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Geht auch ganz einfach:

Virtuelle Außenspiegel am Audi e-tron: Kommentar Sicherheits-Plus oder Hightech-Unsinn?

Markus Schönfeld Freier Mitarbeiter

Mit dem Elektro-Flaggschiff Audi e-tron setzen die Ingolstädter eine kräftige Duftmarke im noch kleinen Revier der noblen Elektroautos. Um den Vorsprung durch Technik auch nach außen zu demonstrieren, bieten die Ingolstädter als erster Hersteller moderne Kameratechnik statt klassischer Außenspiegel an. Durchweg überzeugen kann das System in der Redaktion aber nicht – Kommentar!

Auto-Redakteure sind technik-affin. Das müssen sie sein. Denn sonst könnten sie das ständige Wetteifern der Industrie bei mechanischen, optischen oder elektronischen Gimmicks gar nicht bewerten. Doch nicht immer stößt eine technische Neuheit automatisch auf Akzeptanz. Über die virtuellen Außenspiegel – mit denen unser erster Audi-e-tron-Testwagen ausgestattet ist – hört man jedenfalls kaum etwas Gutes in der Redaktion der etablierten Tester. "Die Bildschirme sind doch viel zu klein", sagen die einen. "An die Position kann man sich überhaupt nicht gewöhnen", meinen die anderen. "Ein Sicherheitsrisiko", heißt es sogar. Und tatsächlich – selbst wenn man sich ohne Vorbehalte der Technik nähert, so kann man den realen Vorteil des 1540 Euro teuren Systems nur schwer erkennen. Mit allen Pflichtoptionen wie Rückfahrkamera oder Spurwechselwarner kostet die Technik insgesamt sogar 2610 Euro. Die Ingolstädter selbst versprechen für den Audi e-tron "eine bessere Aeroakustik und bessere Sicht nach außen bei Regen, Schnee oder tief stehender Sonne." Das mag vielleicht stimmen. Doch die durchschnittlichen Audi-Neuwagenkäufer sind Autofahrer mit jahrzehntelanger Fahrpraxis. Werden die sich an diese Displays gewöhnen können?

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Audi e-tron im Fahrbericht (Video):

 
 

Schlechte Ablesbarkeit der virtuellen Außenspiegel am Audi e-tron

In der Praxis lassen sich die versprochenen Vorteile der virtuellen Außenspiegel des Audi e-tron kaum spüren. Statt der besseren Sicht verschlechtert sie sich unter Umständen sogar. Beispielsweise stört die direkte Sonneneinstrahlung wie bei jedem anderen Display auch hier die Ablesbarkeit. Und bei Dunkelheit ist jede Art von beleuchtetem Bildschirm ohnehin eine ernstzunehmende Ablenkung, wenn nicht sogar eine echte Sicherheitsgefahr. Zudem schaut man als Fahrer gerade auf das linke Spiegel-Display in solch steilem Winkel, das die Netto-Größe des wichtigen linken Außenspiegels auf gefühltes Streichholzschachtel-Maß reduziert wird. Und warum haben die Kameras fast die Größe von klassischen Außenspiegeln? So ziehen sie automatisch den Blick des routinierten Fahrers auf sich – ohne aber den gewünschten Blick zurück zu liefern. "Unfallgefahr!" Und der aerodynamische Vorteil darf an dieser Stelle genauso bezweifelt werden. Übrigens sind auch nicht alle Leser der AUTO ZEITUNG von der neuen Technik überzeugt: Bei einer Instagram-Umfrage votierten nur etwa die Hälfte der User für die virtuellen Außenspiegel.

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