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Geht auch ganz einfach:

Hyundai Tucson/Skoda Karoq: Vergleich

SUV-Klassenkampf zwischen Tucson und Karoq

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. Hyundai Tucson und Skoda Karoq im Vergleich
  2. Connectivity im Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  3. Fahrkomfort im Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  4. Cockpit im Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  5. Motor im Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  6. Fahrdynamik im im Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  7. Preis von Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  8. Technische Daten & Messwerte von Hyundai Tucson und Skoda Karoq
  9. Fazit

Hyundai Tucson und Skoda Karoq treten zum Vergleich an. Welches der beiden SUV hat in Sachen Ausstattung und Performance die Nase vorn?

In diesem Vergleich tritt der Hyundai Tucson 1.6 CRDi 48 V 4WD gegen den Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4 an. Die beiden beliebten Alleskönner sind mittlerweile feste Größen im zulassungsstarken Segment der Kompakt-SUV und kämpfen dort erfolgreich um Marktanteile. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Skoda Karoq (2022) Fahrbericht im Video:

 
 

Hyundai Tucson und Skoda Karoq im Vergleich

Dass kompakte SUV momentan zu den beliebtesten Fahrzeuggattungen überhaupt gehören, hat handfeste Gründe. Dazu zählen vorrangig die gute Raumausnutzung und die Praktikabilität. Und genau in diesen Disziplinen geben sowohl der Hyundai Tucson als auch der Skoda Karoq eine sehr gute Figur ab. Schließlich bieten beide auf einer vergleichsweise geringen Verkehrsfläche reichlich Platz im Innenraum und dazu üppig bemessene Kofferräume – wobei der Tucson in beiden Punkten noch ein wenig mehr zu bieten hat als der Karoq. Und auch bei der Wertigkeit des Interieurs hat der Koreaner im Vergleich die Nase vorn. Sein Innenraum zeigt deutlich weniger unschönes Hartplastik als der des Skoda Karoq und vermittelt durch den großzügigen Einsatz von Textil auf dem Armaturenbrett fast schon Premium-Feeling.

 

Connectivity im Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Ein weiterer Vorzug des Hyundai Tucson ist dessen reichhaltige Sicherheitsausstattung. Neben den heute in diesem Segment obligatorischen Notbremssystemen helfen der Fahrer:in des Tucson unter anderem ein Aufmerksamkeitsassistent, eine Abstandsregelung, eine Fernlichtautomatik oder auch eine Verkehrszeichenerkennung dabei, sicher und entspannt ans Ziel zu kommen – und das serienmäßig. Sogar eine Rückfahrkamera gehört bei der hier getesteten Motorvariante zum Auslieferungsumfang. Außerdem hat der Hyundai das leistungsfähigere und damit deutlich flottere Multimedia-System an Bord. Hier macht sich dann doch allmählich der Altersunterschied der Wettbewerber bemerkbar. Schließlich kam der Skoda Karoq bereits im Jahr 2017 auf den Markt, während die aktuelle Generation des Hyundai Tucson seit Ende 2020 erhältlich ist.

Immer noch top ist dafür die Variabilität des Skoda Karoq, der ja bekanntlich der Nachfolger des fast schon legendären Skoda Yeti ist. Wie sein Vorgänger verfügt der Skoda gegen Aufpreis über herausnehmbare und verschiebbare Sitze. Da beim Umlegen der Rücksitzlehne im Falle unseres Testwagens jedoch kein ebener Ladeboden entsteht, sondern eine wuchtige Stufe das Einladen sperriger Gegenstände erschwert, büßt der Tscheche in der Wertung einige Punkte ein. Das führt dazu, dass der Hyundai Tucson, der lediglich mit einer dreiteilig umlegbaren Rückbank ohne Verschiebemöglichkeit, dafür aber mit einem beinahe ebenen Ladeboden aufwartet, sogar einen Zähler mehr holt.

 

Fahrkomfort im Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Im Fahrkomfort-Vergleich kann sich der Skoda Skoda Karoq ganz knapp gegen seinen Herausforderer, den Hyundai Tucson, durchsetzen. Das liegt zum einen an dem noch besseren Sitzkomfort. So bestreitet der Karoq den Test mit den aufpreispflichtigen Sportsitzen, die nicht nur sehr angenehm gepolstert sind, sondern auch noch mehr Seitenhalt als die gleichfalls uneingeschränkt langstreckentauglichen Sitze des Tucson bereitstellen, ohne selbst breiter gebaute Passagier:innen einzuengen. Darüber hinaus hinterlässt die Federung des grundsätzlich straff abgestimmten Tschechen einen etwas besseren Eindruck. Ebenso wie der Hyundai Tucson mit optionalen adaptiven Dämpfern bestückt, gleicht der Skoda Karoq kleinere bis mittlere Unebenheiten souveräner aus als der Tucson, der sich im Vergleich gerade bei langsamer Fahrt von kleineren Anregungen zuweilen aus der Ruhe bringen lässt.

Auf der Habenseite des Hyundai Tucson wiederum steht der wirkungsvoll gekapselte Motor, der deutlich leiser seiner Arbeit nachgeht als das Triebwerk des Konkurrenten und somit die Lärmbelästigung im Innenraum reduziert. Außerdem bekommt der Koreaner mehr Punkte für die Klimatisierung, da er bereits standardmäßig eine Zweizonen-Automatik mitbringt. Beim Skoda Karoq sorgt ab Werk lediglich eine manuelle Klimaanlage ohne separate Einstellmöglichkeiten für Fahrer und Beifahrer für Abkühlung an heißen Tagen.

 

Cockpit im Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Ein großes Pfund des Koreaners ist seine Nutzerfreundlichkeit. Das Klimapanel lässt sich trotz Touchflächen leicht bedienen. Dazu gibt es im Cockpit eindeutig beschriftete Tasten, etwa für Sitzkühlung/-heizung. Auch die vielen Multimedia-Funktionen stellen selbst Markenneulinge nicht vor unlösbare Aufgaben. Allerdings sind die einzelnen Menü-Symbole recht klein geraten und unterscheiden sich farblich nicht voneinander. Die Connectivity-Serienausstattung ist umfangreich und umfasst Navigation, Smartphone-Anbindung und diverse Telematik-Dienste. Selbst eine induktive Ladefläche für geeignete Endgeräte ist beim Tucson inklusive.

Gerade anhand des fast schon quälend langsamen Multimedia-Systems lässt sich das wahre Alter des seit 2017 gebauten Karoq gut feststellen: Es braucht eine vergleichsweise lange Zeit, bis es nach dem Fahrzeugstart einsatzfähig ist und für Eingaben zur Verfügung steht. Auch für die Routenberechnung ist erheblich mehr Geduld gefragt als im jüngeren Tucson. Die Spracherkennung erweist sich als nur wenig verständig. An der Bedienung hingegen gibt es nichts auszusetzen. Die einzelnen Menüpunkte sind mit anschaulichen, großen Bildern hinterlegt, und das Einstellen der Klimatisierung ist dank klassischer Regler und Tasten wirklich kinderleicht.

 

Motor im Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Dass der viel gescholtene Diesel immer noch eine hervorragende Antriebsquelle für gewisse Fahrprofile sein kann, zeigen Hyundai Tucson und Skoda Karoq im Allgemeinen und  im Besonderen vor allem der Karoq. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,5 Litern auf 100 Kilometer empfiehlt sich der 1617 Kilogramm schwere Allradler als Begleiter für weite Strecken. Im Vergleich unterbietet er den Verbrauch seines Widersachers um 0,6 Liter –  und das, obwohl der Hyundai als Mild-Hybrid sogar mit Spritspartechnik ausgerüstet ist. Und auch in Sachen Fahrleistungen macht der Osteuropäer kurzen Prozess mit dem Koreaner: Für den Standardsprint auf Tempo hundert benötigt er fast zwei Sekunden weniger. Außerdem schiebt die Elektronik dem ohnehin eher beschaulichen Vorwärtsdrang des Hyundai Tucson bei 180 km/h sanft einen Riegel vor, während der Skoda Karoq nach einigem Anlauf immerhin 204 km/h schafft.

 

Fahrdynamik im im Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Aber wie fällt der Vergleich in Bezug auf die Fahrdynamik im Hyundai Tucson und Skoda Karoq aus? Der Hyundai Tucson absolviert die querdynamischen Prüfungen des Tests routiniert und enorm fahrsicher, aber nicht unbedingt mit großem Eifer. Er lenkt recht behände ein, sein Limit ist bei forcierter Kurvenfahrt aber recht früh erreicht. Dann schiebt er ganz sachte über alle vier Räder, bis der nicht deaktivierbare elektronische Rettungsanker sanft und situationsgerecht einschreitet. Gerade auf dem Handlingkurs kommt dem Skoda Karoq sein deutlich kraftvollerer Antrieb beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven zugute. Darüber hinaus liegt seine Haftgrenze auf einem höheren Niveau, sodass der Tscheche schneller und mit engeren Radien durch Kurven eilt als sein koreanischer Konkurrent. Aufgrund der gefühlvolleren und direkter ausgelegten Lenkung empfindet der Fahrer zudem eine bessere, sattere Anbindung zur Straße. Ähnlich wie der Hyundai Tucson kennt der Skoda kaum Traktionsverluste.

 

Preis von Hyundai Tucson und Skoda Karoq

Beim Studium und Vergleich der aktuellen Neuwagen-Preislisten dürften wohl nicht wenigen ein erstauntes "Wo soll das noch hinführen?" entfahren. Und auch die Erfolgsmodelle Hyundai Tucson und Skoda Karoq sind über die letzten Jahre deutlich teurer geworden. Im wertungsrelevanten Testwagenornat kostet der Hyundai 2780 Euro (Stand: März 2023) mehr als der Skoda, der mit einem bewerteten Preis von 45.880 Euro (Stand: März 2023) aber auch kein echtes Sonderangebot mehr ist. Immerhin punktet der Skoda Karoq dank des niedrigeren Kraftstoffverbrauchs und der günstigeren Typklasseneinstufungen mit den geringeren laufenden Kosten. Trotzdem gewinnt der Hyundai Tucson das Kostenkapitel. Der Grund: Die erheblich großzügigeren Garantieleistungen des koreanischen Herstellers, der immerhin fünf Jahre (Skoda: zwei Jahre) auf die Technik seiner Modelle gibt.

 

Technische Daten & Messwerte von Hyundai Tucson und Skoda Karoq

AUTO ZEITUNG 07/2023Hyundai Tucson 1.6 CRDi 48 V 4WDSkoda Karoq 2.0 TDI 4x4
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbodiesel, Mild-Hybrid4/4; Turbodiesel
Hubraum1598 cm³1968 cm³
Leistung100 kW/136 PS bei 4000 U/min110 kW/150 PS bei 3000 – 4200 U/min
Max. Drehmoment320 Nm bei 2000 – 2250 U/min360 Nm bei 1600 – 2750 U/min
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/Allrad7-Gang, Doppelkupplung/Allrad
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1590/1683 kg1529/1617 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)10,6 s8,8 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)180 km/h204 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
34,6/34,5 m35,4/35,3 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)7,1/5,9 l D6,5/5,1 l D
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)189/158 g/km173/135 g/km
Preise
Grundpreis43.100 €40.250 €

 
Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Der Vergleichstest zeigt, dass es zwischen den beiden Marken sehr eng zugeht. Bei dieser Paarung hat der Skoda Karoq  leicht die Nase vorn. Seine Stärken liegen im spritzigeren und sparsameren Antrieb sowie in der engagierten Vorstellung bei den fahrdynamischen Prüfungen. Doch der zweitplatzierte  Hyundai Tucson  ist alles andere als ein Verlierer. Vielmehr glänzt er mit dem besseren Platzangebot, der edleren Machart seines Interieurs und der großzügigeren Sicherheits- und Multimedia-Ausstattung. Somit ist die Wahl eines der beiden SUV im Grunde reine Geschmackssache.

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