Beim Test des Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo schaltet das kleine SUV den Turbo ein. So sportlich ist das SUV!
Positiv | Souveräne Motorisierung, sicheres Fahrverhalten, praktische Talente |
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Negativ | Nur als „Sport“ erhältlich, daher hoher Grundpreis, keine Allrad-Option |
Dass der Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo im bunten Reigen der kleinen SUV bisweilen untergeht, ist erstaunlich. Auch nach fünf Jahren wirkt das Design noch frisch, und die Variabilität ist der vieler jüngerer Konkurrenten weit voraus. Daran änderte auch das Facelift 2018 nichts, das sehr dezent ausfiel. Schmerzhafter war der Wegfall des Dieselmotors. Seitdem musste ein 1,5-Liter-Saugmotor sämtlichen Kundenwünschen gerecht werden – ein schwieriges Unterfangen. Nun bekommt der Honda ein knappes halbes Jahr später den Turbo. Die Aufladung – soviel vorweg – tut dem Motor spürbar gut. Über das kleine Turboloch würden sich Fahrer des Saugmotor-HR-V jedenfalls freuen. Einmal in Schwung, begeistert das neue Aggregat im Test ab rund 2500 Touren mit munterem Temperament und sportlichen Fahrleistungen. Geschaltet wird mit einem perfekt positionierten, kurzen Schalthebel, der auch einem Sportwagen gut zu Gesicht stehen würde – die 1300 Euro Aufpreis für das stufenlose CVT-Getriebe kann man sich getrost sparen. Auch wenn die Fahrleistungen mit 7,9 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h leicht über den Werksangaben liegen – der Motor vermittelt stets ein Gefühl der Souveränität. Dass der Honda HR-V ein City-SUV ist, vergisst man bei derart erwachsenen Manieren schnell. Die mit variabler Übersetzung arbeitende Lenkung unterstreicht ebenso wie die recht straffe Fahrwerksabstimmung die dynamische Ausrichtung des Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo – kein Wunder, bietet Honda diesen Motor doch nur in der Top-Ausstattung "Sport" an. Diese fällt nicht nur besonders umfangreich aus, sondern umfasst auch eine sportliche Feder-Dämpfer-Abstimmung. Zügelt man seine fahrdynamischen Ambitionen, geizt der Japaner durchaus mit dem Sprit. Auf unserer Sparfuchs-Runde reichen ihm fünf Liter auf 100 Kilometern. Auch der Testverbrauch – samt Volllastanteil – von 7,1 Litern geht in Ordnung. Mehr zum Thema: Der Honda HR-V wird geliftet
Honda CR-V Hybrid (2018) im Video:
Honda HR-V 1,5 VTEC Turbo zeigt sich im Test praktikabel
Dank seiner serienmäßigen "Magic Seats" punktet der Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo im Test zudem mit einer in dieser Form konkurrenzlos großartigen Variabilität. Weil der Kraftstofftank nach vorn wanderte, lassen sich die hinteren Sitzflächen mit wenigen Handgriffen hochklappen und geben so einen gut nutzbaren, weil sehr hohen zusätzlichen Stauraum frei. Auch der Laderaum ist mit einem Volumen von 431 bis maximal 1473 Litern großzügig bemessen. Das Platzangebot für die Passagiere leidet ein wenig unter der massiven Mittelkonsole – richtig eng wird es aber nicht. Die Verarbeitung ist gut, die Bedienung des serienmäßigen Navigations-/Infotainmentsystems im Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo braucht jedoch ein wenig Gewöhnung. Und: 29.990 Euro Grundpreis bedeuten Vollausstattung mit Teilleder-Sitzen und großem Fahrassistenz-Paket.
Messwerte & Technische Daten Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo
AUTO ZEITUNG 22/2019 | Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo |
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Technik | |
Zylinder/Ventile pro Zylin. | 4/4; Turbo |
Hubraum | 1495 cm³ |
Leistung | 134 kW/182 PS |
Max. Gesamtdrehmoment | 240 Nm |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang, manuell/Vorderradantrieb |
Messwerte | |
Leergewicht (Test) | 1339 kg |
Beschleunigung | |
0 - 100 km/h | 7,9 s |
Höchstgeschwindigkeit (Werk) | 215 km/h |
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test) | 36,6/37,2 m |
Verbrauch (Test) | 7,1 l S/100 km |
CO2-Ausstoß (EU) | 135 g/km |
Preise | |
Grundpreis | 29.990 Euro |
Der Turbo tut dem Honda HR-V gut. Verbrauch und Fahrleistungen passen, das Karosserie-Konzept war vorher schon stimmig. Schade nur, dass der antrittsstarke Motor an die vergleichsweise teure "Sport"-Ausstattung gebunden ist.