Camping-Fans träumen ja häufig von idyllisch gelegenen, einsamen Stellplätzen, von Unabhängigkeit und großem Natur-Abenteuer. All das haben wir gefunden: auf Island-Entdeckungstour mit einem Toyota Hilux samt Tischer Trail 230-Aufsetzkabine auf der Ladefläche.
"Meine Wetter-App sagt, weiter im Osten wird's besser!“ Mit diesen Worten versucht Fotograf Frank mich aufzumuntern, während ich etwas maulig vom Parkplatz rolle. Da hatten wir uns so auf unsere Island-Reise gefreut, und jetzt regnet es in einer Tour. Und stürmisch ist es auch noch. Na toll. Doch schon während wir vom Flughafen in Keflavik aus nach Süden starten, tröstet mich der treue Toyota Hilux mit seinen guten Manieren. Sein 2,4-Liter-Diesel ist zwar kein Ausbund an Temperament, liefert sein Drehmoment aber genau da, wo es gebraucht wird und schiebt den immerhin drei Meter hohen Klotz trotzig durch den peitschenden Wind. Regelrecht verblüffend ist zudem, wie stoisch der Pick-up mit der Tischer Trail 230-Aufsetzkabine ohne wüste Wank- und Schaukelbewegungen unserem Kurs folgt. Ganz ehrlich: Das hatte ich nicht erwartet, als ich den schmalen, hohen Aufbau gesehen habe. Nur wenn uns die Böen voll von der Seite treffen, läuft der Toyota Hilux ein wenig aus dem Ruder. Ich bin mir sicher: Hinterm Lenkrad jedes anderen Alkoven-Reisemobils wäre mehr Unruhe als in der Doppelkabine des Pick-ups. Und das gilt auch im wörtlichen Sinne. Denn weil wir separiert von der Tischer Trail 230-Aufsetzkabine reisen, hören wir kein Klappern der gläsernen Herdabdeckung, kein Ächzen und Knistern im Sperrholz-Mobiliar. Zumal das vermeintlich ruppige Fahrwerk des Toyota mit der aufgesattelten Kabine sanft wogend über die Straße gleitet. Auch dabei sticht der Pick-up die üblichen Lieferwagen-Chassis konventioneller Reisemobile lässig aus. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
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Mit Toyota Hilux und Tischer Trail 230-Aufsetzkabine auf Island
Doch mittlerweile haben wir die Ringstraße verlassen und sind auf die F206 abgebogen, die nach wenigen hundert Metern zur Schotterpiste mutiert. "Mal sehen, wie es da hinten drin aussieht, wenn wir nachher anhalten", unkt Frank, der sich um seine in den Schränken verstaute Ausrüstung sorgt. Denn von nun an geht es über Schlaglöcher und Steine. Kleine, große, runde, eckige, flache, dicke sowie alle anderen Arten von Steinen. Der Weg führt mal steil bergauf, mal knietief durchs Wasser, über Sand und an Schneefeldern vorbei. F-Roads haben mit Straßen, wie wir sie kennen, nichts zu tun, sondern sind teils derbe Offroad-Pisten. Hier will und kann man mit einem gewöhnlichen Reisemobil nicht fahren. Mit dem Allrad-Pick-up vom Schlage eines Toyota Hilux indes schon. Er bietet die nötige Bodenfreiheit und eine unabdingbare Geländereduktion, um achtsam über verworfene Passagen sowie durch die zahllosen Furten waten zu können. Schließlich schlagen wir unser Lager direkt oberhalb des Fagrifoss-Wasserfalls auf, dessen Zufluss wir zuvor durchquert haben – und sind allein. Während sich an den berühmten Kaskaden des Seljalandsfoss und des Skógafoss noch Dutzende Tourist:innen gedrängt haben, ist hier oben niemand mehr außer uns in der Tischer Trail 230-Aufsetzkabine. Aber eben auch kein Stromanschluss, keine Duschanlage mit Toilette, kein Restaurant. Nichts. Zum Umdrehen ist es eh zu spät und viel zu weit. Hier sind wirklich nur wir – und der Wind. Mittlerweile sind die Temperaturen auf knapp über null Grad gefallen, es droht Nachtfrost. Und das im Juli …
Stabile Doppelschale mit Aluminium-Außenhaut
Jetzt schlägt die große Stunde der Tischer Trail 230-Aufsetzkabine: In Minuten verströmt die Gasheizung wohlige Wärme, und die gekippte Dachluke sorgt für frische Luft. Außerdem ist der Abwassertank beheizt. Soll es doch frieren heute Nacht! Der Kühlschrank ist gefüllt, der Gasherd im Handumdrehen startklar. Als der Duft der in reichlich Knoblauch angebratenen Hummerschwänze aufsteigt, setzt der Regen wieder ein. Ist jetzt auch egal. Im Gegenteil, das leise Prasseln auf dem Dach untermalt unser Festessen mit einer einmalig heimeligen Atmosphäre. Das bietet kein Nobel-Restaurant. Uns fehlt es hier an gar nichts! Zufrieden kauend blickt Frank sich um: "Ich bin echt erstaunt, das alles gehalten hat auf der Rappel-Piste hier rauf." Na ja, bei Tischer bauen sie schließlich seit mehr als 40 Jahren Aufsetzkabinen und haben die Konstruktion immer weiter perfektioniert. Das äußert sich in der grundsoliden Konstruktion aus stabilen GfK-Doppelschalen, einer 30 Millimeter starken, hochwirksamen Isolierung und dem edlen sowie pflegeleichten Finish mit lackierten Alu-Blechen. Es zeigt sich aber auch in der beeindruckenden Raumökonomie: Schwer zu glauben, wie geräumig die Tischer Trail 230-Aufsetzkabine von innen ist. Zu zweit gibt es mehr als genug Platz, zu viert wird's eng, geht zur Not aber auch. Das Bad ist miniklein, aber maximal praktisch. Es gibt Stauraum satt, die Klappen unter den Sitzbänken gewähren Zugriff auf die Ladefläche. Strom und Gas halten selbst auf längeren Exkursionen durch, nur der Abwasser-Tank dürfte mehr Volumen haben. Schließlich wollen wir noch lange nicht zurück in die Zivilisation. Die Kombi aus Pick-up und Kabine ist zwar teuer, aber für echte Abenteuer-Touren bestens gerüstet – nicht nur auf Island.
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Technische Daten von Tischer Trail 230 auf Toyota Hilux 2.4 D-4D 4x4
AUTO ZEITUNG 18/2022 | Tischer Trail 230 auf Toyota Hilux 2.4 D-4D 4x4 |
Technische Daten | |
Motor | 2,4-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel |
Getriebe/Antrieb | 6-Stufen-Automatik, Gelände-Reduktion; Allradantrieb, zuschaltbar |
Leistung | 110 kW/150 PS bei 3400 /min |
Max. Drehmoment | 400 Nm bei 1600 – 2000 /min |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 5850/2100/2990 mm (inkl. Tischer-Kabine) |
Leergewicht/Zuladung | 2688/522 kg (inkl. Tischer-Kabine) |
Sitz-/Schlafplätze | 5/4 |
Ausstattung | |
Herd/Heizung | dreiflammiger Gas-Herd; Gasheizung Truma Combi 4E (4 kW) |
Gas | 2 x 5 kg |
Frisch-/Abwasser | 96/45 l (beheizt) |
Kaufinformationen | |
Grundpreis | 37.334 Euro (Tischer), 45.482 Euro (Toyota) |