Erster Vergleichstest: So schlagen sich Kia EV3 & Skoda Elroq!
- BYD Atto 3, Fiat 600e Kia EV3, MG4 Trophy und Skoda Elroq im Vergleichstest
- Karosserie: Der Fiat 600e wirkt eher wie ein Kleinwagen, als wie ein Kompakter
- Fahrkomfort: Bequeme Sitze und komfortables Fahrwerk im Skoda Elroq
- Motor/Getriebe: Große Unterschiede an den Schnellladesäulen
- Fahrdynamik: Der Kia EV3 sorgt für unangenehme Überraschungen
- Umwelt/Kosten: Der BYD Atto 3 sticht die Konkurrenz beim Preis aus
- Technische Daten von BYD ATTO 3, Fiat 600e, Kia EV3 81,4 kWh, MG4 Trophy Extended Range & Skoda Elroq
- Ergebnis in Punkten
- Fazit
BYD Atto 3, Fiat 600e Kia EV3, MG4 Trophy und Skoda Elroq im Vergleichstest
Wer sich für ein rein elektrisches Fahrzeug interessiert, hat mittlerweile eine enorme Auswahl an spannenden Modellen – und dies über alle erdenklichen Fahrzeuggattungen verteilt. Gleichwohl sind es immer noch die Kompakten, die am meisten Kundschaft in die Autohäuser spülen. Kein Wunder also, dass gerade dieses Segment auch unter den akkubetriebenen Neuerscheinungen einen immer größeren Stellenwert einnimmt. Kia beispielsweise bringt nach den viel beachteten, aber eben auch sehr teuren Prestige-Stromern EV6 und EV9 seinen ersten Elektriker für die breite Masse. Der EV3 getaufte Crossover ist mit zwei Batteriegrößen verfügbar und bestreitet hier seinen ersten Vergleichstest.
Nützliches Zubehör rund ums Elektroauto:
Ebenfalls brandneu ist der Skoda Elroq, der kleinere Bruder des in Deutschland meistverkauften Elektroautos, des Enyaq. Der tschechische Neuling baut ebenso wie der größere Enyaq auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns auf und tritt hier in der 210 kW (280 PS) starken Ausführung an. Dem dynamischen Duo stellt sich derweil eine bunte Schar an Kontrahenten entgegen, zum Beispiel der BYD Atto 3. Das seit 2022 angebotene SUV gehört zu den ersten chinesischen Kompakt-Elektrikern, das in Europa sein Glück versucht. Über die Jahre merklich verfeinert, soll der Atto 3 vor allem mit seiner ausgeprägten Multimedia-Fähigkeit punkten.
Beinahe zeitgleich mit dem BYD startete MG den Verkauf seines eigenwillig gezeichneten Kompaktmodells, das schlicht MG4 getauft wurde. Den Wettkampf gegen den Rest des Testfelds nimmt er mit einem 77 kWh großen Akku-Paket auf. Komplettiert wird das Hochvolt-Quintett durch einen charmanten Retrolektriker aus Bella Italia, den Fiat 600e. Der Crossover mit den Kulleraugen ist ein naher Verwandter der elektrischen Derivate von Jeep Avenger und Alfa Romeo Junior, aber auch des Opel Mokka Electric. Er punktet in diesem Vergleichstest mit dem niedrigsten Grundpreis.
Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Skoda Elroq (2024) im Video:
Karosserie: Der Fiat 600e wirkt eher wie ein Kleinwagen, als wie ein Kompakter
Wie nicht anders zu erwarten, beweist der Skoda Elroq in seinem aufgeräumten und mit weitgehend hochwertigen Materialien ausgestatteten Innenraum echte Größe. Schließlich erwiesen sich bereits diverse andere MEB-Modelle, etwa der VW ID.4 oder der Audi Q4, im Interieur als luftig gestaltete Alltagsbegleiter. Und so stellt auch der mit knapp 4,50 m Außenlänge äußerlich nicht zu ausladend geratene Elroq vier erwachsenen Personen jede Menge Platz zur Verfügung. Vorn herrscht die beste Kopf- und Ellenbogenfreiheit im Vergleichstest, während im Fond auch mit langen Extremitäten gesegnete Erwachsene die Beine dank des üppigen Raumangebots ein gutes Stück weit ausstrecken können. Ebenfalls typisch Skoda ist der praxistaugliche Gepäckraum. Er schluckt mit 470 bis maximal 1580 l teils erheblich mehr Transportgut als die Kofferräume der Testgegner.
Der Kia EV3 ist zwar knapp 20 cm kürzer als der Elroq, kann aber zumindest vorn durchaus mit dessen Raumangebot mithalten. Auch der koreanische Herausforderer bietet in seinem reduzierten und sehr gut verarbeiteten Inneren deutlich mehr Luft über dem Kopf, als dies etwa in BYD Atto 3 oder im Fiat 600e der Fall ist. Außerdem punktet der Asiate – geschundene Knie großer Menschen nehmen es dankend zur Kenntnis – dank der fehlenden Mittelkonsole mit der üppigsten Kniefreiheit. Der flach bauende Armaturenträger und die großen Fenster sorgen überdies für ein luftiges Raumgefühl. Im Fond gibt sich der neue Kia aber etwas eigenwillig: Zum einen sitzt man hier sehr hoch, sodass der seitliche Blick direkt auf den Dachholm gerichtet und generell die Kopffreiheit eingeschränkt ist. Zum anderen sucht man hier auch die üppige Weite für die Beine, wie sie der Elroq in Reihe zwei zur Verfügung stellt, vergebens.

Den kleinsten Innenraum in diesem Quintett bringt aber dennoch der Fiat 600e mit, der beim Platznehmen eher an einen Kleinwagen als an ein ernsthaftes Kompaktauto erinnert. Darüber hinaus wartet der Italiener mit weitgehend freudlosen Hartplastik-Materialien und einer eher kuriosen Abdeckung für das große Fach in der Mittelkonsole auf. Dabei handelt es sich um ein faltbares Kunstleder-Teil, das an eine typische Schutzhülle für Tablets erinnert. Der Mehrwert dieser Konstruktion erschließt sich uns indes nicht. Und auch die Sicherheitsausstattung kann nicht mit denen der Wettbewerber mithalten. So beinhaltet sie etwa weder eine beim Ausparken praktische Querverkehr-Erkennung noch eine Multikollisionsbremse. Und wie sieht es mit den beiden chinesischen Kontrahenten aus? Der BYD Atto 3 tritt äußerlich mit seiner klassischen SUV-Anmutung durchaus stattlich auf. Innen ist er aber in etwa so geräumig wie der flacher bauende MG4.
Für sich genommen bieten die beiden Asiaten genug Platz, ohne aber an die luftigen Weiten des Skoda-Interieurs heranzukommen. Der Gepäckraum des Atto 3 ist mit 440 bis 1338 l der zweitgrößte im Vergleichstest, der des MG mit gerade einmal 363 bis 1165 l hingegen, was das Maximalvolumen angeht, der kleinste. Wie eingangs erwähnt hat BYD sein Kompakt-SUV über die Jahre merklich verfeinert. Das spürt man vor allem beim Infotainment. Zwar zerfasern die einzelnen Menüebenen deutlich mehr als bei den übersichtlicheren Systemen von Kia und Skoda, doch die äußerst verständige Sprachbedienung und der extrem schnelle Rechner machen vieles wieder wett. Außerdem beeindruckt die Funktionsfülle – selbst wenn manches, beispielsweise die integrierte Karaoke-Funktion, als Spielerei abgetan werden könnte. Der MG hingegen zeigt mit seiner eher gemächlichen Rechenleistung und der weniger Kommandos beherrschenden Sprachbedienung, dass längst nicht alle chinesischen Fabrikate in Sachen Multimedia herausragend modern daherkommen.
Fahrkomfort: Bequeme Sitze und komfortables Fahrwerk im Skoda Elroq
Mit ihren unter Idealbedingungen – oder besser: mit Bedacht gefahren – durchaus ordentlichen Reichweiten laden alle fünf Wettbewerber im Vergleichstest zu längeren Reisestrecken ein. Gleichwohl machen lange Fahrten im Skoda Elroq am meisten Freude. Der erwachsen wirkende Tscheche bietet in diesem Umfeld schließlich mit Abstand den besten Komfort. Allein schon die Sitze: Die mit optionaler Massagefunktion und Lordosenstütze ausgerüsteten Fauteuils laden mit ihrer urgemütlichen Polsterung und der wirkungsvollen Seitenabstützung geradezu zum stundenlangen Verweilen ein. Die Fondgäste freuen sich über eine ebenso herausragend bequem gepolsterte sowie ergonomisch konturierte Rücksitzanlage. Passend dazu serviert das mit aufpreispflichtigen adaptiven Dämpfern ausgerüstete Fahrwerk einen Federungskomfort, der dazu in der Lage ist, nahezu sämtliche Unebenheiten mit höchster Konsequenz auszumerzen.

Ebenfalls einen insgesamt recht kommoden Federungskomfort stellt der neue Kia EV3 bereit, auch wenn er jenes feine Ansprechen auf Unebenheiten vermissen lässt, das den Skoda Elroq auszeichnet. Und auch bei schneller Fahrt liegt der Koreaner deutlich straffer auf dem Asphalt als der Tscheche. Außerdem geraten seine passiven Feder-Dämpfer-Elemente bei maximaler Beladung leichter aus dem Tritt, als dies bei den adaptiven Pendants des Skoda der Fall ist. Komfortabler als die Wettstreiter von BYD, Fiat und MG fährt der Kia dennoch allemal – was auch an den guten Sitzen liegt. Angenehme Polsterung, kissenartige Kopfstützen und eine Relaxposition für Ladepausen – hier lässt es sich aushalten! Schade nur, dass sich der Koreaner aufgrund der merkwürdigen, durch die Kopfstützen diktierten Sitzposition nicht ganz so sorgsam um seine Fondgäste kümmert.
Nur im Fiat 600e sitzt man wegen der beengten Platzverhältnisse und kurzen Bankfläche hinten noch unkomfortabler. Außerdem erweist sich der kleine Italiener als reichlich straffer Geselle, der auch kleinere Unebenheiten gern an seine Insass:innen weiterreicht. Der BYD Atto 3 wiederum gaukelt mit seinem soften Anfedern ein durchaus gutes Schluckvermögen vor. Auf welliger Fahrbahn gerät sein Aufbau dann aber doch recht kräftig und nachhaltig in Bewegung. Letzter im Fahrkomfort-Kapitel unseres Vergleichstests wird hier aber der MG4. Der Chinese mit den englischen Wurzeln federt gerade auf reichlich verschlissenen Oberflächen eher lustlos, und auch seine Sitze sind aufgrund der wenig körperschmeichelnden Polsterung auf langen Strecken nicht so bequem. Dazu geht es in ihm ziemlich laut zu – gerade im direkten Vergleich zum akustisch wirkungsvoll gedämmten Kia. Je nach Fahrbahnoberfläche vernimmt man eine stetige Dröhnfrequenz, die sich von den Reifen auf die Karosserie des MG überträgt (hier geht es zu den verschiedenen Karosserietypen).
Von der AUTO ZEITUNG getestet und empfohlen:
Motor/Getriebe: Große Unterschiede an den Schnellladesäulen
Die fünf Kandidaten im Vergleichstest zeigen recht gut, wie unterschiedlich sich elektrische Antriebe umsetzen lassen – sei es leistungstechnisch oder bei der Platzierung des E-Motors. Das schwächste Auto ist mit einigem Abstand der Fiat. Der Fiat 600er setzt auf eine 115 kW (156 PS) starke, permanenterregte Synchronmaschine an der Vorderachse, die immerhin 260 Nm Drehmoment entwickelt. Weil der Italiener als Einziger unter 1600 kg Leergewicht bleibt, fallen die Fahrleistungen nicht so sehr ab, wie es das Leistungsvermögen zunächst befürchten lässt. Erst bei höheren Geschwindigkeiten muss der Fiat spürbar zurückstecken – und wird dann bereits bei 150 km/h von der Elektronik aus Effizienzgründen eingebremst. Die Kraftentfaltung erinnert am ehesten an die eines Verbrenners – von der Explosivität anderer E-Antriebe ist der Fiat weit entfernt. Der Testverbrauch ist erfreulich niedrig, der Akku allerdings auch verhältnismäßig klein.
Einen noch geringeren Verbrauch erreicht nur der MG4 – trotz deutlich mehr Leistung. Der Chinese geht auch dank seines Heckantriebs deutlich engagierter zu Werk. Mit dem 77 kWh großen Akku des Trophy Extended Range endet der Spaß zudem erst nach 432 km. Noch weiter kann nur der Kia EV3 stromern. Der Koreaner kombiniert einen 150 kW (204 PS) starken E-Motor an der Vorderachse mit einer 81,4 kWh fassenden Batterie im Unterboden. Mit sanftem Gasfuß kratzt der EV3 sogar an den 500 km. Auf jedem einzelnen Kilometer überzeugt der Kia mit seiner mannigfaltig einstellbaren Rekuperation. Diese reicht vom energiesparenden Segeln über ein komfortables One Pedal-Driving bis hin zur intelligenten Rekuperation, die situativ reagiert. Und das alles intuitiv und schnell über die Schaltpaddel hinter dem Lenkrad eingestellt. Hier kann sich die Konkurrenz gern ein Beispiel nehmen. Eine nur über Touch-Menüs einstellbare Rekuperation – wie im MG – ist nicht ideal, und lediglich zwei Rekuperationsstufen, die sich zudem nicht stark voneinander unterscheiden – wie beim Fiat – reizen das Potential der Technik bei Weitem nicht aus.

Mit gleicher Leistung und dem identischen Antriebslayout wie der Kia EV3 fährt der BYD Atto 3 vor. Doch er präsentiert sich weniger effizient und muss mit einem 60,4 kWh großen Stromspeicher Vorlieb nehmen. Die Charakteristik des Antriebs ähnelt der des Fiat – eine ausgeprägte Längsdynamik überlässt der BYD lieber anderen. Etwa dem Skoda Elroq. Der tschechische Newcomer ist zwar das stärkste, aber auch das schwerste Auto. Mehr als 2000 kg müssen erst einmal in Schwung gebracht werden. Doch dem Skoda gelingt das, nicht zuletzt dank des traktionsstarken Hinterradantriebs, gut. Mit seinem großen Akku, der 77 nutzbare Kilowattstunden bietet, schafft der Skoda annähernd 400 km am Stück.
Große Unterschiede gibt es in diesem Vergleichstest an der Gleichstrom-Schnellladesäule. Der BYD muss sich mit maximal 88 kW Ladeleistung begnügen, der Skoda schafft in der Spitze hingegen gute 175 kW. Dass der Fiat relativ flink seinen Ladestand steigern kann, ist allein seinem kleinen Akku geschuldet. Besonders der Kia gibt sich mit seiner großen Batterie vergleichsweise zäh, wenn es darum geht, den State-of-Charge (SoC) anzuheben. Auf die schnelle 800-V-Ladetechnik der teureren Brüder EV6 und EV9 muss er verzichten. An der Ladesäule komplett versagt hat im Lauf des Tests keiner der Probanden, doch sollte man stets einplanen, dass man bei niedrigen Temperaturen auch mit weniger maximaler Ladeleistung rechnen muss – dies bestätigten alle fünf bei Temperaturen teils unter dem Gefrierpunkt.
Auch interessant:
Fahrdynamik: Der Kia EV3 sorgt für unangenehme Überraschungen
Die Fahrdynamik bewegt sich generell auf einem eher überschaubaren Niveau. Trotz niedrigem Schwerpunkt und teils üppiger Leistung wollen die fünf Protagonisten im Vergleichstest nicht so ums Eck, wie es die Datenblätter und die vollmundigen Werbeversprechen andeuten. Aber es gibt auch eine echte Überraschung: den Fiat 600e. Der Schwächste des Quintetts fährt überraschend stabil. Er folgt sauber der gewünschten Linie und überzeugt mit einer harmonischen Abstimmung seiner fahrdynamischen, nicht deaktivierbaren Systeme. Dass es auch ganz anders geht, demonstrieren MG4 und Skoda Enyaq, die jeweils mit einer unharmonischen ESP-Abstimmung auffallen. Die beiden fahren zwar die besten Rundenzeiten, profitieren dabei aber in erster Linie von ihren überlegenen Motorleistungen. Der Skoda kann allerdings mit der besten Lenkung überzeugen. Wie beim MG ohne Lenkungseinflüsse, ist die Rückmeldung beim Tschechen ungleich besser.

Bei diesem Punkt gibt es einen krassen überraschenden Ausreißer: Der Kia EV3 missfällt mit einer verhärtenden Lenkung, deren übertriebenes Rückstellmoment zudem zu einer Abwertung bei der Fahrsicherheit führt. Den fahrdynamisch ohnehin wenig ambitionierten, stur untersteuernden Koreaner auf Kurs zu halten, kostet im Zweifel jede Menge Kraft in den Armen. Das kann sogar der BYD Atto 3 besser, der zwar ebenfalls recht lustlos und eher digital fährt, aber dabei nicht mit unangenehmen Überraschungen auffällt. Keine negativen Überraschungen gibt es zudem bei den Bremsanlagen, die sich allesamt als ausreichend standfest erweisen. Bester ist der Skoda, was ihn in diesem Kapitel an die Spitze katapultiert. BYD wiederum sollte dringend am Pedalgefühl bei niedrigen Geschwindigkeiten arbeiten – die Bremse agiert hier derart schroff, dass das Rangieren weder Spaß macht noch einfach von der Hand beziehungsweise dem Fuß geht.
Umwelt/Kosten: Der BYD Atto 3 sticht die Konkurrenz beim Preis aus
Dass Autos aus China grundsätzlich günstiger als die europäische Konkurrenz sind, ist ein Mythos, wie der MG4 beweist. Die Kombination aus 180 kW (245 PS) starkem Heckantrieb und 77-kWh-Akku schlägt mit mindestens 45.990 Euro zu Buche, dem höchsten Einstiegspreis in diesem Umfeld. Sehen lassen kann sich allerdings die Ausstattung, die als annähernd komplett gelten darf. Einzige Extras: grau-schwarze Teilledersitze und Metallic-Lack. In testrelevanter Ausstattung übertrumpfen den orangefarbenen Kompakten sowohl der Kia EV3 als auch der Skoda Elroq, die beide in entsprechender Konfiguration über 50.000 Euro kosten. Unumstrittenes Sonderangebot ist hier im Vergleichstest aber der BYD Atto 3, der mit kompletter Ausstattung zum niedrigsten Preis die Konkurrenz an der Kasse in den Schatten stellt.

Die hohen Aufpreise für Kia, Skoda und Fiat haben allein einen Grund: Die mittlerweile etablierte Paket-Politik lässt kaum noch kleinteilige Konfigurationen zu. Wer beim Fiat 600e etwa ein integriertes Navigationssystem haben möchte, muss schon zur 6500 Euro teureren La Prima-Ausstattung greifen. Weil für den BYD Atto 3 noch die Werkstattkosten fehlen, entfällt diese Wertung. Bewerten lässt sich allerdings der Wertverlust der fünf Stromer – und wirklich gut sieht es hier für keinen aus. Fiat und BYD profitieren von ihren niedrigen Grundpreisen, der Kia verliert prozentual am wenigsten Wert. Der Skoda Enyaq verlangt bei der Versicherung den geringsten Einsatz, der Kia EV3 beispielsweise ist in deutlich höhere Klassen eingestuft, was sich in spürbar teureren Folgekosten niederschlägt. Weil der EV3 aber die besten Garantieleistungen (darunter sieben Jahre Neuwagengarantie) aufweisen kann, sammelt er nochmal kräftig Punkte im Vergleichstest. BYD und MG folgen beim Garantieumfang auf dem Fuß, Fiat und Skoda dürften sich an der Konkurrenz hingegen mal ein Beispiel nehmen.
Auch interessant:
Technische Daten von BYD ATTO 3, Fiat 600e, Kia EV3 81,4 kWh, MG4 Trophy Extended Range & Skoda Elroq
AUTO ZEITUNG 05/2024 | BYD Atto 3 | Fiat 600e |
Technik | ||
Motor | Permanenterregte Synchronmaschine (vorn) | Permanenterregte Synchronmaschine (vorn) |
Leistung | 150 kW (204 PS) | 115 kW (156 PS) |
Max. Drehmoment | 310 Nm | 260 Nm |
Batterie | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen |
Kapazität netto (brutto) | 60,4 kWh | 50,8 kWh (54,0 kWh) |
Gewichte | ||
Leergewicht (Werk/Test) | 1750 kg / 1782 kg | 1520 kg / 1595 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2160 kg | 2025 kg |
Maße (L/B/H) | 4455/1875/1615 mm | 4171/1781/1523 mm |
Kofferraumvolumen | 440 - 1338 l | 360 - 1231 l |
Effektive Zuladung | 378 kg | 430 kg |
Dachlast / Stützlast | 50 / - kg | - / - kg |
Fahrleistungen | ||
0 - 30 km/h | 1,8 s | 2,2 s |
0 - 50 km/h | 3,1 s | 3,8 s |
0 - 60 km/h | 3,7 s | 4,5 s |
0 - 70 km/h | 4,4 s | 5,4 s |
0 - 80 km/h | 5,2 s | 6,4 s |
0 - 90 km/h | 6,2 s | 7,5 s |
0 - 100 km/h | 7,2 s | 8,8 s |
0 - 120 km/h | 9,9 s | 11,9 s |
0 - 140 km/h | 13,4 s | 16,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 150 km/h |
Handling (Rundenzeit) | 1:53,7 min | 1:52,1 min |
Slalom (18 m Pylonenabstand) | 60,3 km/h | 61,5 km/h |
Bremswege | ||
100 km/h kalt / warm | 35,0 m / 35,3 m | 35,7 m / 34,8 m |
50 km/h / 150 km/h kalt | 9,2 m / 79,5 m | 8,9 m / 80,3 m |
Innengeräusche | ||
bei 50 km/h | 57 dB(A) | 56 dB(A) |
bei 100 / 130 km/h | 64 / 68 dB(A) | 64 / 69 dB(A) |
Verbrauch & Emissionen | ||
Testverbrauch | 21,9 kWh / 100 km | 18,0 kWh / 100 km |
WLTP-Verbrauch | 16,0 kWh / 100 km | 15,1 kWh / 100 km |
CO₂-Ausstoß (Test / WLTP) | 92 / 0 g/km | 76 / 0 g/km |
Reichweite elektrisch (Test / max / WLTP) | 276 / 397 / 420 km | 283 / 352 / 409 km |
Preise | ||
Grundpreis | 37.990 € | 36.490 € |
Bewerteter Preis (inkl. Optionen) | 37.990 € | 42.990 € |
Wartung, Rabatt & Wertverlust | ||
Werkstattkosten (jährlich) | k. A. | 475 € |
Rabatt | k. A. | 13,0 % / 4744 € |
Wertverlust nach 4 Jahren (20.000 km/Jahr) | 65,4 % / 24.846 € | 63,7 % / 23.244 € |
Versicherung & Steuern | ||
Typklassen (HP / VK / TK) | 16 / 26 / 20 | 15 / 25 / 18 |
Versicherungskosten (HP / VK / TK) | 729 € / 1209 € / 138 € | 690 € / 1137 € / 115 € |
Abgasnorm / Steuer pro Jahr | Elektro / befreit | Elektro / befreit |
AUTO ZEITUNG 05/2024 | Kia EV3 81,4 kWh | MG4 Trophy Extended Range | Skoda Elroq 85 |
Technik | |||
Motor | Permanenterregte Synchronmaschine (vorn) | Permanenterregte Synchronmaschine (hinten) | Permanenterregte Synchronmaschine (hinten) |
Leistung | 150 kW (204 PS) | 180 kW (245 PS) | 210 kW (285 PS) |
Max. Drehmoment | 283 Nm | 250 Nm | 545 Nm |
Batterie | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen |
Kapazität netto (brutto) | 81,4 kWh | 77,0 kWh | 77,0 kWh (82,0 kWh) |
Gewichte | |||
Leergewicht (Werk/Test) | 1810 kg / 1891 kg | 1751 kg / 1783 kg | 2044 kg / 2141 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2355 kg | 2209 kg | 2650 kg |
Maße (L/B/H) | 4287/1836/1516 mm | 4310/1850/1565 mm | 4488/1884/1625 mm |
Kofferraumvolumen | 363 - 1165 l | 460 - 1251 l | 470 - 1580 l |
Effektive Zuladung | 464 kg | 426 kg | 509 kg |
Dachlast / Stützlast | 80 / 100 kg | - / 50 kg | 75 / 75 kg |
Fahrleistungen | |||
0 - 30 km/h | 1,9 s | 1,5 s | 2,1 s |
0 - 50 km/h | 3,2 s | 2,6 s | 3,2 s |
0 - 60 km/h | 3,9 s | 3,1 s | 3,8 s |
0 - 70 km/h | 4,6 s | 3,7 s | 4,4 s |
0 - 80 km/h | 5,5 s | 4,4 s | 5,1 s |
0 - 90 km/h | 6,5 s | 5,2 s | 5,6 s |
0 - 100 km/h | 7,6 s | 6,2 s | 6,8 s |
0 - 120 km/h | 10,5 s | 8,5 s | 8,9 s |
0 - 140 km/h | 14,4 s | 11,5 s | 11,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h | 180 km/h | 180 km/h |
Handling (Rundenzeit) | 1:51,1 min | 1:49,1 min | 1:48,4 min |
Slalom (18 m Pylonenabstand) | 60,9 km/h | 63,3 km/h | 61,5 km/h |
Bremswege | |||
100 km/h kalt / warm | 35,6 m / 35,1 m | 35,3 m / 33,8 m | 33,7 m / 33,6 m |
50 km/h / 150 km/h kalt | 8,9 m / 77,2 m | 8,8 m / 77,2 m | 8,8 m / 74,4 m |
Innengeräusche | |||
bei 50 km/h | 56 dB(A) | 59 dB(A) | 56 dB(A) |
bei 100 / 130 km/h | 63 / 68 dB(A) | 66 / 71 dB(A) | 64 / 68 dB(A) |
Verbrauch & Emissionen | |||
Testverbrauch | 18,3 kWh / 100 km | 17,8 kWh / 100 km | 19,4 kWh / 100 km |
WLTP-Verbrauch | 14,9 kWh / 100 km | 16,5 kWh / 100 km | 15,2 kWh / 100 km |
CO₂-Ausstoß (Test / WLTP) | 77 / 0 g/km | 75 / 0 g/km | 82 / 0 g/km |
Reichweite elektrisch (Test / max / WLTP) | 445 / 487 / 563 km | 432 / 478 / 520 km | 397 / 423 / 579 km |
Preise | |||
Grundpreis | 41.390 € | 45.990 € | 43.900 € |
Bewerteter Preis (inkl. Optionen) | 51.170 € | 45.990 € | 52.310 € |
Wartung, Rabatt & Wertverlust | |||
Werkstattkosten (jährlich) | 450 € | 475 € | 440 € |
Rabatt | 22,4 % / 9251 € | k. A. | 16,9 % / 7397 € |
Wertverlust nach 4 Jahren (20.000 km/Jahr) | 59,5 % / 24.627 € | 63,6 % / 29.250 € | 61,6 % / 27.042 € |
Versicherung & Steuern | |||
Typklassen (HP / VK / TK) | 18 / 26 / 28 | 18 / 21 / 21 | 14 / 20 / 20 |
Versicherungskosten (HP / VK / TK) | 797 € / 1203 € / 467 € | 797 € / 893 € / 147 € | 646 € / 856 € / 144 € |
Abgasnorm / Steuer pro Jahr | Elektro / befreit | Elektro / befreit | Elektro / befreit |
Ergebnis in Punkten
Gesamtbewertung (max. Punkte) | BYD Atto 3 | Fiat 600e |
Karosserie (1000) | 599 | 539 |
Fahrkomfort (1000) | 666 | 656 |
Motor/Getriebe (1000) | 692 | 680 |
Fahrdynamik (1000) | 615 | 641 |
Eigenschaftswertung (4000) | 2572 | 2516 |
Kosten/Umwelt (1000) | 378 | 332 |
Gesamtwertung (5000) | 4 | 5 |
Platzierung |
Gesamtbewertung (max. Punkte) | Kia EV3 81,4 kWh | MG4 Trophy Extended Range | Skoda Elroq 85 |
Karosserie (1000) | 620 | 564 | 652 |
Fahrkomfort (1000) | 710 | 650 | 764 |
Motor/Getriebe (1000) | 723 | 738 | 730 |
Fahrdynamik (1000) | 626 | 665 | 702 |
Eigenschaftswertung (4000) | 2679 | 2617 | 2848 |
Kosten/Umwelt (1000) | 342 | 356 | 326 |
Gesamtwertung (5000) | xxxx | xxxx | xxxx |
Platzierung | 2 | 3 | 1 |
Der neue Skoda Elroq trumpft im ersten Kräftemessen beeindruckend auf und weist seine Konkurrenz in die Schranken. Er ist ein gut gemachtes Auto, das sich keine nennenswerten Schwächen erlaubt. Dahinter sortiert sich direkt der zweite Neuling im Feld ein, der Kia EV3. Auch der koreanische Stromer ist ein toller Alltagsbegleiter, der vor allem mit seinem großen Aktionsradius punktet. Rang drei geht an den MG4, der sogar das Motor-Kapitel für sich entscheiden kann. Vierter wird der günstige BYD Atto 3 vor dem Fiat 600e, der nirgends ein echtes Highlight setzt.