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Vector WX-3: So wertvoll ist der Prototyp heute

Darum blieb der WX-3 ein Einzelstück

Johannes Beck Redakteur
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Inhalt
  1. Der Vector WX-3 sollte den W8 ablösen
  2. Bis zu 1200 PS sollte der WX-3 leisten
  3. Das kostet der einzige WX-3 heute

Der Vector WX-3 sollte als Weiterentwicklung den bereits mehr als potenten Vector W8 Twin Turbo ablösen. Dem rasend schnellen Keil wurde allerdings eine weniger steile Karriere als sein Vorgänger zuteil.

Wenn (finanziell) restriktive Vorgaben seitens des Vorstandes oder der Chefetage keine Rolle spielen, da man praktischerweise selbst diese Position innehat, können automobile Träume entstehen. Das sah auch der US-Amerikaner Gerald Wiegert so, der mit seiner Firma Vector Aeromotive Corp. genau die Fahrzeuge baute, die er als technischer Zeichner einst ersann. Den meisten Fans mit einem Faible für die schnellsten Pkw ist der Vector W8 Twin Turbo ein Begriff, nicht zuletzt auch durch seine medienwirksame Präsenz als eine Art Kampfjet für die Straße. Denn Wiegerts Traum war es, mit einer Mischung aus Luftfahrt- und Rennwagentechnik einen konkurrenzlosen amerikanischen Supersportwagen zu bauen.
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Der Vector WX-3 sollte den W8 ablösen

Doch in einem so kompetitiven Umfeld mit Porsche, Ferrari und Lamborghini als Hauptrivalen, konnte sich die im Vergleich kleine Sportwagenmanufaktur Wiegerts keinen Stillstand erlauben. Ein Nachfolger musste also für den Vector W8 her, der es mit F40 und Diablo aufnehmen konnte. Und das war keine leichte Aufgabe, nutzte der alte Keil bereits Raffinessen wie ein Monocoque-Chassis, das durch eine Wabenstruktur mit Aluminiumplatten und einer Außenhaut aus Kevlar und Carbon auf schärfsten Leichtbau getrimmt war. Insgesamt entstanden zwischen 1989 und 1993 rund 20 Exemplare des W8, der dank Twin Turbo aus den sechs Litern Hubraum der acht Zylinder 625 PS (441 kW) generierte. Die Einnahmen nutzte die Vector Aeromotive Corporation, um einen würdigen Nachfolger auf die Räder stellen zu können. Bereits 1992 rollte der zwar noch nicht fahrbereite, allerdings voll ausgestattete Vector WX-3 zu seiner Präsentation auf den Genfer Autosalon

Vector WX-3 Cockpit
Foto: RM Sotheby's

Das Konzept des Fighterjets auf vier Rädern setzte auch der Vector WX-3 weiterhin konsequent um. Im Vergleich zu seinem äußerst extrovertiert gestylten Vorgänger war der WX-3, wenn man es so bezeichnen möchte, zurückhaltender. Insgesamt war die Karosserie etwas rundlicher geraten, ganz im Stil der 90er-Jahre, was vor allem die Stoßfänger und der Heckspoiler zum Ausdruck brachten. Für die Karosse bediente sich das Team um Gerald Wiegert aber weiterhin am Grundrezept des W8 Twin Turbo: Karbon und Kevlar gepaart mit einer Wabenstruktur aus Aluminium. Neu waren der integrierte Überrollkäfig und die zwar immer noch ungewöhnlichen, aber nun konventioneller ausgelegten Schalter und Instrumentierungen im Luftfahrt-Stil. Unkonventionell war hingegen die Sitzanordnung, die in Form einer durchgängigen Sitzbank für bis zu drei Insass:innen ausgelegt war. Ein weiteres spannendes Detail: die Außenspiegel, die so flach waren, dass sie Teil der A-Säule wurden.

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Bis zu 1200 PS sollte der WX-3 leisten

Im Heck, dort wo das Triebwerk haust, herrschte bis ins Jahr 1993 noch gähnende Leere. Als Wiegert in diesem Jahr nach Genf zurückkehrte, hatte er nicht nur einen WX-3 Roadster (WX-3R) im Gepäck, sondern auch einen fahrbereiten und vollendeten Vector WX-3. Der wurde von einem 7,0-l-V8-Rennmotor befeuert, einen Liter Hubraum mehr als der W8 hatte. Ebenfalls wieder an Bord: zwei Turbolader, die die Leistung des Achtzylinders auf 1000 PS (735 kW) drücken sollten. Laut Gerald Wiegert ausreichend, um den in Aquamarin lackierten Supersportler auf knapp 400 km/h beschleunigen zu können. Doch damit nicht genug. Die Vector Aeromotive Corp. wollte der potentiellen Käuferschaft eine Leistungsbandbreite von 600 PS (441 kW) bis 1200 PS (883 kW) zur Wahl stellen. Besagte Kundschaft musste dafür auch äußerst liquide sein. 756.000 US-Dollar verlangte der Amerikaner für einen brandneuen Vector WX-3. 

Vector WX-3 Motor
Foto: RM Sotheby's

Doch zum Verkauf der Boliden sollte es nie kommen. 1993 ging die Vector Aeromotiv Corp. in Konkurs. Die Zukunft der Marke wurde durch die indonesische Firma MegaTech bedroht, die das Unternehmen übernehmen wollte. Es folgten lange Gerichtsprozesse, in denen Firmenchef Wiegert zwar seine Firma verlor, aber das Recht am Vector WX-3 schlussendlich gewann. An eine Rückkehr auf den Markt war jedoch nicht mehr zu denken. 2007 wagte Wiegert ein Comeback auf der LA Auto Show, nachdem er die Namensrechte zurückgewonnen hatte, mit dem Vector WX-8, der ebenfalls nur ein Prototyp bleiben sollte.

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Das kostet der einzige WX-3 heute

So verblieben der Vector WX-3 und WX-3R im Privatbesitz von Gerald "Jerry" Wiegert, der mit seinen Werken hin und wieder in Südkalifornien Autoevents besuchte. 2019 entschloss er sich zum Verkauf an einen privaten Sammler, der das Fahrzeug für rund 300.000 US-Dollar verfeinern und restaurieren ließ. So sammelten sich lediglich 2625 Meilen, umgerechnet 4225 km, die der Vector WX-3 seit 1993 zurückgelegt hatte. Im August 2024 stand das Einzelstück erneut zum Verkauf. Für einen Schätzpreis zwischen 1,3 und 1,5 Mio. US-Dollar suchte der Vector WX-3 neue und vor allem solvente Hände. Neue Besitzer:innen fand das V8-Monster jedoch keine. Wer also weiterhin auf die Chance hofft, einen der extremsten amerikanischen Supersportwagen aller Zeiten zu besitzen, kann nun schon einmal anfangen, zu sparen.

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