Alfa Romeo Sportwagon 159 1.8 TBi 16 V im Fahrbericht Herzenssache

Mit zwei neuen Motoren weckt Alfa Romeo wieder die Lust am Fahren und an anspruchsvoller Technik

Das neue Turbotriebwerk mit Benzin-Direkteinspritzung ist ein echtes Prachtstück. Und das nicht nur, weil es 200 PS mobilisiert und damit den Alfa Romeo 159 Sportwagon laut Werksangabe in 7,9 Sekunden auf Tempo 100 befördert – nur eine halbe Sekunde langsamer als der 60 PS stärkere 3.2 JTS. Sondern auch, weil der neue Motor seine Kraft extrem eindrucksvoll inszeniert.

„Scavenging“ (Spülung) heißt die Zauberformel. Das funktioniert vereinfacht etwa so: Durch Überschneidung der Ventilöffnungszeiten während der Auslassphase wird in die Zylinder zusätzliche verdichtete Frischluft (plus 30 Prozent) durch die Einlassventile bis in den Abgasstrang gepresst. Im dort integrierten Turbolader sorgt das zusammen mit den Abgasen für deutlich mehr Druck.

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Das Ergebnis ist ein schnelles Ansprechverhalten und ein steiler Anstieg des Drehmoments bei niedrigen Drehzahlen: Ab 1000 Umdrehungen baut der 1.8 TBi so viel Druck auf, dass der Alfa selbst im sechsten Gang ohne Rucken kraftvoll beschleunigt.

320 Nm ab 1400 Touren
Zwischen 1400 und 3750 Touren sorgt das maximale Drehmoment von 320 Nm für fantastischen Durchzug. Vergehen beim 2.0 JTS mit 185 PS, den der 1.8 TBi ablöst, und beim 3.2 JTS (260 PS) über 16 Sekunden, um den Sportwagon im sechsten Gang von 70 auf 120 km/h zu bringen, erledigt das der Turbodirekteinspritzer laut Alfa in gerade mal elf Sekunden. Dieser Wert dürfte nicht nur Alfisti begeistern. Zumal der Normverbrauch im Schnitt lediglich 8,3 Liter pro 100 Kilometer beträgt, der CO2-Ausstoß bei 194 g/km liegt und der Motor bereits die Euro-5-Richtlinien erfüllt.

Keine schlechten Aussichten für einen erfolgreichen Start. Dazu kommt, dass Alfa Romeo für den 1.8 TBi 16V bis zum 30. Juni einen Einführungspreis gewährt. Der liegt für den Sportwagon mit 26 340 Euro satte 4710 Euro unter dem später gültigen Listenpreis von 31 050 Euro, inklusive Zweizonen-Klimaautomatik, Tempomat, Nebelscheinwerfern und anderem mehr. Das spricht nicht nur das Herz an, sondern auch den Verstand.

Frischer Selbstzünder
Auch bei den Dieselmotoren legt Alfa Romeo nach. Der 2.0 JTDM 16 V erfüllt das Versprechen, die Lust am Fahren zu steigern, recht gut. Er basiert auf dem 1.9 JTDM 16 V mit 150 PS. Eine leicht vergrößerte Bohrung bildet die Basis für das neue Triebwerk, das die Lücke zwischen dem 1.9 JTDM 16 V und dem 2.4 JTDM 20 V schließen soll.

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Die kontinuierliche Kraftentfaltung, die sportlich-willige Drehfreude, das sehr angenehme Klangbild und der günstige Verbrauch von 5,4 Litern überzeugen. Die zum gleichen Preis angebotene Eco-Variante des 2.0 JTDM 16V mit geänderter Achsübersetzung, Leichtlaufbereifung und speziellem Leichtlauföl ist mit 5,1 Litern sogar die sparsamte Version des Alfa 159 – und mit 136 Gramm pro Kilometer auch die CO2 -ärmste.
Michael Godde