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Abhör-Affäre bei VW: Rechtsstreit mit Zulieferer

Volkswagen reicht Strafanzeige in Abhör-Affäre ein

AUTO ZEITUNG

Volkswagen hat Ärger mit dem Bekanntwerden von vertraulichen Interna: Ein Spitzel soll Gespräche einer Arbeitsgruppe zum Rechtsstreit mit einem Zulieferer mitgeschnitten haben. Die Wolfsburger haben deswegen eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig eingereicht. Alle Informationen!

Eine Abhör-Affäre beschäftigt derzeit die Verantwortlichen bei VW. Nach dem Bekanntwerden von vertraulichen Interna sucht der Wolfsburger Konzern Ende Juli 2020 nach einem Spitzel aus den eigenen Reihen. Konkret geht es darum, dass Mitschnitte von Gesprächen einer Arbeitsgruppe in den Jahren 2017 und 2018 aufgetaucht sind. Das Online-Wirtschaftsmagazin "Business Insider" hatte Auszüge daraus öffentlich gemacht. Es solle um fast 50 Stunden an Audiaufzeichnungen gehen. In der betreffenden Arbeitsgruppe ging es um den heftigen Streit mit der Zulieferergruppe Prevent vor einigen Jahren – und wie Volkswagen darauf reagieren wollte. Wenn interne und vertrauliche Sitzungen dokumentiert würden und "solche Informationen unberechtigt an die Öffentlichkeit gelangen, schockiert uns das zutiefst. Der Fall wird selbstverständlich untersucht", hieß es dazu von VW. Der Konzern hat in der Angelegenheit eine Strafanzeige gegen unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig eingereicht. Das heimliche Mitschneiden interner Sitzungen könnte nach vorläufiger rechtlicher Einschätzung Verstöße gegen zwei Paragrafen bedeuten: Verletzung des Geschäftsgeheimnisses (Paragraf 23 GeschGehG) und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes (Paragraf 201 StGB). Ein Sprecher von Prevent sagte derweil, das Unternehmen habe keine Kenntnis von den Aufnahmen gehabt. Mehr zum Thema: Entschädigung für VW-Dieselfahrer

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Abhör-Affäre bei VW geht auf Rechtsstreit mit Zulieferer zurück

Die aktuelle Abhör-Affäre bei VW geht auf einen Rechtstreit mit einem Zulieferer zurück. Tochtergesellschaften von Prevent hatten 2016 die Belieferung von VW mit Sitzbezügen und Getriebegehäusen im Streit um Bedingungen eingestellt und den Hersteller damit in einen tagelangen Produktionsstopp unter anderem im Stammwerk Wolfsburg gezwungen. Weitere Streitigkeiten folgten, bis VW schließlich 2018 alle Verträge mit Prevent kündigte. Doch noch heute beschäftigt der Zwist in einigen Verfahren die Gerichte. In einer Arbeitgruppe mit dem Namen "Projekt 1" hatte VW damals erörtert, wie man mit dem streitbaren Zulieferer umgehen sollte. Das VW-interne Team hatte nach Angaben der Wolfsburger die Aufgabe, "weiteren Schaden vom Unternehmen, seinen Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten abzuwenden. Es wurde offen über alle möglichen Lösungsansätze diskutiert, viele aber auch verworfen. Es war kein Entscheidungsgremium."Neben dem damaligen Konzern-Einkaufschef Fancisco Javier Garcia Sanz hatte auch der ehemalige Beschaffungsvorstand der Marke Volkswagen, Ralf Brandstätter, der vor kurzem zum Vorstandschef bei der Kernmarke VW Pkw befördert worden war, die Verantwortung für das Team. 

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mit dpa

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