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VW-Konzern: Brandstätter folgt Diess als Markenchef
Brandstätter folgt auf Diess
Herbert Diess bleibt Volkswagen-Konzernchef, die Kernmarke VW wird ab 1. Juli 2020 aber von Ralf Brandstätter geführt. Bislang hatte Diess beide Positionen in Personalunion bekleidet. >> Mehr zum Thema News
2018 musste der damalige Vorstandschef Matthias Müller seinen Posten räumen. Er wurde durch VW-Markenchef Herbert Diess (rechts) ersetzt.
Herbert Diess gibt seine Position als VW-Markenchef zum 1. Juli 2020 an Ralf Brandstätter ab. Diess bleibt Chef des Volkswagen-Konzerns und der Markengruppe "Volumen". Dieser Artikel wurde am 9. Juni 2020 aktualisiert.
Wie der Volkswagen-Konzern am 8. Juni 2020 mitteilte, wird Ralf Brandstätter ab 1. Juli die Position des VW-Markenchefs übernehmen. Brandstätter folgt auf Herbert Diess, der Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns bleibt und auch weiterhin die Markengruppe "Volumen" verantwortet. Zu der gehören neben VW die Konzernmarken Seat und Skoda. Ralf Brandstätter arbeitet seit 1993 im Konzern und seit 2018 als COO (Chief Operating Officer) der Marke VW. Volkswagen verspricht sich von der Personalentscheidung eine stärkere Fokussierung auf die Aufgaben an der Spitze von Konzern und Marke. VW befindet sich mitten in einem Transformationsprozess. Mit einer großangelegten E-Offensive will man bis 2025 mindestens 1,5 Millionen Elektroautos verkaufen. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Zukunft soll die Digitalisierung sein. Die ambitionierten Pläne warfen zuletzt immer mehr Probleme auf: So zwang erst kürzlich eine fehlerhafte Software VW zu einem kurzzeitigen Produktionsstopp beim Golf 8. Besonders wichtig und ein erster Gradmesser für den neuen VW-Markenchef Ralf Brandstätter dürfte die Markteinführung des elektrischen Hoffnungsträgers VW ID.3 im Sommer 2020 sein. Mehr zum Thema: Das ist der VW ID.3
VW-Neuheiten 2020 im Video:
Ralf Brandstätter löst Herbert Diess als VW-Markenchef ab
Der letzte Wechsel an der VW-Konzernspitze wurde 2018 vollzogen: VW-Markenchef Herbert Diess hatte Matthias Müller in seiner Rolle als Vorstandschef abgelöst und war seitdem der neue starke Mann im Konzern. Zuvor hatte Volkswagen mitgeilt, die Führungsspitze umbauen zu wollen. Mit dem Wechsel an der Spitze ging ein umfassender Umbau der Konzernstruktur einher. Es wurden verschiedene Markengruppen gebildet: Die Markengruppe "Volumen" umfasst VW, Skoda und Seat, "Premium" hat Audi an der Spitze und "Super Premium" setzt sich aus Porsche, Bentley, Bugatti und Lamborghini zusammen. Jede Markengruppe wird von einem Vorstandsvorsitzenden geleitet. Diess leitet die Volumen-Gruppe, Ex-Audi-Boss Rupert Stadler wurde für "Premium" und Porsche-Chef Oliver Blume, der in den Konzernvorstand aufrückte, für "Super-Premium" ausgewählt. Herbert Diess gehört seit 2015 im VW-Konzern an und war seitdem Markenvorstand von Volkswagen-PKW. Zuvor war er jahrelang im BMW-Konzern aktiv, wo er von 2007 bis 2015 auch dem Vorstand angehörte.
Matthias Müller wurde 2015 VW-Chef, Diess 2018 sein Nachfolger
VW-Konzernchef Matthias Müller übernahm den Vorstandsvorsitz im September 2015 im Zuge des Dieselabgasskandals und beerbte Vorgänger Martin Winterkorn. Müller arbeitete den 1970er-Jahren in verschiedensten Funktionen für den Volkswagen-Konzern und seine Marken. In den Jahren seit der Jahrtausendwende stieg Matthias Müller Schritt für Schritt zum Leiter der VW-Produktstrategie auf und wurde schließlich 2010 Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. Diese brachte er nach der verlorenen Übernahmeschlacht seines Vorvorgängers Wendelin Wiedeking zurück in die Erfolgsspur. Seit seinem Amtsantritt konnte Porsche Absatz und Umsatz beinahe verdoppeln, auch der Gewinn kletterte deutlich auf 4,3 Milliarden Euro. In seiner Zeit bei VW und Porsche erarbeitete sich Matthias Müller den Respekt der mächtigen Volkswagen-Fädenzieher Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche.
