Mazda bringt Hybrid-Technik per Modellübernahme in seinen Kleinwagen. Der Mazda2 Hybrid unterscheidet sich vom Toyota Yaris Hybrid nur durch das Markenlogo. Ein erster Test.
Im Test: Der Mazda2 Hybrid. Frisch elektrisiert passt der kleine Japaner perfekt in die Zeit. Gestörte Lieferketten, explodierende Energiekosten, Materialmangel und immer schärfere Abgasgesetze: In den Entwicklungs- und Produktionsabteilungen der Automobilhersteller dürften sich die Verantwortlichen derzeit die Haare raufen. Also lautet das Motto: sparen, wo es geht. Im Fall von Mazda heißt das: Die Japaner:innen haben, um die CO2-Emissionen ihrer Flotte weiter zu senken, auf die Entwicklung einer eigenen vollhybridtauglichen Kleinwagenplattform verzichtet und klopften einfach beim Hybrid-Pionier Toyota an. Doch statt nach einzelnen Komponenten zu fragen, übernahmen sie gleich das ganze Auto: den Toyota Yaris Hybrid. Folglich unterscheiden sich beide Modelle nur durch das Markenlogo. Unter dem Blech sitzt die gleiche aufwendige Hybrid-Technik: der 92 PS (68 kW) starke 1,5-Liter-Dreizylinder, der nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet und mit einem Starter-Generator gekoppelt ist. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Das Mazda2 Facelift (2019) im Video:
Der Mazda2 Hybrid im Test
Atkinson-Prinzip bedeutet, dass die Einlassventile während des Verdichtungstakts später als gewöhnlich schließen, gesteuert über den Phasensteller an der Nockenwelle. Damit kann der thermische Wirkungsgrad auf bis zu 40 Prozent steigen. Dazu kommt eine permanent erregte E-Maschine, die den Mazda2 Hybrid mit 59 kW (80 PS) antreibt und beim Bremsen oder Gaswegnehmen rekuperiert, also Strom erzeugt, um eine Lithium-Ionen-Batterie (Kapazität: 0,8 kWh) zu laden. Damit fährt der neue Mazda2 Hybrid nur kurze Strecken rein elektrisch, was aber etwa im Stadtverkehr mit den häufigen Bremsphasen, in denen der Mazda rekuperiert, dazu führt, dass ein beachtlicher Streckenanteil rein elektrisch zurückgelegt wird. Das Wechselspiel zwischen E-Maschine und Verbrenner funktioniert im Test ausgezeichnet, weil stets ruckfrei und bedarfsgerecht. Doch die Geräuschkulisse ist etwas gewöhnungsbedürftig, zum Beispiel im Fahrmodus B, in dem mit erhöhtem Motorschleppmoment stärker rekuperiert wird. An der Tankstelle zeigt sich aber der Lohn des Aufwands: Ein Testverbrauch von nur 4,8 Liter Super auf 100 Kilometern ist aller Ehren wert und kann mit zurückhaltendem Gasfuß noch deutlich unterboten werden.
Gute Federung
Prima: Die feinfühlig ansprechende Federung nimmt schlechten Straßen viele Schrecken. Dennoch sind kleinwagentypisch keine Komfortwunder zu erwarten. Das Gleiche gilt für das Platzangebot im Fond. Hier müssen sich Großgewachsene etwas zusammenfalten. Erwachsen wirkt der neue Mazda2 Hybrid dagegen beim Preis: Die günstigste Variante kostet bereits 22.190 Euro (Stand: Oktober 2022). Sollen ein Head-up-Display und eine induktive Lademöglichkeit wie hier im Test an Bord sein, ist die Select-Version nötig – Kostenpunkt ab 28.190 Euro.
Connectivity-Test beim Mazda2 Hybrid
Smartphones lassen sich mit Hilfe von Apple CarPlay und Android Auto in den Mazda2 Hybrid integrieren und über die stets installierte Bluetooth-Freisprecheinrichtung nutzen. Die Steuerung kann über den ebenfalls aufpreisfreien 7,0-Zoll-Touchscreen vorgenommen werden. Erst ab der mittleren Ausstattungslinie Agile (ab 24.990 Euro) befindet sich ein 8,0-Zoll-Farbdisplay an Bord. Eine induktive Lademöglichkeit für das Telefon ist der höchsten Ausstattungslinie Select vorbehalten (ab 28.190 Euro). Für den Weg zum Ziel sollte eine Navi-App auf dem Smartphone installiert sein.
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Messwerte & technische Daten des Mazda2 Hybrid
Auch als Hybrid-Modell ist der Mazda2 ein erstklassig funktionierender und sparsamer Kleinwagen. Die Fahrleistungen im Test reichen völlig aus, der Komfort geht im Rahmen des Möglichen in Ordnung. Das allerdings hat seinen Preis. Prima: Mazda gewährt sechs Jahre Garantie.