Neuer SsangYong Torres (2023): Erste Testfahrt
Der Torres ist ein spezieller Typ
Optisch gibt sich der neue SsangYong Torres (2023) besonders kernig. Doch unter der harten Schale steckt ein überraschend weicher Kern, wie die erste Testfahrt zeigt.
Da kann man lange suchen, doch eine Sache wird man am neuen SsangYong Torres (2023) nicht finden: ein Markenlogo. Verzwickte Lage für viele Passant:innen, das Auto weckt auf öffentlichen Straßen viel Neugier während unserer ersten Testfahrt. Doch der Name SsangYong wird zum Relikt, künftig treten die Modelle unter der neuen Bezeichnung KG Mobility auf. Und so spielt der Torres eine besonders wichtige Rolle, denn er markiert auch den Übergang von der Vergangenheit in die Zukunft. Und wo wir schon von Zukunft sprechen: Mit dem Torres EVX steht bereits eine Elektroversion des SUV in den Startlöchern, die den neuen Markennamen einführen wird. Die Produktion des Stromers beginnt bald, der Markteintritt ist für das erste Quartal 2024 geplant. Dass nun vorher noch der Benziner seinen Einstand feiert, war ursprünglich gar nicht vorgesehen, der Stromer sollte als einzige Variante in Deutschland auftreten. Doch aus wirtschaftlichen Gründen entschied man sich kurzfristig um. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon
Der Renault Austral (2022) im Fahrbericht (Video):
Erste Testfahrt im neuen SsangYong Torres (2023)
Ein Abenteurer soll der neue SsangYong Torres (2024) sein, benannt nach dem schroffen Nationalpark Torres del Paine in Patagonien. Die Verbindung wirkt authentisch, denn auch der Torres ist ein schroffer Typ, zumindest optisch. Mit seinem Design markiert der Koreaner einen Kontrastpunkt zur oft rundlichen und meist viel weicheren Formensprache der Konkurrenz. Mit angedeuteter Reserverad-Abdeckung am Heck, Kunststoffplanken um die Radhäuser, der kastig-kantigen Form und markanten Details wie den (funktionslosen) Haubengriffen könnte der Torres auch einen Konvoi der UN-Katastrophenhilfe anführen. Die prägnante Außenoptik bekommt man selbst im Innenraum noch zu spüren, wenn man über die Motorhaube blickt, die sich wie ein Plateau vor der Straße aufbaut. Bevor die erste Testfahrt startet, kommt also schonmal viel Offroad-Feeling auf, aber der Torres bietet keinen Allradantrieb. Dabei würde die Korrando-Plattform, die der Torres nutzt, einen Vierradantrieb ermöglichen, doch vorerst müssen wir mit dem Fronttriebler vorlieb nehmen.
Die Konkurrenten:
Ansehnlicher Innenraum, gelungene Abstimmung
Gekonnt umgesetzt wurde die Auskleidung des Innenraums im neuen SsangYong Torres (2023). Die ansehnliche Lederausstattung schindet Eindruck, auch die Wahl der übrigen Materialien wirkt gefällig und schafft insgesamt ein angenehmes Ambiente, dazu ist die Verarbeitung robust und passgenau. Im Gegensatz zum großen Bruder Rexton, dessen Opulenz im Innenraum etwas gekünstelt wirkt, nimmt man dem Torres die edle Note eher ab. Etwas Eingewöhnung erfordert die Bedienung, feste Tasten um den Monitor sind auch anno 2023 keine schlechte Idee. Die tiefe Klimabedienung, ausgeführt als Touchpad, hingegen schon. Nicht beschweren kann man sich über die Platzverhältnisse, die vorn ordentlich und im Fond groß ausfallen. Angenehm ist auch, dass sich die Neigung der Fondlehne leicht einstellen lässt, es große Ablagen sowie acht Airbags inklusive Center- und Knieairbag gibt.
Der 1,5-Tonner wird von einem 1,5 l großen Turbobenziner in Fahrt gebracht, dessen 163 PS (120 kW) und 280 Nm beim Testwagen (in der höchsten Ausstattungslinie Sapphire) eine Sechsstufen-Automatik überträgt. Das Zusammenspiel ist beachtlich, denn Getriebe und Motor harmonieren sehr gut miteinander. Gelassen und gemächlich setzt der Torres bei der ersten Testfahrt kleine Gasbefehle in Vortrieb um, sehr linear zieht der Motor hoch. Gleichzeitig reagiert der Antrieb auch spontan, wenn mehr Kraft gefordert wird, ohne es mit der Dynamik zu übertreiben oder die Stimme zu vehement zu erheben. Kritikpunkte am Antrieb muss man lange suchen: Gangwechsel, die über die kleinen Schaltpaddel eingeleitet werden, setzt das Getriebe etwas verzögert um – aber das ist fast schon Haarspalterei. Das Fahrwerk leidet dagegen etwas unter den 20-Zöllern und stempelt Querfugen kräftig durch. Davon abgesehen gefällt die straffe Anbindung, die nicht zu hart ausfällt und den Torres stets stabil und sicher auch durch schnelle Kurven bringt. Nicht nur speziell, dieser neue SsangYong Torres (2023), sondern auch gelungen.
Technische Daten des neuen SsangYong Torres (2023)
AUTO ZEITUNG 21/2023 | SsangYong Torres |
Technische Daten | |
Motor | 1,5-l-Vierzylinder-Turbobenziner |
Getriebe/Antrieb | 6-Gang; manuell; Vorderradantrieb |
Leistung | 120 kW/163 PS |
Max. Drehmoment | 280 Nm |
Karosserie | |
Außenmaße (L/B/H) | 4700/1890/1710 mm |
Leergewicht/Zuladung | 1498/k.A. kg |
Kofferraumvolumen | 703-1662 l |
Fahrleistungen (Werksangaben) | |
Beschleunigung (0-100 km/h) | 10,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 191 km/h |
Verbrauch auf 100 km | 7,9 l S |
Kaufinformationen | |
Basispreis (Testwagen) | 39.490 € |
Marktstart | Sommer 2023 |
Mit dem neuen SsangYong Torres (2023) bringt KG Mobility einen hoffnungsvollen Boten für die Zukunft. Das SUV gibt zum Einstand ein souveränes Bild ab, es setzt sich nicht nur mit seiner deftigen Optik ab, sondern unterstreicht mit gelungener Abstimmung die Fähigkeiten der Koreaner:innen. Weitere gute Argumente sind die fünf Jahre lange Garantie, die moderaten Preise sowie die umfangreiche Ausstattung.