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Alle Infos zum Toyota Mirai

Toyota Mirai/Honda Clarity: Brennstoffzellen-Vergleich Brennstoffzellen-Pioniere im Duell

Holger Ippen Freier Mitarbeiter
Inhalt
  1. Toyota Mirai & Honda Clarity im Brennstoffzellen-Vergleich
  2. Toyota Mirai & Honda Clarity: Problemlose Fahreigenschaften
  3. Technische Daten: Toyota Mirai und Honda Clarity
  4. Fazit

Im Vergleich der Brennstoffzellen-Autos treffen gleich zwei futuristische Fahrzeuge aufeinander. Toyota Mirai und Honda Clarity Fuel Cell sind Elektroautos, die ihren Strom selbst erzeugen und damit Vorreiter auf diesem Gebiet!

Toyota Mirai und Honda Clarity fahren mit Brennstoffzellen – Grund genug die beiden miteinander zu vergleichen. Konsequenter als E-Autos, die in Zentraleuropa noch viele Jahre auf einen kompromissbehafteten Energiemix inklusive Atom- und Kohlestrom angewiesen sind, fahren diese Autos mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff schon jetzt komplett schadstofffrei. Hier entstehen weder CO2 noch NOx. Denn es kommt ein Energieträger zum Einsatz, der weder Kohlenstoff enthält, noch verbrannt wird. Vielmehr gewinnt ein kompaktes Bordkraftwerk – die Brennstoffzelle – Energie aus reinem Wasserstoff, und zwar dadurch, dass dieser sich mit Sauerstoff aus der Luft verbindet. Als einziges Abprodukt tropft das Kondensat von Wasserdampf aus dem Auspuff. Dieses ist chemisch rein und damit qualitativ sogar lebensmittelecht. Toyota startete 2014 als erster Hersteller mit dem Bau von Wasserstoff-Limousinen in der Serie. Seit 2015 wird der Toyota Mirai auch in Deutschland für knapp unter 80.000 Euro angeboten. Allerdings ist er bis dato nur per Leasing mit Monatsraten von etwa 1200 Euro zu haben. Honda stellt den Clarity Fuel Cell seit 2016 in Serie her und gibt ihn ebenfalls nur als Leasing-Fahrzeug an Kunden in Japan und den USA für ca. 400 Dollar monatlich ab. Der Grund für dieses Kommerz-Modell liegt auf der Hand: Beide Autobauer wollen auf diese Weise Praxis-Erfahrungen ihrer Kunden sammeln. Unseren viersitzigen Toyota Mirai treibt ein 154-PS-Elektromotor an, der sein maximales Drehmoment von 335 Newtonmeter ab Startdrehzahl bereitstellt. Für den Sprint auf Tempo 100 benötigt der Mirai 9,6 Sekunden, bei Tempo 178 km/h ist Schluss. Der Test-Honda Clarity Fuel Cell – ein US-Modell, das für eine Wasserstoff-Projektstudie in Dänemark zugelassen wurde – ist ein Fünfsitzer mit ebenfalls einstufigem Elektromotor an der Vorderachse, der 174 PS leistet und 300 Newtonmeter bereitstellt. Der 4,92 Meter lange Japaner sprintet in 9,0 Sekunden auf Tempo 100 und wird bei 165 km/h abgeregelt.  Mehr zum Thema: Das ist der Mercedes GLC F-Cell

Elektroauto Honda Clarity FCV (2016)
Honda Clarity FCV (2016): Preis & Motor Das Brennstoffzellen-Auto Clarity

Der Toyota Mirai im Video:

 
 

Toyota Mirai & Honda Clarity im Brennstoffzellen-Vergleich

Als Auftakt für unseren Brennstoffzellen-Vergleich beginnen wir mit dem Wasserstoff-Tanken. Und hier zeigt sich direkt ein großer Vorteil gegenüber batteriebetriebenen Fahrzeugen: Das Füllen der fünf Kilogramm-Vorratstanks beider Fahrzeuge läuft ähnlich schnell und unkompliziert ab wie das Betanken von Benzin- oder Diesel-Fahrzeugen. Vorausgesetzt, man hat eine Wasserstoff-führende Tankstelle in seiner Nähe – derzeit gibt es deutschlandweit 50. Burkhard Reuss, Sprecher von Total, ist optimistisch: „Bis Ende 2019 soll sich die Anzahl hierzulande verdoppeln und bis Mitte 2020 auf 400 H2-Tankstellen anwachsen.“ Zum Wasserstoff-Zapfen bedarf es einer speziellen Tankkarte, die den zulässigen Betriebsdruck von 700 bar bescheinigt und gleichzeitig zur Abrechnung dient. Ein weiterer Pluspunkt: Im Gegensatz zu batteriebetriebenen E-Autos kennen Brennstoffzellenfahrzeuge keine Reichweitenprobleme. Auf unserer praxisnahen Verbrauchsrunde ermitteln wir beim Toyota Mirai einen Wasserstoffverbrauch von 1,2 kg/100 km. Mit seinem Fünf-Kilo-Vorrat kommt man damit also 417 km weit. Der Honda Clarity Fuel Cell ermöglicht mit der gleichen Wasserstoffmenge sogar 500 Kilometer Reichweite. Bei einem derzeitigen Kilo-Preis von 9,50 Euro zahlt man für diese reisetaugliche Distanz nicht mehr als 47,50 Euro.

 

Toyota Mirai & Honda Clarity: Problemlose Fahreigenschaften

Trotz der futuristischen Technik gestaltet sich das Fahren von Toyota Mirai und Honda Clarity erfreulich problemlos: Einfach Startknopf drücken und Fahrprogramm „D“ wie Drive wählen – beim Toyota per kurzem Wählhebel, beim Honda per Tastendruck. Beide sprinten mit der für Elektro-Antriebe typischen Kraftentfaltung los. Anfangs ist nur das leise Säuseln der E-Maschine zu hören. Ganz entfernt lassen sich zudem Kompressorgeräusche vernehmen – diese entstehen beim Befördern der Luft in die Brennstoffzelle. Der Toyota zischelt hier etwas vernehmlicher. Den Zwischenspurt mit durchgetretenem Fahrpedal quittieren dagegen beide mit deutlichen Strömungsgeräuschen. Im Clarity erzeugt der Gasstrom in Kombination mit dem zweistufigen Luftgebläse zusätzlich markante Geräusche, die ein wenig an das Abblasen am Überdruckkessel erinnert. Während beim Honda der temperamentvolle Vorwärtsdrang erst jenseits der 140 km/h merklich nachlässt, verliert der Toyota 15 bis 20 km/h früher an Biss. Das Beschleunigen auf Spitzentempo wird dann bei beiden Probanden zäh. In puncto Federungskomfort und Fahreigenschaften liegt der Mirai auf durchschnittlichem Mittelklasse-Niveau – man fühlt sich an den Toyota Avensis erinnert. Auch auf kurvigem Terrain bleibt er stets gut beherrschbar, doch so agil wie der Antrieb ist das Fahrwerk nicht. Der Clarity vermittelt da schon eher ein Fahrgefühl, das dem einer sportlichen Limousine gleicht. Unebenheiten absorbiert die Multilenker-Hinterachse gekonnt, sodass im Honda etwas mehr Fahrspaß als im Toyota aufkommt. Der Clarity überzeugt außerdem mit einem präziseren Lenkgefühl und den bissiger zupackenden Bremsen. Allerdings nerven die ausgeprägten Wankbewegungen in schnell durcheilten Kurven.

 

Technische Daten: Toyota Mirai und Honda Clarity

 
Holger Ippen Holger Ippen
Unser Fazit

Der Toyota Mirai erreicht eine höhere Endgeschwindigkeit, der Honda Clarity ist dafür deutlich fahraktiver und sparsamer beim Wasserstoffverbrauch. Die Technik dagegen überzeugt hier wie dort: Über 400 km weit reisen und nur vier Minuten warten für den gesamten Tankvorgang, das schafft derzeit kein batteriegespeistes E-Auto. Die Anschaffungskosten sind allerdings happig.

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