Beinahe makellose Leistung: Die Dachbox Thule Motion 3 im Test
Diese Thule-Dachbox hat was auf dem Kasten
Mit ihrem glänzenden Deckel hebt sich die Thule Motion 3 wohltuend vom matten Dachboxen-Einerlei ab. Die große Kiste glänzt aber auch mit inneren Werten. So gut schneidet sie in unserem Test ab!
Im breit gefächerten Dachboxen-Angebot von Thule lässt sich die Motion 3 in der oberen Mittelklasse verorten. Über ihr Volumen sagt das zunächst nichts aus, denn es gibt sie in verschiedenen Größen, die in der Länge, der Breite sowie der Höhe variieren. Je nach Bedarf können Kund:innen zur Thule Motion 3 Sport greifen, die mit 300 l das Einstiegsformat darstellt, oder aber zwischen sechs weiteren Abstufungen bis hin zur Übergröße XXL (600 l) wählen. Wir haben sie als L mit einem Nominalvolumen von 450 l getestet. Dieses Format ist noch mit den meisten Kompaktwagen kompatibel und eignet sich auch für den Transport längerer Ski. So schluckt die Motion 3 L Bretter mit einer Länge von 1,85 m. Wir haben sie auf unser Testfahrzeug montiert, einen VW Tiguan, der mit zwei herstellereigenen Querträgern ausgerüstet war, und haben sie ausgiebig getestet.
Die Montage der Thule Motion 3 im Video erklärt:
Thule Motion 3, eine Dachbox der oberen Mittelklasse, im Test
Beim Test gefiel die Thule Motion 3 mit einer denkbar einfachen Montage. Sie passt auf zahlreiche verschiedene Querträger, lässt sich mit einem entsprechenden Adapter sogar auf T-Nut-Trägern montieren. Die Installation verläuft so intuitiv, dass sich der Blick in die gute Bedienungsanleitung praktisch erübrigt. Die vier Schraubschlitten zur Befestigung sind leicht zu handhaben und dank einer integrierten Drehmomentbegrenzung ist es praktisch unmöglich, die Box zu lose oder aber zu festzuschrauben. Während der Fahrdynamiktests saß die Dachbox folgerichtig bombensicher, fiel weder durch Verrutschen noch Verwinden auf. Der Einfluss der Box auf das Fahrverhalten und die Windgeräusche hielten sich im üblichen Rahmen.
Die Thule-Box verfügt vorne über einen integrierten Crash-Schutz, um einem ungewollten Öffnen bei einer Vollbremsung oder einer Kollision vorzubeugen. Zur Sicherung der Ladung in der Box werden drei Spannriemen mitgeliefert. Wie in dieser Preisklasse gängig, öffnet sich der Deckel zu beiden Seiten. Praktisch. Darüber hinaus gefällt die Thule Motion 3 L mit einem sehr robusten Schließsystem, das sich einhändig bedienen lässt. Wasserdicht ist sie obendrein. In dieser Testdisziplin schlug sie sich im großen Dachboxen-Test sogar besser als ihre teurere Schwester Thule Vector, die nach dem Öffnen Regenwasser in die Bodenwanne tropfen ließ. In der Größe L wiegt die schwedische Box 20 kg, was für die Solidität der Motion 3 spricht. Auch die Verarbeitungsqualität ist tadellos.
Leicht montierbar
Stabil und geräumig
Skitauglich bis 1,85 m
Fünf Jahre Garantie nur mit Online-Registrierung
Auch interessant:
Produktvergleich: Vier Dachtaschen, die eine Dachbox ersetzen können
Tipps zum Verstauen der Dachbox: So schafft die Wandhalterung Platz in der Garage
So haben wir getestet
Die Dachbox wurde nicht auf dem Prüfstand, sondern in praxisrelevanten Situationen, also an ein Auto montiert, getestet. Als Testfahrzeug diente ein VW Tiguan 1.5 eTSI mit Dachreling und Querträgern aus dem Volkswagen-Zubehör, der vollgetankt samt Träger ein Leergewicht von 1637 kg auf die Waage bringt. Hinzu kamen das Gewicht des Fahrers und im Fahrzeug 140 kg Gepäck. Innerhalb ihrer vom Hersteller definierten Lastgrenze wurde die Box bis zur zulässigen Dachlast des Tiguan (75 kg) beladen, also mit 50 kg. Dazu dienten Gewichtssäcke, Skier, ein Snowboard von 1,65 m Länge, sowie Schlafsäcke, Kissen und Reisetaschen.
Beim fahrdynamischen Teil des Tests ging es darum, auf trockener Straße im Grenzbereich zu testen, ob die Box verrutschsicher am Träger und ungeöffnet bleibt. Dazu musste sie in ein kombiniertes Ausweich- und Bremsmanöver überstehen, das ein Ausweichen und eine darauffolgende Vollbremsung aus 130 km/h simuliert. Dabei haben wir die Fahrdynamikdaten wie die Geschwindigkeit und die Fliehkräfte ermittelt. Bei der Dichtigkeitsprüfung kam ein Hochdruckreiniger zum Einsatz, der die Thule Motion 3 L zehn Minuten lang mit 83 l Wasser beschoss.
Das muss man noch zur Thule Motion 3 L wissen
Außer in glänzendem Schwarz ist die Thule Motion 3 auch in "Titan Glossy" erhältlich. Thule-typisch gibt es viel Zubehör, mit der man die Thule Motion 3 den eigenen Bedürfnissen anpassen kann. Das Angebot reicht vom vierteiligen Set an passenden Reisetaschen über eine abnehmbare Innenleuchte, einen speziellen Skihalter bis hin zum MultiLift, mit dem man die Motion 3 an der Garagendecke verstauen kann. Letzterer ist besonders empfehlenswert, wenn man die Thule Motion 3 auch im Alleingang montieren und demontieren möchte.
Gute Alternativen zur Thule-Dachbox
Norauto Bermude 400
Für einen erheblich günstigeren Preis bietet die Norauto Bermude 400 ein vergleichbares Ladevolumen und guten Komfort. Auch bei ihr ging die Montage leicht von der Hand. Nur ihr Deckel fiel im Test als verwindungsfreudig auf. Dennoch eine gute Dachbox.
Thule Vector L
Die Thule Vector L ist erheblich teurer als ihre kleine Schwester, aber besser ausgestattet. Sie bietet sich besonders für den Transport langer Skier an, ist dafür aber deutlich schwerer.
Dachtaschen
Falls eine Dachbox zu teuer oder zu sperrig ist, kann man alternativ auch eine Dachtasche in Betracht ziehen. Diese Taschen benötigen nicht unbedingt einen Dachträger und lassen sich nach Gebrauch klein zusammenfalten.
Im Ergebnis liefert die Thule Motion 3 eine beinahe makellose Leistung, die mit 91 von 100 erreichbaren Punkten, also "sehr gut" bewertet wird. Allein die Garantie von zwei Jahren erscheint auf den ersten Blick ein bisschen knauserig. Die Gewährleistung lässt sich allerdings kostenlos auf fünf Jahre ausdehnen, wenn man die Box innerhalb von zwei Jahren nach dem Kauf registriert.