Grassi 044S: Legendärer Lancia Delta S4 neu erfunden
Exklusiver Italo-Sportler mit Rallyegenen
Ikonische Lancia aus der goldenen Ära des Rallyesports sind gern genommene Kandidaten für Restomods. Während der Lancia Delta Integrale oft in getunter oder neu interpretierter Form auftaucht, traute sich bisher niemand an die Gruppe-B-Ikone Lancia Delta S4. Der Grassi 044S prescht nun in diese Lücke.
Der italienische Fahrzeugbauer Grassi Scuderia Milanese hat es sich gewagt. Ein weiterer heiliger Gral der legendären Gruppe B-Rallyboliden erhielt nun einen neu interpretierten Nachfahren. Konkret handelt es sich um den Grassi 044S, der 2023 auf der Milano Monza Motorshow vorgestellt wurde. Der rote Renner tritt in die Fußstapfen des legendären Lancia Delta S4 "Stradale", der zwischen 1985 und 1986 als Homologationsmodell des Gruppe B Delta S4 verkauft wurde. Damals sollten im Einklang mit den Motorsport-Regularien 200 S4 Stradale entstehen. Die Einstellung der Gruppe B und der hohe Preis von 100 Mio. Lira, ließ die Stückzahlen allerdings drastisch unter die angestrebten 200 Fahrzeuge purzeln. Auch der Grassi 044S soll kein Massenprodukt werden. Grassi Scuderia Milanese möchte lediglich, wie der Name auch bereits verrät, 44 Einheiten des 044S herstellen.
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Grassi 044S: Eine Hommage an den Lancia Delta S4
Das Design des Grassi 044S entstand durch die Feder von Ex-Alfa-Romeo-Designer Giuseppe Armano, der zahlreiche Elemente des originalen S4 zitiert. Die Front greift beispielsweise die charakteristischen Doppelscheinwerfer samt geteiltem Nierengrill auf. An der Seite zeichnen sich die ausgestellten Radhäuser aus, die sich am Heck in den ausgestellten C-Säulen samt der typischen Lufteinlässe wiederfinden. Am Heck prangt der mächtige Spoiler, allerdings leuchtet der Grassi 044S anstatt aus eckigen aus runden Heckleuchten. Ein weiteres schönes Detail, das an den Lancia erinnert, sind die typischen Türgriffe. Der 4,18 m lange, zwei Meter breite und 1,27 m Sportwagen steht auf 19 Zöllern, die vorne eine Dimension von 285/35 aufweisen und hinten auf 305/35 anwachsen. Die nötige negative Verzögerung erhält der Allradler an der Vorderachse durch innenbelüftete Scheiben samt Sechskolben-Bremssattel und an der Hinterachse von Vierkolben-Sätteln.
650 PS dank Biturbo-Aufladung im 044S
Schaut man sich die Leistungsdaten an, wird schnell ersichtlich, warum bissige Bremsen her müssen. Der Grassi 044S weicht unter der Mittelmotor-Haube leicht von seinem Vorbild ab. Zwar schlägt hier ein Vierzylinder die Töne an, doch anstatt auf 1,8 l Hubraum wie im Original setzt Hersteller Grassi Scuderia Milano auf ein 3,0-l-Aggregat, das über Biturbo-Aufladung verfügt. Das Ergebnis sind laut Datenblatt beachtliche 650 PS (478 kW). Der damalige Delta S4 leistete dank Twincharge-Technik bestehend aus Turbolader und Kompressor rund 500 PS (368 kW), während der zivile Stradale 250 PS (187 kW) auf die Straße brachte. Den Sprint von null auf 100 absolviert der trockensumpfgeschmierte Renner dank Traktionskontrolle laut Angaben in 2,9 s. Der beachtlichen Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h kommt die Leichtbau-Karosserie aus Kohlefaser und Aluminium zugute, die für ein Leergewicht von lediglich 1,1 t sorgt. Käufer:innen können für die Kraftübertragung zwischen einem manuellen Sechsgang-Getriebe und einem sechsstufigen sequenziellen Getriebe wählen.
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Umfassende Individualisierungsmöglichkeiten sollen jeden einzelnen der 44 geplanten Grassi 044S zu einem Einzelstück werden lassen. Wann die ikonische Neuinterpretation des Lancia Delta in Produktion gesehen soll, ist noch unklar. Auch über den Preis schweigt sich Grassi Scuderia Milano aus. Fest steht, dass die Teilnahme an der Kleinserie kein günstiges Unterfangen sein kann. Wer lieber in einen originalen Lancia Delta S4 Stradale investieren möchte, sollte ebenfalls einen strapazierfähigen Geldbeutel mitbringen. Taucht eine der seltenen Straßenversionen in einem Auktionshaus zum Verkauf auf, sind in der Regel niedrige siebenstellige Geldbeträge zu entrichten.