Caravelle, Multivan & ID. Buzz: Alle VW Bus-Varianten im Vergleich
VW Transporter, Caravelle, Multivan und dann noch der ID. Buzz – das VW Bus-Portfolio ist mit den letzten Generationen nicht übersichtlicher geworden. Im Vergleich stellen wir die Fakten gegenüber und erklären, für wen welcher Bulli infrage kommt.
VW Transporter, Caravelle, Multivan & ID. Buzz im Vergleich: welche Variante für welchen Zweck?
"Ein VW Bus soll es sein? Nun ja, das bräuchten wir leider etwas konkreter – ein Transporter, Caravelle, Multivan oder ID. Buzz? Lieber als Verbrenner, Plug-in-Hybrid oder rein elektrisch? Und welcher Radstand überhaupt?" Inzwischen gibt es den Traditions-Bus von Volkswagen in unzähligen Varianten, die aber alle mehr oder weniger Sinn ergeben und gewisse Nutzungsszenarien abdecken – der Übersichtlichkeit ist das jedoch nicht unbedingt zuträglich. Im Vergleich dröseln wir alle Varianten auf und erklären, zu wem welcher Bulli passt.
Zuallererst gilt es zu klären, ob man auf der Suche nach einem Nutzfahrzeug oder einem Pkw ist. Transporter und Caravelle ähneln sich und teilen sich in der aktuellen T7-Ausbaustufe Plattform, Antriebe und zahlreiche sonstige Teile mit Ford Tourneo Custom und Transit Custom. Sie haben einen starken Nutzfahrzeugcharakter, wobei es den Transporter auch als fensterlosen Kastenwagen mit abgetrenntem Laderaum gibt, wie er klassischerweise im Handwerk verwendet wird. Als Kombi ist er hinten verglast und bestuhlt und ähnelt somit dem insgesamt besser ausgestatteten Caravelle, der laut VW speziell für den professionellen Personentransport konzipiert ist. Sowohl den Transporter als auch den Caravelle gibt es als Verbrenner und mit vollelektrischem Antrieb, ersteren darüber hinaus auch als PHEV eHybrid mit externer Lademöglichkeit.
Damit kommen wir zum VW Multivan, der Transporter und Caravelle ähnlicher sieht, als er ihnen tatsächlich ist. Der Multivan basiert nämlich wie der Großteil der VW-Modelle auf der MQB-Plattform für Pkw und ist technisch somit anders gestrickt. Das äußert sich im rundum Pkw-typischeren Gefühl, der wohnlicheren Ausstattung, allerdings auch im höheren Preis. Anders als die oben genannten Varianten gibt es ihn jedoch nicht als Elektroauto.
Hier käme er dem ebenfalls hochwertig ausgestatteten Retro-Bus VW ID. Buzz in die Quere, der ausschließlich vollelektrisch fährt. Wer ein elektrisches Nutzfahrzeug sucht, aber den charmanten T1-Zitaten des ID. Buzz verfallen ist, greift unterdessen auf den ID. Buzz Cargo zurück. Dieser bietet einen sehr ähnlichen Auftritt, aber gleichzeitig eine feste Trennwand, die den Laderaum vom Cockpit abschneidet. Wichtig außerdem: Alle hier genannten Bulli-Varianten gibt es in zwei Längen – bis auf den ID. Buzz Cargo, der kurioserweise ausschließlich mit kurzem Radstand vom Band geht.
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Der VW ID. Buzz (2022) im Fahrbericht (Video):
Preise: Nutzfahrzeuge erheblich günstiger als Multivan
Ein Blick auf die Preise ist bei Interesse an einem VW Bus nicht zu vernachlässigen, denn die verschiedenen Modelle variieren teils deutlich ihren Grundpreisen. Je nach Budget oder Ausprägung des Spartriebs lässt sich hier das ein oder andere bereits von vornherein ausschließen. Vorab sei außerdem gesagt, dass sich VW den Kultstatus der Modellreihe amtlich bezahlen lässt: Transporter-Alternativen wie Fiat Scudo oder Multivan-Gegner wie Hyundai Staria gibt es teilweise bereits einige tausend Euro günstiger.
Im Bulli-Portfolio wiederum bildet der Transporter-Kastenwagen mit 43.768 Euro für den Verbrenner beziehungsweise 54.993 Euro für den Elektriker den Einstieg. Als Kombi startet der Transporter bei 48.992 respektive 62.719 Euro. Darüber rangiert der als Shuttle- und Taxivariante beworbene Caravelle ab 52.295 beziehungsweise 66.021 Euro. Am obersten Verbrenner- und Hybrid-Ende der Preisskala befindet sich der Multivan mit einem Grundpreis von 55.026 Euro. Den VW ID. Buzz gibt es ab 49.998 Euro in der Pkw-Variante und 50.825 Euro als Cargo (alle Preise: Stand Februar 2025).
Wenn es also ein E-Auto sein soll und die kompaktere Größe reicht, ist der Buzz schon aus reiner Kostensicht eine Überlegung wert.
Exterieur: Varianten im Längenvergleich
Unabhängig von der Antriebsvariante und dem Ausbau als Kastenwagen, Kombi oder Caravelle rollen die Nutzfahrzeug-Varianten des VW Bus mit einheitlichen Radständen und Längen vor. Die Standard-Variante ist also bei einem Radstand von 3,1 m immer 5,05 m lang, während es die Langversion auf 3,5 m Radstand und 5,45 m Gesamtlänge bringt. Der auf Pkw-Architektur stehende Multivan arbeitet in beiden Längen mit einem Radstand von 3,12 m und erstreckt sich auf 4,97 m respektive 5,17 m. Insgesamt kompakter kommt der VW ID. Buzz daher: Bei 2,99 m Radstand misst die kurze Version 4,71 m, der LWB bringt es auf 3,24 m und 4,96 m. Damit ist der gestreckte ID. Buzz in der Gesamtlänge fast identisch mit dem kurzen Multivan.
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Interieur: Wie viele Sitzplätze dürfen es sein?
Der Lademeister schlechthin ist und bleibt der Transporter in der Kastenwagen-Variante: Hinter den wahlweise zwei oder drei Sitzen der ersten Reihe fasst er mit dem kurzen Radstand und Standard-Dachhöhe 5,8 m³, wo auch der VW ID. Buzz Cargo mit 3,9 m³ nicht mithalten kann. Auch die Zuladung fällt mit 1,33 t rund doppelt so hoch aus wie beim Cargo, der 650 kg einpacken darf.
Was die maximale Personenanzahl an Bord angeht, führt kein Weg an den VW Transporter Kombi und Caravelle vorbei: Beide können bis zu neun Personen unterbringen und nähern sich je nach Konfiguration durchaus an. Der VW Multivan birgt Platz für bis zu sieben Personen, diese können sich allerdings über mehr Komfort freuen. So handelt es sich bei den zwei Plätzen in der zweiten Reihe und den dreien in der dritten Reihe um entnehmbare und verschiebbare Einzelsitze, die optional auch mit Armlehnen und teilweise mit Sitzheizung bestellt werden können. Transporter Kombi und Caravelle hingegen verfügen hinten über zwei Dreierreihen, wobei die dritte Reihe lediglich am Stück (de)montiert werden kann.
Der VW ID. Buzz kommt derweil in der typischen Pkw-Konfiguration mit zwei Sitzplätzen vorne und dreien hinten – abgesehen natürlich vom Cargo, der nur eine Sitzreihe bereithält.
Antriebe: Auch Transporter und Caravelle als E-Busse
Nutzfahrzeugtypisch gibt es VW Transporter und Caravelle in der Generation T7 ausschließlich als Diesel – zumindest in den reinen Verbrenner-Varianten (hier gehts zur Geschichte des Dieselmotors). Neben den drei 2,0-l-Dieseln mit 110 PS (81 kW), 150 PS (110 kW) sowie 170 PS (125 kW) gibt es ausschließlich beim Transporter einen 232 PS (171 kW) starken eHybrid, der mit Benzin und Strom getankt wird. Die reine Elektrovariante von Transporter und Caravelle kombiniert wahlweise 100 kW (136 PS), 160 kW (218 PS) oder 210 kW (286 PS) mit 64 kWh Netto-Batteriekapazität, wobei der Transporter zusätzlich eine 85 kW-Einstiegsvariante (116 PS) bietet.
Für den Pkw-orientierteren VW T7 Multivan stehen weniger Antriebsoptionen zur Verfügung. Hier gibts Stand Februar 2025 wahlweise einen 2,0-l-Benziner mit 204 PS (150 kW) oder den 2,0-l-Diesel mit 150 PS (110 kW). Als einzigen eHybrid bietet der Konfigurator eine 177 PS (130 kW) starke Version, die laut Hersteller 88 bis 95 km weit stromert. Auf einen Elektro-Multivan verzichtet VW – vermutlich zugunsten des ID. Buzz. Der Retro-Bus seinerseits surrt als Pkw und Cargo wahlweise mit 125 kW (170 PS) oder 210 kW (286 PS) daher. Als dynamische Speerspitze GTX sowie als Spitzen-Cargo gibts ihn auch mit saftigen 250 kW (340 PS).
Soll es ein aktueller VW Bus sein, hält der Konfigurator einen bunten Blumenstrauß der Möglichkeiten bereit. Weiß man, welche Varianten für Gütertransport und welche für Personenverkehr gedacht sind, ist man bereits einen Schritt weiter. Legt man Wert auf Bestuhlung, kommt es letztlich darauf an, wie viel zusätzliches Geld man lockermachen kann oder will. Der Multivan beispielsweise rollt auf einer Pkw-Plattform und ist besser ausgestattet als der Transporter als Kombi und Caravelle, wird aber auch erheblich teurer angeboten. Für Elektroauto-Fans hingegen geht der ID. Buzz inzwischen als Geheimtipp durch, da er wesentlich günstiger startet als seine elektrischen Brüder – allerdings bietet er auch weniger Platz.