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Geht auch ganz einfach:

Audi A7 Sportback/Porsche Panamera: Vergleichstest

A7 fordert Panamera heraus

Michael Godde Leitung Test & Sonderaufgaben
Inhalt
  1. Audi A7 Sportback und Porsche Panamera im Vergleichstest
  2. Fahrkomfort: Audi A7 Sportsback gleitet sanfter
  3. Motor/Getriebe: Audi A7 fährt dem Porsche Panamera davon
  4. Fahrdynamik: Porsche Panamera 4 verstrahlt Leichtigkeit
  5. Umwelt/Kosten: Audi A7 Sportback deutlich günstiger
  6. Messwerte & technische Daten: Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro & Porsche Panamera 4
  7. Fazit

Mit dem Audi A7 Sportback und dem Porsche Panamera haben sich zwei Schräghecklimousinen im Luxusformat etabliert. Wer der beiden Basis-Sechszylinder mit Allradantrieb gewinnt den Vergleichstest?

Gesamtbewertung (max. Punkte)Audi A7 Sportback
55 TFSI quattro
Porsche Panamera 4
Karosserie (1000)708700
Fahrkomfort (1000)867854
Motor/Getriebe (1000)637608
Fahrdynamik (1000)780849
Eigenschaftswertung (4000)29923011
Kosten/Umwelt (1000)279225
Gesamtwertung (5000)32713236
Platzierung12

Schauen wir anlässlich des Vergleichstests Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro und Porsche Panamera 4 zurück: Beide Hersteller hatten beide ihre schwierigen Epochen. In beiden Fällen hat ein Mann alles auf eine Karte gesetzt und den Marken wieder auf die  Erfolgsspur verholfen: der jüngst verstorbene Visionär und begnadete Ingenieur Ferdinand Piëch. Er riskierte bei Porsche mit dem legendären Rennwagen 917 Ende der 1960er-Jahre alles und brachte der Marke den Glanz, den sie damals benötigte. Auch bei der bis dahin grauen Marke Audi setzte Piëch mit dem Ur-quattro zu Beginn der 80er-Jahre einen technologischen Meilenstein von vielen in der Firmengeschichte der Ingolstädter. Audi und Porsche gehören heute zu dem von Piëch geschaffenen Autoimperium VW und zählen beide zu besten Autoherstellern der Welt. Gründe genug, um die beiden Schräghecklimousinen Audi A7 Sportback und Porsche Panamera, die ihren stilistischen Ursprung in der VW-Designstudie Concept D von 1999 haben, als Piëch Vorstandsvorsitzender der Marke war, miteinander zu vergleichen. Beide verbinden der Premiumanspruch, ähnliche Dimensionen und ein nahezu identisches Leistungsniveau. Allerdings liegt zwischen beiden Fahrzeugen eine Preisdifferenz von über 26.000 Euro. Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro oder Porsche Panamera 4? Ferdinand Piëch hätte dieses Duell gefallen.

Audi A7 Sportback im Video:

 
 

Audi A7 Sportback und Porsche Panamera im Vergleichstest

Auch wenn die Karosserien von Audi A7 Sportback und Porsche Panamera 4 kaum Unterschiede in Breite und Höhe aufweisen, hat Porsche bei der Raumökonomie die bessere Arbeit geleistet. Schon Fahrer und Beifahrer genießen mehr Luft über dem Scheitel und mehr Distanz zu den Türen. Zudem fällt die Sitzposition im Panamera sportlich tief aus, wodurch der Fahrer deutlich besser ins Fahrzeug integriert wird als im A7, bei dem die höhere Sitzposition und das flach verlaufende Dach nicht so gut zusammenpassen. Auch im Fond geht es im Ingolstädter enger zu. Auf die optionale dreisitzige Rückbank kann der A7-Kunde getrost verzichten, da der mittlere Platz nicht mehr als ein Notsitz für kurze Strecken ist. Der Porsche ist generell nur ein Viersitzer, der im Fond deutlich mehr Luxusklasse verkörpert als der A7. Sein Kofferraumvolumen fällt aber merklich kleiner aus. Der Umfang der für den Porsche Panamera verfügbaren Sicherheitsausstattung ist zudem geringer: Weder ein Head-up-Display noch ein Notrad oder ein Aufmerksamkeitsassistent sind für den Porsche im Gegensatz zum Audi bestellbar. Auch die Isofix-Kindersitzbefestigung oder der Spurhalteassistent kosten extra, während sie bei Audi serienmäßig an Bord sind. Über jeden Zweifel erhaben ist im Vergleichstest hingegen die Verarbeitung der Zuffenhausener Limousine. Der Porsche wirkt wie aus einem Stück gefräst und jedes Bauteil sitzt wie eingeschweißt. Der Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro leistet sich mit seinem knarzenden Armaturenträger hingegen eine für die Marke untypische Schwäche.

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Fahrkomfort: Audi A7 Sportsback gleitet sanfter

Luftfederung mit adaptiven Dämpfern, optionale Sitze: Audi A7 Sportback und Porsche Panamera wissen, worauf es beim Komfort ankommt. Die Ingolstädter haben aber in dieser Disziplin das feinere Gespür. Auch wenn die Federelemente des Panamera ein exzellentes Ansprechverhalten zeigen, können sie ihre sportliche Note nicht verheimlichen. Der Audi arbeitet sich im Vergleichstest sanfter über schlechte Pisten und brilliert zudem mit einem deutlich eleganteren Abrollkomfort im Vergleich zum rauer dahinrollenden Porsche. Zudem ist der Audi auch bei den Wind- oder Antriebs geräuschen zurückhaltender als der immer präsente Porsche Panamera. Bei Fahrer- und Beifahrersitz gibt sich der Audi mit der angenehm weichen Polsterung und den umfangreichen Einstellmöglichkeiten der aufpreispflichtigen Individualkontursitze zuvorkommender als der Porsche. Dessen 14-Wege-Komfortsitze kosten zwar auch extra, sind aber härter gepolstert, schmaler geschnitten und verzichten auf die umfangreichen Einstellmöglichkeiten der Sitzwangen wie im Audi.

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Motor/Getriebe: Audi A7 fährt dem Porsche Panamera davon

Eigentlich darf es das im Konzern nicht geben: Die Porsche-Sportlimousine des VW-Imperiums ist dem Audi A7 Sportback 55 TFSI Sportback leistungsmäßig unterlegen. Der Porsche Panamera 4 kann sich dank seines aggressiven Anfahrmoments zwar noch die Prestigewertung für den Sprint von null auf Tempo 100 und auch den Topspeed sichern, die Beschleunigungswertungen auf 150 und 200 km/h gehen allerdings an den Audi. Der A7 hat eben zehn PS mehr Leistung und eine ordentlich Portion mehr Drehmoment. Oberhalb von Tempo 100 lässt er den Porsche deshalb locker stehen. Würde Audi sich nicht auf Tempo 250 beschränken, wäre der A7 Sportback auf und davon. Beim Vergleichstest hinterlässt der drei Liter große V6-Biturbo des Porsche Panamera einen sehr zwiespältigen Eindruck. Auf der einen Seite reagiert er ausgesprochen sensibel auf jeden Gasbefehl und sein Doppelkupplungsgetriebe findet immer die passenden Antworten, aber auf der anderen Seite wirkt er angestrengt und im Vergleich zum Audi regelrecht zugeschnürt. Dem 2,9-Liter-V6 des A7 fehlt lediglich ein etwas besseres Ansprechverhalten. Das wird leider etwas vom Start-Stopp-System des 48-Volt-Mild-Hybridsystems verschleppt. Dafür sorgt es mit cleveren Motormanagement für einen um 1,7 Liter günstigeren Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer.

 

Fahrdynamik: Porsche Panamera 4 verstrahlt Leichtigkeit

Aber Leistung alleine hat noch keinen Porsche ausgezeichnet. Vielmehr ist es die Leichtigkeit im Grenzbereich, mit der ein Porsche seine Rivalen düpiert. Und das gilt im Vergleichstest mit dem Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro auch für den großen, schweren Porsche Panamera 4. Obwohl der Porsche fast 90 Kilogramm mehr über den Handlingparcours wuchtet, fühlt er sich auf der Strecke mehrere 100 Kilogramm leichter an als der A7 an. Er sucht den innigen Dialog zwischen Mensch und Maschine, belohnt mit einem narrensicheren Grenzbereich und ist dabei irrsinnig schnell unterwegs. Selbst zackig angefahrene Wechselkurven bringen weder Front noch Heck aus der Ruhe. Der Audi ist sperriger. Er pflegt eine deutlich distanziertere Kommunikation mit seinem Fahrer. Hier und da verfehlt er den Einlenkpunkt und gerät bei Lastwechseln an der Vorderachse überraschend aus der Spur. Dass Porsche diesen Panamera-Testwagen ohne die teure Bremsanlage mit Karbon-Keramik-Scheiben ins Rennen schickte, schadet ihm nicht. Auch mit der serienmäßigen Anlage verzögert er auf Sportwagenniveau und erreicht mit warmen Bremsen zudem die besten Werte. Der Audi muss sich da nicht verstecken, kann aber besonders mit steigender Belastung den Werten des Porsche nichts entgegensetzen.

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Umwelt/Kosten: Audi A7 Sportback deutlich günstiger

Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro und Porsche Panamera 4 trennen schon beim Grundpreis Welten. Die testrelevanten Extras in beiden Fahrzeugen lassen die Differenz von 26.000 Euro in der Basis auf über 30.000 Euro ansteigen. Die schlechteren Garantiebedingungen, die höher ausfallenden Kraftstoffkosten, die schlechteren Versicherungseinstufungen und auch die teure Wartung des Panamera addieren sich im Vergleichstest zu einem eindeutigen Kapitelsieg für die Schräghecklimousine aus Ingolstadt.

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Messwerte & technische Daten: Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro & Porsche Panamera 4

AUTO ZEITUNG
20/2019
Audi A7 Sportback
55 TFSI quattro
Porsche Panamera 4
Technik
Zylinder/Ventile pro Zylin.V6/4; BiturboV6/4; Biturbo
Hubraum2995 cm³2894 cm³
Leistung250 kW/340 PS243 kW/330 PS
Max. Drehmoment500 Nm450 Nm
Getriebe/Antrieb7-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
8-Gang, Doppelkupplung/
Allrad, permanent
Messwerte
Leergewicht (Werk/Test)1815/1954 kg1865/2040 kg
Beschleunigung (Test)  
0 - 100 km/h5,3 s5,2 s
0 - 150 km/h10,5 s11,1 s
Höchstgeschwindigkeit (Werk)250 km/h262 km/h
Bremsweg aus 100 km/h kalt/warm (Test)33,3/33,4 m32,0/31,5 m
Verbrauch (Test/EU)10,1/6,8 l S/100 km11,8/8,4 l S/100 km
CO2-Ausstoß (Test/WLTP)239/212 g/km279/240 g/km
Preise
Grundpreis68.650 Euro94.753 Euro
Testwagenpreis76.890 Euro107.456 Euro

 
Michael Godde Michael Godde
Unser Fazit

Am Ende macht der Preis den Unterschied. Und das völlig zurecht. Daher gewinnt den Vergleichstest der günstigere Audi A7 Sportback 55 TFSI quattro gegen den Porscha Panamera 4. Ihn aber gegenüber dem Panamera 4 nur auf seinen Preis zu reduzieren, wäre falsch. Der A7 Sportback ist deutlich komfortabler unterwegs, überzeugt mit seinem leichtfüßig anschiebenden, sparsameren Antrieb und legt zudem bei der Sicherheitsausstattung die Messlatte zu hoch für den Porsche. Der Porsche Panamera 4 begeistert mit seinem spielerischen Handling. Damit kann er zumindest in der Abrechnung nach den ersten vier Kapiteln die Eigenschaftswertung in diesem Vergleichstest für sich verbuchen. Der im Grenzbereich und beim Bremsen eingefahrene Vorsprung reicht aber nicht aus, um die Gesamtwertung zu gewinnen.

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