Acht Dachboxen im Test: Die Beste ist nicht die Teuerste
Thule Motion triumphiert im Box-Kampf
- Alle Dachboxen im direkten Vergleich
- Testsieger: Thule Motion 3 L
- Preis-Leistungssieger: Norauto Bermude 400
- Sehr empfehlenswert: Thule Vector L
- Ergebnisse der Top-3 (Tabelle)
- Sehr empfehlenswert: Kamei Husky 420
- Kamei Fosco 420
- Lanco DBX50
- Ergebnisse der Plätze 4-6 (Tabelle)
- Farad Marlin 400L
- OMAC Dachbox 400
- Ergebnisse der letzten zwei Plätze (Tabelle)
- So haben wir getestet
- Das muss man über Dachboxen wissen
Wenn es auf die große Urlaubsfahrt geht, werden Dachboxen zu nützlichen Helfern. Doch nicht jede Box ist schnell montiert oder auch in Gefahrensituationen sicher und stabil. Wir haben acht Dachboxen getestet und festgestellt, dass die teuerste nicht die beste ist. Drei Dachboxen fielen im Test sogar durch.
Unsere Auswahl von insgesamt acht Dachboxen umfasst sowohl Produkte von namhaften Herstellern (darunter Thule und Kamei) als auch Bestseller von weniger bekannten Marken, die teils deutlich günstiger zu haben sind. Mit den zum Teil großen Preisunterschieden wollten wir prüfen, inwieweit sich niedrigpreisige Boxen qualitativ von teuren Dachboxen unterscheiden. Die Nominalvolumen der Kandidaten reichen von 350 bis zu 480 l. Sie spielen im Test aber eine untergeordnete Rolle, da die meisten Dachboxen ohnehin mit verschieden hohen Deckeln bestellbar sind. In Sachen Befestigung passen bis auf die Kamei Fosco 420, die sich allein an T-Nut-Trägern montieren lässt, alle anderen Boxen an Standard-Querträger mit maximal 70 mm Querschnitt. Der Preis der Dachboxen floss nicht in die Punktewertung ein.
Alle Dachboxen im direkten Vergleich
Weitere Anbieter
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Unsere Bewertung
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Vor- und Nachteile
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Testsieger: Thule Motion 3 L
Eine gute Dachbox passt wie ein guter Schuh - einmal "angezogen", vergisst man sie am besten. Die Thule Motion 3 L zählt ohne Zweifel zu dieser Spezies. Sie ist solide gefertigt, dank ihrer Schraubschlitten mit integriertem Drehmomentbegrenzer leicht zu montieren und beidseitig beladbar. Der solide Crashschutz (wie Crashtests aufgebaut sind und wozu sie gut sind, hier) am vorderen Ende der Box beruhigt.
Neben einem gut nutzbaren Stauraum bietet die Thule Motion 3 L auch einen Hauch von Luxus. So hält der schwedische Hersteller gegen Aufpreis neben einer Leuchte und passenden Innentaschen auch ein System zur Arretierung von Skiern parat. Aber selbst ohne Extras passiert die Thule Motion 3 L unsere Tests ohne Probleme. Noch dazu ist sie absolut wasserdicht. Die edle Optik und das gute Schließsystem runden den positiven Gesamteindruck ab. Die Garantie fällt mit zwei Jahren auf den ersten Blick etwas mager aus, kann aber kostenlos auf fünf Jahre ausgeweitet werden, sofern man die Box binnen zwei Jahren nach dem Kauf registriert. So sehen Testsieger aus!
Leicht montierbar
Stabil und geräumig
Skitauglich bis 1,85 m
Fünf Jahre Garantie nur mit Online-Registrierung
Preis-Leistungssieger: Norauto Bermude 400
Die Norauto Bermude 400 ist eher unscheinbar und stapelt tief: Trotz ihres Namens bietet die Dachbox ein Gepäckvolumen von 421 l. Außerdem lässt sie sich beidseitig beladen und trotzt auch heftigen Regengüssen. Dabei ist die leichte Box auch einfach zu installieren. Die Schraubschlitten mit den blauen Arretierknöpfen sind gut zu handhaben und geben der Box exzellenten Halt, sowohl in Längs-, als auch in Querrichtung. Das lange Format dürfte besonders Wintersportfans (was bei der Fahrt in den Winterurlaub zu beachten ist, hier) gefallen, die ihr auch noch eine hohe Nutzlast aufbürden können. Die Garantie von fünf Jahren passt bestens zum harmonischen Eindruck. Nur der Deckel dürfte eine Nummer stabiler ausfallen. Er verzieht sich leicht und erschwert damit das Schließen. Dennoch eine gute Box zum günstigen Preis, die sich damit den Titel des Preis-/Leistungssiegers verdient.
+ Einfache Montage
+ Hohe Nutzlast
+ Fünf Jahre Garantie
+ Skitauglich bis 1,85 m
- Etwas instabiler Deckel
Sehr empfehlenswert: Thule Vector L
Mit dieser Dachbox können Skiflieger nicht schief liegen. Denn die mit 2,32 m außerordentlich lange Thule Vector L schluckt auch über zwei Meter lange Bretter, die zudem auf einer konturierten Filzauflage vor Kratzern geschützt sind. Ein weißer Innendeckel, die serienmäßige Beleuchtung und ein schickes Hochglanz-Finish sollen den mit Abstand höchsten Preis rechtfertigen. Außerdem ist die Thule Vector L sehr solide gefertigt und verfügt über das beste Verschließsystem im Vergleichstest. Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Mit 30 kg Gewicht ist die Box doppelt so schwer wie das leichteste Exemplar im Test. Das ist nicht nur bei der Montage hinderlich, sondern verringert im Falle des Tiguan auch die Nutzlast. Und auch wenn bei der Regenprüfung kein Wasser in die Box eindringt: Nach dem Öffnen perlt das Wasser vom Hochglanz-Deckel ungehindert nach innen, benetzte den Filz und das Gepäck.
Dieses "Tröpfel-Gate" kostet ein paar Punkte. Dennoch bleibt die schnieke Box eine Empfehlung wert.
Ergebnisse der Top-3 (Tabelle)
Modell (Punkte max.) | Thule Motion 3 L | Norauto Bermude 400 | Thule Vector L |
Funktionalität (50) | 43 | 38 | 41 |
Qualität (20) | 20 | 18 | 15 |
Sicherheit (20) | 20 | 19 | 20 |
Nachhaltigkeit (10) | 8 | 9 | 8 |
Gesamtpunkte (100) | 91 | 84 | 84 |
Bewertung | Sehr gut | Gut | Gut |
Prädikat | Testsieger | Preis-/Leistungssieger | Sehr empfehlenswert |
Sehr empfehlenswert: Kamei Husky 420
Die Kamei Husky 420 gibt sich im Test kaum nennenswerte Blößen. Die Box ist solide und kompakt konstruiert und so leicht, dass sie sich im Zweifel auch im Alleingang aufs Autodach heben lässt. Auch der Verschließmechanismus überzeugt und die in Deutschland gefertigte Box bleibt beim Dichtigkeitstest im Inneren absolut trocken. Das Befestigungssystem mit 90 mm breiten U-Schrauben mutet eine bisschen altertümlich an, passt aber an viele Querträger und hält bei den Fahrdynamiktests bombenfest.
Allerdings wäre es wünschenswert, dass die vielen zur Montage notwendigen Kleinteile in einem wiederverschließbaren Behälter geliefert werden, damit sie nicht verloren gehen. Für Langlauf-Fans ist diese Kamei-Box nicht geeignet: Skier passen nur in die Husky 420, wenn sie maximal 1,50 m messen. Zudem lockern sich die beiden mitgelieferten Spanngurte bei unseren Fahrdynamiktests leicht. Dennoch erhält sie das Siegel "Sehr empfehlenswert".
Hohe Nutzlast
Fester Halt
Sechs Jahre Garantie
Viele Kleinteile für Montage notwendig
Spanngurte lösen sich etwas
Skitauglich nur bis 1,50 m
Kamei Fosco 420
Trotz nominell gleichen Volumens eignet sich die Fosco 420 aufgrund ihrer langen Bauform viel besser für Skiurlaube als die Husky 420. Auch die Nutzlast bleibt interessant, selbst wenn die Fosco drei Kilogramm mehr auf die Waage bringt als ihre kürzere Schwester. Als einzige Dachbox im Test wird die Kamei Fosco zudem auf einem T-Nut-Träger verankert. Bei unserem Test-Tiguan funktioniert die Montage nur durch Einschieben von der Seite und lässt sich damit nicht von einer Person allein bewerkstelligen. Im Ergebnis sitzt die Box aber bombenfest. Beim Ausweichmanöver verwindet sich die Bodenwanne der Dachbox jedoch so stark, dass am Lenkrad eine Reaktion spürbar ist. Da die Fosco 420 allerdings geschlossen bleibt und nicht verrutscht, ist dieses Verhalten weitgehend unkritisch. Der recht flexible Deckel lässt sich nicht immer im ersten Versuch schließen.
Lanco DBX50
Die Dachbox von Lanco, in Deutschland bei ATU erhältlich, gefällt mit ihrem hochwertigen Erscheinungsbild, großzügiger Garantie und viel Ladevolumen, das sie auch für längere Skier prädestiniert. Der große Fangschutz vorne flößt Vertrauen ein und die Montage der DBX50 geht beim Test leicht von der Hand. Allerdings setzt der tschechische Hersteller auf Schraubschlitten, die sich nur einseitig abstützen und noch dazu nicht gummiert sind. Beim Ausweichmanöver auf der Teststrecke zeigt sich, dass die Lanco-Box damit weniger seitlichen Halt aufbaut als die Systeme, die Querträger von beiden Seiten in die Krallen nehmen. Als einzige Box im Test rutscht die vollbeladene Box bis zum Anschlag nach rechts und erst der Träger setzt der Bewegung ein Ende.
Die Box bleibt zwar trotz des kräftigen Rucks geschlossen. Das Verrutschen allerdings sollte nicht vorkommen und führt zur Abwertung. Auch das Befestigen der drei mitgelieferten Spanngurte dürfte sich einfacher gestalten.
+ Großes, gut nutzbares Stauvolumen
+ Leichte Montage
+ Skitauglich bis 1,95 m
+ Fünf Jahre Garantie
- Verrutschte bei Fahrdynamiktest
- Spanngurte schwer zu montieren
Ergebnisse der Plätze 4-6 (Tabelle)
Modell (Punkte max.) | Kamei Husky 420 | Kamei Fosco 420 | Lanco DBX50 |
Funktionalität (50) | 31 | 30 | 38 |
Qualität (20) | 18 | 18 | 18 |
Sicherheit (20) | 17 | 15 | 10 |
Nachhaltigkeit (10) | 10 | 10 | 10 |
Gesamtpunkte (100) | 76 | 73 | 76 |
Bewertung | Gut | Befriedigend | Mangelhaft * |
Prädikat | Sehr empfehlenswert |
* Wegen Verrutschen abgewertet
Farad Marlin 400L
Trotz ihres niedrigen Preises ist die Farad Marlin 400L vergleichsweise gut ausgestattet. Der Deckel der Box lässt sich von beiden Seiten öffnen und das Befestigungssystem mit den Schraubschlitten, die sich am Querträger festkrallen, ist eigentlich zeitgemäß. Eigentlich. Im Test zeigen sich die besagten Schlitten sehr widerspenstig und schwergängig. Ein Hebel springt bei der Montage gar aus seiner Halterung und lässt sich erst mit einem Schraubstock wieder ins Scharnier pressen.
Auch das Schließsystem mit einem billigen Schlüssel aus Spritzguss-Plastik mutet nicht vertrauenswürdig an. Darüber hinaus verweigert die kurze Box die Aufnahme von Skiern, die länger als 1,50 m sind. Das Einfädeln der Spanngurte in die Verzurrösen ist zudem unnötig fummelig. Dieses durchwachsene Testergebnis reißen auch die fünfjährige Garantie und die guten Resultate bei den Fahrdynamiktests nicht heraus.
Hohe Nutzlast
Fester Halt
Sehr langwierige Montage
Zerbrechliche Schraubschlitten
Hakeliges Schließsystem
Skitauglich nur bis 1,50 m
OMAC Dachbox 400
Die gute Nachricht vorweg: Die billigste Box im Test leistet gute Transportdienste und bereitet keine sicherheitsrelevanten Probleme. Zudem hat die leichte Kiste mehrere Griffe. Diese erweisen sich beim Verstauen als praktisch. Die Box bleibt dank eines zusätzlichen Verschlussriegels vorne auch bei der Vollbremsung von Verformung oder gar ungewolltem Öffnen verschont, obwohl die Ladung mangels Spanngurten nicht verzurrt war. Sogar dem Starkregen aus dem Hochdruckstrahler widersteht sie. Doch bis man sie benutzen kann, ist es ein langer, steiniger Weg, denn die OMAC-Dachbox wird als einziges Exemplar im Test nicht komplett vormontiert ausgeliefert und sie öffnet sich auch nur einseitig. Während das Zusammenstecken von Bodenwanne und Deckel leicht von der Hand geht, müssen wir vor der Montage einen Akkuschrauber bemühen (Worauf beim Kauf eines Akkuschraubers zu achten ist, hier), um damit Löcher für die Befestigung am Träger zu bohren.
Das ist ein ziemliches Gefummel und auch die Montage am Auto gestaltet sich unnötig kompliziert, da der Abstand der Träger exakt zum Lochabstand passen muss. Die Ladehöhe dürfte ebenfalls größer sein und das Carbondesign des Deckels kann nicht über schnell entstehende Gebrauchsspuren hinwegtäuschen. Für Autos mit 100 kg Dachlast wichtig: Während die OMAC-Box laut Bedienungsanleitung bis zu 75 kg laden darf, limitiert eine Kennzeichnung an der Box die Zuladung auf 65 kg. Das ist widersprüchlich und nicht gerade vertrauenerweckend. Im Falle unseres Test-Tiguan war dies zwar nicht relevant. Im Zweifelsfall raten wir aber dazu, eher die niedrige Grenze als Limit zu betrachten.
Ergebnisse der letzten zwei Plätze (Tabelle)
Modell (Punkte max.) | Farad Marlin 400L | OMAC Dachbox 400 |
Funktionalität (50) | 13 | 17 |
Qualität (20) | 11 | 11 |
Sicherheit (20) | 17 | 13 |
Nachhaltigkeit (10) | 5 | 3 |
Gesamtpunkte (100) | 46 | 44 |
Bewertung | Mangelhaft | Mangelhaft |
So haben wir getestet
Grau ist alle Theorie. Daher haben wir uns entschieden, die Dachboxen nicht auf dem Prüfstand, sondern in einem praxisnahen Umfeld, also an ein Auto montiert, zu testen. Als Testfahrzeug kam ein 150 PS (110 kW) starker VW Tiguan 1.5 eTSI mit Dachreling und Originaltragstäben aus dem Volkswagen-Zubehörprogramm zum Einsatz. Das Leergewicht des Testwagens inklusive Träger betrug vollgetankt 1637 kg. Dazu kamen das Gewicht des Fahrers und im Fahrzeug 140 kg Gepäck. Sofern sie nicht ihrerseits ohnehin schon laut Bedienungsanleitung eine Maximallastbegrenzung aufwiesen, wurden die Boxen dabei bis zur zulässigen Dachlast des Fahrzeugs (im Fall des Tiguan 75 kg) beladen. Um das zu erreichen, kamen neben Gewichtssäcken einige typischerweise in einer Dachbox transportierte Gegenstände wie Skier (wie man Skier sonst noch transportieren kann, hier) in verschiedenen Größen, ein Snowboard von 1,65 m Länge, sowie Schlafsäcke, Kissen und unterschiedlich schwere Taschen zum Einsatz.
(Erst-)Montage am VW Tiguan 1.5 eTSI
Bewusst haben wir für unsere Zwecke einen Träger aus dem Zubehörprogramm des Fahrzeugherstellers gewählt, obwohl auch die meisten Boxenhersteller selbst solche Grundträger anbieten. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass einer der Boxen-Anbieter einen Heimvorteil genießt, der das Testergebnis womöglich verzerren würde. An den VW-Träger, der gleichermaßen klassische Schlitten- wie T-Nut-Systeme unterstützt, brachten wir nacheinander die Dachboxen an. Dabei lag bereits hier das Augenmerk auf leichter Bedienbarkeit, möglicherweise erforderlichem Werkzeugeinsatz und dem Aufwand für Erst- und Zweitmontage.
Fahrdynamik-Test: Kombiniertes Brems-/Ausweichmanöver auf der Teststrecke
Nach der Montage ging es auf die Teststrecke, zum fahrdynamischen Teil unseres Dachboxen-Tests. Dabei ging es darum, herauszufinden, was die Boxen und ihre Befestigungsmechanismen im Grenzbereich leisten. Konkret hatten sie in ein kombiniertes Ausweich- und Bremsmanöver zu absolvieren, das ein Ausweichen plus Vollbremsung aus 130 km/h wegen eines plötzlich vor dem Fahrzeug auftauchenden Hindernisses simuliert.
Per Telemetrie und GPS-Tracker wurden dabei die relevanten Fahrdynamikdaten wie die Geschwindigkeit und die auftretenden G-Kräfte ermittelt (wozu GPS im Auto sonst noch gut ist, hier), um so die Vergleichbarkeit der erhobenen Daten sicherzustellen.
Bewässerungstest
Danach gab es zum Abschluss des praktischen Teils beim Bewässerungstest mit dem Hochdruckreiniger ordentlich aufs Dach: Binnen zehn Minuten prasselten auf jede Box 83 l Wasser ein. Frei nach dem Motto: "Alles Gute kommt von unten", haben wir den Aufprallwinkel des Hochdruckstrahls in unserem Versuchsaufbau so gewählt, dass er im 30-Grad-Winkel von schräg unten auf die aufgebockte Box traf. Also so, wie dies in der Praxis aufgrund des Anströmwinkels der Windschutzscheibe eines in Überlandfahrt-Geschwindigkeit durch starken Regen fahrenden Autos üblich wäre.
Das muss man über Dachboxen wissen
Welche Dachbox für welches Auto?
Format, Gewicht und Nutzlast der Box sollten zur Fahrzeuggröße und der zulässigen Dachlast passen. Dabei darf die Breite der Box nicht die des Trägers oder des Fahrzeugs überschreiten. Es ist auch nicht empfehlenswert, eine riesige Dachbox auf einen Kleinwagen zu montieren. Zudem gilt es zu beachten, dass die Box nicht der Heckklappe beim Öffnen im Wege steht. Bei besonders langen Dachboxen, wie etwa der Thule Vector L, kann dies schon bei Mittelklassewagen problematisch werden. Ratsam ist es außerdem, sich die Bestellnummer zu notieren oder beim Onlinekauf die Rechnung und/oder die Kaufbestätigung zu speichern. Das erleichtert im Falle eines Schlüsselverlustes das Anfertigen von Zweitschlüsseln immens.
Passt jede Dachbox an jeden Träger?
Nein. Die meisten Dachboxen krallen sich mit schraubbaren Zwingen oder U-Schrauben an Querträger. Besonders dicke Querträger erfordern aber einen weiten Regelbereich, der den Öffnungswinkel so mancher Greifer übersteigt. Deshalb muss man sich beim Kauf des Trägers und der Box über die jeweiligen Querschnitte und Maximalbreiten informieren. Darüber hinaus gibt es Boxen, die mit einem T-Nut-System verankert werden, beispielsweise in diesem Test die Kamei Fosco 420. Die entsprechenden Träger mit integrierter T-Nut sind aber zugleich mit den anderen Befestigungssystemen kompatibel, sofern ihr Querschnitt nicht zu groß ist.
Wie schnell darf man mit einer Dachbox fahren?
Es gibt keine gesetzliche Geschwindigkeitsbeschränkung für das Fahren mit einer Dachbox. Die meisten Hersteller empfehlen allerdings ein Höchsttempo von 130 km/h, was praxisgerecht erscheint und zugleich die Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen ist. Oberhalb dieses Tempos steigen Windgeräusche und Verbrauch überproportional an (Tipps zum spritsparenden Fahren, hier) . Generell sollte man sportliches Fahren mit einer Dachbox unterlassen. Durch die Box verlagert sich der Schwerpunkt des Fahrzeugs in die Höhe. Damit erhöhen sich auch die Seitenneigung in Kurven und die Nickbewegungen beim Bremsen und Beschleunigen. Die Reserven der Federn und Dämpfer sind entsprechend früher aufgebraucht.
Was sollte man mit einer Dachbox nicht machen?
Durch die Waschanlage fahren. In der Waschstraße haben Dachboxen nichts verloren und zu Recht Hausverbot. Die Einfahrt mit ihnen ist in aller Regel verboten (Tipps zur Autowäsche von Hand gibt es hier).
In zu niedrige Tunnel, Parkhäuser oder Garagen einfahren. Selbst flache Dachboxen erhöhen mitsamt dem Träger das Fahrzeug um rund 40 cm. Damit ragen viele Autos – vor allem SUV und Vans – über die kritische Zweimeter-Grenze hinaus, die in Parkhäusern und privaten Garagen zumeist als Limit gilt. Diese Bereiche also unbedingt meiden oder vor der Einfahrt die reale Fahrzeughöhe messen, um ungewünschten Deckenkontakt zu verhindern. Vergessliche dürfen sich auch einen Aufkleber mit der entsprechenden Höhe aufs Armaturenbrett kleben. Bei manchen Boxen liegt ein Blankoaufkleber sogar bei.
Unnötig mit leerer Dachbox fahren. Selbst aerodynamisch geformte Dachboxen erhöhen den Luftwiderstand und damit den Verbrauch. Deshalb sollte man sie bei Nichtgebrauch schnellstmöglich demontieren. Dasselbe gilt auch für den Träger.
Die Box oder das Auto überladen. Beim Beladen gilt es, alle relevanten Gewichtsbeschränkungen zu beachten. Weder das Höchstgewicht der Box noch die maximale Dachlast des Autos, nachzulesen in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs, dürfen überschritten werden. Zu dieser Last zählen auch der Träger und das Eigengewicht der leeren Box. Generell sollten schwere Gepäckstücke im Auto, nicht in der Box verstaut werden (weitere Tipps zur Beladung des Autos hier). Innerhalb der Dachbox sollte man leichtes Gepäck vorne und hinten platzieren, Gewichtiges in der Mitte. Auch das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs, nachzulesen in der Zeile F.1 der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Zeile 15 im alten Fahrzeugschein), darf keinesfalls überschritten werden. Nicht vergessen, beim vollgepackten Auto den Luftdruck der Reifen gemäß den Herstellerangaben zu erhöhen.
Ungesichert beladen. Alle getesteten Boxen haben mindestens vier Verzurrösen, um Ladegut innerhalb der Box zu sichern. Das ist besonders wichtig bei schwerem und potenziell gefährlichem Gepäck. Außer bei der Box von OMAC zählen entsprechende Spanngurte zum Lieferumfang. Außen sollte man allerdings keine Spanngurte benutzen, um die Dachbox nicht zu verformen.