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Geht auch ganz einfach:

X3 xDrive30e/GLC 300e 4Matic: Vergleichstest

Der X3 und der GLC im Hybrid-Duell

Marcel Kühler Testredakteur
Inhalt
  1. BMW X3 xDrive30e & Mercedes GLC 300e 4Matic im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: BMW X3 mit exzellenter Federung
  3. Motor/Getriebe: Mercedes GLC 300e 4Matic beschleunigt besser
  4. Fahrdynamik: BMW X3 xDrive30e agiler
  5. Umwelt/Kosten: Höhere Grundpreis beim BMW X3
  6. Messwerte & technische Daten: BMW X3 xDrive 30e & Mercedes GLC 300e 4Matic
  7. Fazit

Die ewigen Rivalen X3 und GLC liefern sich auch als Plug-in-Hybride BMW X3 xDrive30e und Mercedes GLC 300e 4Matic einen harten Wettkampf. Schnell und komfortabel sind beide. Doch wie es um den Nutzwert im Alltag und natürlich die Effizienz steht, klärt der Vergleichstest.

Gesamtbewertung (max. Punkte)BMW X3 xDrive30eMercedes GLC 300e 4Matic
Karosserie (1000)704683
Fahrkomfort (1000)738733
Motor/Getriebe (1000)621625
Fahrdynamik (1000)727712
Eigenschaftswertung (4000)27902753
Kosten/Umwelt (1000)301297
Gesamtwertung (5000)30913050
Platzierung12

Für Autofahrer, die erhöhten Platzbedarf haben, gleichzeitig aber vorwiegend im urbanen Alltag unterwegs sind und dabei nicht auf eine gewisse Exklusivität und hohen Komfort verzichten wollen, halten BMW und Mercedes zwei besonders interessante, elektrifizierte Mittelklasse-SUV-Modelle bereit: Der BMW X3 xDrive30e kombiniert die typischen Qualitäten der Baureihe, etwa hohe Agilität, mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb, der eine Systemleistung von 292 PS und laut Hersteller eine rein elektrische Reichweite von bis zu 55 Kilometern in Aussicht stellt. Daimler kontert mit Mercedes GLC 300e 4Matic, der in Summe sogar 320 PS abliefert und nach WLTP-Norm 43 Kilometer lokal emissionsfreies Fahren ermöglichen soll. Der Vergleichstest zwischen dem BMW X3 und dem Mercedes GLC verspricht, ein enges Rennen zu werden.

Mercedes GLC im Video:

 
 

BMW X3 xDrive30e & Mercedes GLC 300e 4Matic im Vergleichstest

Wer sich für ein Premium-Mittelklasse-SUV entscheidet, erwartet in der Regel neben einem hochwertigen Ambiente ein Platzangebot, das mindestens für vier Erwachsene ausreichen sollte. Beide Ansprüche erfüllen BMW X3 und Mercedes GLC mit ihren edlen und zugleich geräumigen Interieurs im Vergleichstest mit Bravour. Die Plug-in-Hybride unterscheiden sich innen somit nicht maßgeblich von ihren konventionell angetriebenen Derivaten, könnte man also meinen. Doch weit gefehlt. Die sperrige Batterie-Technik im Heck bringt neben einem gehörigen Gewichtsmalus durchaus Nachteile beim Frachttransport mit sich. So reduziert sich Kofferraumvolumen beim BMW X3 xDrive30e um glatte 100 Liter. Dem Mercedes GLC 300e 4Matic fehlen gar 155 Liter auf die übrigen GLC-Modelle, sodass bei ihm lediglich 395 Liter für das Gepäck zur Verfügung stehen. Da bringt manch ein kompakter Fünftürer mehr Laderaumvolumen mit. Darüber hinaus erschwert in beiden Kofferräumen eine Stufe im Ladeboden das Verstauen sperrigerer Güter. Keine Abstriche müssen bei der Sicherheitsausstattung gemacht werden. Vor allem der X3 beeindruckt mit modernsten Assistenzsystemen, etwa einer aktiven Ausweichhilfe, einem Kreuzungsassistenten und etlichen automatisierten Fahrfunktionen. Kleiner Wermutstropfen: Die meisten dieser technischen Errungenschaften kosten auch in dieser Preisklasse extra. Der Mercedes, der rund zwei Jahre länger auf dem Markt ist als sein Kontrahent, hat zwar optional ebenfalls viele Helferlein an Bord, die das Fahren leichter und sicherer machen sollen, doch eine Multikollisionsbremse oder eine Tempolimit-Automatik gibt es beispielsweise für ihn nicht.

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Fahrkomfort: BMW X3 mit exzellenter Federung

Beide Plug-in-hybride, der BMW X3 und der Mercedes GLC, sind dynamisch und komfortabel. Dennoch gibt es charakteristische Unterschiede. Der BMW überzeugt mit seinen optionalen adaptiven Dämpfern vor allem bei langsamerer Fahrt. Bei gemäßigtem Tempo federt der Bajuware ungemein sensibel an und lässt Kanten und Querfugen beinahe gänzlich verschwinden. Darüber hinaus glänzen seine Sportsitze für 830 Euro Aufpreis mit viel Seitenhalt und einer Polsterung, die etwaigen Ermüdungserscheinungen maßgeblich entgegenwirkt. Letzteres gilt auch uneingeschränkt für die sehr komfortablen Multikontur-Sitze des Mercedes GLC 300e 4Matic. Sie sind allerdings nur im kostspieligen High-End-Komfortpaket für 2398 Euro zu bekommen. Somit sind sie sogar noch teurer als die Air Body Control genannte Luftfederung mit adaptiven Dämpfern, die allerdings trotz des hohen Preises eine absolut empfehlenswerte Option ist. Damit ausgestattet, wird der Benz auf der Autobahn zum souveränen Kilometerfresser, der lange wie kurze Wellen beeindruckend von seinen Passagieren fernhält. Dass der Schwabe das Komfortkapitel im Vergleichstest dennoch nicht für sich entscheiden kann, liegt am insgesamt etwas höheren Geräuschniveau in seinem Innenraum. Der BMW X3 xDrive30e blendet vor allem störende Abroll- und Windgeräusche noch wirkungsvoller aus.

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Motor/Getriebe: Mercedes GLC 300e 4Matic beschleunigt besser

Dass moderne Hybrid-Technik nicht nur zu geringerem Kraftsroffkonsum führt, sondern auch dem Fahrspaß zuträglich ist, zeigt vor allem der Mercedes GLC 300e 4Matic im Vergleichstest auf beeindruckende Weise. Seine 320 PS starke Antriebseinheit sorgt für eine furiose Beschleunigung vom Start weg, und auch bei hohem Tempo legt das schwere SUV mühelos an Geschwindigkeit zu. In Zahlen ausgedrückt: Seinen 28 PS schwächeren, ebenfalls alles andere als langsamen Rivalen lässt der Daimler bis 150 km/h um 1,3 Sekunden hinter sich. Dafür verbraucht der BMW X3 xDrive30e mit 8,4 Litern 0,3 Liter weniger Kraftstof als der Mercedes. Und auch der ergänzende Stromverbrauch fällt 0,3 Kilowattstunden niedriger aus. In beiden Fällen etwas ernüchternd: Die von den Herstellern in Aussicht gestellte rein elektrische Reichweite erreicht weder BMW X3 noch Mercedes GLC. Deshalb gilt es, bei ernsthaftem Kaufinteresse eine genaue Analyse des täglichen Fahrprofils vorzunehmen.

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Fahrdynamik: BMW X3 xDrive30e agiler

Der BMW X3 macht seinem sportlichen Ruf auch als schwerer Plugin-Hybrid alle Ehre. Geschickt verbirgt er sein stattliches Leergewicht von immerhin 2059 Kilogramm, indem er lustvoll durch Kurven pflügt und sich dank der direkten sowie gefühlvollen Sportlenkung mit variabler Übersetzung (400 Euro) zielgenau platzieren lässt. Zum agilen Gesamteindruck trägt auch der Umstand bei, dass sich das Heck des BMW X3 xDrive30e mit gezielten Lastwechseln in gewisser Weise zum Mitlenken bewegen lässt. Doch auch der Mercedes GLC beweist als Teilzeit-Stromer ein hohes Maß an Fahrdynamik. Ohne große Seitenneigung und weitgehend neutral lenkt der Schwabe ein und baut im weiteren Kurvenverlauf hohe Querkräfte auf. Beim Umlenken in Wechselkurven wirkt der mit 2074 Kilogramm Leergewicht noch etwas schwerere Mercedes GLC 300e 4Maticjedoch nicht so leichtfüßig wie sein bayerischer Gegner, was das etwas niedrigere Durchschnittstempo im Slalom veranschaulicht. Ein weiterer Nachteil: Der GLC verzögert mit warmer Bremsanlage im Vergleichstest nicht ganz so vehement wie der X3. Zudem leidet die Dosierbarkeit seiner Bremse am synthetischen Pedalgefühl – eine Eigenart, die der Mercedes übrigens mit vielen anderen aktuellen Plug-in-Hybriden gemeinsam hat.

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Umwelt/Kosten: Höhere Grundpreis beim BMW X3

BMW und Mercedes stehen für hochwertige, aber eben auch teure Automobile. Dementsprechend sind die beiden technisch komplexen Edel-SUV alles andere als ein Schnäppchen. Der BMW X3 xDrive30e ist dabei vom Grundpreis her sogar noch etwas teurer als der Mercedes GLC 300e 4Matic, bringt dafür jedoch die umfangreichere Serienausstattung mit. Unter Berücksichtigung der testrelevanten Extras nähern sich BMW X3 und Mercedes GLC bis auf eine Differenz von 124 Euro an. Das bringt beiden die gleiche Punktzahl in der Bewertung des Kaufpreises. Dass der BMW das Kostenkapitel im Vergleichstest dennoch mit knappem Vorsprung für sich entscheidet, liegt an der besseren Multimedia-Ausstattung.

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Messwerte & technische Daten: BMW X3 xDrive 30e & Mercedes GLC 300e 4Matic

AUTO ZEITUNG 12/2020BMW X3 xDrive30eMercedes GLC 300e 4Matic
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/4; Turbo4/4; Turbo
Hubraum1998 cm³1991 cm³
Gesamtleistung215 kW/292 PS235 kW/320 PS
Leistung Verbrenner/E-Motor135/80 kW; 184/109 PS155/90 kW; 211/122 PS
Max. Gesamtdrehmoment420 Nm700 Nm
BatterieLithium-IonenLithium-Ionen
Spannung/Kapazität354 V/12,0 kWh (brutto)400 V/13,5 kWh (brutto)
Getriebe/Antrieb8-Stufen-Sport-Automatik (opt.)/ Allrad, permanent9-Stufen-Automatik/ Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1990/2059 kg1955/2074 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)5,9 s5,5 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)210 km/h230 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,9/34,0 m35,8/34,9 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)8,4/2,2 l S + 5,4/18,7 kWh8,7/2,3 l S + 5,7/20,2 kWh
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)265/49 g/km277/52 g/km
Reichweite595 + 30 km574 + 28 km
Preise
Grundpreis57.400 Euro56.109 Euro
Testwagenpreis62.430 Euro62.554 Euro

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Marcel Kühler Marcel Kühler
Unser Fazit

Am Ende ist es das erwartete enge Rennen zwischen zwei hochwertigen Gegnern, die sich in vielen Dingen ebenbürtig sind. Den Testsieg trägt indes der BMW X3 xDrive 30e davon. Der Bajuware glänzt mit der umfassenderen Sicherheits- und Multimedia-Ausstattung und beweist auch als schwerer Stromer jede Menge fahrdynamisches Talent. Dem hält der zweitplatzierte Mercedes GLC 300e 4Matic ganz eigene Stärken entgegen – etwa den überragenden Federungskomfort bei hohem Tempo oder den bärenstarken Antrieb. Allerdings: Beide Plug-in-Hybride, BMW X3 und Mercedes GLC, sind ein überaus kostspieliges Vergnügen, das sich nur für eine bestimmte Zielgruppe eignet, die täglich wenige Kilometer fährt – am besten im Stadtumfeld. Für Langstreckenfahrer bleibt ein Diesel die bessere Lösung.

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