Der britische Sportwagenhersteller Lotus, den Colin Chapman 1952 gegründet hat, ist auf leichtgewichtige Mittelmotor-Sportwagen spezialisiert. Legendäre Modelle wie Lotus Seven, Elan oder Esprit sind auch heute noch jedem Autoliebhaber ein Begriff. In der jüngeren Unternehmensgeschichte standen allerdings immer weniger die Modelle als viel mehr die Unternehmenspolitik im Mittelpunkt. 1996 wurde die britische Marke vom malaysischen Proton-Konzern übernommen. Außer dem Roadster Lotus Elise und dem Exige mit festem Dach konnte sich zu der Zeit keine Baureihe behaupten. Die Neuauflage des Europa kam 2006 auf den Markt und floppte. Ex-Chef Dany Bahar versprach 2010 daraufhin eine ganze Reihe neuer Modelle, unter anderem ein Nachfolgemodell für die Elise, die seit 1996 wie kein anderes Modell für Lotus steht. Bereits 2012 wurden die Pläne verworfen. Einzig der seit 2009 gebaute Evora, der offizielle Nachfolger des Lotus Esprit, kann sich neben Exige und Elise etablieren und wurde, wie die beiden anderen Modelle, bis 2021 gebaut.
Geely verhilft Lotus zu neuem Glanz
2017 kaufte der chinesische Geely-Konzern, zu dem auch Volvo gehört, die britische Sportwagenschmiede. Unter dem neuen Eigner sollen die Fahrzeuge aus Hethel zu alter Stärke zurückfinden. Auch die Elektromobilität macht vor den Brit:innen nicht halt: Mit dem 2019 präsentierten rein elektrischen Supersportwagen Evija startet man in eine elektrische Zukunft. Die traditionellen Verbrenner-Modelle Elise, Exige und Evora sollen nicht ohne Nachfolger bleiben. Selbst der SUV-Trend wird seit 2022 mit dem Lotus Eletre bedient – den Geely-Konzernplattformen sei Dank.