skulpturaler Hingucker, allerdings auch etwas platzraubend und obendrein nur mit dem Knopf für den Warnblinker in der Mitte ausgestattet, kaum funktional. Die Sportschalensitze und das 15-Zoll-Zentraldisplay sind bei beiden Versionen serienmäßig, eine Wärmepumpe gibt es im Winter-Paket für 1500 Euro extra.
Fährt sich weniger rebellisch als er aussieht
Bei einem derart extravaganten Look sollte natürlich auch die Performance passen – für die erste Testfahrt nehmen wir daher hinter dem Steuer der sportlichsten VZ-Ausführung Platz. Der Sprint aus dem Stand auf Landstraßentempo gelingt dem neuen Cupra Tavascan (2024) in 5,6 s. Das klingt in der Theorie imposant, fühlt sich in der Realität aber weniger impulsiv an als erwartet. Der Tavascan galoppiert zwar kräftig und linear vorwärts, wirkt dabei aber dennoch etwas gezügelt. Die Fahrdynamikregelung erlaubt auch nicht die kleinste Kapriole des Hecks. Eine etwas frechere Auslegung würde dem sonst so rebellischen Spanier sicher gut zu Gesicht stehen und ihn auch mehr von seinen Geschwistermodellen abheben. Selbst im Cupra-Mode, eingestellt über den rechten Satelliten am Lenkrad, bleibt er zahm. Dennoch zieht der Stromer flink und spurstabil auf der Passstraße durch die Kurven.
Die serienmäßige Progressivlenkung – mit zunehmendem Lenkeinschlag wird die Lenkung direkter – kann man in zwei Rückmeldungsgraden einstellen. Doch auch die sich dynamisch anpassende Lenkung kann bei der ersten Testfahrt die über 2,2 t Leergewicht nicht vergessen machen. Überraschend gewöhnungsbedürftig erweist sich das etwas holprige Zusammenspiel zwischen Rekuperations- und Radbremse. Hier empfiehlt es sich, eine hohe Rekuperationsstufe zu wählen, um einen flüssigen Fahrstil umzusetzen. Egal ob man es sportlich straff oder weich mag: Das DCC-Fahrwerk (Serie beim VZ) macht seinen bekannt guten Job und kann mit einem Fingerdruck in 15 Stufen eingestellt werden
Technische Daten
AUTO ZEITUNG 14/2024 | Cupra Tavascan VZ |
Technische Daten | |
Motor | Asynchronmaschine v., perm.-erregte Synchronmaschine h. |
Antrieb | Konstantübersetzung; Allrad |
Systemleistung | 250 kW/340 PS |
Max. Drehmoment | 545 Nm |
Kapazität/Spannung | 77 kWh (netto), 400 V |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4644/1861 (2108)*/1597 mm |
Leergewicht/Zuladung | 2273/582 kg |
Kofferraumvolumen | 540 - k.A. l |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 5,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 16,5-16,8 kWh |
Reichweite | 512-521 km |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | 60.780 € |
Marktstart | Juni 2024 |
Alle Daten Werksangaben; *Breite mit Außenspiegel |
Eine freche Abstimmung oder gar ein künstlicher Motorsound hätte man dem Cupra Tavascan durchaus zugetraut. Optisch lässt er seine Muskeln spielen, beim Fahren zeigt er sich aber eher verlässlich – quasi harte Schale und weicher Kern. Für den VZ nennt Cupra noch keinen genauen Preis, die Basisversion (Endurance) gibt es ab 56.210 Euro.