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Motorrad-Dashcam: Dann sind sie erlaubt

Diese Regeln gelten für Motorrad-Dashcams

Fabian Hoberg Freier Mitarbeiter
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Motorrad-Dashcam
Motorrad-Dashcams sollen insbesondere bei Unfällen für eine klare Schilderung des Hergangs sorgen – Actioncams dagegen großartige Fahraufnahmen liefern. Was ist erlaubt? Foto: iStock/Sergii Zyskо
Inhalt
  1. Was ist eine Motorrad-Dashcam?
  2. Motorrad-Dashcam: Kameras im Vergleich
  3. Actionscams für Motorräder im Check
  4. Sind Motorrad-Dashcams erlaubt?
  5. Wo wird eine Motorrad-Dashcam befestigt?
  6. Wie bedient man eine Motorrad-Dashcam?
  7. Was sind die Unterschiede zu einer Auto-Dashcam?

Motorrad-Dashcams bieten vor allem eines: Sicherheit. Denn die Kamera ist bei einem Unfall wohl der beste Augenzeuge. Was in Deutschland erlaubt ist und welche Kameras für Motorradfahrer:innen interessant sind, zeigen wir im Vergleich.

Schön die gefahrene Strecke später am Smartphone ansehen, die Kurventechnik analysieren oder einfach nur die Strecke noch mal auf dem Sofa genießen. Das gelingt mit einer sogenannten Actioncam am besten. Wer jedoch eine Kamera sucht, die bei einem Unfall zuverlässige Bilder liefert, benötigt eine Dashcam für Motorräder (Alles zum Motorradführerschein). Sie liefert datenschutzkonforme Aufnahmen, die bei einem Unfall für Klarheit sorgen können. Bei vielen stellt sich jedoch die Frage: Ist das erlaubt? Denn auch beim Auto gab es große Debatten, ob das Mitfilmen gestattet ist und – noch wichtiger – ob sich das Bildmaterial bei einem Unfall vor Gericht als Beweismittel zulässig ist. Was die Kamera erfüllen muss und was gefilmt werden darf, verraten wir im Vergleich.
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Im Stau mit dem Motorrad in der Mitte überholen? (Video):

 
 

Was ist eine Motorrad-Dashcam?

Eine Dashcam zeichnet ein Ereignis während der Fahrt per Video auf. Die Kamerasysteme haben dafür oft einen G-Sensor oder Schocksensor und erkennen eine Erschütterung wie bei einem Aufprall oder Sturz. Die entsprechende Sequenz wird dann auf einer Micro-SD-Karte abgespeichert. Wichtig: Die Kamera muss eine Loop-Funktion haben, um gesetzeskonform zu sein. Das bedeutet, die Kamera fertigt ständig neue, kurze Aufnahmen (oft wenige Sekunden bis drei Minuten) an, die in einer Schleife stetig überschrieben werden, bis ein Ereignis die Speicherung der Sequenz auslöst. Hierfür ist der G-Sensor verantwortlich. Er erkennt Erschütterungen, etwa bei einem Unfall, und sorgt dafür, dass die Aufnahme schreibgeschützt auf der Speicherkarte gesichert wird. So – oder per manuell gespeicherter Aufnahme – wird ein schreibgeschützter Mitschnitt aufgenommen, ohne gegen Datenschutzrichtlinien zu verstoßen. 

Einfache Modelle zeichnen das Verkehrsgeschehen nach vorne auf, hochwertige Dashcams filmen mittels einer zweiten Kamera auch den rückwärtigen Verkehr, lassen sich per Wi-Fi mit dem Smartphone oder Computer verbinden oder per App steuern. Je nach App und Vorhandenseins eines GPS-Moduls werden die Video-Sequenzen mit einer Straßenkarte kombiniert.

Wichtig ist, dass die Kamera sehr stabil mit dem Fahrzeug verbunden ist, damit sie bei einem Aufprall nicht vom Motorrad fliegt und einen zusätzlichen Schaden anrichtet. Die meisten Modelle lassen sich sicher an Lenker, Tank, Verkleidung oder Gepäckbrücke befestigen. Elegantere Lösungen lassen sich auch ins Fahrzeug integrieren, sodass die Kameras nicht wie ein Fremdkörper auf dem Zweirad wirken.

 

Motorrad-Dashcam: Kameras im Vergleich

Der Markt von Aufnahmegeräten für Motorräder ist überschaubar, aber es gibt einige Anbieter mit interessanten Produkten. Neben der Aufnahme- und Bildqualität unterscheiden sich die Modelle auch in der Handhabung, dem Speicherplatz und Funktionen. Auch ein GPS-Modul oder Lithium-Polymer-Akkus mit langer Laufzeit sowie Low-Light-Nachtsicht bieten einige Modelle.

Interessierte finden passende Dashcam-Modelle in Online-Shops oder im Motorrad-Fachhandel. Übrigens benötigen manche Modelle keinen Stromzugang zum Bordnetz, sondern erhalten ihre Energie über einen integrierten Akku. Das macht sie auch für andere Zweiräder wie E-Bikes oder Fahrräder interessant – denn auch da können die Aufnahmen der mobilen Geräte bei einem Unfall ein wichtiges Beweismittel sein. Im Vergleich stellen wir unsere Favoriten vor:

Vsysto Dashcam Motorrad

Zum Vsysto Motorrad-Dashcam-System zählen gleich zwei Objektive für vorne und hinten mit einem Aufnahmewinkel von 130°. Über einen Schalter lassen sich die Aufnahmen mit Full HD 1080 P starten und abbrechen. Die Objektive und der Schalter sind wassergeschützt, das Hauptmodul muss wassergeschützt verbaut werden. Die kleine Box findet aber leicht unter der Sitzbank Platz. Per Wi-Fi lassen sich die Videos auf das Smartphone übertragen und weiterverarbeiten. Der G-Sensor aktiviert das System und stoppt die Loop-Funktion, sodass der Sturz oder Aufprall gespeichert wird.

Vantrue F1 Dascam Motorrad 4k

In 4K nimmt die Vantrue F1 Dashcam Fahrgeschehen von vorne und hinten auf. Zwei Kameras (Dual-Kameras) mit 1080 P bieten zudem eine Kollisionserkennung, Nachtsicht und Umfeldaufnahmen. Die Steuerung erfolgt über einen Schalter am Lenkrad, Videos lassen sich über eine Wi-Fi-Verbindung aufs Smartphone übertragen und selbst bei schlechten Lichtverhältnissen wirken die meisten Bilder mit dem Starvis-Sensor von Sony klar und deutlich. Mit einer 512-MB-Speicherkarte können die Sequenzen auf der Dashcam gespeichert werden. Die Kollisionserkennung ist 24 Stunden lang aktiv. Über die App kann die Gerätesoftware regelmäßig upgedatet werden.

Midland Bike Guardian Dashcam

Die Full-HD-Kamera von Midland nimmt über ein Objektiv mit 120°-Weitwinkel auf und zeichnet das Geschehen in einer Schleife auf. Die wetter- und schlammgeschützte Kamera wird mit einem Stativ geliefert, das sich mit wenigen Handgriffen an Lenker oder Gepäckträger befestigen lässt. Die Midland Guardian kann auch als Action-Kamera verwendet werden, der Akku ermöglicht eine Laufzeit von bis zu drei Stunden.

 

Actionscams für Motorräder im Check

Neben Dashcams, die hauptsächlich für Unfallaufnahmen konzipiert sind, gibt es auch jede Menge sogenannter Actioncams für Motorradfahrer:innen auf dem Markt. Bei diesen Kameras steht oft eine beeindruckende Bildqualität an erster Stelle, da hier besonders schöne und faszinierende Aufnahmen der Fahrten gemacht werden sollen. So kann man immer wieder mit dem Video als Souvenir an kurvenreiche Strecken und malerische Landschaften zurückdenken – zumindest in der Theorie. Denn Aufnahmen in der Öffentlichkeit anzufertigen verstößt gegen deutsches Datenschutzrecht. Wer die Aufnahmen nur für den privaten Gebrauch anfertigt, hat keine Strafen zu befürchten. Anders sieht es jedoch aus, wenn die Videos auf sozialen Medien oder Videoplattformen (etwa YouTube) veröffentlicht werden sollen. Die Benutzung erfolgt daher auf eigene Gefahr. Diese Actioncams sind fürs Motorrad geeignet:

Mio MiVue M700 Motorradkamera

Kompakt und praktisch arbeitet die Mio MiVue M700 Kamera, die einfach an der Verkleidung an der Front oder am Heck montiert wird. Mit einem 5M-Sensor nimmt sie in Full HD 1080 auf, bei einem Weitwinkel von 140 Grad. Videos lassen sich auf dem Smartphone sichern. Kontinuierliche Aufzeichnung ist für bis zu zwei Stunden möglich. Wenn die Speicherkarte voll ist, folgt das Überschreiben der ältesten Datei und der Loop beginnt. Praktisch ist die Mio-MiVue-Pro-App fürs Smartphone. Wichtig: Hierbei handelt es sich nicht um eine Loop-Funktion, wie es bei Dashcams vorgesehen ist. Kontinuierliches Aufnehmen ist hier nämlich verboten.

Wolfang GA100 Action Cam 4K

Mit der Wolfang GA100 Action Cam lässt sich nicht nur das Geschehen auf dem Motorrad aufzeichnen. Auch Sequenzen bei anderen Sportarten lassen sich mit der Actioncam filmen. Die Kamera liegt in einem wasserdichten Gehäuse und bietet einen EIS-Bildstabilisator, das Objektiv nimmt mit 170 Grad die Fahrt und auch in Loops auf. Über eine mitgelieferte Fernbedienung lässt sich die Kamera einfach ein- und ausschalten.

DJI Osmo Action 4

Eine weitere Actioncam auch für Motorradfahrer:innen ist die DJI Osmo Action 4. Die kompakte Kamera bietet bis zu 2,5 Stunden konstante Aufnahmen, der Akku soll auch bei Kälte (bis -20°C) eine ähnliche Laufleistung bieten. Die UHD-Videoqualität wird durch 4K-Auflösung und 120 FPS erreicht. Dazu kommen verschiedene Stabilisator-Funktionen, etwa für einen ebenen Horizont oder weniger Wackler. Bedient werden kann die Kamera über zwei Touchscreens an Vorderseite und Rückseite des Gehäuses.

 

Sind Motorrad-Dashcams erlaubt?

Dashcams für Motorräder sind nicht expliziert verboten. Aber sie dürfen auch nicht alles aufnehmen. Dashcams sollten nur ereignisbezogen aufnehmen. Wer mit der Kamera permanent ohne konkreten Anlass den Verkehr filmt, verstößt gegen Datenschutzrecht und riskiert ein Bußgeld. Gesetzeskonform ist nur ein kurzer Videoloop (Loop-Funktion) von wenigen Sekunden, der immer wieder überschrieben wird. Sollte es zu einem Unfall kommen, den der integrierte G-Sensor registriert, wird eine schreibgeschützte Aufnahme auf dem Speicher gesichert. Bei den meisten Modellen lässt sich durch Knopfdruck auch eine Sequenz gezielt abspeichern.

 

Wo wird eine Motorrad-Dashcam befestigt?

Eine Motorrad-Dashcam lässt sich an verschiedenen Stellen am Motorrad befestigen. Das kann hinter der Cockpitscheibe sein, am Lenker, auf der Sitzbank oder als Brust-Kamera an der Motorradkombi. Die Montage am Helm ist hingegen verboten. Wichtig ist jedoch, dass die Kamera fest und sicher am Motorrad befestigt wird. Sie darf nicht bei einem Unfall umherfliegen, sollte aber trotzdem das Verkehrsgeschehen vorne und im Idealfall auch hinten aufzeichnen.

 

Wie bedient man eine Motorrad-Dashcam?

Im Idealfall lässt sich eine Motorrad-Dashcam einfach mit dem Handschuh bedienen, also an- oder wieder ausstellen. Einige Modelle werden direkt am Gehäuse bedient, andere wiederum bieten eine Fernbedienung, die sich am Lenker befestigen lässt. In der Regel genügt es, das Gerät vor der Fahrt anzuschalten und nach der Fahrt wieder abzuschalten. Durch die gesetzlich vorgeschriebene Loop-Funktion wird dabei kein Speicherplatz verbraucht.

 

Was sind die Unterschiede zu einer Auto-Dashcam?

Im Gegensatz zu einer Auto-Dashcam muss eine Motorrad-Dashcam wind- und wetterfest sein. Heißt: Bei Wind und Regen muss die Kamera funktionieren und darf keinen Schaden erleiden, sie muss als wasserdichte Motorrad-Dashcam funktionieren. Auto-Dashcams werden hingegen im Auto montiert und sind dadurch vor Witterungseinflüssen geschützt.

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