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Geht auch ganz einfach:

EQA/Enyaq/ID.4: Vergleichstest

Enyaq trifft im Test auf EQA und ID.4

Caspar Winkelmann
Inhalt
  1. Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250, VW ID.4 Pro im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: VW ID.4 gleitet auf Oberklasse-Niveau
  3. Motor/Getriebe: Verbrauch spricht für Skoda Enyaq und VW ID.4
  4. Fahrdynamik: Mercedes EQA 250 ist dynamischer
  5. Umwelt/Kosten: Skoda Enyaq lockt mit niedrigstem Grundpreis
  6. Messwerte & technische Daten Mercedes EQA 250, Skoda Enyaq iV 80, VW ID.4 Pro
  7. Fazit

Der Elektro-SUV Mercedes EQA 250 stellt sich im Vergleichstest den Konzernbrüdern Skoda Enyaq iV 80 und VW ID.4 Pro. Welches SUV liegt nach Punkten vorn?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Mercedes
EQA
250
Skoda
Enyaq
iV 80
VW
ID.4
Pro
Karosserie (1000)620651637
Fahrkomfort (1000)698723739
Motor/Getriebe (1000)700708707
Fahrdynamik (1000)667677657
Eigenschaftswertung (4000)268527592740
Kosten/Umwelt (1000)383402392
Gesamtwertung (5000)306831613132
Platzierung312

Ob Skoda Enyaq iV 80, VW ID.4 und Mercedes EQA wirklich schon in den Alltag passen, welcher Hersteller das attraktivste Paket schnürt und ob die drei Elektro-SUV echte Alternativen zu vergleichbaren Verbrenner-Modellen sind, klärt unser 5000-Punkte-Vergleichstest. In jedem Fall repräsentieren die Testkandidaten den automobilen Zeitgeist 2021: Sie fahren rein elektrisch, sind in schicke SUV-Karosserien gehüllt und locken mit modernen Multimedia-Lösungen.

Der Skoda Enyaq (2021) im Video: 

 
 

Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250, VW ID.4 Pro im Vergleichstest

Der Vergleichstest zwischen Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 verspricht Spannung. Obwohl Skoda Enyaq und VW ID.4 technisch eng miteinander verwandt sind, besitzen sie durchaus ihren eigenen Charakter: Das neue Skoda-SUV ist mit 4,65 Metern gut fünf Zentimeter länger als der Wolfsburger Konzernbruder, tritt optisch aber deutlich zurückhaltender auf. Wo zum Beispiel beim ID.4 ein dunkel abgesetztes LED-Leuchtenband zum Einsatz kommt, verbaut Skoda klassische Rückleuchten. Insgesamt wirkt die kantigere Formgebung des Enyaq nüchterner als die schwungvollen Linien des ID.4. Für den mit 4,46 Metern kürzeren EQA hat Mercedes keine eigene Plattform entwickelt. Als Basis dient die modifizierte Grundstruktur des Mercedes GLA. Fahrer:in und Co-Pilot:in finden aufgrund der stattlichen Innenbreite in Skoda und VW bessere Platzverhältnisse vor als im schmaleren GLA. Allerdings schränkt die höhere Mittelkonsole des Enyaq den Beinraum stärker ein als im etwas luftigeren ID.4. Fondpassagier:innen freuen sich im Skoda über eine im Vergleich zum VW etwas bessere Kopffreiheit, während der Beinraum hier wie dort sehr üppig ausfällt. Auch beim Laderaumvolumen kann der Mercedes EQA (340 bis 1320 Liter) nicht mit der größeren Konkurrenz mithalten: Der ID.4 schluckt 543 bis 1575 Liter Gepäck, der Enyaq sogar 585 bis 1710 Liter. Keiner der Testkandidaten bietet übrigens einen vorderen Kofferraum (Frunk), sodass sich die Ladekabel nicht gesondert vom übrigen Gepäck verstauen lassen. Erfreulich: Für jedes der drei Elektro-SUV ist eine Anhängerkupplung erhältlich, sodass man entweder einen Fahrradträger montieren oder zumindest kleine Anhänger ziehen kann. Mit aufwendig gestalteten Lüftungsdüsen, großflächigen Metall-Applikationen an Lenkrad und Konsole sowie aufgeschäumten Kunststoffen in den hinteren Türverkleidungen untermauert der Mercedes EQA 250 seinen Premiumanspruch gegenüber den karger anmutenden Kontrahenten. Der Skoda wirkt insgesamt hochwertiger als der VW mit seinem zerklüfteten Armaturenträger. Die Zuziehgriffe der Türen bestehen beim Tschechen aber aus wenig handschmeichelndem hartem Kunststoff. Auch in puncto Bedienung können Skoda Enyaq iV 80 und VW ID.4 Pro nicht mit dem Mercedes mithalten, dessen Fahrzeug- und Multimediafunktionen per Touchscreen, Touchpad oder Sprachassistent gesteuert werden können. Als einziger verfügt der EQA über physische Tasten für die Klimafunktionen. Dank klassischer Lenkradknöpfe und herkömmlicher Drehregler für die Spiegeleinstellung ist der Enyaq im Alltag umgänglicher als der ID.4, bei dem die Bedienung der zahlreichen Touchflächen stärker vom Verkehrsgeschehen ablenkt. Moderne Assistenzsysteme samt teilautonomer Fahrfunktionen sind für alle drei Modelle erhältlich.

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Fahrkomfort: VW ID.4 gleitet auf Oberklasse-Niveau

Dies gilt ebenso für die aufpreispflichtigen Dämpfer, mit denen Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 Pro in diesem Vergleichstest ausgerüstet waren. Für den ID.4 kosten sie im Paket 1150 Euro und sind eine lohnende Investition: Einen so satten Abrollkomfort findet man sonst nur in der automobilen Oberklasse. Auf welligem Untergrund glänzt der VW mit geringen Aufbaubewegungen. Trotz der 21-Zoll-Mischbereifung kann auch das Ansprechverhalten auf Kanten oder abgesenkten Kanaldeckeln überzeugen, während bei Autobahnfahrten die Kombination aus guter Geräuschdämmung und sanft schwingender Karosserie geradezu einschläfernd wirkt. Etwas verwundert stellen wir fest, dass der Skoda Enyaq trotz identischer Fahrwerks-Hardware ein anderes Naturell an den Tag legt: Er ist insgesamt etwas straffer abgestimmt, und die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse reicht nicht an das hohe VW-Niveau heran. Reagiert die Vorderachse des Skoda Enyaq iV 80 noch ähnlich sensibel auf Fahrbahnverwerfungen, wirkt die Hinterachse vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten hölzern und reicht Unebenheiten zuweilen nur unzureichend gefiltert zu den Passagier:innen durch. Zudem wirkt der Aufbau des Tschechen in vielen Fahrsituationen nervöser. Der Mercedes EQA 250 präsentiert sich insgesamt angenehmer als der Skoda ohne jedoch mit der Souveränität des VW ID.4 Pro mithalten zu können. Vor allem die Abrollgeräusche sind im Innenraum des Mercdes EQA deutlich präsenter als bei der Konkurrenz. Anders als diese bietet der Mercedes aber sehr gut ablesbare digitale Instrumente mit konfigurierbaren Layouts, die wichtige Informationen zu Verbräuchen, Multimedia oder Navigation liefern. Die Tachodisplays im Skoda Enyaq und VW ID.4 zeigen mit kleinen Icons nur das Nötigste an – bedienerfreundlich ist das nicht, sondern sogar ein erheblicher Rückschritt zu den Anzeigen in einem vergleichbaren Skoda Kodiaq oder VW Tiguan.

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Motor/Getriebe: Verbrauch spricht für Skoda Enyaq und VW ID.4

Besonders eng wird es im Motoren-Kapitel des Vergleichstests zwischen Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 Pro. Ergeben sich bei der Außenlänge oder Fahrwerksabstimmung Unterschiede zwischen den Konzerngeschwistern, ist die Antriebs- und Batterietechnik von Skoda Enyaq und VW ID.4 identisch: An der Hinterachse kommt hier wie dort eine 204 PS starke Synchronmaschine zum Einsatz, die ihre Energie aus einer klimatisierten Lithium-Ionen-Batterie mit stattlichen 77 kWh Nettokapazität bezieht. Der Mercedes EQA verfügt über eine Asynchronmaschine an der Vorderachse, und das aus fünf Modulen bestehende Akkupaket realisiert mit 66,5 kWh eine geringere Nettokapazität. Dafür stellt der Benz bullige 375 Newtonmeter Drehmoment bereit und wirkt bei spontanen Beschleunigungsbefehlen etwas spritziger als die Rivalen. Erwähnenswert sind auch die vier wie im Skoda über Wippen am Lenkrad wählbaren Rekuperationsmodi des EQA – inklusive One-Pedal-Driving, das die Kontrahenten nicht bieten. Im "D+"-Modus beeindruckt der Mercedes EQA mit den ausgedehntesten Rollphasen dieses Trios. Bei Skoda Enyaq iV 80 und VW ID.4 Pro empfiehlt sich vor allem die Automatikeinstellung der Rekuperation, die bei vorausfahrenden Autos, Tempolimits oder nahenden Kreisverkehren ohne Zutun des:der Fahrer:in agiert. Bei sommerlichen 27 Grad Außentemperatur erzielen alle drei SUV auf unserer standardisierten Verbrauchsrunde niedrige Werte: Mit 21,1 kWh pro 100 Kilometer genehmigte sich der Mercedes etwas mehr Strom als der Skoda (20,4 kWh) und der VW ID.4 (20,2 kWh). Aufgrund der größeren Stromspeicher fallen die resultierenden Reichweiten für Enyaq und ID.4 mit jeweils rund 380 Kilometer höher aus als die dennoch alltagstauglichen 315 Kilometer des Mercedes EQA. Im Stadtverkehr mit vielen Rekuperations- oder Rollphasen realisieren die Konzernbrüder sogar je 453 Kilometer (Mercedes: 365 Kilometer). An Gleichstrom-Ladesäulen (DC) zapft der Skoda Enyaq Strom nur maximal mit überschaubaren 50 kW Ladeleistung. Für die beim VW ID.4 serienmäßige Versorgung mit bis zu 125 kW verlangen die Tschech:innen aktuell 500 Euro Aufpreis. Der Mercedes EQA lädt mit bis zu 100 kW und liefert im Vergleichstest die konstantesten Ladeleistungen: Auch jenseits von 75 Prozent SOC (State of Charge) füllte sich der Akku am DC-Lader noch mit rund 80 kW, während die Rivalen nur noch mit etwa 65 kW luden und im weiteren Verlauf die Leistung schneller und stärker reduzierten.

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Fahrdynamik: Mercedes EQA 250 ist dynamischer

Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 Pro haben sich in diesem Vergleichstest stärker der Fahrsicherheit als dem Fahrvergnügen verschrieben. Vor allem der VW ID.4 Pro gibt sich distanziert. Seine Lenkung ist frei von jeglichen Störeinflüssen, aber auch genauso befreit von einer kontaktfördernden Rückmeldung. Trotz Heckantrieb setzt er bei flotter Fahrt den dynamischen Ambitionen des:der Fahrer:in früh mit stoischem Untersteuern Grenzen. Der Skoda Enyaq ist etwas emotionaler unterwegs. Nicht, weil seine Lenkung stärker mit dem:der Fahrer:in kommunizieren würde, sondern, weil sein sportlicheres Set-up sehr Kurventempo erlaubt. Auch in forsch angefahrenen Kurven bleibt seine Vorderachse stabiler in der Spur. Dass es ausgerechnet der Mercedes EQA mit Frontantrieb ist, der so etwas wie Fahrfreude bietet, überrascht. Er bringt nicht nur seine Leistung fein geregelt auf den Asphalt, sondern vermittelt auch ein ordentliches Feedback über seine Lenkung von der Vorderachse und wiegt gut 150 Kilogramm weniger als VW ID.4 und Skoda Enyaq iV 80. Die griffige Pirelli-Bereifung wirkt der Tendenz zum Untersteuern spürbar besser entgegen, als dies bei den Rivalen der Fall ist. Auch das Bremsgefühl des Schwaben verzichtet auf die diffuse Dosierbarkeit der beiden Modelle aus dem VW-Konzern. An der Wirkung der Bremssysteme im ID.4 und Enyaq mit ihren hinteren Trommelbremsen gibt es aber nichts auszusetzen, wobei der Skoda aus Tempo 100 mit einem Warmbremsweg von 34,0 Metern glänzt (ID.4: 34,7 Meter).

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VW ID.4/VW ID.5 GTX (2021) Überarbeitetes Infotainment

 

Umwelt/Kosten: Skoda Enyaq lockt mit niedrigstem Grundpreis

Leichte Vorteile hat der Tscheche im Vergleichstest zwischen Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 Pro auch beim Grundpreis: Mit 43.950 Euro kostet der Skoda Enyaq in der Basis rund 1000 Euro weniger als der VW ID.4, der allerdings serienmäßig über ein Navi-System sowie eine 125-kW DC-Ladeoption verfügt. Für den Mercedes EQA werden 47.540 Euro aufgerufen. Alle drei SUV qualifizieren sich für den höchsten E-Auto-Fördersatz von insgesamt 9570 Euro. In testrelevanter Konfiguration und nach Abzug der Prämie ist der Enyaq mit 36.390 Euro über 4000 Euro günstiger als seine Rivalen in diesem Vergleichstest. Aufwendungen für Versicherung und Wartung fallen bei allen drei Stromern, die zudem steuerbefreit sind, erfreulich niedrig aus.

Vergleichstest Mercedes EQA/VW ID.3
Mercedes EQA/VW ID.3: Vergleichstest Einstiegs-Stromer EQA und ID.3 im Vergleichstest

 

Messwerte & technische Daten Mercedes EQA 250, Skoda Enyaq iV 80, VW ID.4 Pro

AUTO ZEITUNG 14/2021Mercedes
EQA
250
Skoda
Enyaq
iV 80
VW
ID.4
Pro
Technik 
E-MotorAsynchron-
maschine,
flüssigkeits-
gekühlt
Synchron-
maschine,
perm. erregt,
flüssigkeits-
gekühlt
Synchron-
maschine,
perm. erregt,
flüssigkeits-
gekühlt
Systemleistung140 kW/
190 PS
150 kW/
204 PS
150 kW/
204 PS
Systemdrehmoment375 Nm310 Nm310 Nm
BatterieLithium-
Ionen,
klimatisiert
Lithium-
Ionen,
klimatisiert
Lithium-
Ionen,
klimatisiert
Spannung/Kapazität netto367 V/
66,5 kWh
355 V/
77 kWh
355 V/
77 kWh
Max. Ladeleistung DC/AC100 kW/
11kw
50 kW
(opt. 125 kW) /
11kW
125 kW/
11kW
Ladeanschluss/OrtTyp2 u. CSS/
hi. rechts
Typ2 u. CSS/
hi. rechts
Typ2 u. CSS/
hi. rechts
Getriebe/AntriebKonstantübers./
Vorderrad
Konstantübers./
Hinterrad
Konstantübers./
Hinterrad
Messwerte 
Leergewicht (Werk/Test)1965/1982 kg2015/2136 kg2049/2154 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)8,2 s8,2 s8,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)160 km/h160 km/h160 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,5/35,7 m34,7/34,0 m35,1/34,7 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)21,1/17,8 kWh20,4/16,7 kWh20,2/17,2 kWh
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)100/0 g/km97/0 g/km96/0 g/km
Reichweite (Test/Maximal)315/363 km377/453 km381/453 km
Preise 
Grundpreis47.540 €43.950 €44.915 €
Testwagenpreis40.993 €36.390 €40.745 €

 
Caspar Winkelmann Caspar Winkelmann
Unser Fazit

Welchen Reifegrad die E-Mobilität in wenigen Jahren erreicht hat, beweisen Skoda Enyaq iV 80, Mercedes EQA 250 und VW ID.4 Pro in diesem Vergleichstest. Der Sieg geht an den Skoda Enyaq iV 80, der vor allem mit seinem großen Laderaum, der alltagstauglichen Reichweite und dem fairen Testwagenpreis punktet. Der teurere Konzernbruder VW ID.4 Pro ist dem Tschechen aber sehr dicht auf den Fersen: Der VW realisiert identische Verbräuche und Reichweiten, bietet aber einen spürbar harmonischeren Federungskomfort. In puncto Querdynamik ist er aber noch zurückhaltender. Am quirligsten fährt der Drittplatzierte Mercedes EQA 250, der mit wertigem Innenraum und einer einfachen Bedienung glänzt. Er bietet aber weniger Platz. Familien sollten besser auf den bald erscheinenden größeren EQB warten.

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