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Geht auch ganz einfach:

Q2/Stonic/Countryman: Vergleichstest

Audi, Kia und Mini im Dreikampf

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Audi Q2 Facelift, Kia Stonic Facelift & Mini Countryman Facelift im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Perfekter Halt im Audi Q2 Facelift
  3. Motor/Getriebe: Geringster Verbrauch im Kia Stonic
  4. Fahrdynamik: Mini Countryman Facelift überzeugt beim Handlingkurs
  5. Umwelt/Kosten: Kia Stonic mit niedrigstem Preis
  6. Messwerte & technische Daten Audi Q2 30 TFSI, Kia Stonic 1.0 T-GDI 48V & Mini Cooper Countryman
  7. Fazit

Der Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt stellt sich im Vergleichstest seinen Premium-Konkurrenten Audi Q2 30 TFSI und Mini Cooper Countryman.

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi Q2 30 TFSIKia Stonic 1.0
T-GDI 48 Volt
Mini Cooper Countryman
Karosserie (1000)594523589
Fahrkomfort (1000)625589606
Motor/Getriebe (1000)638640628
Fahrdynamik (1000)626592617
Eigenschaftswertung (4000)248323442440
Kosten/Umwelt (1000)414485384
Gesamtwertung (5000)289728292824
Platzierung123

Die Vergleichstest-Kandidaten Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt, Audi Q2 30 TFSI und Mini Cooper Countryman stehen für ein stetig wachsendes Segment. Es ist noch nicht allzu lange her, da bestimmten Kleinwagen das Stadtbild europäischer Metropolen. Zwar sind Audi A1, Kia Rio oder Mini Cooper im dichten Verkehr noch heute eine gute und häufige Wahl. Doch scheint ihnen gerade die Gattung der sogenannten City-SUV und Crossover den Rang abzulaufen. Schick gestylt, höher im Aufbau und mit knapp über vier Meter Länge kaum größer als ihre Geschwister, stehlen sie dem klassischen Segment in der Stadt immer mehr die Show. Und dabei sind Audi Q2 Facelift, Kia Stonic Facelift und Mini Countryman Facelift nur unwesentlich teurer als ihre vergleichbar ausgestatteten Kleinwagen-Pendants. Doch welches der drei gerade für den Jahrgang 2021 gelifteten Modelle kann im Vergleichstest am meisten überzeugen?

Das Audi Q2 Facelift (2020) im Video:

 
 

Audi Q2 Facelift, Kia Stonic Facelift & Mini Countryman Facelift im Vergleichstest

Auch wenn der aufrecht geformte Mini Cooper Countryman im Vergleichstest wie ein Riese wirkt – so wesentlich ist der Raumunterschied zu Audi Q2 30 TFSI und Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt gar nicht. Dass er zehn Zentimeter länger ist, lässt sich aber im Innenraum nicht leugnen. Am ehesten profitiert das Kofferraumvolumen von der zusätzlichen Länge. Es fällt mit 450 bis 1390 Litern am größten aus. Der Audi nimmt es dagegen mit 405 bis 1050 Litern auf, der Kia bringt es auf nur 352 bis 1155 Liter. Auf der Rückbank indes finden Erwachsene bei allen drei Modellen ein anständiges Platzangebot vor. Hier überzeugt der Mini vor allem durch die steilen Seitenscheiben, die auch die Rundumsicht klar verbessern. Auf der Audi-Rückbank wird es dagegen seitlich in Kopfhöhe eng. Dafür genießt man auf den vorderen Sitzplätzen die meiste Bewegungsfreiheit, und bei der Sicherheitsausstattung hat man beim Audi Q2 Facelift aus dem Vollen geschöpft. Voll-LED-Scheinwerfer sind hier ebenso serienmäßig an Bord wie ein Notbremsassistent. Und der adaptive Fahrassistent aus dem Assistenzpaket unterstützt nun auch in vielen Situationen mit dezenten Lenk- sowie Bremseingriffen. Auf ein ähnlich hohes Sicherheitsniveau, aber ohne Lenkunterstützung kann man den Mini Countryman Facelift mit dem Driving Assistant aufrüsten. Von solchen teilautonomen Fahrassistenten dürfen Kia Stonic Facelift-Fahrer:innen nur träumen, ebenso von der edlen Anmutung im Innenraum. Zwar ist das Cockpit schick und modern gestaltet. Die Materialien erinnern einen aber daran, dass dieser Wagen deutlich günstiger ist als seine zwei Premiumkonkurrenten – und selbst die haben zum Teil noch enttäuschende Hartplastik-Türverkleidungen.

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Fahrkomfort: Perfekter Halt im Audi Q2 Facelift

Auch wenn keines der drei City-SUV mit adaptiven Dämpfern ausgerüstet ist, so federn doch alle sehr anständig. Die Devise in diesem Segment heißt offenbar – passend zum wuseligen Stadtverkehr – "eher straff als weich und schaukelig". Übertrieben hart federt deswegen trotzdem keiner. Vor allem der Audi Q2 30 TFSI gefällt selbst auf Bodenwellen mit einem satten Fahrgefühl. Aus der Ruhe kommt der Q2 allerdings nur selten. Dagegen wirkt das Kia Stonic Facelift eine Spur zu rumpelig. Sein Aufbau gerät auf langen Wellenpisten am ehesten in Bewegung. Dafür verdauen Federn und Dämpfer selbst üble Schlaglochpisten gelassen. Dass der Mini Cooper Countryman hier als einziger Kandidat im Vergleichstest mit 18-Zoll-Rädern (Audi und Kia: 17 Zoll) bestückt ist, merkt man dem Briten nicht an. Im Gegenteil: Die satte Fahrwerks-Rückmeldung steht dem mit 1470 Kilogramm deutlich schwersten Rudelmitglied ausgesprochen gut. Auch die optionalen Sportsitze mit einstellbarer Oberschenkelauflage überzeugen. Sie geben stabilen Seitenhalt und entpuppen sich selbst auf längerer Fahrt als bequem und unauffällig. Das Gestühl im Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt vermittelt durch seine einfache Bespannung zwar nicht so einen edlen Eindruck, macht seine Sache vor allem auf langer Strecke aber nicht schlecht. Festen Seitenhalt vermisst man hier allerdings gänzlich. Audi bietet mit den optional erhältlichen Sportsitzen hier zweifelsfrei die besten Exemplare im Vergleichstest. Extrem bequem, großzügig ausgeformt und dazu noch mit perfektem Halt – ein Muss für jede:n Audi Q2 Facelift-Käufer:in. Überraschend gut fällt in allen drei Modellen die Geräuschdämmung aus. Nur im Mini Countryman Facelift pfeift der Wind bei höheren Autobahngeschwindigkeiten deutlich hörbar um die Ecken. Zur Tortur für die Ohren wird die lange Strecke aber dennoch nicht.

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Motor/Getriebe: Geringster Verbrauch im Kia Stonic

In der Klasse zwischen 110 (Audi Q2 Facelift) und 136 PS (Mini Countryman Facelift) setzen alle drei Hersteller auf aufgeladene Dreizylinder-Motoren. Dabei bringen es die Einliter-Aggregate von Audi und Kia auf anständige 200 Newtonmeter. Der Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt versteckt zusätzlich noch die 48-Volt-Mild-Hybrid-Technik unter dem Blechkleid. Der Riemen-Starter-Generator zieht seine Energie dabei aus einem Lithium-Ionen-Polymer-Akku (0,44 kWh) unter dem Kofferraumboden. Beim Verzögern lädt er diesen per Rekuperation auf. Das soll den Verbrauch senken. Viel wichtiger aber: Der Stonic kann auch bei höheren Geschwindigkeiten kurzzeitig den Verbrenner abstellen (Segeln). Bei Leistungsspitzen schiebt der Generator zusätzlich mit einem kleinen Punch an. Den hat der 1,5-Liter-Langhuber im Mini Cooper Countryman nicht nötig. Er stammt von BMW und wirft stattliche 220 Newtonmeter in den Ring. Bei allen drei Kontrahenten reicht dieses Kraftangebot für Beschleunigungswerte um zehn Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100. Anfahrschwächen oder Turbolöcher leistet sich dabei keiner. Und sogar die kernig hochdrehenden Motorsounds klingen keinesfalls nach Dreizylinder. Vor allem die manuellen Sechsgang-Getriebe lassen hier wie da richtig Fahrspaß aufkommen. Das Kia Stonic Facelift verliert zwar einige Punkte durch die relativ niedrige Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h, holt dafür aber durch den mit Abstand niedrigsten Verbrauch im Vergleichstest wieder auf. Er begnügt sich auf der genormten Testrunde der AUTO ZEITUNG mit durchschnittlich 6,9 Litern pro 100 Kilometer und sichert sich so das Motor-Getriebe-Kapitel im Vergleichstest. Der Audi Q2 30 TFSI braucht für die gleiche Prüfung fast einen Liter mehr – beim Mini sind es am Ende sogar 8,1 Liter Super im Durchschnitt.

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Fahrdynamik: Mini Countryman Facelift überzeugt beim Handlingkurs

Dafür kann der Mini Cooper Countryman bei den Fahrdynamiktests auf dem abgesperrten Handlingkurs richtig begeistern. Denn trotz des höheren Gewichts geben Lenkung, Fahrwerk und Bremsen eine tadellose Rückmeldung. Im Slalom ist der 1,56 Meter hohe Countryman fast genauso schnell wie der Audi Q2 30 TFSI. Sogar das ESP lässt sich beim Mini bis auf ein paar wenige Restregeleingriffe per Knopfdruck unterdrücken. Eine Fahrspaßwertung würde das Mini Countryman Facelift so jedenfalls haushoch gewinnen. Auch beim Audi Q2 Facelift lassen sich die elektronischen Fahrdynamik-Fesseln nicht ganz lösen. Trotzdem bleibt der Q2 bis in den Grenzbereich neutral und satt in der Spur. Dank bester Bremsleistungen geht der Fahrdynamik-Sieg im Vergleichstest also nach Ingolstadt – auch, weil sich der Kontrahent aus Korea etwas gefühllos um die Pylonen zirkeln lässt. Aufbaubewegungen, eine unter Last etwas knorpelige Schaltung und die nur mäßige Bremsleistung machen den Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt in diesem Trio nicht gerade zum Dynamik-Künstler.

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Umwelt/Kosten: Kia Stonic mit niedrigstem Preis

Während die Preisliste des Audi Q2 Facelift erst bei 24.565 Euro, die des Mini Cooper Countryman sogar erst bei 25.929 Euro beginnt, gibt es das Kia Stonic Facelift schon für 16.230 Euro. Die hier getestete Mild-Hybrid-Version kostet als Top-Variante der Baureihe mindestens 19.447 Euro und lässt damit immer noch genug Spielraum für Zusatzausstattungen. Bei der Kostenrechnung spricht also eigentlich nichts für die Premium-Angebote von Audi oder Mini. Schließlich gibt es bei Kia ja auch noch die obligatorische Sieben-Jahres-Garantie. Dass es beim Autokauf oft um das reine Preis-Leistungs-Verhältnis geht, zeigen die jeweiligen Topmodelle von Q2 (300 PS) und Countryman (306 PS). Hier sind sogar Basispreise um 46.000 Euro selbstverständlich. Das Kostenkapitel des Vergleichstests entscheidet der Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt somit klar für sich.

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Messwerte & technische Daten Audi Q2 30 TFSI, Kia Stonic 1.0 T-GDI 48V & Mini Cooper Countryman

AUTO ZEITUNG 01/2021Audi Q2 30 TFSIKia Stonic 1.0
T-GDI 48V
Mini Cooper Countryman
Technik 
Zylinder/Ventile pro Zylin.3/4; Turbo3/4; Turbo3/4; Turbo
Hubraum999 cm³998 cm³1499 cm³
Leistung81 kW/110 PS
5500 /min
88 kW/120 PS
6000 /min
100 kW/136 PS
4500 - 6500 /min
Max. Drehmoment200 Nm
2000 - 3000 /min
200 Nm
2000 - 3500 /min
220 Nm
1480 - 4100 /min
Getriebe/Antrieb6-Gang, manuell /
Voderrad
6-Gang, manuell /
Voderrad
6-Gang, manuell /
Vorderrad
Messwerte 
Leergewicht (Werk/Test)1215/1287 kg1225/1236 kg1385/1469 kg
Beschleunigung 0-100 km/h (Test)10,8 s10,3 s10,2 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)197 km/h185 km/h205 km/h
Bremsweg aus 100 km/h
kalt/warm (Test)
35,9/35,1 m36,5/36,0 m36,9/35,2 m
Verbrauch auf 100 km (Test/WLTP)7,8/6,8 l S /100km6,9/5,3 l S /100km8,1/6,1 l S /100km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)186/163 g/km164/125 g/km193/146 g/km
Preise 
Grundpreis24.565 €19.447 €28.756 €
Testwagenpreis26.732 €20.367 €31.485 €

 
Markus Schönfeld Markus Schönfeld
Unser Fazit

Die Modelle von Kia können sich mittlerweile nicht nur in der schicken City-Klasse selbstbewusst neben die von klassischen Premium-Herstellern stellen. Das beweist auch der Kia Stonic 1.0 T-GDI 48 Volt. Auch, dass er das Preiskapitel klar gewinnt, dürfte keinen überraschen. Dass sich aber der neue Mild-Hybrid als effizienteste Antriebsquelle entpuppt, ist ein Fingerzeig an die Rivalen. Den Mini Cooper Countryman kann der Koreaner damit auf den dritten Platz verweisen. Platzangebot, Verarbeitung und vor allem Fahrdynamik sind beim teuren und durstigen Mini dennoch deutlich besser. Das beste Angebot schnürt hier allerdings der Audi Q2 30 TFSI. Mit aufgerüsteter Sicherheitstechnik, feinem Komfort und sehr neutraler Fahrdynamik darf sich der Ingolstädter über einen soliden Gesamtsieg im Vergleichstest freuen.

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