Lichttest: LED, Xenon, Laser, Halogen (Update) Wer bietet den besten Weitblick?
- 14 Scheinwerfer im Lichttest (LED, Xenon, Laser, Halogen)
- (Platz 1) Audi TT: Testsieger mit LED-Matrix-Scheinwerfern
- (Platz 2) Mercedes C-Klasse: Überzeugt mit breitem Lichtkegel
- (Platz 3) VW Passat: Hohe Kosten für LED-Licht
- (Platz 4) BMW 1er: Sehr gutes Fernlicht
- (Platz 5) Ford Focus: Beste Platzierung ohne LED
- (Platz 6) BMW X5: Sehr gute Lichtassistenten
- (Platz 7) Ford Mondeo: Nicht vollends überzeugendes LED-Licht
- (Platz 8) Seat Leon: Voll-LED-Licht bereits ab 990 Euro
- (Platz 9) BMW i8: Laserfernlicht für 9000 Euro Aufpreis
- (Platz 10) Mazda CX-5: LED-Licht nur für Top-Ausstattung
- (Platz 11) Opel Corsa Bi-Xenon: Xenonlicht gegen geringen Aufpreis
- (Platz 12) Mazda 2 LED: Niedriger Preis, aber Ausstattungs-/Paketzwang
- (Platz 13) Mazda 2 Halogen: Zu geringe Leuchtbreite
- (Platz 14) Opel Corsa Halogen: Schlusslicht im Test
- Fazit
In unserem Lichttest müssen sich 14 Scheinwerfer mit Halogenlicht, Xenonscheinwerfern, LED- und Laserlicht statischen und dynamischen Prüfungen stellen: Was bringen die neuen Lichtsysteme? Und: Wie nützlich sind Lichtassistenten?
Da tut sich was: Immer mehr Hersteller bieten – inzwischen sogar schon für Kompakt- und Kleinwagen – modernste Scheinwerfersysteme alternativ zu herkömmlicher Leuchttechnik an. Natürlich kostet so etwas extra. Das reicht von moderaten 650 Euro für LED-Licht beim Mazda 2 bis zu 3900 Euro für ein Ausstattungspaket mit adaptiver LED-Leuchttechnik beim BMW X5. Verdammt viel Geld – doch das lässt sich sogar noch toppen: Wer für den BMW i8 die Option Laserfernlicht bestellt, muss volle 9000 Euro Aufpreis zuzahlen. Lohnt sich das überhaupt?
14 Scheinwerfer im Lichttest (LED, Xenon, Laser, Halogen)
Erhellende Erkenntnisse soll unser Praxistest bieten. Dazu orderten wir 14 Testkandidaten mit unterschiedlichsten Lichtsystemen und legten Zusatzschichten in stockdunkler Nacht ein. Auf abgestecktem Testparcours und in freier Wildbahn erprobten wir deren Lichttechnik – statisch und dynamisch. Aber anstatt unter Laborbedingungen exakte Lumen-Werte zu ermitteln, interessierten wir uns für praxisnahe Fragestellungen wie gleichmäßige Leuchtstärke, Lichtverteilung und die Funktion der Lichtassistenzsysteme. Auf kurvenreichen Landstraßen der Vulkaneifel und an finsteren Bergkuppen konnten wir zudem die Blendwirkung im Gegenverkehr und die optimale Kurvenausleuchtung bewerten. Bodenwellen und Kopfsteinpflaserpisten dienten zur Beurteilung von Zitterneigung und Leuchtweitenausgleich des Scheinwerferlichtkegels. Wichtigste Erkenntnis: Modernes LED-Licht strahlt gleichmäßig, weiß und breit. Dagegen wirkt Halogenlicht (Mazda 2, Opel Corsa) wie eine müde Funzel und belegt im Test weit abgeschlagen die letzten Plätze. Der Sieger Audi TT (mit LED-Matrix-Licht) sowie die dicht folgenden Mercedes C-Klasse, VW Passat und 1er-BMW (mit adaptiver LED-Technik) überzeugen mit Leuchtstärke und nützlichen Zusatzfunktionen. Das Bi-Xenon-Licht punktet dagegen mit Leuchtweite und gutem Fernlicht – der Ford Focus schafft es damit sogar auf Platz fünf.
Die Technik: Von Halogen bis Laser
Halogenlicht: In einem mit Edelgas gefüllten Glaskolben befi ndet sich ein Widerstandsdraht, der durch Stromfluss zum Glühen gebracht wird und dabei Licht abstrahlt.
Xenonlicht: Bei der Gasentladungslampe entsteht helles weißes Licht durch einen Lichtbogen im xenongefüllten Glaskolben.
LED-Scheinwerfer: In Leuchtdioden wird elektrische Energie besonders effizient und auf kleinem Raum in Licht umgewandelt.
Laserlicht: Gebündelte Laserstrahlen treffen auf ein Phosphorblock, der besonders weit strahlendes gerichtetes weißes Licht erzeugt.
(Platz 1) Audi TT: Testsieger mit LED-Matrix-Scheinwerfern
Beim Testsieger, dem Audi TT mit LED-Matrix-Licht, werden kameragesteuert einzelne Dioden je nach Situation zu- und abgeschaltet beziehungsweise gedimmt. So entsteht eine brillante Ausleuchtung. Das Abblendlicht erzeugt die gleiche Leuchtweite wie das Fernlicht. Durch gezielte Abschattung wird eine Gegenverkehrblendung sowie die Blendung Vorausfahrender erfreulich überzeugend vermieden. Lediglich bei Fußgängern, die im Lichtkegel stehen, blendet auch dieses System – wie bei allen anderen getesteten Fahrzeugen – nicht ab. Wild am Straßenrand lässt sich sehr gut erkennen. Personen zwölf Meter vor dem Fahrzeug am Fahrbahnrand, sind bei Abblendlicht jedoch nur teilweise (bis zum Gürtel), bei aufploppendem Fernlicht dagegen gut erkennbar. Der Lichtkegel vor dem Fahrzeug ist vorbildlich gleichmäßig, die warm-weiße Lichtfarbe empfanden die Tester als sehr angenehm. Trotz der recht flachen Lampenposition bietet der Audi-Sportler das beste Licht im Test.
Helles, breit leuchtendes Abblendlicht. Sehr gutes Fernlicht, das rechtzeitig abblendet. Kurven- und Abbiegeausleuchtung sehr gut Foto: Aleksander Perkovic
Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Mit 2140 Euro sehr hoher Aufpreis. Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 2) Mercedes C-Klasse: Überzeugt mit breitem Lichtkegel
Wer sich beim Kauf einer Mercedes C-Klasse für das LED Intelligent Light System entscheidet, muss 1725 Euro Aufpreis zahlen. Dafür bekommt er eine Menge geboten. Denn das System projiziert ein schön gleichmäßiges weißes Licht vor das Fahrzeug. Dank variabler Lichtverteilung und aktiver Kurvenlichtfunktion wählt es die zur jeweiligen Situation passende Ausleuchtungsvariante: Landstraßen-, Autobahn-, Abbiegelicht samt erweitertes Nebellicht und dynamische Leuchtweitenregulierung. Im Normalzustand leuchtet das Abblendlicht 50 bis 60 Meter, das Fernlicht 150 Meter weit. Die Leuchtbreite beträgt stets mehr als neun Meter. Abbiege- und Kurvenlichtfunktion sorgen stets für satte Ausleuchtung, und der Fernlichtassistent arbeitet via dynamischer Leuchtweitenregulierung zuverlässig – auch in schwierigen Situationen, zum Beispiel an einer Kuppe. Eine Vermeidung der Personenblendung gibt es bei der Mercedes C-Klasse noch nicht.
Sehr gutes, weit reichendes Fernlicht. Gutes, weit reichendes Abblendlicht. Sehr gute Leuchtbreite des Lichtkegels Foto: Aleksander Perkovic
Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Hoher Aufpreis von 1725 Euro Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 3) VW Passat: Hohe Kosten für LED-Licht
Das LED Active Lighting System ist für den Passat Comfortline gegen 2145 Euro zu haben, mit Highline-Ausstattung kostet es nur 1055 Euro. Beim Einschalten des Lichts ist großes Kino angesagt: Lichtkegel und Shutter-Technik richten sich neu aus und vollführen beim Justieren ein witziges Schattenspiel. Beim Fahren überzeugt das Abblendlicht mit dynamischer Weitenregelung – soll heißen, der Lichtkegel reicht gerade so weit, das keine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer stattfinden kann. Beim Messen im Stand kamen wir beim Abblendlicht auf 70 bis 85 Meter Leuchtweite, beim Fernlicht sind es gute 150 Meter über die gesamte Fahrbahnbreite (gleichmäßig ausgeleuchtet auf neun Meter Breite). Am Rand stehende Passanten werden bei Abblendlicht jedoch nur bis zu den Knien angestrahlt. Fernlichtassistent, Kurven- und Abbiegelicht arbeiten zuverlässig und sensibel. So lassen sich auch Nachtfahrten entspannt absolvieren. Solide Leuchttechnik, die in unserem Test den dritten Platz belegt.
Sehr gute Abblend- und Fernlichtleuchtweiten. Gute Randausleuchtung und Gefahrenerkennung. Fernlichtassistent vermeidet Blendungen gut Foto: Aleksander Perkovic
Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Recht teure Sonderausstattung Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 4) BMW 1er: Sehr gutes Fernlicht
Wer für den kleinen BMW adaptives LED-Licht ordert, muss 1490 Euro Aufpreis zahlen. Dafür bekommt man ein brillantes Fernlicht, dass 150 Meter weit blicken lässt. Der Lichtkegel ist breit und erfreulich gleichmäßig, das Licht schlohweiß, was vor allem bei Nässe Vorteile bringt. Zu den umfangreichen Lichtfunktionen gehören Kurvenlicht mit Stadt-, Landstraßen- und Autobahnmodus. Die Abstimmung ist gut gelungen. Während die statische Leuchtweite des Abblendlichts mit 50 Metern in der Fahrbahnmitte nicht besonders groß ist, funk-tioniert die Ausleuchtung bei höherem Tempo durch adaptive Leuchtweitenanpassung sehr gut. Dafür bekommt der BMW die Höchstpunktzahl in diesem Kapitel. Auch das Schlechtwetterlicht und die LED-Nebelleuchten sind ein klarer Gewinn bei schlechten Sichtbedingungen. Passanten am Fahrbahnrand werden im Abblendmodus allerdings nurbis Kniehöhe angeleuchtet – Punktabzug.
Angenehme hell-weiße Lichtfarbe. Sehr gute Assistenz- und Adaptivfunktion. Brillantes weit reichendes Fernlicht Foto: Aleksander Perkovic
Recht teure Technik, hoher Aufpreis. Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Mäßige Personenerkennung am Fahrbahnrand Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 5) Ford Focus: Beste Platzierung ohne LED
Das Testfahrzeug mit Bi-Xenon-Licht überzeugt mit besonders weit reichendem Fernlicht. Bei den Testern kam die warm-gelbliche Lichtfarbe gut an. Auch bei der Leuchtweite des Abblendlichts gehört dieser Ford Focus mit 90 Metern zu den Besten im Testfeld. Dafür muss er bei der ausreichenden Leuchtbreite Punkte lassen. Mit acht Metern ist der Lichtkegel hier schon recht schmal. Doch Personen am Straßenrand (ca. zwölf Meter vor dem Fahrzeug) leuchtet die Xenontechnik ausreichend an: Menschen werden bis zur Höhe des Gürtels ausgeleuchtet. Auch Wild ist gut erkennbar. Der Fernlichtassistent arbeitet zuverlässig und ausreichend sensibel. Lediglich beim Abblenden vor der Kuppe erhält unser Proband nicht die volle Punktzahl. Denn der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs fühlte sich stärker als bei den Vergleichsfahrzeugen mit ähnlicher Technik geblendet. Mit dem Aufpreis von 1040 Euro gehört diese Option zu den preiswerteren – in diesem Kapitel ein Platz unter den fünf Besten.
Sehr gutes, weit reichendes Fernlicht. Gutes, weit reichendes Abblendlicht. Gut funktionierende Assistenzfunktionen Foto: Aleksander Perkovic
Seitlicher Lichtabfall, nur geringe Leuchtbreite. Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Gelbliche Lichtfarbe, bei Regen nachteilig Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 6) BMW X5: Sehr gute Lichtassistenten
Das Voll-LED-Licht des BMW X5 punktet mit weit reichendem Abblendlicht, das den rechten Fahrbahnrand bis zu 120 Meter weit ausleuchtet, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Durch die recht hohe Position der Scheinwerfer an der Karosserie entsteht zudem eine gleichmäßige Lichtverteilung vor dem Fahrzeug. Damit gehört die LED-Lichttechnik des BMW X5 zu den besten im Test. Allerding verhagelt der hohe Aufpreis einen Platz auf dem Siegertreppchen. Auch die Assistenzfunktionen arbeiten hier vorbildlich: Die Automatik sorgt stets für rechtzeitiges Aufblenden des Fernlichts. Sowohl an Kuppen als auch vor Kurven und bei Autobahn-Gegenverkehr blendet die Lichttechnik rechtzeitig ab, um Blendungen auszuschließen. Personen am Straßenrand werden hier gut erkennbar angeleuchtet. Aber für Fußgänger vor dem Fahrzeug, zum Beispiel auf dem Mittel-streifen, gibt es auch hier kein Pardon: In diesem Fall blendet der Fernlichtassistent nicht ab.
Gutes Fern- und Abblendlicht. Sehr gut funktionierende Assistenzfunktionen. Gleichmäßige Lichtverteilung Foto: Aleksander Perkovic
Teure Aufpreispaketlösung. Keine Technik gegen Fußgängerblendung. Lichtfarbe wirkt recht kalt Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 7) Ford Mondeo: Nicht vollends überzeugendes LED-Licht
In Kombination mit dem Design-Paket II hat der Ford Mondeo ab Ausstattung Titanium adaptive LED-Scheinwerfer an Bord (Aufpreis: 1650 Euro). Diese bieten helles weißes Licht und eine adaptive Mitlenkfunktion sowie ein Abbiegelicht. Das funktioniert allerdings nicht ganz so flüssig wie bei anderen Herstellern und erzeugt eine recht unruhige und ungleichmäßige Lichtverteilung vor dem Fahrzeug. Die Leuchtbreite dagegen ist mit zwölf Metern vorbildlich – volle Punktzahl. Auch bei der Leuchtweite des Abblendlichts brilliert der Mondeo. Immerhin leuchtet er die Fahrbahnmitte 100 Meter und den rechten Fahrbahnrand bis zu 120 Meter weit aus. Der Farbton wirkt angenehm warm und sorgt auch bei Nässe für sehr gute Sichtbedingungen. Bei den Dynamikprüfungen fiel der Mondeo mit starkem Nachschwingen der Lichtkegel durch Bremsnicken auf. Der Fernlichtassistent arbeitet unsensibel, blendet recht spät auf und zu spät ab.
Foto: Aleksander Perkovic
Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 8) Seat Leon: Voll-LED-Licht bereits ab 990 Euro
Das Voll-LED-Licht ist beim Seat Leon ab 990 Euro zu haben, beim Cupra gehört es sogar zum Serienumfang. In unserem Vergleichstest konnte die moderne Lichttechnik mit guter Leuchtkraft überzeugen: Das gleichmäßig helle weiße Abblendlicht strahlt 70 Meter weit. Am Fahrbahnrand ist sogar die 100-Meter-Marke noch gut zu erkennen. Das Fernlicht reicht 110 Meter weit. Auch die Ausleuchtung in der Breite ist über neun Meter erfreulich gleichmäßig. So ist bereits im Abblendmodus auch der Oberkörper von Passanten am Fahrbahnrand gut zu erkennen. Abbiege- oder Kurvenlicht ist leider nicht extra vorhanden, trotz der guten Standardausleuchtung wäre es wünschenswert. Beim Fernlichtassistenten nervt eine Besonderheit: Er wird erst ab einer Geschwindigkeit von 70 km/h aktiv – gerade im wildreichen kurvigen Waldgebiet ploppt das Zusatzlicht dadurch viel zu spät auf, und man greift genervt zum Fernlichtschalter.
Helles, breites und weit leuchtendes Licht. Gute Randausleuchtung und Gefahrenerkennung. Fernlichtassistent vermeidet Blendungen gut Foto: Aleksander Perkovic
Fernlichtassistent schaltet zu spät ein. Weder Kurvenlicht- noch Abbiegelicht vorhanden. Voll-LED für Basisausstattung nicht erhältlich Foto: Daniela Loof
(Platz 9) BMW i8: Laserfernlicht für 9000 Euro Aufpreis
Zur Serienausstattung des BMW i8 gehört das LED-Abblend- und Fernlicht. Über die Option „LED-Scheinwerfer mit erweiterten Umfängen“ (Aufpreis 300 Euro) verfügte unser Testwagen nicht. Damit fehlten ihm Abbiege- und Kurvenlicht. Dafür hatte dieser BMW aber das Laserfernlicht an Bord (Aufpreis 9000 Euro). So arbeitet das Fernlicht zweistufig: Ab 40 km/h lässt sich das LED-Fernlicht automatisch zuschalten. Es leuchtet bis zu 100 Meter weit. Bei eingeschaltetem Laserfernlicht (erst ab Tempo 70 möglich) illuminiert der Supersportler die Fahrbahn: Der Lichtspot, schmal, aber leuchtstark, reicht mehr als 500 Meter weit und lässt alles vor sich hell erstrahlen. Allerdings monierten die Tester einhellig ein dadurch viel zu heftiges überstrahltes Reflektieren von Katzenaugen am Fahrbahnrand, Verkehrszeichen und Schilderbrücken. Um Blendungen zu verhindern, reagiert die Automatik hypersensibel (spätes Aufblenden, frühes Abblenden). Abstriche muss das i8-Licht für die schmale Leuchtbreite hinnehmen.
Serienmäßig LED-Licht an Bord. Weit leuchtendes Abblendlicht. Sehr helles weitreichendes Laserfernlicht Foto: Aleksander Perkovic
Hoher Aufpreis für Laserfernlicht (9000 Euro). Sehr schmaler Lichtkegel (wenig Leuchtbreite). Kein Abbiege- und Kurvenlicht am Testfahrzeug Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 10) Mazda CX-5: LED-Licht nur für Top-Ausstattung
Wer den Mazda CX-5 mit adaptivem Voll-LED-Licht haben will, muss ein Auto mit der Sports-Line-Ausstattung ordern. Diese ist um 9600 Euro teurer als die Prime-Line, beinhaltet aber zahlreiche weitere Extras. Die Leuchtweite des Abblendlichts ist mit 50 Metern (Fahrbahnmitte) bis zu 75 Metern (rechter Fahrbahnrand) eher durchschnittlich. Durch eine recht ungleichmäßige Lichtverteilung und die ins Blau-Gräuliche tendierende Lichtfarbe erhält dieses Fahrzeug die mit zehn von 30 Punkten schlechteste Bewertung beidieser Disziplin. Das Fernlicht strahlt zwar 100 Meter weit, projiziert aber einen Leuchtkegel mit stark abgedunkelten Stellen auf den Asphalt. Zudem leistet sich kein anderes Fahrzeug im Test so große Streuverluste wie dieser Mazda CX-5. Das Wild am Straßenrand leuchtet er gut erkennbar an, vom Passanten am Straßenrand sind dagegen nur die Beine bis zu den Knien ausreichend illuminiert – Punktabzug. Kurven- und Abbiegelicht ist bei dieser Ausstattung nicht an Bord.
Abblendlicht mit breiter Fahrbahnausleuchtung. Fernlichtassistent blendet erfreulich früh auf. Weit reichendes Fernlicht an Bord Foto: Aleksander Perkovic
Nur in Kombination mit der teuersten Ausstattung. Ungleichmäßige Lichtverteilung. Kein Abbiege- und Kurvenlicht am Testfahrzeug Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 11) Opel Corsa Bi-Xenon: Xenonlicht gegen geringen Aufpreis
Für einen Aufpreis von 750 Euro kann man den Opel Corsa mit Bi-Xenon-Licht bestellen. Das erfreulich hellweiße Licht ist sein Geld wert. Es leuchtet wesentlich stärker und intensiver als das funzlige Halogenlicht der Basisausstattung. In Zahlen: Beim Abblendlicht haben wir 90 Meter, beim Fernlicht 150 Meter Leuchtweite gemessen. Der Lichtkegel ist etwa neun Meter breit, allerdings lässt die Lichtintensität nach außen hin deutlich nach. So sieht man das Wild am Fahrbahnrand nur schwach und vom Passanten lediglich die Beine. Bei aufgeblendetem Licht werden dagegen drohende Gefahren gut erkennbar. Das ergibt zwar ein recht gutes Zwischenergebnis – betrachtet man nur die Leuchtstärken und Kosten, käme diese preiswerte Xenon-Variante auf den vierten Platz im Test. Doch leider patzt sie mit einem Abbiegelicht, bei dem Nebelleuchten einen gelben Lichtkegel neben das Auto projizieren. Man erschrickt und wähnt einen Radler oder ein Moped neben sich.
Sehr gute Abblend- und Fernlichtleuchtweiten. Angenehme weiße Lichtfarbe. Gleichmäßige Ausleuchtung, günstige Kosten Foto: Aleksander Perkovic
Schlechte Randausleuchtung beim Abblendlicht. Nerviges gelb leuchtendes Abbiegelicht. Kein Fernlichtassistent vorhanden Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 12) Mazda 2 LED: Niedriger Preis, aber Ausstattungs-/Paketzwang
Gegen 650 Euro Aufpreis ist für den Mazda 2 – ab der Ausstattung Exclusive-Line (ausschließlich in Verbindung mit dem Touring-Paket) – das Lichtpaket zu haben. Dieses beinhaltet LED-Scheinwerfer mit automatischer Leuchtweitenregelung und LED-Tagfahrlicht. Das weiße Abblendlicht projiziert einen bis zu zwölf Meter breiten Lichtkegel vor das Auto. Somit steht dem Fahrer ein 60 Meter weit leuchtendes Abblendlicht zur Verfügung. Am rechten Fahrbahnrand reicht der nutzbare Lichtschein sogar 75 Meter weit. Auch das Fernlicht leuchtet mit 150 Metern zehn Meter weiter als die Halogen-Serientechnik. Die Lichtfarbe empfanden die Tester als angenehm. Die Lichtverteilung im Leuchtkegel vor dem Fahrzeug fiel bei unserem Testfahrzeug dagegen einen Tick ungleichmäßiger aus. Auch für die aufpreispflichtige LED-Ausstattung sind Kurvenlicht, Abbiegelicht und Fernlichtassistent nicht zu haben. Schade, denn so kann auch dieser Kandidat kaum Punkte im Kapitel Assistenzfunktion verbuchen.
Sehr gutes, weit reichendes Fernlicht. Gutes, weit reichendes Abblendlicht. Angenehme weiße Lichtfarbe Foto: Aleksander Perkovic
Kein Abbiege- und Kurvenlicht möglich. Kein Fernlichtassistent vorgesehen. Kauf im Ausstattungs- und Paketzwang Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 13) Mazda 2 Halogen: Zu geringe Leuchtbreite
Serienmäßig ist der Mazda 2 mit H7-Leuchten ausgestattet. Diese sorgen für ein warm-gelbliches Licht. Im Vergleich mit dem wesentlich helleren LED-Licht wirkt es ein wenig trübe. Auffällig ist die sehr gleichmäßige Lichtverteilung vor dem Fahrzeug. Beim Abblendlicht reicht der Lichtkegel immerhin 55 bis 75 Meter weit (Fahrbahnmitte/Fahrbahnrand). Beim Fernlicht leuchten die Serienlampen des kleinen Japaners sogar 140 Meter weit – ein durchaus guter Wert. Allerdings fällt hier die Leuchtdichte zu den Rändern hin stark ab. Der Lichtkegel erreicht gerade einmal sieben Meter Breite. In diesem Bereich ist jedoch die Bündelung so gut gelungen, dass keine – bei H7-Technik sonst üblichen – Streuverluste auszumachen sind. Da weder ein Fernlichtassistent noch Kurven- oder. Abbiegelicht angeboten werden, geht der Mazda 2 bei einer ganzen Kapitelwertung fast leer aus. Dafür kann er erwartungsgemäß bei den Kosten kräftig punkten.
Sehr gutes, weit reichendes Fernlicht. Gelbes, weit reichendes Abblendlicht. Serienausstattung, kein Aufpreis Foto: Aleksander Perkovic
Schmales, zu den Rändern hin abfallendes Licht. Keine Assistenzfunktionen (Fernlicht). Kein Abbiege- und Kurvenlicht Foto: Aleksander Perkovic
(Platz 14) Opel Corsa Halogen: Schlusslicht im Test
Serienmäßig hat der Opel Corsa H7-Halogenlicht. Das recht gelblich scheinende Licht verfügt über erstaunlich gute Reichweiten: Das Abblendlicht leuchtet die Fahrbahn 60 Meter weit aus, am rechten Fahrbahnrand reicht der Lichtkegel sogar 85 Meter weit. Das Fernlicht lässt selbst die 150-Meter-Marke noch gut erkennen. Allerdings ist die Leuchtbreite mit sieben Metern sehr schmal, zumal die Leuchtstärke zu den Außenrändern hin deutlich abfällt. Das kann böse Folgen haben, denn weder Reh, Wildschwein, Hase noch unsere Testperson, als Passant am Straßenrand, sind bei eingeschaltetem Abblendlicht zu sehen. Auch mit Fernlicht sind nur undeutliche graue Umrisse erkennbar. Die Abwesenheit von Fernlichtassistent, Kurven- und Abbiegelicht kostet diesen Opel Corsa glatte 200 Punkte. Auch wenn ihm die Maximalpunktzahl im Kosten-Kapitel zusteht, reicht es in der Summe gerade mal zum Schlusslicht in unserem Test: also Platz 14 für den Opel Corsa mit H7-Halogenlicht.
Recht weit leuchtendes Abblendlicht und Fernlicht. Gleichmäßige Ausleuchtung vor dem Fahrzeug Foto: Aleksander Perkovic
Viel zu schmaler Lichtkegel, dunkle Ränder. Keine Assistenz- und Abbiegelichtfunktionen. Schlechte Fahrbahnrandausleuchtung Foto: Aleksander Perkovic
Unser Test zeigt, dass neue Lichtsysteme nicht nur dank hellerer Lichtquellen, sondern vor allem durch zusätzliche Assistenzfunktionen für bessere Sicht, größeren Weitblick und damit für eine deutliche Entlastung des Fahrers sorgen. Der Testsieger, das LED-Matrix-Licht des Audi TT, überzeugt mit hellem und weit reichendem Licht. Dank intelligenter dynamischer Abblendfunktion verwischen die Grenzen zwischen Abblend- und Fernlicht, ohne andere zu blenden. Zweit- und Drittplatzierter, Mercedes LED Intelligent Light System und VW Active Lightning System, überzeugen mit Leuchtweite und breiter Ausleuchtung. Enttäuschend dagegen das Abschneiden des Laser-Fernlichts im BMW i8: Den Aufpreis ist es nicht wert. Der Test zeigt aber auch, dass auch für kleine Autos gutes Scheinwerferlicht zu haben ist. Übersicht: Aktueller Lichttest als PDF-Download