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Geht auch ganz einfach:

So den Drehmomentschlüssel fürs Auto richtig nutzen: Tipps

Dank ihm bleiben Rad und Schraube fest

Victoria Zippmann Leitende Redakteurin
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Inhalt
  1. Was ist ein Drehmomentschlüssel? 
  2. Wozu braucht man einen Drehmomentschlüssel?
  3. Welche Drehmomentschlüssel gibt es?
  4. Wo gibt es Drehmomentschlüssel zu kaufen?
  5. Was kostet ein Drehmomentschlüssel?
  6. Tipps zum Kauf eines Drehmomentschlüssels
  7. So Drehmomentschlüssel richtig einstellen und nutzen

Ein Drehmomentschlüssel ist erforderlich, um nach dem Radwechsel am Auto die Radschrauben oder -muttern präzise festziehen zu können oder um andere genaue Schraubverbindungen am Motor, an Motorrädern oder am Fahrrad herzustellen. Die AUTO ZEITUNG erklärt, worauf es beim Kaufen und Einstellen eines Drehmomentschlüssels ankommt.

 

Was ist ein Drehmomentschlüssel? 

Ein Drehmomentschlüssel ist ein Schraubwerkzeug mit einstellbarem oder angezeigtem Anzugsmoment. Es besteht aus einer Ratsche (auch Knarre genannt), auf dessen Kopf ein Steckschlüssel-Einsatz (Nuss) gesteckt wird. Am Griff sitzt je nach Modell die Skala zum Justieren des Drehmoments oder die Anzeige zum Ablesen des anliegenden Drehmoments. Je nach Länge des Hebels ist der Kraftaufwand bei der Anwendung größer oder geringer, um das gewünschte Anzugsmoment zu erreichen. 

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Wozu braucht man einen Drehmomentschlüssel?

Mit einem Drehmomentschlüssel ist es möglich, eine Schraube oder Mutter mit einem bestimmten Drehmoment anzuziehen. Das ist immer dann wichtig, wenn es auf eine exakte Klemmkraft bei Schraubverbindungen ankommt. Die häufigste Anwendung findet ein Drehmomentschlüssel bei Heimwerker:innen beim Festschrauben von Radschrauben oder Radmuttern am Auto. Wer hier zu viel Kraft beim Anziehen aufwendet, riskiert es, das Gewinde zu beschädigen oder sogar den Schraubenkopf abzureißen. Bei zu wenig Anzug besteht die Gefahr, dass sich die Verschraubung löst und sich das Rad lockert. Auch bei Arbeiten am Motor, bei Motorrädern oder beim Schrauben am Fahrrad kann ein Drehmomentschlüssel zum Einsatz kommen. Für das Lösen von Schrauben oder Muttern ist ein Drehmomentschlüssel als Werkzeug nicht zu empfehlen. Der oft höhere Kraftaufwand kann dem Werkzeug schaden. Der richtigen Drehmomentschlüssel fürs Motorrad, Auto oder Fahrrad ist dabei entscheidend.

 

Welche Drehmomentschlüssel gibt es?

Drehmomentschlüssel gibt es in verschiedenen Größen, Ausführungen und mit unterschiedlichen Funktionsweisen. Man unterscheidet zwischen auslösendem und anzeigendem Drehmomentschlüssel, analogem und digitalem Drehmomentschlüssel sowie zwischen verschiedenen Größen.

Unterschied: auslösender und anzeigender Drehmomentschlüssel

Auslösende Drehmomentschlüssel sind dazu da, um anzuzeigen, dass ein vorher eingestelltes Drehmoment erreicht ist. Meistens geschieht das durch ein fühl- und hörbares Knacken. Es gibt auch Werkzeuge mit optischem Signal. Bei anderen Modellen knickt der Hebel beim Erreichen des Drehmoments ab, sodass keine weitere Kraft aufgewendet werden kann. Anzeigende Drehmomentschlüssel sind nicht einstellbar und zeigen beim Schrauben an, welches Drehmoment gerade anliegt.

Analoger oder digitaler Drehmomentschlüssel?

Unterschiede bei Drehmomentschlüssel gibt es auch bei der Justierung des gewünschten Drehmoments und der Anzeige. Bei mechanischen Modellen wird das Drehmoment durch Drehen der Skalentrommel am Griff eingestellt. Einigen Modellen haben eine Feststellschraube zum Fixieren der gewählten Einstellung. Digitale Schlüssel werden über ein Display eingestellt und abgelesen. Einige elektronische Modelle bieten auch eine Speicherfunktion.

Drehmomentschlüssel von groß bis klein

Wie bei normalen Ratschen misst die Vierkant-Steckverbindung am Kopf des Drehmomentschlüssels meist 1/4, 3/8 oder 1/2 Zoll. Es gibt aber auch größere Modelle. Je höher das maximal einstellbare Drehmoment ist, desto größer ist die Steckverbindung ausgeführt und desto länger muss auch der Hebel sein um das hohe Drehmoment mit Muskelkraft erreichen zu können. Für die Anwendung beim Radwechsel am Auto ist ein 1/2-Zoll-Schlüssel mit einem Einstellbereich zwischen 40 und 200 Nm die gängigste und sinnvollste Wahl. 1/4-Zoll-Steckschlüssel mit kurzem Griff eignen sich eher für Arbeiten am Fahrrad. Natürlich muss je nach Ratschengröße auch der passende Steckschlüssel-Einsatz (Nuss) vorhanden sein.

 

Wo gibt es Drehmomentschlüssel zu kaufen?

Drehmomentschlüssel gibt es im Fachmarkt für Werkzeuge, im Baumarkt und sogar große Supermärkte haben sie im Angebot. Die größte Auswahl an Drehmomentschlüsseln aller Art bietet natürlich der Online-Handel.

 

Was kostet ein Drehmomentschlüssel?

Ein Drehmomentschlüssel für den Einsatz zu Hause, um am Auto selbst die Räder zu wechseln, kostet üblicherweise zwischen 50 und 200 Euro. Sehr günstige Drehmomentschlüssel gibt es auch schon für weniger als 50 Euro. Wie bei fast allen Werkzeugen ist die Preisskala für Profi-Drehmomentschlüssel nach oben hin offen. Jedoch gibt es auch für unter 100 Euro schon verlässlich und genau funktionierende Modelle für den Einsatz zu Hause.



 

Tipps zum Kauf eines Drehmomentschlüssels

Wichtig beim Kauf eines Drehmomentschlüssels ist die Genauigkeit und eine einfache Bedienbarkeit der Einstellvorrichtung. Viele Hersteller locken mit Billigangeboten, doch auch bei namhaften Marken kann die Qualität unter den Sparmaßnahmen leiden. Wie bei Werkzeugen häufig der Fall, lautet auch bei Drehmomentschlüsseln die Devise: "Wer zu billig kauft, kauft zweimal." Gerade bei sicherheitsrelevanten Arbeiten am Auto, wie das Festziehen der Radschrauben, darf das Ergebnis nicht zu Ungenau sein. Wer beim Kauf auf die 2017 neu festgelegte DIN EN ISO 6789 achtet, bekommt ein genau kalibriertes Werkzeug mit einer Abweichtoleranz von maximal drei Prozent. Wem noch der passende Steckschlüssel-Einsatz, sprich die passende Nuss fehlt, der kann auch ein geeignetes Drehmomentschlüssel-Set kaufen.

 

So Drehmomentschlüssel richtig einstellen und nutzen

  • Bevor der Drehmomentschlüssel zum Einsatz kommt, muss das erforderliche Anzugsdrehmoment für die Schraubverbindung bekannt sein. Beim Reifenwechsel verrät ein Blick in das Handbuch des Fahrzeugs das erforderliche Drehmoment für die Radschrauben oder Radmuttern.

  • Das Drehmoment wird in der metrischen Einheit Newtonmeter (Nm) gemessen. Es gibt aber auch Werkzeuge, die zusätzlich eine Skala in angloamerikanischen Foot-Pound (ft.lb) oder der veralteten Einheit Meterkilogramm (mkg) haben.
    Hierbei gilt:
    1 Nm = 0,7376 ft.lb = 0,1020 mkg
    1 ft.lb = 1,3558 Nm
    1 mkg = 9,8067 Nm 

  • Die meisten Drehmomentschlüssel werden durch Drehen am Griff eingestellt. Hat der Schlüssel eine Feststellschraube oder Schiebemuffe, muss diese erst gelöst werden.

  • Gängige Werte wie 180 Newtonmeter sind auf der feststehenden Skala über dem Griff markiert. Man dreht den Griff so lange, bis die Griffkante den entsprechenden Strich (dort wo er die Mittelmarkierung kreuzt) auf der Skala erreicht. Dabei muss auch die drehbare Skala rund um dem Griff beachtet werden. Sie muss auf null stehen. Bei Werten zwischen den markierten Zahlen, wie 190 Newtonmeter, muss die Griffkante auf 180 Newtonmeter stehen. Dann die drehbare Skala auf zehn weiterdrehen, denn die Werte addieren sich.

  • Mit der Schaltscheibe oder durch Umstecken am Knarrenkopf wird die Schraubrichtung gewählt.

  • Die passende Nuss oder wenn erforderlich auch eine Verlängerung auf den Vierkant-Zapfen aufstecken und an der Schraube oder Mutter ansetzen.

  • Den Drehmomentschlüssel am Griff festhalten und mit gleichmäßiger Kraft die Schraube oder Mutter anziehen. Sobald der Schlüssel knackt oder je nach Modell ein anderes Signal zu vernehmen ist, ist das gewünschte Drehmoment erreicht. Es darf nun keine weitere Kraft ausgeübt werden.

  • Nach Gebrauch des Drehmomentschlüssels sollte man die Einstellung wieder auf "null" drehen, da die Spannfeder im Inneren des Werkzeugs sonst ausleiern kann.

  • Hat das Drehmomentwerkzeug rund 5000 Umdrehungen hinter sich oder ist bereits ein Jahr alt, sollte es ein Fachmann gemäß DIN EN ISO 6789 neu kalibrieren, empfiehlt die Dekra.

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