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Geht auch ganz einfach:

Drei Kleinwagen-Cabrios im Test Kleine Flitzer oben Ohne

Inhalt
  1. Karosserie
  2. Fahrkomfort
  3. Motor und Getriebe
  4. Fahrdynamik
  5. Umwelt und Kosten
  6. Fazit

Opel bringt den Tigra zurück auf die Straße: Als Klappdach-Cabrio trifft er jetzt auf das ebenfalls taufrische Mini Cooper Cabrio und den bereits sehr erfolgreichen Peugeot 206 CC

Opel bringt den Tigra zurück auf die Straße: Als Klappdach-Cabrio trifft er jetzt auf das ebenfalls taufrische Mini Cooper Cabrio und den bereits sehr erfolgreichen Peugeot 206 CC.

 

Karosserie

Innerhalb von 18 Sekunden öffnet sich das Tigra-Stahldach per Elektromotor, nachdem es von Hand entriegelt worden ist. Ohne zu haken oder zu knistern, faltet sich das Blechdach präzise in den Kofferraum. Genau acht Sekunden mehr vergehen beim Peugeot, bis sein Blechdeckel im Heck verschwindet. Ohne zusätzliche Handarbeit entledigt sich der Mini in 22 Sekunden seiner Stoffkapuze. Zudem lässt sich ein Teil des Verdecks als Schiebedach zurückschieben. Durch den Verzicht auf die zweite Sitzreihe stehen dem Tigra bei versenktem Dach 250 Liter Kofferraum zur Verfügung. Die Viersitzer müssen sich mit 120 (Mini) bzw. 174 Liter (Peugeot) geschlagen geben. Geschlossen jedoch kann der Mini auf Grund seiner geteilt umlegbaren Rücksitzlehnen mit bis zu 605 Liter Laderaum auftrumpfen. Um diesen besser zu nutzen, lässt sich das Verdeck hinten entriegeln und anheben. Dadurch entsteht mit Hilfe der nach unten schwingenden Heckklappe eine große Öffnung, durch die sich der Mini bequem beladen lässt. Auch für Fahrer und Beifahrer herrschen im Cooper Cabrio geradezu üppige Platzverhältnisse. Ob das Verdeck offen oder geschlossen ist, spielt für die Frontpassagiere keine Rolle. Hinten sieht es jedoch ganz anders aus: Selbst wenn der Fahrer nur 1,70 Meter groß und der Sitz nicht weit zurückgeschoben ist, bleibt der Knieraum für die Fahrgäste im Fond Mangelware. Das trifft auch auf den Peugeot zu, bei dem es sogar auf den vorderen Plätzen eng wird. Weil die Scheibe des Franzosen relativ schräg steht, fühlt man sich im 206 CC eingeschränkt und ein Stück weit des Cabrio-Feelings beraubt, da man praktisch unter dem Scheidenrahmen sitzt. Das ist im Opel nicht viel anders. Legt sich sein Blechdeckel über den knapp geschnittenen Innenraum, stören zudem die stark eingezogenen Dachholme das Wohlbefinden. Qualitativ jedoch überzeugt der Tigra. Er leistet sich auf schlechten Pisten die wenigsten Nebengeräusche und stellt ein zwar etwas nüchternes, aber dafür sehr gut verarbeitetes Interieur zur Schau. Dicht dahinter folgt in der Qualitätsanmutung der ähnlich steif wirkende Mini, der lediglich mit einem stärkeren Rascheln im Verdeckmechanismus auffällt. Weniger hochwertig wirken dagegen die Materialien im 206 CC. Diesen Mangel kann auch die Lederausstattung (1234 Euro) nicht kaschieren. Insbesondere bei versenktem Dach dringen während der Fahrt nervige Klappergeräusche aus dem Kofferraum. Dafür lässt sich der CC dank seiner schmalen C-Säule und dem großen Fenster rückwärts problemlos einparken. Beim TwinTop gelingt dies ebenso gut, während der Mini mit Nachteilen kämpft: Die extrem breite C-Säule und der Überrollbügel stören beim Rangieren. Deshalb spendiert BMW dem kleinen Cabrio eine serienmäßige Park-Distance-Control.

KarosserieMax. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Raumangebot vorn100504146
Raumangebot hinten100106
Übersichtlichkeit70354249
Bedienung/ Funktion100788271
Kofferraumvolumen100142718
Variabilität1002055
Zuladung/ Anhängelast8015221
Sicherheit150516070
Qualität/ Verarbeitung200149152134
Kapitelbewertung1000422411420
 

Fahrkomfort

Die Sitze im Mini Cooper Cabrio leisten hervorragende Arbeit: Sie schmeicheln dem Piloten mit reichlich Seitenhalt, guter Schulterabstützung und angenehm straffer Polsterung. Damit lassen sich kurvige Landstraßen genauso problemlos wie längere Strecken absolvieren. Auch das Fahrwerk des Briten zeigt sich den Konkurrenten überlegen. Feinfühlig spricht die Federung auf Unebenheiten in der Asphaltdecke an. Die sportliche Grundnote kann und will aber auch das Cooper Cabrio nicht leugnen: Beladen reagiert es spürbar härter auf schlecht gepflegte Straßen, ohne jedoch hölzern zu wirken. Das Fahrwerk des Tigra agiert bei ausgeschöpfter Zuladung etwa auf dem gleichen Niveau. Ohne Ballast erreicht er allerdings nicht ganz die Sensibilität des Mini. Das Tigra-Gestühl leistet auf Grund der guten Eigendämpfung unterstützende Arbeit. Um sich jedoch gänzlich wohl zu fühlen, fehlt dem kleinen Roadster eine in der Längsrichtung verstellbare Lenksäule. Die sucht man auch im Mini und im 206 CC vergeblich. Der Sitzkomfort im Cooper Cabrio leidet darunter kaum, wohl aber im chicen Peugeot: Sein Fahrer wird fast in eine leichte Froschhaltung gezwungen. Das ist schade, denn die Sitze sind ansonsten bequem. Auch die Fahrwerksabstimmung des 206 wirkt nicht stimmig. Bodenwellen veranlassen ihn im beladenen Zustand zu Nickbewegungen, Querfugen schluckt die von Drehstäben gedämpfte Hinterachse ebenfalls nur mäßig.

FahrkomfortMax. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Sitzkomfort vorn150888084
Sitzkomfort hinten100106
Ergonomie150838870
Innengeräusche50162324
Geräuscheindruck100272826
Klimatisierung50201820
Federung leer200110108103
Federung beladen20010210291
Kapitelbewertung1000456447424
 

Motor und Getriebe

Drei Vierzylinder gleicher Bauart treten zu diesem Kräftemessen an. Ihre Leistung fällt aber recht unterschiedlich aus. Nominell ist der Mini der Schwächste. Dennoch können seine unspektakulären, aber kultivierten 115 Pferdestärken mit den lautstark zu Werke gehenden 125 PS des Tigra mithalten. Beim Sprint auf 100 km/h nimmt der Mini dem Opel sogar drei Hundertstel ab. Deutlich antrittsstärker gibt sich das rau laufende, 136 PS starke Zweiliter-Aggregat des Peugeot. Beim Zwischenspurt von 80 auf 120 Stundenkilometer verstreichen gerade mal 6,6 Sekunden, was im Vergleich zu Mini und Opel einen Vorsprung von einer Sekunde bedeutet. Insbesondere der unerwartet drehmomentschwache Cooper würde von einem sechsten Gang profitieren. Zwar lassen sich die fünf Gänge knackig schalten, aber die Anschlüsse sind wegen zu großer Drehzahlsprünge nicht optimal. Auch die etwas hakeligen Getriebe im Tigra Twin Top und im 206 CC zeigen überlange Übergänge, die sie aber mit ihrem besser nutzbaren Drehzahlband überspielen. Beim Verbrauch kann sich keines der drei Autos in Szene setzen: Weder der Opel (9,2 Liter Super/100 km) noch der Mini (9,3 Liter) gehen als besonders sparsam durch. Den Vogel schießt aber der Peugeot ab: 10,2 Liter.

Motor und GetriebeMax. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Beschleunigung150136133143
Elastizität100
Höchstgeschwindigkeit150637480
Getriebeabstufung100686266
Kraftentfaltung50272426
Laufkultur100283339
Verbrauch325147148139
Reichweite25171415
Kapitelbewertung1000486488508
 

Fahrdynamik

Dass ein angenehm komfortables Fahrwerk auch sportlich sein kann, demonstriert der Mini auf beeindruckende Weise. Trotz fehlender Leistung distanziert er sich auf dem kurvenreichen Handling-Kurs von seinen starken Rivalen, sowohl mit als auch ohne Aktivierung der aufpreispflichtigen Stabilitätskontrolle. Seine präzise elektrohydraulische Lenkung lässt ihn nahezu ohne Untersteuern einlenken und wie an der Schnur gezogen durch die Kurven schießen. Beim Slalom stellt der Mini seine sportlichen Talente noch deutlicher unter Beweis: Fünf Stundenkilometer schneller als die beiden Kontrahenten prescht er durch die 180-Meter-Gasse. Mit deutlichen Lastwechselreaktion umrundet der 206 bei abgeschaltetem ESP den Parcours. Zwar fangen erfahrene Hände das ausbrechende Heck über die etwas schwergängige aber direkte Lenkung wieder ein, Ungeübte sollten das serienmäßige ESP aber lieber eingeschaltet lassen. Beim Tigra lässt sich das sanft eingreifende elektronische Stabilitätsprogramm erst gar nicht deaktivieren. So bleibt der Opel stets sicher auf Kurs. Seine ausgeprägte Tendenz zum Untersteuern erfordert insbesondere in der Slalomgasse größere Lenkwinkel - genau wie beim Peugeot. In der Bremswertung erzielte der Mini den Bestwert. Aus 100 km/h kam er nach 35,8 Meter zum Stehen. Der Opel brauchte für diese Übung 38,4 Meter und der Peugeot 38,1 Meter. Im Alltag kann die Differenz zum Mini in einer unfallträchtigen Situation entscheidend sein.

FahrdynamikMax. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Handling150827280
Slalom100775053
Lenkung100685962
Geradeauslauf50404040
Bremsdosierung30191920
Bremsweg kalt1501139581
Bremsweg warm1501179194
Traktion100353127
Fahrsicherheit15012010795
Wendekreis20151313
Kapitelbewertung1000686577565
 

Umwelt und Kosten

Der günstige Opel Tigra gewinnt dieses Kapitel nur knapp vor dem teuren Mini. Der Brite erzielt auf Grund seiner besseren Garantiekonditionen wichtige Punkte, die den Abstand zum Rüsselsheimer schmälern. Trotz günstiger Versicherungskosten muss sich der 206 CC wegen seiner schlechteren Abgaswerte und Schadstoffeinstufung mit dem letzten Platz begnügen.

Kosten/UmweltMax. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Bewerteter Preis675371377371
Wertverlust50788178
Ausstattung25444346
Multimedia50
Garantie/Gewährleistung50291819
Werkstattkosten20434143
Steuer10454437
Versicherung40393839
Kraftstoff55353634
Emissionswerte25798565
Kapitelbewertung1000763763732
 

Fazit

Das Mini Cooper Cabrio besticht nicht nur durch sein perfekt abgestimmtes Fahrwerk. Vielmehr ist es seine Ausgewogenheit, die ihm den Testsieg bringt. Auch der Opel bietet viel Qualität fürs Geld und erfreut durch seine gute Verarbeitung. Allerdings kann er nur ein Kapitel für sich entscheiden. Der seit langem erfolgreiche Peugeot trumpft mit seinem antrittsstarken Antrieb auf. Obwohl er etwas in die Jahre gekommen ist, kann er sich immer noch behaupten. Schlechte Abgaswerte und die mäßige Verarbeitung kosten den 206 CC aber wertvolle Punkte.

Gesamtbewertung

Max. PunkteMini Cooper CabrioOpel Tigra TwinTop 1.8Peugeot 206 CC 2.0 135
Summe5000281326862649
Platzierung123

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