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Geht auch ganz einfach:

Hyundai i10 vs. VW Up und Mitsubishi Space Star: Vergleich Basisarbeiter

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Auf dem Weg zum Gipfel gilt es für den komplett neuen Hyundai i10 zunächst, VW Up und Mitsubishi Space Star hinter sich zu lassen. Der Basis-Koreaner tritt gegen die Kontrahenten aus Deutschland und Japan an. Vergleichstest

Von City-Cars wurde früher nicht allzu viel verlangt – billig, praktisch und wendig sollten sie sein. Weil aber die Zahl der Single-Haushalte stetig steigt und die Urbanisierung zunimmt, rückt das Kleinstwagen-Segment immer mehr in den Fokus der Entwickler, Designer und Marketingstrategen. Technische Innovationen, schicke Formen und Materialien, Komfort und moderne Sicherheitsfeatures sowie Multimedia-Schnickschnack gehören im Basis-Segment heute dazu. All das soll auch der komplett neue Hyundai i10 bieten, dessen Vorgänger in 2013 bei uns zwar knapp 15.000 Mal verkauft wurde, jedoch wenig Platz bot und fahrdynamisch nicht auf der Höhe der Zeit war. Jetzt bitten wir die Neuauflage zum Test – mit drei Zylindern, einem Liter Hubraum und 67 PS. Gleich groß, aber etwas stärker sind die Aggregate in Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec (71 PS) und VW Up 1.0 BlueMotion Technology (75 PS). Ist der kleine Koreaner, der in Rüsselsheim designt und entwickelt wurde, gegen die Konkurrenten aus Japan und Deutschland gut gewappnet?

 

Karosserie

Im Gegensatz zum Vorgänger hat der neue Hyundai i10 an Länge (10,0 cm), Breite (6,5 cm) und Radstand (0,5 cm) zugelegt. Deshalb sitzt man vorn nun deutlich luftiger, die Kopffreiheit passt selbst für Sitzriesen – obwohl die Fahrzeughöhe um fünf Zentimeter schrumpfte. Trotz der üppigeren Maße bringt der Neue nur knapp eine Tonne auf die Waage, was ihm die höchste Zuladung (421 kg) in diesem Test garantiert. Das Ladevolumen (252 bis 1046 Liter) ist ebenfalls top, allerdings stört die große Stufe, die beim Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht. Da ist der Up mit doppeltem, ebenem Ladeboden praktischer. Auch der Gepäckraum des im Vergleich zum i10 zwölf Zentimeter kürzeren Wolfsburgers kann sich sehen lassen (251 bis 951 Liter). Vorn bleibt im Up vor allem seitlich spürbar mehr Platz, hinten sitzen Passagiere bis 1,80 Meter mit ausreichend Bewegungsfreiheit, allerdings dürfen im VW-Fond maximal zwei Personen Platz nehmen. Der Mitsubishi Space Star bietet vorn ebenfalls ausreichend Raum – dank weit nach vorn gerückter Verbindung zwischen Mittelkonsole und Armaturenträger besonders für die Füße. Hinten stören dagegen die breite C-Säule beim Einstieg sowie der seitliche Dacheinzug. Obwohl beide Asiaten drei Gurte auf der Rückbank haben, sind die Fonds mit zwei Erwachsenen bereits gut ausgefüllt.

In puncto Bedienung gibt es beim VW Up kaum etwas zu mäkeln – und das gilt jetzt auch für den Hyundai. Sämtliche Knöpfe und Schalter von Radio, Klima sowie Beleuchtung sind eindeutig gekennzeichnet, die Bedienung klappt intuitiv. Im Up wirken die Bedienelemente sogar noch eine Spur aufgeräumter und reduzierter. Kauft man für den i10 das „Plus-Paket“ (820 Euro), fährt das sauber verarbeitete City-Car mit praktischem Multifunktionslenkrad, Nebelscheinwerfern, Einparkhilfe hinten sowie einer Bluetooth-Schnittstelle für Telefon und Musik vor. Die Kopplung von Handy zu Radio ist kinderleicht, klappt allerdings nur, wenn das Fahrzeug steht. Im Up ist an dieser Stelle etwas mehr Aufmerksamkeit gefragt. Bluetooth gibt es inklusive Navi für 390 Euro, die Verarbeitung im Wolfsburger ist ebenfalls gut, allerdings zeigt er im Innenraum an manchen Stellen lediglich lackiertes Blech statt verkleideter Abdeckungen. Der i10 wirkt hier eine Spur wertiger – zum Beispiel mit solideren Fronttüren, die satter ins Schloss fallen als bei Up und Space Star. Auch mit seiner Sicherheits-Ausstattung enteilt der Hyundai den Kontrahenten, die Reifendruck-Kontrolle zum Beispiel ist Standard. Im Up vermisst man Kopfairbags hinten, dafür gibt es für 595 Euro extra einen Notbremsassistenten (Drive Pack Plus inklusive Tempomat und Einparkhilfe hinten). Der Mitsubishi dagegen bietet neben sechs Airbags und dem inzwischen auch bei Kleinstwagen zum Standard zählenden ESP keine besonderen Sicherheits-Extras.

KarosserieMax. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Raumangebot vorn100535755
Raumangebot hinten100403836
Übersichtlichkeit70464744
Bedienung/ Funktion100747472
Kofferraumvolumen100161412
Variabilität100243124
Zuladung/ Anhängelast80191519
Sicherheit150464034
Qualität/ Verarbeitung200127125120
Kapitelbewertung1000445441416
 

Fahrkomfort

67 Zentimeter Lehnenhöhe plus ausziehbare Kopfstützen und ausreichend steife Seitenwangen im Taillensowie Schenkelbereich: Die Sitze des Hyundai i10 bieten Komfort auf Kompaktklasse-Niveau und sind mit beinahe jeder Körperstatur kompatibel. Hinten stören die mäßige Konturierung und die kleinen Armstützen. Allerdings passt die tiefe Rückbank, deren Beinauflage man gut ausnutzen kann, weil der Fahrzeugboden recht tief liegt und die Knie nicht zu stark angewinkelt sind. Genau dieses Problem ergibt sich im Mitsubishi-Fond wegen der flachen Sitzfläche. Auch vorn ist die Schenkelauflage kurz, die Polster offerieren wenig Seitenhalt.

Ganz anders der Up: Die VW-Sitze vorn haben zwar keine einstellbaren Kopfstützen, Polster und Konturierung überzeugen jedoch. Auch die Ergonomie des Deutschen ist ordentlich – mit zahlreichen Ablagen für Kleinkram und Getränkeflaschen. Der positive Eindruck wird allerdings durch die simplen Ausstellfenster im Fond und den zu hoch sitzenden Tacho getrübt, der vom nur vertikal einstellbaren Volant etwas verdeckt wird. Außerdem muss sich der Fahrer, will er das Beifahrer-Fenster öffnen, weit nach rechts strecken, denn ein Knopf dafür befindet sich ausschließlich in der Beifahrertür. Die Fond-Scheiben im Space Star lassen sich zwar öffnen, allerdings nur per Kurbel, und die Rücksitzlehne muss man via Schlaufe im Kofferraum entriegeln.

Bei der Ergonomie ist der i10 erneut spitze – mit großen Fächern, Türaussparungen für 1,5-Liter-Flaschen sowie hoch positioniertem Schaltknauf. Auch der Geräuschkomfort des Hyundai liegt auf hohem Niveau – sowohl objektiv gemessen als auch subjektiv empfunden. In i10 und Up sind die Zeiten jedenfalls vorbei, als Dreizylinder-Benziner wegen schlechter Dämmung nervig sägten.

Dank langer Radstände gefällt hier wie dort auch der Federungskomfort. Zwar verarbeiten alle drei Testwagen Fugen und Kanten nicht so gekonnt wie Fahrzeuge höherer Segmente, doch selbst tiefe Kuhlen bringen die Mini-Autos nicht so leicht aus der Spur. Wichtige Punkte auf dem Weg zum überlegenen Kapitelsieg sammelt der Hyundai zudem mit seiner Klimaanlage und der Lenkrad- sowie Sitzheizung (alles Serie).

FahrkomfortMax. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Sitzkomfort vorn150787570
Sitzkomfort hinten100414239
Ergonomie150112108106
Innengeräusche50353121
Geräuscheindruck100585448
Klimatisierung50281523
Federung leer200989490
Federung beladen200928884
Kapitelbewertung1000542507481
 

Motor und Getriebe

Maximale Drehmomente von 88 (Mitsubishi) bis 95 Newtonmetern sind keine Offenbarung. Will man flott vorankommen, brauchen die 1,0 Liter kleinen Dreizylinder Drehzahlen – das zeigen die Elastizitätswerte. Besonders zäh geht der Mitsubishi zu Sache. Doch obwohl sein Durchzug ernüchternd ist, hat er beim Standard-Sprint die Nase vorn: Dank sehr langer Übersetzung knackt er die 100-km/h-Marke bereits im zweiten Gang – Up und i10 müssen vorher in den dritten wechseln. Das kostet Zeit. Doch zum Verkehrshindernis werden alle drei nicht, mit etwas Anlauf rollen Mitsubishi und VW sogar 172 km/h schnell. Der auf dem Papier etwas schwächere i10 macht schon bei Tempo 155 schlapp. Dafür läuft sein Dreizylinder am ruhigsten.

Nicht nur die Start-Stopp-Automatik, auch die variable Ventilsteuerung soll die Effizienz des i10 steigern. Im Test braucht er aber 0,4 Liter mehr als seine Rivalen (5,8 Liter auf 100 km). Allerdings liegt schon die Werksangabe (4,6 Liter) über denen von Space Star (4,0 Liter) und Up (4,2 Liter). Im Japaner wirkt die Schaltung ausgeleiert, und das Ansprechverhalten aufs Gas ist leicht verzögert. Der VW brilliert dagegen mit kurzen sowie sauber geführten Schaltgassen, Drehfreudigkeit und direkter Gasannahme.

Langstreckenläufer sind alle drei nicht, obwohl man dank der guten Sitze in i10 und Up auch entspannt reisen kann und trotz kleiner Tanks über 600 Kilometer Reichweite ohne Tankstopp möglich sind. Doch das Terrain dieses Trios ist die Großstadt, seine Spezialität die Kurzstrecke.

Motor und GetriebeMax. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Beschleunigung150706876
Elastizität100595950
Höchstgeschwindigkeit150193232
Getriebeabstufung100777770
Kraftentfaltung50262724
Laufkultur100484644
Verbrauch325264272272
Reichweite25111010
Kapitelbewertung1000574591578
 

Fahrdynamik

Das Letzte, was man von kleinen City-Flitzern erwartet, ist Dynamik – Fahrsicherheit wird dagegen in jedem Segment groß geschrieben. Trotz Zwangs-ESP wedelt der VW Up am schnellsten durch den Slalom-Parcours, auch die beste Handlingzeit spiegelt sein dynamisches Talent wider – Anteil daran haben das niedrige Gewicht und die größten Reifen. Ganz anders der Mitsubishi Space Star: Er erreicht die Haftgrenze früh, und das MASC (ESP) weist den Japaner schnell in die Schranken. Lenkung und Bremsen erfüllen zwar ihren Zweck – doch das war’s dann auch schon. Zu synthetisch ist das Gefühl am leichtgängigen Volant. Unterm Strich verliert der Space Star in fast allen Unterpunkten dieses Kapitels. Lediglich Warmbremswert (35,4 m) und Wendekreis (9,6 m) stimmen.

Wesentlich satter und sicherer liegt der neue Hyundai i10 auf der Straße, dessen ESC (ESP) man sogar abschalten kann. Doch das höchste Gewicht und die geringste Leistung stehen der Dynamik im Weg. Seine Lenkung gefällt jetzt mit deutlich mehr Rückmeldung und Präzision im Vergleich zu der des Vorgängers. An die des Up reicht sie aber nicht heran. Mit kalten Bremsen rangieren Hyundai und VW auf einem für Kleinwagen sehr guten Verzögerungsniveau (beide 35,3 m), mit warmen Stoppern steht der Up sogar nach 34,2 Metern.

FahrdynamikMax. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Handling150444737
Slalom100454840
Lenkung100535548
Geradeauslauf50293027
Bremsdosierung30202017
Bremsweg kalt150979784
Bremsweg warm1509210896
Traktion100484848
Fahrsicherheit150107107102
Wendekreis20161820
Kapitelbewertung1000551578519
 

Umwelt und Kosten

Fahrzeuge aus dem so genannten A-Segment kaufen vor allem preissensible Personen, deshalb kalkulieren die Hersteller hier knallhart. Günstigster in unserem Test-Trio ist der Space Star als ClearTec-Version (inklusive Start-Stopp-System) für 10.990 Euro, 830 Euro mehr kostet der neue i10 blue, und für den Up mit Blue-Motion Technology-Paket muss man noch einmal 1050 Euro mehr einkalkulieren. Am meisten fürs Geld bieten die Asiaten mit Fensterhebern hinten, umfangreicher Multimedia-Ausstattung, Klimaanlage und Heizung für Sitze sowie Lenkrad. Der Up hat zwar Navigationssystem und Digitalradio an Bord, allerdings nur optional.

Wegen des niedrigen CO2-Ausstoßes verlangt der Fiskus für Space Star und Up nur rund 20 Euro pro Jahr. Der i10 kostet immer noch günstige 42 Euro und übertrumpft seine Mitstreiter mit fünf Jahren Technik-Garantie. Mitsubishi bietet immerhin drei Jahre, dafür endet auch die Mobilitätsgarantie nach dieser Zeit – bei VW gilt diese unbegrenzt. Weil der Hyundai noch sehr neu ist, sind die Werkstattkosten nur geschätzt, fest aber stehen die günstigen Versicherungstarife. Für den Mitsubishi sind die Beiträge ungewöhnlich hoch.

Kosten/UmweltMax. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Bewerteter Preis675395373414
Wertverlust50373840
Ausstattung25181510
Multimedia5013119
Garantie/Gewährleistung50402825
Werkstattkosten20151616
Steuer10101010
Versicherung40393834
Kraftstoff55434444
Emissionswerte25222322
Kapitelbewertung1000632596624
 

Fazit

Mit 31 Punkten Vorsprung lässt der neue Hyundai i10 den bisherigen Klassenprimus VW Up eindeutig hinter sich. Dabei überzeugt der Testsieger nicht bloß mit langen Garantien, sondern punktet auch mit gutem Platzangebot, moderner Sicherheitsaussttattung, für diese Klasse hohem Komfort, kultiviertem Antrieb, Fahrsicherheit und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Auch der Up fährt sicher, ist praktisch, effizient und obendrein dynamisch – doch in Sachen Komfort und Kosten kann er mit dem Koreaner nicht mithalten. Da nützt es ihm auch nichts, dass er besser bremst, schneller rennt und deutlich variabler ist.

Knapp 100 Zähler weniger bekommt der Mitsubishi Space Star. Er ist günstig und erfüllt sämtliche Alltags-Aufgaben zufriedenstellend. Seine Serien-Ausstattung ist aber bescheiden, und ihm mangelt es in diesem Trio an Komfort, Platz sowie Spritzigkeit.

Gesamtbewertung

Max. PunkteHyundai i10 blue 1.0VW up! 1.0Mitsubishi Space Star 1.0 ClearTec
Summe5000274427132618
Platzierung123

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